Was hält euch trocken?

  • Also, was hält mich trocken?
    Meine Selbstachtung, meine Gesundheit, meine Anerkennung von Außen, meine Integration in der Gesellschaft, mein bei-mir-sein. Und zuletzt auch mein Stolz. Denn ich bin auch stolz darauf, sagen zu können: Ich bin trockene Alkoholikerin.
    Gruß
    Michi

    never give up

  • Hallo,

    Zitat

    Re: Was hält euch trocken?

    Mein heutiges selbst- und nicht fremdbestimmtes Leben.

    Die Freiheit jederzeit "einsatzbereit" zu sein.

    Mein wiedergewonnenes Selbstbewußtsein.

    Die Erkenntnis aus Problemen Herausforderungen machen zu können, und nach (anderen) Wegen u. Lösungen zu suchen.

    Wenn nötig zusätzliche Hilfe- und Unterstützung zu suchen und anzunehmen.

    Mein Erreichtes in den vergangen trockenen 4 Jahren u. 7 Monaten.

    Meine wieder gewonnene Lebensfreude u. Lebensqualität.

    Im Hier- und Heute leben, achten u. schätzen was ich habe, mich durch Rückfälle "anderer" nicht verunsichern lassen, es liegt in meiner Entscheidung dem Alkohol nicht wieder die Macht über mich zu geben.

    Meine "Bibel"- die Grundbausteine

    SHG-Forum

    Grüße, Rose

  • ich habe den Kontrollverlust über meinen Konsum sehr lange verdrängt, weil ich aufgrund meiner Biographie eine schlimme Erfahrung mit Kontrollverlusten (nicht auf Alkohol bezogen hatte). Ich war schon eine Weile abstinent als ich mich langsam heranwagte an die Erkenntnis, ich hatte die Kontrolle verloren über meinen Konsum.. das tat weh. Diese Erfahrung des Kontrollverlustes hält mich davon ab noch mal was zu trinken und wieder diese Demütigung zu erfahren ..

  • Hallo -Maria-,

    mich hält mein Leben trocken
    die Oper (mein neuentdecktes Hobby :P ) vorerst nur melodial aber ich werde mir das live ansehen sobald ich gefestigt bin.
    und dieses Forum als auch meine reale SHG

    schönen Gruss

    Frank

  • Servus Maria,

    ganz einfach - der Wunsch nach LEBEN leben, und nicht dahinsiechen.

    Und nachdem ich ja nun schon ein paar Jährchen trocken leben darf, und festgestellt hab, daß mir das echt tierischen Spass macht so im Großen & Ganzen, warum sollte ich wieder mit Leben aufhören und mit Siechen anfangen? ;o)


    Liebe Grüße Dir
    ClaudiA

  • Hallo Maria,
    ich finde diese Frage sehr interessant weil ich grade viel darüber nachdenke.
    Was hält mich trocken?
    Neben der Angst vor den gesundheitlichen Konsequenzen von Alkoholkonsum gibt es da für mich einen ganz entscheidenden Grund, den ich erst die letzten Monate für mich erkannt habe:
    Alkohol ist ein schlimmer Energieräuber, er verlangsamt mein Denken, mein Handeln während er mein Leben auf ein Minimum reduziert.

    Ich habe Sonntags z.B. den ganzen Nachmittag mit meinem Sohn gepuzzelt, wir haben zusammen ein ganzes 2000 Teile Puzzle gemeistert, es waren ruhige, bewusste Stunden die mich mein Leben wahrnehmen ließen. Trinkend wäre das niemals gegangen, die Zeit rinnt einem unter Alkoholeinwirkung aus den Fingern, wie in einer Sanduhr.
    Ich bin trocken weil ich weder Lebensenergie noch Lebenszeit zu verschenken habe! :D

  • Hallo,

    nochmal ein Danke für die Antworten. Ich finde es sehr schön, dass dieser Thread immer mal wieder gefunden wird und sich diese Frage gestellt wird.

    Ich stelle immer wieder fest, dass es eher die kleinen Momente sind, wo ich ganz tiefgründig weiß, genau für diesen Moment bist du trocken. Ähnlich wie du beschreibst, Murmeltier, mit dem Puzzeln. Diese Momente motivieren mich und haben ihren ganz entscheidenen Anteil daran, weiter dran zu bleiben.

    Letztens beim Bäcker morgens war wieder mal so ein dankbarer Moment. Ohne Fahne mit einem fröhlichen Guten-Morgen allerseits da rein :-P.. ausgeschlafen und frisch. Oder morgens beim Autofahren, wenn die Sonne langsam aufgeht. Da überkommt mich das auch häufiger und dann denk' ich - wie schön ist das ohne Alkohol und dafür mit klarem Verstand durch die Welt zu ziehen.

    Grüße
    Maria

  • Schöner Thread. Ich antworte kurz und knapp.

    Ich frage mich selbst: "Warum geht es mir heute gut ?" Die Antwort ist einfach: "Weil ich nicht mehr trinke".

    »Entscheide Dich, ob Du leben oder sterben willst ... nur darum geht es« (aus "Die Verurteilten")

  • Hallo Maria,
    ich gehe sehr offen mit meiner Krankheit um, so habe ich alle Hitertürchen zugemacht.
    Auserdem will ich nicht mehr trinken.
    Ich gehe auch jede Woche in eine reale Shg. und bewege mich oft in dieser Shg. das erinnert mich immer wieder wie gefährlich der Alkohol ist.
    Mein Therapeut in der Entwöhnungsklinik hat mir eine schlechte Prognose gestellt, jetzt beweise ich ihm das Gegenteil.
    Ich will für mich trocken bleiben.

    Viel Glück,
    Wolfgang

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