Sisu = Unnachgiebigkeit!

  • Drückt mir die Daumen!!!!

    Die Klinik hat grade angerufen, sie haben ein Bett für mich. Ich geh um 10 Uhr rein.....

    ich dreh grade durch und heule und bin froh und alles...............

    alles gute euch und danke fürs bisherige lesen, ich meld mich wieder,

    sisu

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Zitat von tareco

    und??? wie geht es euch in der klinik? sisu? marcello, bist du überhaupt schon dort?

    am 14.11. 4 Tage zur Voruntersuchung.

    Ich wünsche mir eine EDIT-Funktion...

  • da isse ma wieder........

    bin grad das erste schlappe we zu hause, nach 8 1/2 tagen psychiatrie-station. ich war derartig durch den wind, dass ich erst einmal stabilisiert werden musste und tatsächlich in der klappse gelandet bin, grad noch so an der geschlossenen station vorbei geschrammt, da ich nicht suizidal bin oder war.

    vorgestern wurde ich auf die therapie-station verlegt und kann jetzt anfangen an meiner problematik zu arbeiten. steh allerdings unter medikamentösem einfluss, weil ich immer wieder von angstschüben gebeutelt wurde und ständig reizüberflutet war. zusätzlich stehe ich grade in regem kontakt mit einem meiner inneren kinder, das anfängt vertrauen zu mir aufzubauen und versucht sich mit einem anderen inneren mädel ähnlicher altersklasse zu befreunden,...falls das jetzt verständlich ist :oops:

    später werde ich meine familie besuchen fahren u. evtl. eine mitpatientin welche die komplette psycho-station eingeladen hat. jajaja, die psychos haben sich ganz schnell und ganz doll lieb. tut zwar irgendwie gut, macht mir aber auch ein wenig angst. hab ja eh mit bindungsängsten zu tun.

    meine eltern habe ich brieflich zurückgepfiffen. mein freund hatte sie zuvor telefonisch informiert wo ich mich befinde und ich habe quasi schriftlich "nachgetreten". ungefährer wortlaut: "kein telefonat, kein kontakt, da ich sonst nicht bei mir bleiben kann."

    Marcello : tja, die 10 euronen pro tag gehen mir auch quer runter, müssen wa aber wohl durch. alles gute für dich!

    o.k., ich melde mich wieder. muss jetz noch ein wenig in meiner hütte rumwuseln........

    liebe grüße,
    sisu

    p.s. mir geht´s übrigens durchwachsen. is nich leicht für mich zu akzeptieren, dass ich echt ´nen schuss hab. mir wurde jetzt von ärztlicher seite bestätigt, dass ich eine persönlichkeitsstörung habe, - zusätzlich zur depression

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • achso, hatte vergessen zu schreiben, dass ich bescheid vom rententräger gekriegt hab, reha abgelehnt. bin denen wohl nicht rehabedürftig genug...

    werde mich mit der klinik-soz.tante beraten, wie ich dem widersprechen kann! :evil:

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • hallo sisu

    habe ein bischen mitgelesen...

    dein name sprang mir ins auge

    im finnischen hat das einen nicht übersetzbaren klang

    es heißt sisu steckt tief in einem drin, eine macht, die man nur
    freilassen muss, sie kommt, wenn sie gebraucht wird!

    ich hoffe du hast jetzt diese kraft

    und baust darauf auf!!

    wenn eine kleine blume den beton sprengen kann, was können
    dann erst die menschen?

    glaub an dich

    gruß

    fatima

  • Liebe Fatima,

    hab vielen Dank für Deine aufbauenden Worte. Ja, ich hoffe und teilweise spüre ich auch, dass Sisu in mir steckt und mir hilft.

    An mich glauben fällt noch schwer, zumindest registriere ich, dass ich anfange gut für mich zu sorgen. Zumindest schon einmal ein Erfolg.

    Alles Gute Dir,

    Sisu

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Ich möchte euch erzählen, wie es mit mir in den letzten Monaten weiter gegangen ist.

    Seit einer kleinen Weile bin ich nun wieder zu Hause.

    Ich war über drei Monate in der Psychiatrie. Zuerst bin ich auf der allgemeinpsychiatr. Station stabilisiert worden. Ich hatte zu lange gewartet mir Hilfe zu suchen und habe mich in einem Zustand befunden, in dem ich weder mir noch meinen Mitmenschen tatsächliches Vertrauen entgegen bringen konnte. Wurde von Bildern aus meiner Kindheit gepeinigt, - sogenannte Flashbacks und litt unter Panikattacken und schweren Depressionen. Ich bekam Antidepressiva und Beruhigungsmittel, weil ich immer wieder in für mich kaum zu ertragende Spannungszustände geriet. So konnte wenigsten mein Körper ein wenig zur Ruhe kommen.

    Später bin ich dann auf Psychotherapiestation verlegt worden. An den WE´s musste ich nach Hause. Ich schreibe bewusst musste, da ich anfänglich nicht wollte und mich mit der realten Welt schwer getan habe. Endlich war es mal normal nicht normal zu sein und wirklich jeder Mensch unterhalb "der Käseglocke" sprich Klinik hatte Verständnis für meine Situation. Welch eine Wohltat!

    Nun ja, also ich bin jetzt wieder im Aussen. Es geht mir nicht wirklich gut, allerdings besser als vor dem Klinikaufenthalt. Was für mich persönlich hilfreich ist, dass ich nun besser über meine Erkrankung Bescheid weiss und somit gezielter an meiner Problematik arbeiten kann.

    Zusätzlich zu der immer wieder aufkommenden Depression leide ich unter einem Depersonalisationssyndrom, einer kombinierten Persönlichkeitsstörung + einer posttraumatischen Belastungsstörung.

    Ich zähle diese Diagnosen nicht auf um hier Mitleid einzuheimsen, oder so. Möchte lediglich signalisieren, dass ich froh bin dem Wust der Problematik auf die Schliche gekommen zu sein und somit auf bessere

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • PC hat grad gesponnen, konnte nich mehr tippen, getz geht´s wieder...

    Also, was ich sagen wollte ist, dass ich nun mit dem Wissen um die einzelnen Aspekte der Erkrankung gezielter an mir und einer Steigerung meiner Lebensqualität arbeiten kann.

    Nach der Klinik habe ich mich dazu durchgerungen ambulante psychiatrische Pflege in Anspruch zu nehmen. Mittlerweilen werde ich täglich von einer netten Dame der psychiatr. Institutsambulanz besucht. Mit ihrer Hilfe möchte ich versuchen meinen Alltag und eben auch mich besser zu organisieren.

    Die ersten 3 Wochen nach dem Klinikaufenthalt hatte ich versucht ohne Hilfe klar zu kommen, konnte aber eine stetige Tendenz in ein neues Tief erkennen und lasse mich also nun unterstützen.

    Gestern war ich das erste Mal bei einer möglichen neuen Therapeutin. Sie arbeitet mit kognitiver Verhaltenstherapie. Ich weiss derzeit nicht, ob dies das richtige für mich ist, da ich nach wie vor mit Flashbacks zu tun habe und überlege ob für mich nicht eine Traumatherapie angebrachter wäre.

    Alle paar Tage habe ich zusätzlich noch einen Termin in der Institutsambulanz und werde auch dort unterstützt und betreut.

    Ganz ehrlich, es fällt mir schwer diese Hilfen in Anspruch zu nehmen, erkenne aber die Notwendigkeit und somit versuche ich eben gut für mich zu sorgen. Zumindest das kann ich anerkennen. Es fällt mir nach wie vor schwer stolz auf mich zu sein und erzielte Erfolge erkenne ich erst, wenn ich mit der Nase drauf gestossen werde.

    Menschlicher Kontakt ist nach wie vor eine große Herausforderung für mich. Ich neige noch stark dazu diesen zu vermeiden. Leider auch bei meinem Partner u. meinen Kindern. Das macht mich sehr traurig derzeit und ich hoffe, dass ich es schaffe besser damit umzugehen und Nähe wieder zulassen zu können.

    Meine Eltern habe ich übrigens in der Zeit nicht gesehen. Ich hatte ihnen einen Brief geschrieben in denen ich sie über meine Selbsteinweisung und den Umfang meiner Erkrankung informiert habe + dass ich keinen Kontakt wünsche. Sie lassen mich in Ruhe und warten nun darauf, dass ich von mir aus auf sie zukomme.
    Eigentlich wollte ich sie in der Zwischenzeit mal besuchen, schäue aber noch den Kontakt. Ich habe zur Zeit wieder gehäuft Albträume, meine Kindheit betreffend...

    Mittlerweilen nehme ich nur noch ein Beruhigungsmittel als Bedarfsmedikation. Auf die Antidepressiva möchte ich verzichten, da sie mir den letzten Rest an Lebendigkeit geraubt hatten, - ich fühlte mich in der letzten Zeit damit nur noch wie eine Art Roboter und das wollte ich nicht mehr.

    Nun gut, so weit erst 1x von mir. Ich lasse euch liebe Grüße da und sag mal bis bald,

    Sisu

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Liebe Sisu,

    du sorgst sehr, sehr gut für dich, Respekt.

    Dein Weg hört sich sehr gut an.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Sisu,

    ich fühle mich mit Deiner Geschichte so verbunden!
    Bin ja eben auch gerade am Punkt, mich von meinen Eltern zu lösen,
    OHNE schlechtes Gewissen.

    Und mir zu erlauben, gut zu sein, genau so wie ich bin und kann.
    Ganz langsam geht das nur, schließlich haben wir schlappe 40 Jahre lang
    Unfug gelernt, was Selbst-Wert und das Recht auf "nein, so nicht" betrifft.

    Gerade möchte ich keinesfalls mehr "dazu gehören", wie es meine Elern machen.
    Aber zu einem größeren Ganzen, dass mir meinen Platz lässt und mich schätzt,
    möchte ich sehr gern gehören.
    Mein Thema ist wohl das Vertrauen in meine Fähigkeiten, und einen Platz (Job)
    dafür zu finden. Eigentlich nur ein Abbild davon, mich selbst "gut genug" sein zu lassen.

    ... und genau das lerne ich, indem ich hier, z.B. in Deinem Faden und allen
    Reaktionen darin mitlese, was es bedeutet, sich selbst immer mehr zu lieben.

    Es ist toll! Und ich wünsche Dir und allen hier (mir auch!), dass es täglich mehr
    Spaß macht. Jawohl, Spaß! Keine Mühsal, sondern Freude, die wir verdienen.
    So sehe ich das. :wink:

    Toll, wie Du Dich an die Hand genommen hast und jetzt für Dich sorgst,
    vor allem für Deine Grenzen (Kontaktsperre). Alles Gute weiterhin dabei,

    wünscht Dir die Wolfsfrau

  • Hallo zusammen,

    erst einmal lieben Dank, Wolfsfrau, für Deine einfühlsamen Worte :)

    Ich wollte mal erzählen, wie es nun so weiter gegangen ist in meinem Leben.

    Seit ein paar Tagen bin ich nun wieder zu Hause. Ich war 5 1/2 Wochen in einer Traumaklinik im Schwarzwald. Der Abstand von dem alltäglichen Einerlei hat mir sehr gut getan und ich hatte dort viel Unterstützung und konnte gut zur Ruhe kommen.

    Ich wurde aber wieder arbeitsunfähig entlassen, da ich immer noch nicht wirklich voll belastbar bin und ein hohes Ruhebedürfnis habe. Auch ist die psychische Belastbarkeit noch nicht so, wie sie mal war.

    Wärend der Kur habe ich einen Antrag auf berufliche Rehabilitation gestellt. In meinen alten Beruf werde ich nicht mehr zurück gehen. Ich hoffe, daß der Antrag bewilligt wird und sich mir wärend der hoffentlich bewilligten Reha neue berufliche Perspektiven auftun.

    Der Kontakt zu meinen Eltern ist nach wie vor nur sporadisch und recht distanziert, was mir persönlich besser bekommt. Zum Glück respektieren sie meinen Wunsch nach Distanz.

    Nach wie vor bin ich in ambulanter Therapie, (Verhaltenstherapie), und habe regelmässige Termine bei einer Neurologin. Den Medikamentenkonsum habe ich eingestellt und bin derzeit froh, daß ich sowohl ohne Antidepressiva als auch Beruhigungsmittel auskomme.

    Zu meinem Partner und den Kindern habe ich wieder regelmässigen Kontakt, übernachte oft bei ihnen, behalte aber noch meine eigene Wohnung, da ich einen persönlichen Rückzugsort halten will.

    Problematisch ist nach wie vor der Alkoholkonsum meines Partners, welcher mir zu viel ist und mich in gewisser Weise triggert. Auch für meine Kinder möchte ich keinen oft angetrunkenen Vater, welcher eben derzeit der Hauptansprechpartner ist :roll:

    Es liefen schon Gespräche, in denen ich ihm mitteilte, daß mir sein Alkoholverhalten nicht passt und ich möchte, dass er damit aufhört. Zwar gibt er mir Recht, ändert dennoch nichts an seinem Konsum.

    Das macht mich ratlos und ich frage mich, wie dieser Umstand zu beheben ist. Auch ist mir bei dem Gedanken nicht wohl, daß er eben bei meiner Abwesenheit für die Kinder zuständig ist und ich aus psychischen Gründen passen muss.

    Mehr gibt es grad nicht zu sagen, Danke für´s lesen....

    SISU

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • hallo sisu,

    in diesem fall, wenn du da stabil genug bist, wäre ja das jugendamt ein guter ansprechpartner für dich. ich denke die können dir da helfen. ich hätte in diesem fall auch kein gutes gefühl bei den kindern, wenn die beim vater leben würden. nur ist dann die frage, ob du in der lage bist die kinder zu betreuen, aufgrund deiner eigenen krankheit oder ob da nicht vielleicht jemand helfendes ins haus kommt, den vater oder sogar dich zu unterstützen und für die kinder da ist.

    gruß melanie

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