Alkoholprobleme mit 29 ...

  • ... so hab ich mich auch im Vorstellungsbereich eingetragen!

    Bin nun fast zwei Monate clean und mir gehts gut dabei. Entzugserscheinung, Saufdruck etc. ... kenn ich nur vom Hörensagen. Muß auch gleich sagen ich war weder beim Arzt, noch bei einer SHG.
    Mein Entschluss, keinen Alkohol mehr zu trinken, steht aber felsenfest.
    Zu oft habe ich die Möglichkeit des "kontrollierten Trinkens" (mittlerweile hasse ich diesen Ausdruck regelrecht :evil: ) versucht und bin gescheitert.
    Alle zwei/drei Monate war er wieder unweigerlich zu gegen: der Vollrausch mit allem Drum und Dran inklusive Nachwirkungen.

    Mein Problem: mir gehts psychisch einfach nicht besser!
    Immer wenn ich mich sonst gut fühle, muß ich an die Sachen, die ich im Vollsuff aufgeführt hab (plus denen von denen ich nichts mehr weiß :shock: - eigentlich das schlimmste und der endgültige Grund für meine Abstinenz!) und mich ziehts wieder runter...
    Nur zum Verständnis: den Drang deswegen Alkohol zu trinken oder so hab ich nicht, eigentlich im Gegenteil...

    Also es ist gut sich das mal von der Seele zu schreiben.
    Vielleicht gibts nur irgendjemanden dems gleich geht...

    Es grüßt der Brad

  • Hallo Matthias!

    Ja das mache ich heute schon seit zwei Stunden... dementsprechend langsam wird auch die Arbeit weniger :oops:

    Hab gerad wieder kurz den Gedanken gehabt: so schlimm ists bei mir ja auch wieder nicht, hab ja nicht jeden Tag getrunken, und auch nicht regelmäßig...

    AUS JETZT

    zu oft hab ich mir das gedacht - und am nächsten Tag blöd aus der Wäsche geschaut.

    Heute steht Champios League am Programm - alkfrei versteht sich.

    Dir auch eine gute Zeit!

    LG der Brad

  • Herzlich Willkommen brad,

    so schnell ging das bei mir nicht. Es hat eine Zeitlang gedauert bis ich mir Gedanken um das gemacht habe was ich im Suff vollführt hatte. Am Schlimmsten fühlte ich mich, wenn ich darüber nachgedacht habe, was in meinen black outs passiert ist. Es hat mir ja kaum jemand etwas davon erzählt, oder ich habe es vermieden das Thema anzusprechen.
    Aber es bringt gar nichts, darüber nachzudenken was du alles getan oder gesagt hast. Du kannst es eh nicht mehr ändern. Was du ändern kannst ist, ist daran zu arbeiten das dir das nie wieder passiert. Und den Entschluß hast du ja bereits gefasst. Finde ich toll. Mach weiter, lies möglichst viel hier und wenn du Fragen hast, dann frag ;) Das hilft immer.
    LG Chaosimleben

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo chaosimleben!

    Dein Name würd auch irgendwie gut für mich passen :D tja du sprichst mir aus der Seele: die Blackouts sinds, die mich jetzt- nach 2 Monaten - noch fertig machen.

    Aber auch da hast du vollkommen recht: es bringt rein gar nichts mehr darüber nachzudenken. Und vor allem man kann hin und her grübeln - man weiß ja sowieso nichts mehr davon :(

  • Zitat von brad

    tja du sprichst mir aus der Seele: die Blackouts sinds, die mich jetzt- nach 2 Monaten - noch fertig machen.


    Hallo brad,

    bei mir ist es besser geworden, als ich wirklich anerkannt habe, dass ich krank - süchtig - bin. Das sind für mich Auswirkungen der Krankheit. Dadurch konnte ich besser damit umgehen und akzeptieren was mit mir los ist und ich getan habe.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo HansHa!

    Guter Denkanstoß - danke!

    Lange hab ich mich auch nicht als alkoholabhängig gesehen, allenfalls gefährdet... aber sicher nicht krank. Konnte ich ja lange Zeit nix trinken, dann auch mal ein, zwei Bier OHNE abzustürzen... aber der Absturz ist es dann immer wiedermal geworden, zwar nicht oft, aber oft genug...
    und als es mit den Gedächtnislücken losging, hab ich erstmals für mich befunden dass etwas nicht in Ordnung ist mit meinem Konsum. Trotzdem hats noch ein Jahr gedauert bis ich für mich folgendes erkannte:

    Gedächtnislücken/Filmriss = Kontrollverlsut = alkoholkrank

    Tja und so definier ich mich.

    Ich hab auch nicht das Problem dass ich den ganzen Tag an Alkohol denken müsste. Überhaupt nicht. Seit dem 10.10.10 (mein persönliches Startdatum für die Trockenarbeit 8) ) trinke ich keinen Alkohol mehr und das steht für mich fest. Es klingt zwar ein wenig blöd in dem Zusammenhang, aber da hab ich die Konsequenz. Die fehlte mir nur wenn ich zwei oder drei alkoholische Getränke zu mir nahm, dann konnte ich oft nicht mehr aufhören...

    Mein Problem ist ein anderes: die ganze Zeit drehen sich meine Gedanken über die Schandtaten im Suff, dass irgendetwas "auffliegen" könnte, was ich selbst noch gar nicht weiß, das ich zB. irgendwem verletzt (körperlich oder verbal) oder sonstiges habe...
    Ich weiß es ist arg... und immer wenn ich mich eigentlich gut fühle kommen diese Gedanken - und dann "darf" ich mich eigentlich ja nicht gut fühlen, weil ich (vielleicht) irgendetwas im Suff angestellt habe...
    Ich kann es irgendwie nicht besser beschreiben...

    Aber es ist wirklich gut das niederzuschreiben. Und ich find es toll das man hier ein offen Ohr hat!!

    LG der Brad

  • Zitat von brad


    und immer wenn ich mich eigentlich gut fühle kommen diese Gedanken - und dann "darf" ich mich eigentlich ja nicht gut fühlen, weil ich (vielleicht) irgendetwas im Suff angestellt habe...

    Hallo,

    doch, du darfst dich gut fühlen, weil du den Müll erkennst, den du im Suff von dir gegeben hast. Dies ist schon ein großer Schritt.

    Schau dir doch die ganzen Suffis in unserer Gesellschaft mal an, die im reifen Alter immer noch fröhlich saufen, aber nach eigener Aussage natürlich kein Alkoholproblem, geschweige denn eine Krankheit haben.

    Du hast es aber bereits jetzt erkannt und vor allem bereust du deine Taten.
    Nutze diese Reue aber nicht, um dich runterziehen zu lassen, sondern nutze sie als Antriebsfeder, als Kraft dahingehend, niemals mehr in deinem Leben erneut auf dieser Ebene zu landen.

    Sollten demzufolge wieder Erinnerungen an deine Suff-Taten autauchen, dann sag dir: "Ok, das war nicht gut und gerade aus diesem Grund wird das auch niemals mehr passieren."

    Viele Alkis werden rückfällig, das habe ich jedenfalls oft gehört und auch mir ging es so, indem sie aus Scham wieder beginnen zu saufen.
    Sie denken über ihr Verhalten im Suff nach, schämen sich deswegen bis aufs Blut, halten diese Scham nicht aus und saufen deswegen wieder, um dann im Suff wieder schwachsinnigen Müll von sich zu geben oder Schlimmeres zu zun.
    Ein Teufelskreis.

    Grüße

  • Zitat von hoppegarten


    Viele Alkis werden rückfällig, das habe ich jedenfalls oft gehört und auch mir ging es so, indem sie aus Scham wieder beginnen zu saufen.
    Sie denken über ihr Verhalten im Suff nach, schämen sich deswegen bis aufs Blut, halten diese Scham nicht aus und saufen deswegen wieder, um dann im Suff wieder schwachsinnigen Müll von sich zu geben oder Schlimmeres zu zun.
    Ein Teufelskreis.

    Wenn man das liest, klingt das so absurd. Aber genau das hatte ich auch schon x-Mal erlebt. Blackout am Abend davor, ganzen Tag ein elendes Gefühl, welches ich dann am Abend wieder wegtrank. Bloss ein bisschen, um mich zu beruhigen. Noch ein Glas. Jetzt geht es mir besser, bis es wieder der morgen danach war.

    Im Augenblick beschäftigen mich diese Blackouts nicht so sehr - ich kann es eh nicht mehr ändern. Mehr Sorgen mache ich mir um meine Gesundheit, welche langfristigen Schaden ich wohl da angerichtet habe :cry:

    Hoffentlich werden Deine quälenden Gedanken um die Blackouts bald weniger und weichen positiveren Gedanken :wink:

    Liebe Grüsse, Savina

  • hallo brad,

    ich komm dich mal von der anderen seite besuchen :D

    ich hab mir immer gewünscht, das ich mit meinem abgestürzten freund über alles reden kann, was damals passiert ist( jetzt schon 7 monate trocken), doch er schweigt oft und ich denke es ist auch aus scham oder??? keine ahnung warum. aber weist du was??? ich will eigentlich gar nicht alles noch mal bereden, sondern einfach nur mal hören es tut ihm ehrlich leid, hab mist gebaut. das würde mir schon helfen, ich weiß wie diese krankheit "euch" verändert, doch uns angehöruge macht sie auch kaputt. um einen guten neustart zu haben, würde ich es gut finden mit den wichtigsten leuten zu reden, ehrlich sich zu entschuldigen, für was auch immer und es dann auch gut sein lassen....

    du kannst die zeit nicht zurückdrehen, aber durch dein jetziges verhalten einiges wieder in ordnung bringen, mann kann viel verzeihen und mit der zeit auch vergessen, wenn ein reinigendes gespräch stattgefunden hat....

    ich wünsch dir viel kraft auf deinem weg
    janeba

  • Hallo!

    Danke für Eure Antworten und Anregungen!

    Mir gehts heute besser... hab mir zu Herzen genommen dass ich die Sachen im Suff jetzt eh nicht mehr ändern kann und nur in die Zukunft schauen darf!!

    hoppegarten :
    Ja das könnte bei mir eventuell auch gewesen sein - oder auch eher nicht. Bei mir ists nämlich immer so gewesen, dass ich nach einem solchen Absturz mit Blackouts, welcher so ca. fünf mal im Jahr war, am nächsten Tag bzw. die nächste Woche :shock: sterbenskrank war und ich da dann immer längere Zeit keinen Tropfen zu mir genommen hab.
    Und auch jetzt spür ich keinen Drang Alkohol zu trinken um die Blackout-Sachen zu ertragen. Im Gegenteil: es hält mich davon ab, da ich das ja nicht mehr will!
    Aber ich kann das gut verstehen was du meinst, früher hab ich mir nie so lange Gedanken nach einem Blackout gemacht - vielleicht gerade eben, weil ich dann in der Zwischenzeit wieder etwas getrunken hab.

    @Peréz
    Gratuliere zu deinen 7 Wochen.
    Wir sind auf dem richtigen, wenn auch noch oft steinigem Weg. Versuch das auch zu verinnerlichen: was war kann man nicht mehr ändern! Mir ist das gestern am Abend relativ gut gelungen, heute in der Früh hatte ich dann wieder eher ein Tief mit vielen Gedanken.
    Aber mit jedem Tag ohne Alkohol gehts bergauf!

    savina
    Ich wünsche dir, dass es dir gesundheitlich wieder besser geht. Hast du Beschwerden oder ist es nur deine Angst davor das du dir enorm geschadet hast?
    Ich hab mir darüber natürlich auch Gedanken gemacht, aber ein Vollcheck beim Arzt hat ergeben - alles palletti!
    Wäre das eine Möglichkeit für dich?

    janeba
    Dein Besuch von der anderen Seite freut mich :D
    Ja es kann schon Scham sein, dass er mit dir darüber nicht sprechen will. Ich denk mir auch oft, ich will gar nicht wissen was ich dort und da gesagt bzw. getan hab.
    Auch mit der Entschuldigung verstehe ich dich.
    NUR: ich hab mich auch immer entschuldigt bei den unmittelbar Betroffenen und hab als Antwort immer bekommen: war ja nicht so schlimm, usw. ... ich seh das nun eher als Gefahr an, da man dann in Versuchung kommt sich zu sagen, naja so schlimm war das ganze dann auch wieder nicht. Für mich ist GENAU DAS die Gefahr wieder leichtsinnig auf ein, zwei Bier zu gehen. Verstehst du mich?
    Nach meinem letzten Absturz hab ich mich genau bei einer Person entschuldigt - und die hat wieder gesagt "war ja nicht so schlimm".
    Vielleicht bau ich mir da selbst ein Schild auf und die Angst vor dem, was ich im Blackout gemacht habe, hält mich weiter vom Alkohol fern. Klingt verrückt.
    Aber ich glaube so könnte es sein. Und es hat mir bis jetzt auch geholfen.
    Nur wirkliche "Trockenarbeit" ist das nicht oder?
    Da muß ich den Hebel ansetzen.

    Ich wünsche euch einen schönen Tag!

    LG der Brad

  • Hallo nochmal!

    Muß die ganze Zeit an das denken, was hoppegarten geschrieben hat.
    Vielleicht traf dass doch eher auf mich zu, als ich es mir eingestand.
    Nach zwei, drei Bier kommen einem doch alle Probleme nicht mehr sooo groß vor, natürlich auch die Geschichten im Vollsuff. Vielleicht hab ich dann nach einer weile doch wieder deswegen (auch) versucht "kontrolliert zu trinken" ( :evil: ), um das ganze erträglicher zu machen.
    Groß angekündig hab ich ja schon öfter, dass ich nix mehr trink...
    Nur hat das eben mit schöner Regelmäßigkeit meiner zwei bis drei Monate immer fatal geendet.
    Und natürlich bin ich deswegen immer weniger glaubhaft in meinem Bekanntenkreis geworden. Dann kamen so Ansagen: "Aha, hast wieder die vernünftige Phase." "Heute trinkst gar nix und dann schüttest dich wieder voll zu... das bringt ja nix." usw.
    Jeder (und im geheimen auch ich selbst) hat gewusst, dass es ja nur wieder eine Trinkpause ist und ich demnächst wieder einen zuviel in der Birne haben werde.

    Aber diesesmal hab ichs anders gemacht: ich hab niemanden (außer meinen beiden besten Freunden, meiner Tochter und meiner Mutter) gesagt, dass ich niemals mehr Alkohol trinke. Ich machs einfach :D

    Ein wenig skeptisch bin ich noch, weil ich für mich zu wenig Trockenarbeit vollbringe. Ich hab ja schon viel hier im Forum gelesen und derzeit befinde ich mich eher im Status "einfach nix trinken". Was ja langfristig zu wenig ist. Sicher mein Umfeld ändert sich automatisch... ich merk schon dass sich Leute, mit denen ich früher regelmäßig auf Tour war, schon länger nicht bei mir gemeldet haben. Und ich mich auch nicht. Aber das ist ja klar und anders gehts ja auch gar nicht.
    Irgendwie hab ich eine Blockade im Kopf. Immer wenn ich sage, es geht mir gut - denk ich mir: was hab ich alles im Suff aufgeführt. Da kanns dir ja gar nicht gut gehen... usw. und so fort.

    Hab das alles schon hier geschrieben, ich weiß. Aber trotzdem: gestern Abend noch hab ich für mich selbst die nasse Zeit abgehackt und heute morgen waren schon wieder Gedanken im Kopf. War da noch irgendetwas, was ich gar nicht mehr weiß und wofür ich mich schämen bzw. "bestrafen" (krank gell? :x ) müsste...

    Naja, war jetzt nur so dahingeschrieben was in meinem Kopf vorgeht.
    Danke fürs Lesen wers bis hier geschaft hat :)

    Schönes Wochenende euch allen!

    Der Brad

  • Hallo Brad,

    Gesundheitlich geht es mir eigentlich gut, habe jetzt keine konkreten Beschwerden - es ist mehr die Angst, wenn ich daran denke, wieviel Alkohol ich in meinem Leben schon getrunken habe. Habe schon viel darüber gelesen, was Alkohol im Körper und Psyche anrichtet. Tja, jetzt kann ich es nicht mehr rückgängig machen, nur in der Zukunft besser machen.

    Wünsche Dir auch ein gutes Wochenende!

    Savina

  • glück auf brad

    Zitat von brad

    Irgendwie hab ich eine Blockade im Kopf. Immer wenn ich sage, es geht mir gut - denk ich mir: was hab ich alles im Suff aufgeführt. Da kanns dir ja gar nicht gut gehen... usw. und so fort.

    hmmm - das kenn ich - hier: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=425621#425621 punkt 5. hab ich geschrieben wie ich damit "fertiggeworden" bin + noch damit umgehe (die idee mit aufschreiben + ablegen is nich von mir)

    schöne trockene zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Brad!

    Auch wenn du keine SHG und sonstiges besuchen willst....
    Mein Mann hat erst jetzt nach fast drei Jahren Trockenheitsversuch (so nenne ich es einfach) eingesehen, dass alles Grübeln nichts hilft, wenn man es nicht richtig angeht.
    Jetzt macht er Therapie.
    Und es tut ihm "saugut"!

    Da gibts Menschen, die dir deine wirren Gedanken klären können. :wink:

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Brad,


    willkommen in unserem Forum auch von mir :)

    Sag mal, was verstehst Du ganz konkret unter Trockenarbeit, wenn Du sagst, dass Du Dich nicht ausreichend darum kümmerst?

    Das die Vergangenheit immer wieder kommt, das kenne ich auch. Weisst Du, es ist vorbei, man kann die Dinge nicht mehr rückgängig machen, die vorgefallen sind. Du kannst es bedauern und Dir selber verzeihen und einen neuen Weg einschlagen, mehr kannst Du nicht tun ;) Einen neuen Weg zu beschreiten ist allerdings schon eine ganze Menge, dieses Mut hat nicht jeder und da versuch hinzugucken - sei im Hier und Heute.

    Lieben Gruss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo miteinand!

    Danke wiederum für eure Antworten, Anregungen und Hilfestellungen...

    savina : ich versteh dass du Angst hast... ich bin selbst auch ein Mensch, der sich andauernd sehr viele Gedanken über alles Mögliche macht. Perfektionismus und Alkoholiker gehören irgendwie schon ein bißchen zusammen, das hab ich hier im Forum schon einige Male gesehen. Mach doch einen Check beim Arzt... so kannst du dieses Thema eventuell abhaken. Könnte dir auch ein Stück weiter helfen!

    silberkralle : danke für die Anregung. Ich kenn das mit dem Aufschreiben auch aus anderen Themen- und Problemgebieten. Mein Problem dabei ist, dass ich mich ja vor allem für die Sachen in den Blackouts schäme (wenn da welche waren und irgendwas war ja bestimmt) und die weiß ich ja gar nicht mehr. Über die Sachen die ich weiß übernehm ich einfach für mich die Verantwortung, es waren Dinge dabei die nicht in Ordnung waren, aber das weiß ich und ich kann mich entschuldigen, sie ausbügeln etc. ... die Dinge während eines Blackouts zermürben mich, weil ich sie nicht "kontrollieren" kann. Alles klar? Ich weiß nicht ob ich das für jemand anderen verständlich rüber bringen kann. Das ganze hat eventuell auch etwas mit Perfektionismus zu tun.

    Gotti : klare Worte, danke. Hab übrigens nicht geschrieben, dass ich keine SHG oder sonstiges besuchen will, sondern nur das ich es bislang nicht gemacht habe.

    @Martha: zu deiner Frage, da meine ich dass ich mein Leben im Grunde weiterlebe wie vorhin, nur das ich eben den Alkohol weg lasse. Hab in meinen Recherchen aus dem Forum herausgelesen, dass das eigentlich zu wenig ist.
    Klar, der Freundeskreis lichtet sich, die haben gemerkt dass ich nix mehr trink. Aber das ist ganz normal und auch gut so, da muß ich jetzt nicht übertrieben viel dafür tun.
    Ansonsten läuft aber alles gleich weiter, ich geh arbeiten, mach Sport, kümmere mich um meine Tochter. Aber wie schon gesagt, das hab ich vorher auch gemacht.
    Dazu kommen jetzt eben die Gedanken und das ich generell viel mehr über mein Leben nachdenk -> ok, vielleicht doch ein bißchen Trockenarbeit :D

    Na dann, schönen Samstag Abend noch!

    Der Brad

  • glück auf brad

    Zitat von brad

    dass ich mich ja vor allem für die Sachen in den Blackouts schäme (wenn da welche waren und irgendwas war ja bestimmt) und die weiß ich ja gar nicht mehr.

    kannste ja recherschieren - gibt ne menge leute di genau wissen was wir so angestellt haben

    schöne trockene zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von silberkralle

    kannste ja recherschieren - gibt ne menge leute di genau wissen was wir so angestellt haben


    Hallo,

    habe ich früher auch immer gemacht. Wenn ich aufgewacht bin, erst mal wieder in die Kneipe, um zu fragen, was eigentlich los war. Da waren dann schon andere, denen es genau so ging und wir haben dann gemeinsam sortiert.

    Nur mal so als Hinweis, dass das so eine Recherche auch höchste Gefahr bedeuten kann. Und was bringt es?

    Damit meine ich aber nicht, dass ich mich nicht bei meinem Nachbarn entschuldigen soll - und ihn vielleicht über meine Krankheit aufkläre - wenn ich seine Rosen "umgewalzt" habe, oder Ähnliches.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo!

    Danke euch beiden...

    silberkralle : ja das hab ich schon gemacht. Aber 1. hat mir einer wieder gesagt "dass es ja nicht so schlimm war" (kann ich nicht mehr hören) und 2. gehts der Person mit der ich bei meinem letzten Absturz unterwegs war eigentlich gleich wie mir - der weiß auch fast nix mehr.
    Ich hab übers Wochenende trotzdem dieses Schreiben verfasst und hab halt ein Blackout als angestellte Sache hergenommen. Ist eh als solches schon schlimm genug!

    HansHa : auch du hast Recht. Aber Gefahr würde das Recherchieren für mich keine bedeuten. Ich bin derzeit so gefestigt im Willen keinen Alkohol anzurühren, das haben jetzt auch die letzten in meinem Bekanntenkreis geschnallt. War am Wochenende eingeladen zu einer Feier, Alkohol ist in großem Stil geflossen. Hab mit dem Hausherrn kurz geblaudert und hab mich nach 20 min wieder vertschüsst - hab wirklich nicht gewusst was ich dort tun hätte sollen.
    Trotzdem - auf der Hut muß man immer sein.

    Ich versuch es jetzt einfach zu lassen mit den Blackouts und Filmrissen - es stimmt: was bringt es jetzt noch sich darüber Gedanken zu machen?
    Außer das man das Privileg erkannt hat, sie nie wieder erleben zu müssen 8)

    Schönen Tag, der Brad

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