Immer dieses WARUM?!

  • Hallo zusammen,

    habe jetzt schon viel gelesen und in vielen Beiträgen finde ich mich sehr intensiv wieder...es ist so erschreckend...

    Ich bin Ende 20, 3 Jahre verheiratet und habe eine 2 jährige Tochter!
    Ich weiß, dass sagt man in unserer Sitaution nicht, aber ich bin doch irgendwie selber Schuld...bereits nach einen halben Jahr (Liebe macht blind, hätts noch früher merken müssen) habe ich mitbekommen, dass mein Mann mit Alkohol nicht umgehen kann...grenzenlos, egal welche Uhrzeit, ob Bier oder harte Sachen...

    Da ich mir diese Krankheit überhaupt nicht vorstellen kann, habe ich gedacht, dass geht schon und es ist einfach die Freude, eine neue Liebe zu haben und feiern zu gehen, Spaß zu haben...

    Es kamen immer mehr Momente, die mich erschütterten. Als ich dann endlich mal in einem bestimmenden Ton (und einen scheinbar günstigen Moment) gesagt habe, dass er ein Problem hat, wurde sogar zugestimmt und es hieß, dass wenn wir zusammen wohnen (Vertrag war schon unterschrieben) alles besser wird. Hah, Pustekuchen...wie oft kam ich von der Arbeit und musste mich unterwegs fragen, wie voll ist er jetzt wieder...(er hat Schicht und unter der Woche auch mal frei)
    Habs gesehen, wusste das es mehr als kleines Problem und habe ihn trotzdem geheiratet... Er ist der Mann meiner Träume, wenn er nüchtern ist, er ist ein so toller Mensch, und mach sich alles kaputt, warum???

    Er wollte schon vor der Hochzeit ein Kind, habe es aber noch verschoben, jetzt ist die Kleine 2 und er kam von anfang an nicht mit der Verantwortung klar, hat ihn zu sehr eingeschränkt...schon die Schwangerschaft über hat er mich einfach nur enttäuscht...aber immer diese Versprechungen, wenn ich mal wieder was gesagt habe...
    Er trinkt jeden Tag und ja ich kann sagen er ist auch jeden Abend betrunken, mal mehr mal weniger, manchmal dauert es keine Stunde, wenn er von der Arbeit kommt, da wird sich mal eben schnell ne halbe Flasche Wodka, nach der Flasche Bier für den Durst getrunken...

    Bin natürlich mit den Jahren immer verbitterter geworden, wer kanns mir verdenken, habe immer wieder versucht an seine Vernunft zu appellieren. Und ich bekomme immer wieder nur die abstrusesten Ausreden geliefert...weiß bei den Geschichten manchmal nicht ob ich lachen oder weinen soll.

    Aber das Beste ist der Spruch: Du bist doch nicht normal, weil du so wenig trinkst!

    Und über diese ewige "Meckerei" hinweg, kam jetzt eine Kollegin daher...jung, ungebunden, keine Kinder und ebenfalls dem Feiern zugeneigt...muss ich noch mehr sagen...
    Und er lügt, lügt und lügt noch mehr, auch als ich ihn direkt drauf angesprochen habe, hat er mir dreist ins Gesicht gelogen...haben uns dann nach ca. 4 absoluten Horrorwochen getrennt...und ich war soweit, obwohl ich ihn immer noch liebe, mich mit der Trennung positiv zu fühlen, habe die ganzen Vorzüge gesehen, einfach alles was besser wird...
    Das habe ich wohl auch nach außen gezeigt, war locker, habe nur das gemacht, wozu ich Lust hatte, konnte mit der Kleinen viel freier und fröhlicher umgehen...habe ihm nicht mehr die "Klamotten" nachgetragen und das war wohl für ihn der Anlass, neue Gefühle für mich zu entdecken, weil ich ja jetzt genau so sei, wie er sich das vorstellt, wie er mich kennengelernt hat.
    Und was soll ich sagen, ich hab mich nach etlichen Gesprächen und aufgestellten Bedingungen, wieder auf ihn eingelassen...jetzt sind etwa zwei Monate rum und die anfängliche Zeit der Versöhnung ist radikal weg...sämtliche Abmachungen sind gebrochen und ich übertreibe natürlich wieder und spinne, wenn ich ihm das sage...nach jedem Reden wird er hinterher doch sauer und lässt sich vollaufen...auch gerne mal heimlich im Bad, wo ich natürlich dran Schuld, er kann es ja sonst nicht anders...und was ist nun wieder, er fängt wieder mit der Anderen an anzubändeln, weil es ihm hier schon wieder zu viel wird...und belügt mich von vorne bis hinten!

    Ich will einfach nicht aufhören an uns zu glauben und habe immernoch diese naive Hoffnung, dass er von heut auf morgen die Augen aufmacht und sieht was los ist...für seine Familie, für seine Tochter...

    Doch etwas viel geworden...versteht mich irgendjemand?

    Liebe Grüße

  • Liebe IKS,
    Du versuchst an seine Vernunft zu apellieren. Die Sucht und die Vernunft haben nichts miteinander zu tun. Cer vernünftige Mensch läßt sich nicht so gehen. Somit sind das schonmal Dinge, die nciht zusammen passen udn so nicht funktionieren können.
    Warum dann?
    Weil er der sucht verfallen ist. Das ist die Eigenart der Sicht, dass sie unvernünftig ist.
    Du beschreibst, dass Du DIch verändert hast. Das ist klasse. Aber, dass Du so geworden bist wie ma Anfang udn dass ihm das jetzt wieder besser gefällt- das it Unsinn. Du bist selbständiger geworden udn er hat Angst bekommen Dich zu verleiren.
    Als Frau, als Partnerin, als Geliebte?
    Schwer zu sagen. Aber auf jeden Fall als Coabhängige.
    Warum heißt es überhaupt so?
    Wir Coabhängigen sind so programmiert, dass wir dem Süchtigen den Ball zuspielen. Verlassen wir das Speilfeld, dann ist das Speil aus. Zumindest mit uns.
    Du bist zurück gegangen. Guck, was DU alles tust , um seien Sucht zu unterstützen.
    Wenne s was mit Liebe zu tun hätte, dann wäre alels ganz anders udn bedingugnslos verlaufen.
    Die andere ist die bequemere. Die meckert nicht und macht selber Party. Das Ding ist. Ihr seid ja beide süchtig udn wer weiß, vielelicht die andere auch. Eine sehr sehr unglückliche Konstellation.
    Kennst DU das Bild von trinkenden lallenden Pärchen, die tagsüber irgendwo am Kiosk im Park herumgammeln und dessen lebensinhalt es ist nur noch das Geld für die nächste Flasche Korn zur erschnorren. Das nenne ich gut funktionierende Beziehung mit gemeinsamen Interessen.
    Aber auch die sich zermürbende Ehefrau, auf ihren Mann wartend und alles verzeihend, weinend und Leid ertragendd ist eine Idealpartnerin für den Süchtigen. Er kann also noch dazu prima hin und her springen. Keine der beiden Frauen stört es, zumindest unternehmen sie nichts dagegen.
    Der erste Schritt für dich sollte sein: Funktioniert meine Bezeihung / Ehe überhaupt noch. Lies mal meine Thread hier im Coabhängigkeitsberiech über die 'Liebe'. Vielelicht findest Du da auch ein paar Anregungen.

  • Hallo IKS
    und willkommen hier bei uns!
    Oh ja!...wie gut kenne ich die Situation die Du beschreibst. Solange man "funktioniert", d.h. hinnimmt, den Mund hällt und der "Spielball" ist funktioniert für den Alki die Beziehung. Sobald man sich und ihm Grenzen setzt und Regeln aufstellt ist man nicht mehr der "einfache" Partner, dann kann/wird man uU schnell ausgetauscht/ werden. Und wenn es uns dann aber "gut geht" dann fängt der Alki an zu "kreiseln" und zu manipulieren...bis man uns dann wieder "hat". und dann stellt man nach kurzer oder "längerer" Zeit fest das der Alki sich in Sicherheit wiegt und das "Spiel" fängt von vorn an. Solange wie wir ein "williger Partner" sind...ich habe auch in den letzten J.ahren genau diese Erfahrung gemacht und bin auch wieder "rückfällig" geworden und das nicht nur ein Mal. Aber mit jedem Mal läuft man auch wieder weiter, und irgendwann kommt die Zeit wo man dann einfach nicht mehr will und es auch durchziehen und dabei bleiben kann!
    Ich wünsche Dir viel hilfreiche Beiträge und grüße herzlich
    Nele

  • Hallo ihr,

    danke erstmal... das schlimme ist ja immer das Lügen... und ich sehe es genauso, die andere ist eben einfach bequem, die weiß und sieht ja nicht, wie er wahrhaftig mit dem Trinken drauf ist! also bin ich da ja auch wieder die olle Meckerziege, die ihrem Mann das Leben zur Hölle macht...

    Ich will das einfach alles nicht akzeptieren, kann mir einfach nicht vorstellen, das man die Finger nicht vom Alk lassen kann, vor allem wenn eine kleine süße Tochter rumspringt!
    Ich rauche und bin auch wohl danach süchtig, aber ich kann mich in vielen Situationen zusammenreißen und schaffe es auch, das ich nicht ständig ans rauchen denken muss, wenns halt mal nicht geht... dann kann ich doch von ihm auch verlangen oder nicht?

    Das ist alles so unfair, will nicht die doofe Ehefrau sein, will das alle wissen, dass er alles kaputt macht... ich habe alles getan und tue es wahrscheinlich immernoch, um unsere Ehe zu retten, aber wie lange soll ich mich denn noch vera... lassen? und als Dank, wird noch mehr getrunken und wird versucht mir die Schuld an dem Trinken zu geben, weil ich ja immer wieder von vorne anfange...und ihn nicht in Ruhe lasse! Sieht er denn nicht, dass ich nur unsere Familie retten will und das unser Kind mit Vater aufwächst?!
    wie soll es denn laufen, wenn er zu seiner ... endgültig geht und seine ach so verdienten freien Wochenenden hat? Das ist doch genau die Zeit wo er dann richtig loslegen kann, soll ich ihm dann tatsächlich seine Kleine geben? Da gehe ich vor Sorgen ja unter...

    Liebe Grüße

  • Hallo IKS,
    ich weis wie Du Dich fühlst, ich kenne dies sehr genau, aber Du kämpfst den Kampf den er kämpfen muß und noch sieht er sich, wie es sich liest, nicht als Alkoholkranker. Er kann scheint nicht aufhören, auch nicht wegen eurer Tochter, es ist eine Krankheit und die muß meist prof. behandelt werden, wenn er denn will! Und zur Zeit sucht er sich ja den bequemeren Weg, um nicht auf sich schauen zu müssen. ich bin im Moment auch wiedermal in der gleichen "Position"...aber zum Glück schon etwas "weiter".
    Aber sei Dir sicher: DU bist NICHT schuld! Egal auch wie Du Dich verhälst, was Du tust und was Du nicht tust....Schuld nimm Dir bitte nicht an. Und wenn Du das kannst dann fällt auch irgendeine Last ab, auch das kenne ich. Bleib dran mit Deinen Grenzen und Regeln....es fällt schwer alles den Bach runtergehen zu sehen aber wenn man immer wieder alles hinnimmt hat man selbst kein eigenes Leben mehr, das Selbstbewußtsein geht noch mehr den Bach runter und besser geht es einem damit auch nicht. Versuch Deine kleinen Schritte zu tun, so wie Du kannst, manchmal braucht alles seine Zeit.
    Sonnige Grüße
    Nele :D

  • hallo iks,
    mir war es zu anfang auch wichtig,dass alle wissen,wie es WIRKLICH aussieht,aussah bei uns.
    1. kann ich nix dran ändern,dass mein mann die perfekte rolle einstudiert hat....der nette sympathische.....
    2.ist es letztlich egal,wenn es menschen gibt,die das alles anders betrachten.
    ich kenne das,wenn ich so wütend bin auch,da würde ich mich am liebsten hinstellen und alles rausschreien.
    aber es hat auch immer was mit rechtfertigen zu tun...und du brauchst dich vor niemandem zu rechtfertigen,außer vor dir selber.
    und DU bist wichtig.
    Du hast was anderes verdient und du hast das Recht diese ungesunde beziehung zu verlassen.
    bevor du noch mehr kaputt gehst.
    ich habe fast zu lange gewartet,meine kaputte gesundheit erinnert mich noch täglich daran.
    liebe grüße und viel kraft
    Susanni

  • Hallo ihr Lieben,

    es stimmt ich kann machen und vor allen Dingen sagen was ich will, es wird alles als Vorwurf, Stress und Druck ausüben abgestempelt... Natürlich bekomme ich dann gesagt, dass ich damit genau das Gegenteil von dem erreiche was ich eigentlich erreichen will. Dazu gehört sowohl der Alk als auch seine Affäre, die er ja weiterhin vehement abstreitet und ein Verhalten an den Tag legt, wie man seinen größten Feind nicht behandeln würde...nee zu Dem wär man ehrlicher!

    Ich weiß, dass ich keine Schuld habe, ja das weiß ich, aber es tut so ungemein weh. Erst heute hat er mich erst wieder ein Stuck weiter dazu gebracht, ihn zu schon fast zu hassen... kommt aus der Nachtschicht, trinkt sich erstmal 2 Fl Bier und geht mit Handy ins Bett...hallo denkt der ich bin doof? hab natürlich doch was gesagt und prompt Zickerei...heut mittag dann aufgestanden und die nächste Fl. plus Schnaps sonst kann man ja nicht noch mal einschlafen...
    Das hört sich ja fast alles harmlos an, aber das ist doch nicht normal oder?
    Merke, dass ich an meine Grenzen komme, bin nächste Woche auf Lehrgang und ich kann nicht aufhören zu denken, dass ich ihm die Kleine nicht überlassen kann, habe richtig Angst davor, dass er wieder nur an sich denkt, sowohl Alk, als auch daran, dass er die Gelegenheit nutzen kann um seine Affäre voranzutreiben und womöglich mit der Kleinen zu ihr geht und dort trinkt oder sogar bei uns ist!
    Ich weiß schon so lange, dass ich mich nicht auf ihn verlassen kann, hab trotzdem immer gedacht, nein so weit geht er nicht, wenn seine Tochter auf ihn gestellt...

    Ich mache Phasen von Gefühlen durch, dass gibts gar nicht, hätte ich nie für möglich gehalten! Mitleid, Hass, Liebe, Hoffnung, keine Ahnung was noch alles...

    Und er macht einen so schei... selbstsicheren Eindruck, als ob er alles richtig macht! ich kann das einfach alles nicht glauben...

    Sorry, irgendwie alles wirr, aber genau so sieht es bei mir grad aus...

    liebe Grüße

  • liebe iks,
    wenn er soviel trinkt,wie du schreibst,kannst du das kind doch gar nicht bei ihm lassen,finde ich.
    hast du keine alternative?großeltern,freunde?
    das ist vll trotz gefühlschaos wichtig,dass du da was unternimmst.
    LG
    Susanni

  • Sorry, hab grade noch ziemlich intensive Telefonate mit Kollegen gehabt, denen ich mich schon vor längerer Zeit offenbart habe... und auch jetzt wenn ich das schreibe, merke ich wieder wie viel er mir von meinem Leben schon genommen hat, denn meine Kollegen sind jetzt meine Freunde, weil ich mich von meinem damaligen Freunden "verabschiedet" habe, wegen ihm. Wollte da schon unbewusst, bewusst, ich weiß es nicht, dass niemand auf die Idee kommen könnte, zu fragen, ob da nicht was falsch läuft... echt klassisch...

    und ja, natürlich habe ich die möglichkeit auf Großeltern für meine Kleine zurückzugreifen, aber denke leider immernoch, dass er doch nicht so weit gehen wird...er ist doch schließlich der Vater...

    mensch leute, was soll ich nur machen?

  • Hallo iks,

    was Du machen sollst? Dich trennen und die Illusion aufgeben, daß er Euret wegen etwas ändern wird. Er wird es definitiv nicht!

    Sein "Selbstsicherheit" er mache alles richtig tut Dir doch auch weh, weil Du doch im Grunde genommen genau weißt, daß er gar nicht selbstsicher ist, dann würde er nämlich nicht trinken.

    Ich weiß, wie schwer eine Trennung ist, ich habe es selbst durch, auch mit Rückfällen. Obwohl meine Trennung schon mehrere Monate her ist, ist er mir als Mensch nicht egal, er wird es wohl auch nie werden, schließlich war da mal "etwas".

    Ich wünsch Dir ersteinmal eine gute Nacht.

    lg inga

  • Liebe Iks,

    Bei einer Suchtbeziehung kann man nicht mehr von Fairness sprechen.
    Als Suchtpartnerin wirst Du radikal und Schritt für Schritt einfach ausgebeutet. Der andere hat ein Suchtverhalten, was er nicht ändern wird, vor allem solange Du sein Spiel mitspielst und seine Ausfälle weiter tolerierst.
    Das Problem ist diese grenzenlose Liebe mit der wir unserem kranken Partner entgegenbringen.
    Und das Problem ist, dass wenn Du nur noch gibst und hoffst und mehr und mehr Energeie verschleuderst bist Du in dem Sog bereits drinnen und das Spiel nimmt seinen Lauf. Der Sog ist immer der Alkohol. ER ist der Abhängige, aber der Alkohol bestimmt auch Dein leben. Auch wenn Du es nicht warhaben willst, Du lebst sein Suchtleben , solange Du bei ihm bleibst. Die Spirale dreht sich immer schneller. Da gibt kein Ich und Du mehr.
    Und wenn wir bei dem kranken Partner bleiben unterstützen wir seine Sucht, weil wir es mit unserem Bleiben tolerieren.
    Ich find das Schwierige ist, zu sehen, das die Liebe die wir für unseren partner empfanden, am Anfang, dass diese Liebe sekundär geworden ist und bald nur noch als Erinnerung steht. Die Sucht, der Alkohol istgewaltig und macht alles positiv erlebte kaputt, wenn wir uns dem nicht entziehen.
    Wenn es dass ist, was sie von uns wollen, dass sie sich nur nicht so alleine fühlen müssen, wenn sie ihre Sucht leben, dann suchen sie sich einfach nur einen Co aus, der Händchen hält.
    Oder eben jemand, der mitsäuft.
    Wenn sie aber noch einen Funken Verstand haben, dann können sie sehr wohl noch unterscheiden. was aber nicht heisst, dass sie die Kraft aufbringen und den enormen Willen wirklich aufzuhören.
    Und genau diesen Prozess können wir Ihnen nicht abnehmen.

    Liebe Grüsse
    Sinnesrausch

  • ...ja;
    Ich glaube die einzige Waffe die wir haben ist unser Verstand.
    Wenn wir uns dem Gefühl hingeben sind wir geschmissen, dann geht nichts mehr.
    Dann machen wir diese dummen Fehler, dem Kranken noch eine Chance zu geben, dem Gesäusel Glauben schenken zu wollen,
    es ist genauso als würdest Du jemanden, von dem Du weisst, dass er kein Geld hat, dein letztes Geld leihen.

    Die Warscheinlichkeit, dass Du es zurückbekommst, ist gleich null.

    Indem wir immer wieder zurückgehen und uns auf die Beziehung erneut einlassen, vertrauen wir einem Kranken. Wir schenken jemanden unser Vertrauen, der getrieben fremdgesteuert ist von Alkohol. Eigentlich nicht zurechnungsfähig. Einem solchen Menschen kann man doch nicht vertrauen, der sich nicht im Griff hat.
    Die Tatsache, dass er in den nüchternen Momenten, so ein faszinierender Mensch ist,bzw war steht in keinem Verhältniss zu den unzähligen Momenten, wo er sich wie ein A* verhalten hat, oder??!!
    Es liegt an ihm mit sich ins Reine zu kommen und wieder liebenswert zu sein, für sich und andere.


    Gruss
    S

  • leider schaltet man als co ja sogar seinen verstand aus,damit man da verharren kann,wo man sich befindet.
    das beispiel mit dem geld ist klasse....genauso war es bei mir ....sogar das habe ich gemacht...
    und dass ich jetzt keinen cent mehr von meinem erbe habe....find ich sehr schlimm besonders für meine kinder...die hätten das besser brauchen können als mein mann.
    darum,liebe iks,
    denk bitte mit verstand an dein kind.
    LG
    Susanni

  • Hallo ihr,

    hier ist die letzten 2 Tage ganz schön viel passiert...
    Kurz um, wir haben uns getrennt! Der letzte Tropfen ist gefallen und bei mir ist das Fass über gelaufen... als er auf Nachtschicht war, habe ich für mich beschlossen, dass es reicht! morgens hatte er dann das Glück, dass ich noch nicht auf war und hat sich verp...! eine Sms war alles: ich würde von Familie reden, würde ihm aber keine geben. Man könne gerne nochmal reden. es macht aber keinen sinn mit uns...
    stellt euch echt vor, er ist der meinung, dass er grund zum beklagen hat! ich habe mich dann nicht gemeldet. er kam gestern um acht nach hause...total betrunken...packt erstmal ne fl. wodka in den kühlschrank...kann er es mir leichter machen. sein kind war schon im bett, hatte also noch nicht mal das bedürfnis sein kind zu sehen, neee trinken war wichtiger, natürlich mit ihr!
    habe die faust in der tasche gemacht, haben also soweit trotzdem ruhig gesprochen...habe gemerkt, er hat überhaupt keinen blick mehr für das wahre leben...hat von sich aus das wort alkoholiker in den mund genommen...und was ist, er bezeichnet sich als -funktionierenden Alkoholiker- ist will das auch bleiben! so ein spießiges, konservatives leben wie ich es habe, will er nicht. er hat ja alles unter kontrolle, da wo er funktionieren muss, funktioniert er und in seiner freien zeit will er eben trinken! seine neue und sein bevorzugtes umfeld sieht das genauso und sind auch genauso...

    habe ihn zwar nicht rausgeschmissen, aber soll so schnell es geht ausziehen. ist noch duschen, und dann mit seiner fl wodka und drei fl bier abgezogen. aber was bleibt für ihn übrig: ich habe ihn ja dazu getrieben!

    der hat den knall nicht gehört, er trinkt seit min 10 jahren...

    mache mir trotzdem sorgen, bescheuert!!!

    interesse für sein kind will er zwar haben, so sagt er natürlich, aber merken tue ich davon reichlich wenig!

    kann bitte einer -klick- machen und es ist ein halbes jahr später...habe immer gedacht, ich kenne ihn trotz allem, aber zur zeit macht er nur sachen, wo ich nie mit gerechnet hätte!

    LG
    iks

  • Hallo IKS,
    na da ist ja bei Dir wirklich ziemlich schnell was passiert.Ich hoffe Du kannst Dich einigermaßen runterfahren und weißt nun das Du für gar nichts! kannst. Die Sucht scheidet jegliches Empfinden und "Gewissen" aus. Da ist es völlig egal ob Frau, Kind, Haustier, Job etc. Es ist auch für mich oft noch schwer und nicht nachvollziehbar das erwachsene Menschen weder Verantwortung übernehmen noch Achtung und Respekt haben. Aber alll dies ist Bestandteil der Alkoholkrankheit oder auch der anderer Süchte. Was wir uns aber verinnerlichen müssen ist: wir müssen dies nicht hinnehmen und akzeptieren, weil wir nicht für diese Krankheit dafür können. Ich wünsche Dir erst mal ganz viel Stärke und das Du etwas ruhig schlafen kannst. Momentan ist die Situation so...Du hast es in der Hand, Du möchtest doch auch nicht mehr so leben wie die letzten Jahre. Ist schon so...wenn man anfängt Grenzen zu setzen und Regeln aufstellt dann kann es leicht passieren das der andere dann "Schluß macht und geht"...kommt mir alles sehr bekannt vor.
    Ich schick Dir liebe grüße
    Nele :D

  • Hallo Nele,

    das ist klar, das dir jetzt schnell vorkommt! Aber ich lebe seit 4 Jahren mit dieser Katastrophe und erst seit dem ich seit knapp 2 Monaten offen mit anderen darüber geredet habe, ist bei mir etwas passiert! merke einfach, dass reden für mich das beste war, was ich tun konnte, hätte besser viel früher damit beginnen sollen... bin so abgrund tief enttäuscht von diesem menschen, dass ich es gar nciht in worte fassen kann... und mir stehen so viele leute bei, wie ich nicht gedacht hätte!

  • Hallo IKS,
    @Stone: Danke für den ausführlichen "Bericht" eines "nassen Alkoholiker´s"...hilft mir auch immer wieder ein Stück weiter :)

    IKS, ich meinte dies so mit "schnell"...Wenn Du es jetzt schaffst und den Absprung schaffst dann zeigst Du wirklich Stärke, ich denke von seitens Deines Mannes ist hier noch nicht "das letzte Wort" gesprochen, wie Du an Hand von meinem "Vorschreiber" seinen Ausführungen her lesen kannst. :?
    Ich selber bin im 9ten Jahr :shock: und habe es trotz einiger Jahre Arbeit an mir und hier im Forum noch nicht endgültig geschafft. Hier waren 3LZT, sieht so aus als legte er Trinkpausen ein um mich immer wieder "zrückuibekommen" bzw. "ruhigzustellen. Ich habe davon etwas hier in meinem Thread geschrieben, ins Detail bin ich aber im geschl. Bereich gegangen. Und da bin ich wohl nicht die Einzige die nur kleine Schritte machen kann, aber auch die bringen mich irgendwann an mein Ziel. Im Moment sieht meine Situation nicht sehr viel anders aus als Deine.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und einen schönen Tag
    lieben Gruß
    Nele

  • Hallo Stone,

    finde es gerade sehr erschreckend, denn deine Beschreibungen spiegeln haargenau meinen mann wieder...
    insbesondere die arroganz, dass alle anderen weicheier sind, die es nach einer duchzechten nacht nicht schaffen zur arbeit zu gehen!!!

    Überhaupt, ich habe immer gedacht, ich würde ihn trotz allem irgendwie kennen, aber nein, er macht gerade dinge, die ich niemals gedacht hätte, dass er das macht...
    bin jedesmal neu geschockt, hört das irgendwann auf?

    liebe grüße
    iks

  • Guten Morgen Iks,
    es hört auf ... aber dazu bist Du gefragt und nicht der "Trinkende".

    Bei mir hörte es auf als ich ging.

    Denn angefangen beim Trinkenden hatte es nun richtig: Wertverlust, keine Moral mehr, Straftaten, das Leben in einer selbstgeschaffenen Welt - die nichts mit der Realität zu tun hattte. Das Wachsen von Gewaltbereitschaft - alles das steigerte sich stetig.

    Für mich kann so etwas nur enden wenn ich gehe.

    Selbst wenn der Alk weg ist werden Verhaltensweisen und angenommene Charaktereigenschaften nicht von heute auf morgen verschwinden - um genau zu sein: ohne fachliche Hilfe gar nicht verschwinden....

    Der Kreisel dreht sich immer schnelle, die Arroganz wird immer größer und die Realitätseinschätzungen gehen gegen NULL...

    Lieben Gruß von Dagmar

    Vielen Dank Stone74 für Deine Schilderungen, sie machten mir einiges verständlicher. Gerade den Hochmut konnte ich nie verstehen, das Gefühl besonders zu sein (nun war er ja auch :( und dabei meinte er leider besonders "toll"....

    Wer das mitmacht als Angehöriger bestätigt dieses Gefühl noch - denn erst dann wenn andere sich abwenden haben manche die Chance zu begreifen sie sind bald alleine.... aber auch eben nur manche....

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