Überschüssige Energie!

  • Hallo zusammen. Ich habe mal "gute" und mal "schlechte" Tage. Eigentlich war heute ein guter Tag. Ich bin wie immer früh aufgestanden und war endlich mal wieder allein in der Stadt. Habe gebummelt. Selbstsicher und fröhlich. Habe ein wenig geshoppt mich nett unterhalten und was gegessen. Das fast den ganzen Tag lang. Ein guter Tag. Dann habe ich noch sehr günstig Früchte gekauft und was passiert: Ich koche bis 23:00 Uhr 14 Gläser Marmelade und komme nicht zu Ruhe. Ich habe mal wieder meine Überschüssige Energie und weiss nicht wo hin damit. Schlafen kann ich sicher nicht und Ruhig sitzen fällt mir schwer. Dabei habe ich gedacht, nach so einem "guten" Tag, habe ich so viel unternommen und so viele Eindrücke erlebt das ich am Abend Ruhe finde. Aber weit gefehlt. Gestern sind mir beim Film die Augen zu gefallen und heute das wieder. :(

  • hallo number6

    vielleicht waren es zu viel eindrücke, es ist wichtig wieder einen normalen wach/schlaf rhythmus zu lernen. da können abendliche rituale hilfreich sein. zb ne kleine teezeremonie, sowas halt. nur wenn du bis in die nacht aktiv arbeitest, weil, muß ja fertig werden, da braucht der kopf dann auch seine zeit um runter zu fahren. beim fernsehen schläft man schnell ein, man tut ja in dem sinn nichts. leg dir ne ca. zeit fest ab der du dich dann auch möglichst täglich anfängst auf die nachtruhe vorzubereiten, ein wiederkehrendes ritual, das du auch wirklich täglich machen kannst, so ist der körper dann auch in der lage vom wach in den schlafmodus umzuschalten. und lass es am abend solche projekte wie marmelde kochen zu starten, das obst hättest du auch heute verkochen können. bei solchen arbeiten muß man wachsam sein, da schaltet der körper auf "volle aufmerksamkeit" da ist dann durch die ganzen ausgeschütteten hormone und sonstiges nichts mit schlafen, die müssen erst wieder runter gefahren werden und das dauert halt. das ist wirklich hausgemacht :lol:

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo number6!

    Zitat von Number6

    Ich hab mir heute von einem Freund, sein tolles luxus Auto geliehen und bin einfach so durch die Stadt gefahren. Habe mir einen Burger gegessen , ein Mittagsschlaf gemacht und dann bin ich spät Abends in der Stadt spazieren gegangen und hab mich in ein Lokal gesetzt und ein Wasser getrunken. :) Ausserdem habe ich mich gut unterhalten.

    Warum setzt du dich in ein Lokal?

    Das ist unnötig riskant und kann dein Suchtgedächtnis triggern.

    Grüße, Linde

    [/quote]

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Habe bislang nie Saufdruck gehabt und der Geruch von Alk ekelt mich an. Ich habe kein Problem mich in ein Lokal zu setzen. Und auch nicht zu sehen wenn andere trinken. Das lasse ich mir auch nicht nehmen.

    Lieben Gruuuuß :)

  • Hallo number6

    Woher kommen denn nach ein paar Tagen nüchtern sein ,die Erfahrung das du dir sicher bist, kein Saufdruck zu bekommen. ?
    Wie oft hast du denn schon versucht nüchtern oder trocken zu leben?
    Auf welche Erfahrungen beruhen denn die Ausagen das es dir nichts ausmacht in der Kneipe neben trinkenden Menschen zu sitzen?


    Zitat

    Habe bislang nie Saufdruck gehabt und der Geruch von Alk ekelt mich an. Ich habe kein Problem mich in ein Lokal zu setzen. Und auch nicht zu sehen wenn andere trinken. Das lasse ich mir auch nicht nehmen.

    Vielleicht solltest du mal die überschüssige Energie dazu verwenden um dich über die Krankheit genau zu informieren oder blendet die Anfangseuphorie so stark?

    Nur nichts trinken reicht nicht aus um die Krankheit zu stoppen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Da hast du sicherlich recht. ich ahbe es bislang nur nicht als problem empfunden. welche quelle sollte der Alk-Info sollte ich mich denn mal widmen zum studieren?

  • es gibt da ja sooooooooo viele bücher
    .... im übrigen wollte ich nochmal was fragen: Kann es sein das mein Arzt etwas zu "lasch" mit meiner Krankheit umgegenagen ist? Er hat mir nichmal eine Suchttherapie empfohlen oder ähnliches? Igrendwie kam mir das so komisch vor. Solte ich viell. nochmal einen anderen Arzt aufsuchen?

  • Hallo number6,

    mir hat hier der Erfahrungsaustausch am meisten gebracht.
    Mein Weg ist an den Grundbausteine angelehnt und das ganze Forum ist voller Schätze. Stöbere mal ein bisschen da stehen Unmengen Erfahrungen drinnen, die auf wahre Begebenheiten beruhen.

    Zudem stehen im unteren Banner auch Bücher die du dir mal anschauen kannst.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Danke Hartmut, ich stöbere schon viel. Kann auch viele Gemeinsamkeiten erkennen. Ich bin auch ziemlich oft Depressiv. Sonst habe ich auch viele Ratschläge angenommen und durchgesetzt, diese Dinge und Rituale lassen mich schon besser fühlen. Ich weiss ja das ich eine Krankheit habe, viell. ist es eine innerliche Blockade immernoch etwas positives in jedem Tag zu sehen um nicht ganz, wie ein Klappmesser, zusammmenzubrechen.

  • Hallo,

    eine zweite Arztmeinung kann nie, nie, nie schaden. Mache Dich doch vorher bei der Suchtberatung schlau, welche Ärzte von dort empfohlen werden, die kennen sicher die guten Ärzte!!!

    Was für Literatur suchst Du denn, Lebenserfahrungen, reine Fachliteratur oder Bücher, wo auch Lebensempfehlungen gegeben werden???

    Mein erstes Buch nach dem Entzug war die Suchtfibel, da war ich lange genug beschäftigt mit, kann ich nur empfehlen (aus meiner Sicht,ist ja jeder anders).

    Stöber doch mal hier in den Bücherthreads und hol Dir dann Meinungen bei Amazon dazu...).

    Ich kann jedem Interessierten aber unseren geschlossenen Bereich empfehlen, kostet auch nicht mehr als ein gutes Buch im Monat und daaaaaaaaaa kannst Du lesen, bis der Arzt kommt.

    Lieben Gruß
    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • glück auf Number6

    Zitat von Number6

    viell. ist es eine innerliche Blockade immernoch etwas positives in jedem Tag zu sehen um nicht ganz, wie ein Klappmesser, zusammmenzubrechen.

    nönönö im gegenteil - das war mein weg zur zufriedenen abstinenz - so oft wie möglich das positive sehn + mich drann freun das ichs ohne alk geniesen darf

    schönen sonntagabend

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Danke euch beiden!

    Das ist eine gute Idee, ich werden mich mal bei Beratungsstellen schlau machen, ich hatte das Gefühl mein Arzt hat mich nicht ernst genommen irgendwie. Die Suchtfiebel hört sich gut an. Ja ich suche ein Buch das mir hilft im Alltag wieder glücklich zu werden und alles ohne den Alk PUR zu genießen, ohne depressionen.

    Ich bin schon im geschlossenen Bereich angemeldet, alles eingeleitet, muss nur noch freigeschaltet werden :)

    Ich versuche auch alles positive zu sehen.Nur manchmal habe ich das Gefühl in ein Loch zu fallen. Versuche aber schnell wieder raus zu kommen

  • Hi,

    such Dir zumindest 1-2 Ansprechpartner, die im Zweifel beim Rauskommen mithelfen können - kann im Notfall lebenswichtig werden, wenn man mal kurz zum Telefonhörer greifen kann.
    Über meine Therapieguruppe habe ich jetzt eine Telefonliste, da wir alle dieselbe Krankheit haben, sind das geschlagene 7 Rettungsanker für mich.

    LG
    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Danke Charlie :)

    Wow, ich habe grade ( wieder mal ) etwas sehr interessantes gelesen.

    Von Fibi. Hier im Forum habe ich gelesen (stammt wohl aus einer SHG):
    Wer trinkt hat Probleme, wer nicht trinkt hat Sachen zu erledigen.


    Jetzt hab ich ja eine Aufgabe. Was hab ich zu erledigen, warum habe ich getrunken und wie hat alles angefangen?
    Spontan fällt mir da mit Sicherheit etwas ein. Meine Eltern sind stark Alkoholabhängig, seit ich klein bin. Als ich noch nicht wusste was es mit dem Alkohol auf sich hat und ich vom spielen nach Hause wollte ( ich war ca 8 oder 9 Jahre alt ) da bin ich immer noch länger draussen geblieben , weil ich nicht Heim wollte. Ich habe immer gedacht: hoffentlich sind Mama und Papa nicht wieder so "komisch". Ich wusste ja nicht was mit ihnen los war. Aber sie waren immer komisch. Jeden Abend. Vor allem am Wochenende. Einmal habe ich meine Mama in der Dusche gefunden. ( da war ich aber schon älter, so ca. 16 Jahre ) Sie konnte nicht mehr aufstehen. Sie hat sich in der Toilette übergeben und ist dann nach hinten hingefallen. Ich wollte meinen Papa holen, aber der war auch betrunken und so tief am schlafen das er nicht wach wurde. Ich habe mit aller Kraft meine Mama aus der Dusche geholt, und sie ins Bett gebracht. Das erbrochene weggewischt und bin weinend eingeschlafen. Am nächsten Tag hat sie so getan als wenn nichts passiert wäre......das ist aber nur die Spitze vom Eisberg. Ich bin mit dem Thema Alkohol aufgewachsen. Meine Mama hat mir mit 13 meine ersten Sektgläser geschenkt. Den ersten Alkhol getrunken habe ich aber erst mit 17. ..... ich kann jetzt nicht weiter schreiben. Muss erst mal klar kommen.... es gibt sicherlich noch mehr Gründe. Die nichts mit meinen Eltern zu tun haben, oder gibt es da immer zusammenhänge? Ich bin doch schon lange ausgezogen. Andere Stadt, andere Umgebung, neue Wohnung. Aber die Sucht verfolgt einen, ist doch so. Verdammt!

  • Jetzt wo ich so darüber nachdenke habe ich soo viel zu erzählen, was ich noch nie so ausgedrückt habe. Was immer nur in meinem Kopf war. Ich dachte immer es ist besser es zu verdrängen und man vergisst es irgendwann. Ich bin fast 30 aber ich habe es nie vergessen.

  • Hallo Number6,

    so ging es mir auch, als ich mal anfing hinzuschauen. Ich sah immer mehr Details, immer mehr Zusammenhänge. Wenn man in einer Familie aufwächst, die in der Suchtstruktur gefangen ist, da verinnerlicht man ja viele Muster. Hinschauen wird da mit der Zeit ganz wichtig. Hab Geduld und laß dir Zeit damit.

    Jetzt am Anfang ist es für dich ganz wichtig, im Hier und Heute zu bleiben und dich weiter zu stabilisieren!

    Wie geht es dir Heute?

    Ich drück dir die Daumen, daß es mit dem geschützten Bereich nimmer allzulange dauert.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Oha, das hört sich ja ziemlich heftig an, was Du in Deienr Kindheit erlebt hast. auch ich bin Kind eines Alkoholikers und in dieser Rubrik empfehle ich Dir auch mal intensiv zu lesen.
    Du hast schon sehr früh verantwortung übernehmen müssen udn warst damit überfordert. Allein gelassen, im Stich gelassen, Das kenn ich nur zu gut. es gibt auch ein Buch darüber: Um die Kindheit betrogen. Habe ich auch noch nciht gelesen, aber selber empfohlen bekommen.
    Du mußt auch bedenken, dass Du mit dem Alkohol aufgewachsen bist udn alles drum herum Deine erste Erfahrung von "zuhause" war. Das prägt eine Vorstellung, wie ein zuhause auszusehen hat. Bei mir zum Beispiel ist es so, dass ich von dem Alkoholgeruch manchmal regelrecht angezogen bin, es als angenhem empfinde , ein anderes Mal es mich voll anekelt. Das spiegelt doch genau die Situation in unserer Kindheit wieder. Du hast ja keine wahl- ews IST Dein zuhause. Es gibt da ja auch schöne Erlebnisse. Dann weider diese Situationen die du beschrieben hast. streit etc. Auch imemr im Zusammenhang mit Alkohol. Unser ganzes Leben ist ja schon von Alkohol und dessen Auswirkungen geprägt. Uns wird vorgelebt mit Alkohol Probleme zu lösen udn auch gleichzeitig , dass es nciht klappt. Alkohol ist kein tabu wie in anderen Familien. All diese Dinge prägen uns und dazu finden wir dann häufig auch noch Problempartner, schwanken zwischen Coabhängigkeit und freiheit, sind selber extrem gefährdet abhängig zu werden.
    Auc in meinem Leben habe ich Ups and downs. Im Großen und Ganzen bin ich immer dann gut zurecht gekommen, wenn ich mich zurückgezogen habe und mich kreativ mit sinnvollen Dingen beschäftigt. Wir haben ja auch viel verpasst in unserer Kindheit und können da einiges auch als Erwachsene nachholen, finde ich,
    Lebe Deine träume schon mal tun wolltest. Du bist doch jung und voller Energie, eigentlich gibts nichts besseres. Du bsit jetzt erwachsen, frei zu tun was Du tun möchtest, veruschst das Leben positiv anzugehen. Das hört sich als basis super an was ganz neues anzufangen. trau Dich.

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