vorgestern habe ich gelesen, dass es Dir gut geht. Ehrlich gesagt war ich nicht mal verhalten optimistisch, dass Dein Hoch lange währt.
Natürlich hat es mich gefreut, dass Du zwischendurch mal Entspannung hattest. Die brauchst Du auch!
Ich glaube, es ist normal, dass man sich mit Gedanken quält, die sich darum drehen, ob man es vllt. doch, trotz Sauferei des Partners, hätte aushalten können, oder die leise Hoffnung, dass die Trinkerei für einen aufgegeben wird, usw..
Was treibt uns eigentlich an, so zu denken und uns mit Gedanken in alle Richtungen zu quälen?
Bei mir ist es sicherlich auch die Angst, alleine zu sein, niemanden zu haben, mit dem man reden kann.
Vielleicht sogar eine gewisse Leere, weil man ja niemanden mehr hat, den man umsorgen muss. Derjenige, der unsere Zeit mit (zuletzt) negativen Ereignissen gestohlen hat, hinterlässt nun eine Lücke, die mit Gedanken gefüllt wird, die auch nicht grade förderlich für´s Wohlbefinden sind. Er hat uns also immer noch im Griff.
Ich persönlich denke auch viel darüber nach. Für mich treffen die o. g. Punkte sicher zu.
Wenn ich aber ehrlich bin, geniesse ich es im Moment immer mehr, allein zu sein. In Ruhe zu Hause arbeiten zu können. Mit den Kindern fröhliche Tage verbringen zu können, seit sie wieder gern zu mir kommen. Oder einfach nichts zu tun, ohne dass jemand dumme Sprüche klopft.
Liebe S.,
Deine Stimmungsschwankungen sind absolut normal; die gehören zu der Trauerarbeit, die Du leisten musst. Dein Kopf sagt Dir, dass es mit XY aus ist, allerdings akzeptiert Dein Herz das noch nicht. Mit anderen Worten: es wird noch etwas dauern, bis Du wie Phönix aus der Asche steigst. Aber es wird kommen. Dummerweise braucht dieser Prozess seine Zeit. Du wirst sicher merken, wenn der Zeitpunkt da ist.
Geduld gehört zu dem Spiel unbedingt dazu!
Gib Dir also selbst die nötige Zeit.
Lieben Gruß
Heinrich