Mein Entzug

  • Hallo zusammen,

    Ich bin nun seit 1,5 Tagen im Krankenhaus.Und meine Gefühle fahren Achterbahn.Ich hab mir den Entzug schlimmer vorgestellt aber die Medikamente wirken dem gut entgegen.Hab auch schon die Erfahrung eines kalten Entzuges gemacht ich möchte jedem,vorallem denen die hier nur Erfahrungsberichte lesen,davon abraten!
    Dies ist nun der 2te Tag ohne Alkohol in Folge ohne Alkohol.
    Aber Ich muss zugeben,seit heut Vormittag hab ich auch so verdammt viel Angst.Hatte heute Mittag ein Gespräch mit einem Psychologen.Der hat mir nochmal deutlich gemacht dass hier wirklich nur entgiftet wird und die anfängliche Euphorie immer mehr weichen wird und Ich in 8 Tagen wieder zu Hause sein werde.
    Da hab ich die Tasse Tee fallen lassen weil mit mir die Angst durchging.
    Hab mich nun wieder etwas gefangen und gleich zig Nummern von Shg´s rausgesucht und meinem Hausarzt angerufen.Ich soll direkt nach der Entlassung bei ihm vorbeikommen damit er mir hilft einen Antrag zu stellen der KK für einen Therapieplatz.
    Warum ich grad schreibe hat eigentlich nur einen Grund!
    Ich hab so Angst nach der Entgiftung direkt in mein altes Umfeld zu kommen.Ich würd am liebsten direkt von hier in eine Langzeittherapie....
    Ich weiß grad net mehr weiter.....

    Gruß Change

  • Hallo Change,

    willkommen hier im offenen Bereich,

    Zitat

    Ich weiß grad net mehr weiter.....

    doch das weißt du du hast dich hier her gewendet :wink: Ich finde es erstmals klasse das du so konsequent in die Entgiftung gegangen bist und diese Konsequenz wird dir auch helfen weitere Schritte zu gehen.

    Was macht es denn so schwierig ins alte Umfeld zu gehen? Familie? Wohnung? Freude? Arbeit. Schreibe mal deine Ängste damit wir uns ein Bild machen können.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hey Hartmut,

    Du fragst was es mir schwierig macht.Gute Frage.Also Familie ist es nicht,die wissen bescheid und haben sogar für mich die Wohnung Alkoholfrei gemacht.
    Freunde?Die die ich hatte haben selbst ein Alkoholproblem und zu denen hab ich keinen Kontakt meh,hab sogar Handy-Nummer gewechselt!
    Ich mein eigentlich mehr den Alltag,das Umdenken,hab grad das GEfühl ich krieg jede mögliche Unterstützung beim Entzug,ärztlicher Seite,aber danach bin ich auf mich eingestellt.
    Aber ich hab Euch,das weiß ich zu schätzen,

    Gruß Change

  • Hallo Change,
    wenn Du den Wunsch hast nicht mehr zu trinken, wenn das Dein erklärtes Tagesziel ist (mit dem Du morgens aufstehst), dann brauchst Du keine Angst mehr zu haben.
    Dann wirst Du alles nötige tun, damit du ohne Alkohol leben kannst. Du hast mit dem Gang in die Klinik schon mehr Mut gezeigt als ich vor 14 Monaten, ich hab daheim unter ärztlicher Aufsicht entzogen.

    Hab keine Angst vor dem "auf Dich alleine gestellt sein", das ist man als Alkoholiker sehr oft, weil nur du die Verantwortung für Dein Leben hast und das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein.
    Mach Dir keinen Kopp gönn Dir den Luxus und lebe nur für den heutigen Tag, heute bleibst du ohne Alkohol. damit hast du die besten vorraussetzungen um auch morgen ohne Alkohol zu leben, alles andere zählt nicht.
    Viele Grüße
    Mario

  • Hallo liebe Gemeinschaft,

    grad war die Freundin von meinem Dad zu Besuch.
    Was die mir erzählt hat ist der Hammer.
    Wie konnte ich so naiv sein und glauben dass die mein Problem nicht kennen?
    Sie wollte schon paar mal wegen mir den Notarzt rufen.Vielleicht sollte ich das ein bissl erklären.
    Vor paar Wochen(müsste so 3 Wochen her sein) war ich so betrunken dass ich in ein Meer von Bierflaschen gefallen bin.Hab natürlich net gemerkt dass ich blute.Hab mir dann in der Nacht noch was zu Essen gemacht.Und überall Blut hinterlassen.
    Sie hat den Notarzt net gerufen weil mein Vater dass nicht wollte.Er meinte es bringt nix wenn ich auf diese Weise einen Entzug mache.
    Musste das mal loswerden.

    Gruß Change

  • Hallo Change,

    der Alkoholiker merkt meist zuletzt das er erkrankt ist , da er in seiner Suchtwelt gefangen ist. Beschönigungen wie sich selbst was vormachen, ist ein Teil davon.

    Hätte es denn was geändert ,wenn du vorher, von dem Wissen der anderen über dein Sauf und Suchtverhalten gewusst oder wahrgenommen hättest?

    Zum Schluß hin wusste ich es aber ich war noch nicht am Ende.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Change !
    Meinen Glückwunsch zu dem Schritt.
    Du bist noch sehr Jung und nutzt gerade die Chance dein Leben mit deiner Krankheit in den Griff zu bekommen.
    Du wirst auch von deiner Familie anerkannt und verstanden, na und hier ist auch immer ein Ansprechpartner zu erreichen.
    Nur immer mit der Ruhe , du bist auf dem richtigen Weg.

    Viele Grüsse von Bernd G

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo Leute,

    bin nun seit 4 Tagen im Krankenhaus.
    Ich hatte heut ein ganz gutes Gespräch mit meinem Doc.
    Je nachdem wie ich mich Morgen nach der Nacht fühle will er testen ob ich ohne die Medikamente körperlich zurecht komme.
    Außerdem war heut jemand von einer Shg hier und wir hatten ein ziemlich gutes Gespräch.
    Das alles hat mir nochmal ziemlich Zuversicht bereitet.Wollte nur nochmal von meinem Entzug berichten und mitteilen dass ich mich super fühle.

    Bis dann,Change

  • Hey,

    Die Nacht war mal richtig schlimm.Hab kaum ein Auge zu gemacht weil mein Zimmernachbar so eine Schnarchnase ist: :D
    Ansonsten fühl ich mich super.Heute werde ich mal versuchen ob ich schon ohne die Medikamente zurecht komme.
    Wie war das denn bei Euch?Wie lange habt ihr die Medikamente bekommen?
    Das würde mich echt mal interessieren!
    Danke für eure Antworten.

    Grüße Change

  • Hallo Change,

    schön von DIr auch aus der Entgiftung zu hören.

    Meine Dauer der MEdikamenteneinnahme ist total uirrelevant für Dich, bei Dir weiss das vorhandene Personal sicher sehr gut, wieviel und wielange Du nehmen musst => keine Experimente bitte!

    Ich habe damals viel geschrieben, aus der Vergangenheit, Ziele für die Zukunft etc.

    Wenn Du meinst, nach dem Entzug auf Dich allein gestellt zu sein, da der Übergang vllt. was dauert: Komm doch zu uns in den Geschlossenen Bereich, da ist eigentlich immer jemand da, der hilft, ich habe hier so etwas wie (momentan) ein 2. zu Hause gefunden und habe nach der Arbeit oft als erstes das Ziel, hier meine RUnde zu drehen....

    Lieben Gruß
    CHarlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Hallo Charlie,

    ne ich werde nicht experimentieren!Das geschieht schon in Absprache mit meinem Arzt.
    Und ja.Sobald ich wieder daheim bin komm ich in den geschlossenen Bereich!
    Hatte ich sowieso vor.
    Und was Du mit dem 2. zu Hause meinst kann ich sehr gut verstehn.

    Gruß Change

  • Hallo zusammen,

    Der Tag verlief,ohne Medikamente,super.
    Hab körperlich soweit nix mehr gemerkt.
    Nun hab ich Angst deswegen überheblich zu werden.Hab mich heute dabei ertappt zu denken dass ich mittlerweile stabil wäre....
    Hab mir dann die Aufzeichnungen durch gelesen die ich zu Beginn geschrieben hab und mein Leben reflektiert wie ich ohne Alkohol nicht mehr funktioniert hab.Außerdem rede ich mir die ganze Zeit ein,die Sucht ist wie ein Monster in mir dass ich aushungern muss und es sich immer meldet mit den fiesesten Tricks um gefüttert zu werden.
    Sind solche Gedanken normal?
    Oder hört sich das jetzt alles total bescheuert an und ich verliere mich in meinen Gedanken?

    Freu mich von Euch zu hören,

    Liebe Grüße Change

  • glück auf change

    nur meine ganz persönliche meinung

    Zitat von Change

    Hab mich heute dabei ertappt zu denken dass ich mittlerweile stabil wäre....

    hast du selber gemerkt = sch...

    Zitat von Change

    Hab mir dann die Aufzeichnungen durch gelesen die ich zu Beginn geschrieben hab

    sehr gute methode - auch für die zukunft ("notfallkoffer")

    Zitat von Change

    Außerdem rede ich mir die ganze Zeit ein,die Sucht ist wie ein Monster in mir dass ich aushungern muss und es sich immer meldet mit den fiesesten Tricks um gefüttert zu werden.
    Sind solche Gedanken normal?

    kann helfen - wenn du selber gut damit umgehen kannst ? !!

    viel erfolg

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Change,
    stabil kannst Du Dich sicher erst nennen, wenn Du wieder im alltaeglichen Leben bist und lange ohne Alkohol zurecht kommst. Ich bin nun 14 Tage wieder zuhause und bis heute haette ich mich auch als stabil bezeichnet. Nun ist heute aber ueberhaupt kein einfacher Tag fuer mich. Ich merke, wie sich wieder Gedanken einschleichen, wie es waere, am Abend mit meinem Schatz mal wieder ein Glaeschen Wein beim Filme gucken zu trinken. Das laeuft bei mir jedesmal so. Und dann wird auch die Einsicht immer weniger... Und Deine Gedanken sind genau die gleichen wie meine. Ein Monster, das an der naechsten Ecke nur darauf wartet, Dich wieder auszutricksen! Ist doch genau die passende Wortwahl, um sich das mal bildlich vorzustellen! Mein Monster braucht heute eine Tracht Pruegel! :twisted:

    LG und weiterhin viel Kraft wuenscht Dir
    Flor

  • Hallo Flor!

    Wenn ich merke,dass ich zu lange in negativen Gedanken stecken bleibe kehre ich mich den guten Momenten zu.
    Wenn das nicht hilft frage ich um Hilfe.

    Das ist doch das Schöne hier,wir können Hilfe holen,müssen nicht bis zur Erschöpfung kämpfen.

    Gruss
    Yvonne

    ichbinda123

  • Guten Morgen,

    das beruhigt mich ungemein zu wissen dass noch jemand anderes außer mir solche Gedanken hat.
    Bin nun den 6ten Tag hier und ich fühl mich auf einmal so stark.
    Werde gleich in den Fitness-Raum gehen den es hier gibt und mich auf´s Laufband schwingen.
    Hatte Angst vor der Langeweile etc. wenn ich wieder nach Hause komme,aber ich denke ich werde wieder mit dem Lauftraining anfangen wenn ich zu Hause bin.Habe damals so eine Marathonvorbereitung mit gemacht was ich natürlich net durch gezogen haben wegen dem Alkohol.Glaub sobald ich einen gewissen Saufdruck verspüre werd ich mir die Laufschuhe anziehen und einfach laufen,laufen und laufen.

    Grüße Change

  • Zitat von Flor

    Mein Monster braucht heute eine Tracht Pruegel! :twisted:


    Hallo,

    für mich ist das die falsche Variante. ...oder nur falsch ausgedrückt?

    Hier mal ein Beitrag aus "Notfallkoffer ...etc.":

    Zitat von HansHa


    Hallo,

    aber nicht als Feind gegen den man kämpfen muss. So halte ich das jedenfalls. Habe es ja schon mehrmals beschrieben. Meldet sich die Sucht in Form des Suchtgedächtnisses, was nur noch selten vorkommt und dann auch nicht als "Saufdruck", begrüße ich das mir geschickte Gefühl freundlich und erkläre in Gedanken, dass er (es) sein Ziel sowieso nicht erreicht.


    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo!
    Man sagt ja immer "der Freund aus der Flasche". Weil es eben einfacher ist, sich einen anzusueppeln anstatt sich den Problemen zu stellen. Nun ist es aber wohl eher „der Feind aus der Flasche“, weil er mich manipuliert und bedraengt.
    Ich denke, das hat man nach laengerer Trockenheit besser im Gefuehl, das man nicht kaempfen muss, sondern die Entscheidung bei einem selber liegt bzw. man diese ja bereits getroffen hat. Mir kommt es schon noch immer wieder wie ein Kampf vor, ein innerer Kampf, und der findet wohl in mir statt. Nein, er wird sein Ziel nicht erreichen, aber manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich das schlechte Gefuehl zu lange zulasse und mich gar nicht mit meinem Notfall-Koffer beschaeftigen will! Ich bin dann gerade genervt und habe gar keine Lust auf brav sein.

    Aber wenn ich mal so weiter ueberlege, hast Du insofern recht, das man "das Monster" nicht als dritte Person sehen darf, denn es ist ein Teil von mir selber. Und vielleicht ist bekaempfen nicht die richtige Bezeichnung, sondern eher es verstehen und mit ihm leben lernen...

    LG
    Flor

  • Guten Morgen,

    werde gleich entlassen und nachher wieder zu Hause zu sein.
    Auch wenn ich immernoch ein bisschen Angst hab in mein altes Umfeld zurück zukehren,so hab ich doch mein Ziel ein trockenes Leben zu führen und vorallem zu wollen,klar vor Augen.
    Auch wenn es schwer wird und noch eine harte Zeit auf mich zu kommen wird bin ich mir sicher es zu schaffen.Der Wille ist auf jeden Fall da und Hilfe hab ich mir auch gesucht und gefunden.
    In dem Sinne danke an alle,

    Change

  • Hallo Change,

    da wünsche ich dir ein gutes Zuhauseankommen und daß du viele Impulse mit in den Alltag nehmen kannst.

    Vielleicht wäre es gut mit dem Hausarzt über eine Langzeittherapie zu sprechen. Dort könntest du dich weiter stabilisieren.

    Schreib viel hier, auch vermeintliche Kleinigkeiten, viele Augen sehen mehr als zwei!


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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