Mein Schlüsselerlebnis und die Wende

  • Hallo Antilope,

    auch ich frage mich gerade, warum du es zulässt, dass sich alles so lange hinzieht? Er kann seine Dinge doch an einem oder zwei Terminen regeln und gut ist. Wozu lässt du dich überhaupt noch auf Diskussionen mit ihm ein?

    Die Trennung ist Fakt und es tut weh. Das ist normal, dass es weh tut und du weißt es ja auch. Aber ich finde, auf diese Art, wie es da abläuft bei dir, verlängerst du diesen Schmerz doch noch unglaublich :roll: .

    Grüße von
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Antilope,
    ich muss meinen Vorschreiberinnen zustimmen, du ziehst das ganze Leiden in die Länge.
    Ich weiss zwar wies dir geht, bin ja auch getrennt und hab nun den Kontakt vollständig abgebrochen, weil es eben immer wieder weh tat. Er kam dann wann er wollte, beleidigte mich kurz und weg war er und ich?? Mir tats unheimlich weh und kann danach lange diese Erniedrigungen nicht verarbeiten.
    Darum Schluss damit, kein Kontakt mehr...so schnell es nur gehen kann. Solange ihr noch Kontakt habt, solange hat er dich auch noch "irgendwie" und dir tuts nicht gut sondern weh und das ganz fängt von vorn an.
    Glaub mir ich weiss wie schwer es ist, mach ja selber grad das gleiche durch, aber ich versuche jetzt mit allen Mitteln alles konsequent durchzuziehen, obwohls soooo weh tut und ich mir oft wünschte er würde sich melden....
    Dreh die Sache ab, so schnell wie möglich und dann kommst erstmal DU dran.
    LG und viel Kraft
    sonne

    Ach ja, wenns mir dann so geht wie du schreibst, Trauer, Wut, Einsamkeit usw. dann hau ich mich schnellstens in dieses Forum, lese und schreibe was grad geht und nach kurzer Zeit......gehts besser! :)

  • Hallo,

    endlich funktioniert mein Lappie wieder (klopfe auf Holz!). Zu dem ganzen Hin und Her dann noch die Probleme mit dem Internet.
    Im Moment kommt so vieles bei mir zusammen.

    Dann kämpfe ich noch mit meinem Zahnarzt wegen der Implantate. Ich habe immer noch Schmerzen am 3. Implantat. Nur der Arzt will das nicht hören, meint, ich würde nur seine Arbeit kritisieren.
    Dann habe ich eine Zweitmeinung eingeholt, nach längeren Diskussionen haben sich beide Zahnärzte verständigt und nun soll mir der feste Zahnersatz erst einmal provisorisch eingesetzt werden, aber nur für einige Tage, dann für endgültig. Und den Termin bestimmt wieder mein Zahnarzt. Ihn interessiert es absolut nicht, ob ich dann immer noch Probleme habe. Hauptsache, die Termine sind erledigt und die Kasse klingelt. So kommt mir das langsam vor.

    Nun warte ich noch auf den Rückruf meiner Krankenkasse am Freitag.
    Und mal schauen, was die meinen.

    Zusätzlich sitzt mir mein Chef im Nacken, verlangt von mir zusätzliche Arbeit, wozu ich bis jetzt noch nicht gekommen bin. Und damit nicht genug, ab nächste Woche ist auch noch meine Kollegin in Urlaub.

    Gestern abend habe ich bis zum Umfallen daran gearbeitet. Aber mir fehlen noch Informationen der Kollegen. Und am Montag ist mein Chef wieder im Büro (war die ganze Zeit im Krankenhaus).
    Ich darf gar nicht daran denken ....

    Egal, ich lasse mich nicht unterkriegen!

    Wobei ich gerade jetzt mal eine starke Schulter zum Anlehnen dringend nötig hätte.
    Aber da kommt mir wieder der Gedanke: Hatte ich jemals diese starke Schulter bei XY? Eigentlich war das immer umgekehrt.

    Für mich ein ganz wichtiger Punkt, der mir wieder zeigt, wie richtig meine Entscheidung war, mich zu trennen.

    Ich habe viel über Eure Ratschläge nachgedacht und auch entsprechend reagiert. So rief ich ihn an und sagte ihm, dass ich nicht möchte, dass wir uns ständig über den Weg laufen. Von ihm kam sowieso nicht sehr viel nur die Frage, ob ich mich wieder beruhigt hätte. Meine Entscheidung hat ihm zwar nicht gefallen, aber er musste es akzeptieren.
    Und mir geht es damit auch viel besser.

    Irgendwie war es doch jedes Mal wenn er hier war, wieder wie ein Abschied für mich. Nur diese ständigen sinnlosen Streitigkeiten, die haben mich so fertig gemacht.

    Nun können wir wieder besser miteinander umgehen, so aus der Ferne und ich merke, wie gut mir das tut.
    Es ist nun mal mein größter Wunsch, ohne Streit und Hass die Beziehung zu beenden.
    Sicher, die Traurigkeit ist immer wieder da, das wird auch noch eine Weile dauern, denke ich.

    Aber inzwischen höre ich so oft in mich hinein (das habe ich früher nie gemacht ....) und lasse alles auf mich einwirken. Und spüre die Veränderungen in mir. Lasse die Tränen zu, aber ich merke auch, wie meine alte Energie wieder langsam kommt. Es gab Tage, da habe ich meinen Job gemacht, eben funktioniert, dann kam ich nach Hause und meinte, ich falle in ein tiefes Loch. Und írgendwann klingelte dann das Telefon: XY wollte mal wieder vorbeikommen. Dann habe ich gewartet, bis er kam, war immer so unruhig.
    Dann gab es wieder mal Diskussionen und ich war den ganzen Abend am Boden zerstört.

    Das lasse ich jetzt auf keinen Fall mehr zu.

    Wie gut, dass ihr mir noch einmal gründlich Eure Meinung geschrieben habt. Jeder Tag ist für mich wie ein Lernprozess. Aber ich weiß auch, dass es mir mit jedem Tag dann auch leichter fällt, die Situation so zu akzeptieren, wie sie nun mal ist.

  • Hallo Antilope,

    ich freue mich wieder von dir zu lesen und vorallem von deinen Fortschritten!

    Eine Frage bitte hierzu:

    Zitat

    Gestern abend habe ich bis zum Umfallen daran gearbeitet. Aber mir fehlen noch Informationen der Kollegen. Und am Montag ist mein Chef wieder im Büro (war die ganze Zeit im Krankenhaus).
    Ich darf gar nicht daran denken ....

    Egal, ich lasse mich nicht unterkriegen!

    Wurde ein vertrauensvolles Gespräch zwischen dir und deinem Chef über deine private Situation geführt oder hast du ein solches in Betracht gezogen?

    lg
    Mora

  • Hallo Mora,

    ich habe das niemanden in der Firma erzählt. Generell trenne ich privat und dienstlich ganz bewusst. Damit bin ich auch immer sehr gut gefahren.

    Noch nicht einmal meine Kollegin, mit der ich in einem Büro sitze, weiß davon. Ich denke aber, sie ahnt etwas. Dann XY rief diese Woche an, als ich einen Freien Tag hatte.

    Am nächsten Tag erzählte sie mir ganz aufgeregt, dass er ja angerufen hätte. Ob er denn nicht gewusst hätte, dass ich nicht im Büro bin .... Ich habe dann gleich reagiert und gemeint, er hätte das durch seine Schichtarbeit ganz vergessen. Ich habe ihm gleich gesagt, dass er mich nicht mehr im Büro anrufen soll, sondern nur noch übers Handy.

    Meine Situation ist nicht so ganz einfach, da ich ja mittlerweile auch schon in Rente gehen könnte. Meine junge Kollegin ist eine Leihkraft und wird vermutlich nur noch bis Ende dieses Jahres bei uns sein können.
    Es liegt ja auf der Hand, dass sie gerne meinen Job machen würde. Sie hat auch noch keine neue Stelle gefunden oder wartet einfach nur ab, was passiert. Womöglich gab es auch da schon Gespräche mit meinem Chef, von denen ich nichts weiß.

    Dazu kommt dann noch, dass sie gerade in letzter Zeit oftmals sehr aufmüpfig ist, bestimmte Vorschläge oder auch Anordnungen von mir ablehnt und dabei oftmals recht laut wird. Wir haben uns zwar immer wieder vertragen, aber dieses Situation gefällt mir gar nicht so gut.
    Ich mag nun mal keinen Streit und außerdem mag ich die Kollegin eigentlich sehr gerne. Aber bestimmte Dinge kann nun mal nur ich entscheiden. Das will sie wohl inzwischen nicht mehr so einsehen. Ich habe ihr immer freie Hand gelassen und sie auch immer verteidigt, auch vor unserem Chef, wenn es mal Ungereimtheiten gab.
    Aber die Problematik ist ja bekannt, Frauen untereinander. Ich kenne kaum ein Sekretariat, wo es keine Probleme gibt.

    Mit unserem Chef brauche ich daher darüber gar nicht erst zu reden, er will von solchen Streitigkeiten nichts hören. Im Endeffekt fällt dann wieder alles auf mich zurück, da ich mich ja durchsetzen muss.
    Außerdem ist er gesundheitlich sehr angeschlagen.

    Ich bin einfach nur vorsichtig, mache meinen Job, so gut und solange es geht. Die Arbeit macht mir auch Spass, ich verstehe mich mit meinen vorwiegend männlichen Kollegen ganz prima und werde evtl. noch mein 40-jähriges Betriebsjubiläum dort begehen.

    Außerdem habe ich gestern einen Großteil der Arbeit zuhause erledigt.
    woow bin ich froh .... Es geht einfach viel besser und schneller, wenn man die nötige Ruhe und Zeit hat. Im Büro ist ständig etwas anderes los. Kein Wunder, bei einer Abteilung mit über 50 Mitarbeitern.
    Wenn mir nun noch die Kollegen die nötige Zuarbeit liefern, dürfte ich keine Terminprobleme mehr bekommen.

  • Hallo Antilope,

    danke für deine Antwort!

    Gern möchte ich mit dir einmal deine Gedankengänge auseinanderbröseln.

    Zitat

    ich habe das niemanden in der Firma erzählt. Generell trenne ich privat und dienstlich ganz bewusst. Damit bin ich auch immer sehr gut gefahren.

    Gut. Gedanken zu privat und dienstlich. Es gibt einen Unterschied, ob ich mit meiner privaten Situation meine Probleme zu Problemen anderer werden lassen möchte.
    Es besteht also ein Unterschied, ob ich zu gegebenen Situationen eine sachliche und ehrliche Position beziehe um eine gegenseitige Achtung, Respekt und damit auch einen unbefangenes wie auch konstruktives miteinander zu ermöglichen,
    oder
    ob ich meine Mitmenschen mit meinen eigenen Problemen überschütte/überrolle, um nur für mich eine Erleichterung, Bestätigung ja vielleicht auch Mitleid Mitleid etc. erhaschen möchte, um mein Selbstwertgefühl und meine Kontrollfähigkeit aufzupuschen.

    Du schreibst, dass du immer damit sehr gut gefahren bist. Bitte frage dich einmal ganz kritisch im tiefsten Inneren: Was mich ich eigentlich sehr gut gefahren? Wodurch wurde dieses angenehme Gefühl bestätigt?

    Für mich persönlich rufe ich immerwieder u.a. dieses in Erinnerung, welches mir (sinngemäß) hilfreich durch Mitmenschen gegeben wurde:
    -ein Co manipuliert, vertuscht, verheimlicht, verschleiert, bagatellisiert, lügt und belügt auch sich selbst, kontrolliert und bezieht aus Kontrolle und Manipulation seinen Selbstwert. Er täuscht und reagiert blitzschnell mit Täuschungsmanövern, die auch Ausreden beinhalten, um sein erbautes Reich oder Fassade von Macht, Kontrolle, Lügen und Manipulation aufrecht zu erhalten . Ohne gesunde Rücksicht auf sich selbst und/oder auf Mitmenschen.Ein Co handelt und denkt für andere. Ein Co reißt Schuldgefühle an sich oder wirft Schuld nur auf andere.

    Zitat

    Noch nicht einmal meine Kollegin, mit der ich in einem Büro sitze, weiß davon. Ich denke aber, sie ahnt etwas. Dann XY rief diese Woche an, als ich einen Freien Tag hatte.

    Am nächsten Tag erzählte sie mir ganz aufgeregt, dass er ja angerufen hätte. Ob er denn nicht gewusst hätte, dass ich nicht im Büro bin ....

    Du bemerkst an deiner Kollegin "etwas".
    Dann. Deine Kollegin ist mit einer Situation (Anruf von deinem Mann) konfrontiert worden, was sie anscheinlich doch intensiv innerlich bewegt hat, womit sie noch am nächsten Tag emotional betroffen/aufgeregt war. Warum es sie so betroffen gemacht hat, sei dahingestellt. Sie hat diese Konfrontation nicht alleine bewältigen können und wendet sich mit Emotionen an dich. Möglicher Handlungshintergrund: Für Hilfestellung, um mit sich und dieser Situation vom Vortag "ins reine zu kommen".

    Zitat

    Ich habe dann gleich reagiert und gemeint, er hätte das durch seine Schichtarbeit ganz vergessen.

    Antilope, du hast blitzschnell reagiert und die Frage die sich logischerweise in Folge stellt: Warum hast du ihr diese Antwort gegeben? Warum hast du ihr nicht die Information gegeben, dass du und dein Mann sich in Trennung befindet? Was hat dich daran gehindet, sich ihr gegenüber sachlich zu öffnen?

    Zitat

    Ich habe ihm gleich gesagt, dass er mich nicht mehr im Büro anrufen soll, sondern nur noch übers Handy.

    Es ist dein gutes Recht und sicher auch im Interesse des Arbeitgebers, private Kommunikation zu begrenzen. Keine Frage!

    Andere Frage bezogen auf das vorherige Zitat: Warum gehst du dann auf dieser Schiene noch einen Schritt weiter?

    Zitat

    Meine Situation ist nicht so ganz einfach, da ich ja mittlerweile auch schon in Rente gehen könnte. Meine junge Kollegin ist eine Leihkraft und wird vermutlich nur noch bis Ende dieses Jahres bei uns sein können.
    Es liegt ja auf der Hand, dass sie gerne meinen Job machen würde. Sie hat auch noch keine neue Stelle gefunden oder wartet einfach nur ab, was passiert. Womöglich gab es auch da schon Gespräche mit meinem Chef, von denen ich nichts weiß.

    Dazu kommt dann noch, dass sie gerade in letzter Zeit oftmals sehr aufmüpfig ist, bestimmte Vorschläge oder auch Anordnungen von mir ablehnt und dabei oftmals recht laut wird.

    Ich lese heraus: Du erkennst Verhaltensantwort/en, schilderst Vermutungen und Spekulationen und unterstellst und zweifelst Recht an. Auf welcher Grundlage?
    Könnten wir da auch schon bei den selbsterfüllenden Prophezeihungen angelangt sein, an denen sich ein Co auch gern entlanghangelt?

    Antilope, wenn ein Mensch immense Probleme hat, verändert es auch seine Erscheinung auf Mitmenschen. In Körperhaltung, MImik, Gestik, Wortwahl, Konzentration etcpp. Wenn ein Mensch verheult in den Schlaf fällt, sieht er am Morgen nicht wie eine frischerblühte, vom Tau noch benetzte Rose aus. Selbst schminktechnisch sind da Grenzen gesetzt. Erliege nicht der Versuchung, Mitmenschen ein Wahrnehmungsvermögen abzusprechen. jo?!
    Ich schreibe als Gedankenanregung es mal jetzt etwas krass formuliert: da ist eine zerstreute Antilope, deren Augenringe bis unter die Achseln reichen, wo ich als junge Frau merke das etwas nicht stimmt, die mich wie ein kleines Kind versucht abzuwimmeln (s.Konfrontation Anruf), ihre Arbeit z.Z. mühevoll schafft und doch die Starke sein möchte. Ich fühle mich von Antilope auf privater Ebene veralbert und angelogen. Arbeitstechnisch läuft es im Moment nicht so gut bei ihr und doch will sie die Starke sein. Kann ich denn dieser Frau überhaupt noch vertrauen? Ihr "zutrauen"?
    Wohlgemerkt, es geht mir nicht darum, ob diese junge Frau dies denkt, sondern....

    Zitat

    Wir haben uns zwar immer wieder vertragen, aber dieses Situation gefällt mir gar nicht so gut.
    Ich mag nun mal keinen Streit und außerdem mag ich die Kollegin eigentlich sehr gerne.

    Was läuft aus dem Ruder?


    Zitat

    Aber bestimmte Dinge kann nun mal nur ich entscheiden. Das will sie wohl inzwischen nicht mehr so einsehen.

    *schmunzeln ...Jo, was haben wir hier für mein Verstehen? Kompetenz und heranreifen zu Kompetenz und erkennen können von Kompetenz und den Umgang mit Grenzen.


    Zitat

    Ich habe ihr immer freie Hand gelassen und sie auch immer verteidigt, auch vor unserem Chef, wenn es mal Ungereimtheiten gab.

    Und was erwartest du jetzt von ihr?

    Zitat

    Aber die Problematik ist ja bekannt, Frauen untereinander. Ich kenne kaum ein Sekretariat, wo es keine Probleme gibt.

    Nein, es ist kein Frauenproblem sondern das/ein Abhängigkeitsproblem.

    Zitat

    Mit unserem Chef brauche ich daher darüber gar nicht erst zu reden, er will von solchen Streitigkeiten nichts hören. Im Endeffekt fällt dann wieder alles auf mich zurück, da ich mich ja durchsetzen muss.
    Außerdem ist er gesundheitlich sehr angeschlagen.

    Du lenkst ab Antilope. Es ging auch nicht um die Streitigkeiten im Team, sondern eine sachliche und vertrauensvolle Information an deinen Chef von deiner privaten Situation.
    Infomation, der ggf. weiterführend Überlegungen einfließen könnten.

    lg
    Mora

  • Hallo Mora,

    auch wenn es teilweise unverständlich erscheint, ich möchte einfach meine private Situation aus der Firma heraushalten.

    Das habe ich schon immer so gehandhabt. Arbeit ist Arbeit und privat ist privat !

    Ich möchte mir auch keine Gedanken machen, ob das jetzt typisch Co-Verhalten ist oder nicht. Hauptsache, ich ändere mein Co-Verhalten gegenüber XY.ö Und das klappt jetzt ganz gut und damit geht es auch mir besser.
    Für mich ist wichtig, ich muss meinen Job machen und den muss ich gut machen trotz viel Stress.

    Ich denke auch, es gelingt mir leichter, wenn nicht jeder in der Abteilung über meine private Misere Bescheid weiß. So kommen doch immer wieder neue Fragen und Diskussionen auf. Wofür mein Chef absolut kein Verständnis hat.

    Trotzdem danke für Deine Anteilnahme. Aber glaube mir, mir hat kaum jemand etwas angemerkt. Sonst hätte meine Kollegin schon nachgefragt.

    Mmhh, doch einmal, bin ich mit meinem Chef zusammengerasselt, weil er mir vorwarf, ich hätte ihm nicht richtig zugehört. Das war in der Anfangsphase, da war ich wirklich ziemlich neben der Spur. Wäre er nicht gleich so explodiert, hätte ich evtl. doch etwas zu ihm gesagt. Aber so, wie er sich manchmal verhält, war es mir wichtiger, mich einfach zu wehren und das Missverständnis klarzulegen.

    Irgendwann werde ich mit Sicherheit darüber reden, aber momentan ganz sicher nicht.

    Vielleicht kannst Du das nicht verstehen, aber unsere Firma und damit die gesamte Abteilung befinden sich momentan in einer recht unsicheren Situation, was die Beschäftigungslage angeht. Und ich bin auf meinen Job angewiesen.

  • Hallo Antilope,

    ich habe dein Posting gelesen und überdacht. Und ich habe mein, an dich gerichtetes Posting überdacht.

    Antilope, ich möchte mich für mein recht forsches auseinanderpflüggen deiner Antworten und für das nichtentsprechende weiterführende Herantragen kodependenter Verhaltensweisen entschuldigen.

    Ich habe das Empfinden beim Lesen deiner Antwort, dass du dich von mir bedrängt gefühlt hast und das lag nicht in meinem ansinnen.
    Du hast das Recht, Schritte in deiner eigenen Erkenntnis und Geschwindigkeit zu tun, so wie es für dich gut ist und das respektiere ich. Es war fehl am Platz, die Essenz meiner u.a. positiven Erfahrungen mit einer rein sachlichen Information an Kolleginnen und/oder Vorgesetzten wie eine Keule auf dich niederprasseln zu lassen und meine Verhalten incl. Ausdrucksweise entspricht schon mal garnicht einer liebevollen Zuwendung.

    lg
    Mora

  • Hallo Antilope!
    Ich kann Deine Haltung berufliches und privates zu trennen nur unterstreichen.
    Im Falle eines Falles können private Informationen zu Stolpersteinen werden.
    LG Ragna

  • hallo antilope,

    mir geht das auch so wie dir. gschäft ist gschäft und privat ist privat. doch leider hat mich letztes jahr diese einstellung in eine situation gebracht, ha hab ich deswegen eine abmahnung bekommen, weil ich nicht über meine befindlichkeit geredet hatte. es ist immer ein schmaler grad, wiviel man da über sich selbst weiter gibt. in manchen fällen, wenn man seine leistung nicht vollkommen erbringen kann, weil einem die luft ausgeht ist es vielleicht doch besser, mit dem chef kurz und knapp zu reden. da meine ich, das muss ja nicht die ganze geschichte sein. doch wenigstens eine anmerkung zu geben"ich bin gerade privat in einer schwierigen situation. ich weiss das das keinen einfluss auf mein arbeitsverhältniss haben darf. doch ich bitte das zu berücksichtigen. ich bin dabei meine privaten angelegenhieren zu ordnen und gebe mir alle mühe schnellstmöglich die volle leistung als arbeitskraft zu bringen."

    dagegen kann auch ein chef nichts einwenden und er weiss bescheid das bei dir was nicht ganz in ordnung ist. wir sind hier alles menschen, da dürfen wie auch menschlich sein!!!!!selbst bei der arbeit!

    lieben gruß melanie

  • Hallo,

    ich denke, es ist nicht so einfach, sich richtig zu verhalten.

    @Melanie
    tut mir leid, dass Du Probleme im Geschäft hattest.

    Ich hatte auch vor ein paar Jahren eine Situation, wo ich meinen Chef aus meinen beruflichen Schwierigkeiten mit einer Mitarbeiterin, die erst kurz bei mir im Büro als Leihkraft beschäftigt war, heraushalten wollte.
    Ich versuchte, alles mit ihr in Ruhe zu klären, aber sie war vermutlich nur darauf aus, meinen Job zu bekommen. Als ich dann in Urlaub war, hat sie alles drangesetzt und sogar einen Termin bei meinem Chef gemacht, um sich über mich zu beschwerden.

    Wie gut, dass meine männlichen Mitarbeiter auf dem Flur mich gleich informiert haben, was sie im Schilde führt. So konnte ich auch beser auf die Vorwürfe meines Chefs reagieren.

    Ich denke, am meisten hat ihn gestört oder sogar geärgert, dass ich ihn nicht informiert hatte. Das war aber auch eine zu blöde Situation, weil er wochenlang nicht im Hause war.

    Nur war es dann so, dass diese Dame dann auch ihn gegen mich ausspielen wollte und ihm noch eine Klage androhte.

    Ja, so kann das man manchmal laufen. Für mich ist es damals trotzdem gut gelaufen, weil mein Chef sich sehr zurücknehmen musste, weil er mit beinahe Unrecht getan hätte.

    Tja, da fällt mir gerade wieder ein, wie sehr mich XY damals noch in dieser schwierigen Phase unterstützt hatte. Das tut wieder weh, weil es
    doch auch sehr schöne Zeiten in unserer Beziehung gab.

    Gerade deshalb habe ich mir vorgenommen, falls mich meine private Situation doch überrollen sollte und ich dadurch Probleme mit der Arbeit habe, dass ich meinen Chef einweihen werde.
    Ich denke auch, dass er Verständnis hat, wenn ich dann doch nicht so "funktioniere", wie er es gewohnt ist.

    Im Moment geht es mir aber gut. Ich hoffe, es bleibt so. Ich will weiter daran arbeiten.

    Ich merke immer mehr, dass ich ein Einzelkämpfer bin, meine immer, ich muss alles alleine schaffen, ohne fremde Hilfe.
    Da kommen mir auch Ideen, wie, dass XY auch damit nicht umgehen konnte, dass ich immer die starke Person war.
    Evtl. kam er sich dadurch auch minderwertig vor. Ach, ich weiß auch nicht so recht .... aber vielleicht suche ich immer wieder einen Grund, warum das alles mit uns so schlecht gelaufen ist.
    Andererseits hat er sich ja sich auch immer bei mir "ausgeheult", seine ganzen Sorgen bei mir abgeladen. Unangenehme Arbeiten die hat er gerne mir zugeschoben. Na klar, ich habe ja alles gerne gemacht.
    Aber hat er das wirklich so gewollt? Nur immer seine Bequemlichkeit gesucht ?

    So viele Fragen, die wir uns hier alle sicher schon so oft gestellt haben.
    Nur die Antworten stehen immer noch aus.

  • Zitat

    So viele Fragen, die wir uns hier alle sicher schon so oft gestellt haben.
    Nur die Antworten stehen immer noch aus.


    GuMo Antilope,

    ja und auf manches werden wir wohl nie eine Antwort bekommen.
    Nach meiner Trennung hab ich einige solche Vorwürfe bekommen :
    Du hast Ihm auch zuviel abgenommen,
    hast Ihm ja den Freiraum dafür gegeben,...
    Klar, ein Stück weit stimmt es bestimmt.
    Aber wenn ich mich so zurück erinner, bat ich ihn um eine Sache,
    erst bat ich, dann mit Nachdruck, dann lauter, dann verzweifelter,...
    Ja, und i.wann macht man es dann doch alleine,
    weil man sich den Stress dann nicht mehr antun möchte.
    Viell. haben andere da einen längeren Atem, ich nicht.

    Ich war der Macher, aber wollt ich das ? Oder hab ich mich dazu machen lassen ?
    Und wenn man so liest, wie dominant und bestimmend andere Alkoholiker ihre Partner drangsalieren, denk ich kann das nicht der Punkt sein.
    Wer sich aus dem Leben stehlen möchte, tut dies, ob Er/Sie sich nun groß oder klein fühlt ist egal.
    Also keine Gedanken mehr dazu verschwenden.

    LG nici :wink:

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