Weihnachtsmärkte und ihre Verlockungen

  • Hallo liebe Forenteilnehmer,

    bei uns im schönen Schwarzwald locken pünklich zum einsetzenden Schneefall die ersten Weihnachtsmärkte mit allerlei Leckereien :roll:
    Hatte heute das ''Vergnügen'' nach einem Einkauf beim Supermarkt meines Vertrauens, über den Weihnachtsmarkt meiner Stadt zu laufen(liegt direkt auf'm Nachhauseweg, ich wohne mitten in der Stadt)
    Ich gebe offen und ehrlich zu, diese Glühweingerüche, die ich sofort und intensivst wahrgenommen habe, waren nix für mich :shock: ich hab den Weihnachtsmarkt sofort über eine Seitengasse verlassen :?
    Nicht, das mein Suchtgedächtnis aufgeflackert wäre, ich habe auch keinen Saufdruck bekommen, ich habe einfach sofort gemerkt: das tut mir nicht gut :arrow: bloss weg :idea:
    Mit meinem besten Freund oder meiner Frau als Beispiel könnte ich ohne Probleme über diesen Markt laufen, da würde ich mich sicherer fühlen, aber alleine war mir das echt zu gefährlich!!!
    Mein Verhalten zeigt mir allerdings auch, das ich für mich sorge und Gefahren wahrnehme und umsichtig reagiere:-)
    Mich würden mal eure Erfahrungen dazu interessieren :)

    Liebe Grüsse von einem sonst zufriedenen

    Frank

  • glück auf frank

    zuallererst - du hast richtig gehandelt - es zeigt auch das du nochimmer in "gefahr" bist + allen grund hast sehr aufmerksam zu sein
    du bist drauf vorbereitet + reagierst sofort < das is spitze
    ich halt mich von weihnachtsmärkten fern - mich stört die "atmosphäre" - manchmal - wenn ich in zwickau in der nähe bin geh ich fix zu einem befreundeten schaustellerehepaar + lass mir ne tüte frisch gebrannte mandeln schenken - mich persönlich stört weder der glühwein noch der grog - mich stört der ganze "faule zauber" + dass alles "nur geschäft" is


    viele häckchen

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Tag Frank!

    Ich finde auch,dass Du sehr gut reagiert hast! :lol:8)
    Das erinnert mich an ein Konzert,das ich besucht habe.Es ist nicht lange her,diesen Monat.
    Neben mir sass eine Frau mittleren Alters mit einer Monster- Fahne.
    Das störte und nervte mich dermassen,dass ich in der Pause nach Hause ging.

    Ich glaube solchen Situationen muss ich mein Leben lang weder suchen noch aushalten.Es geht mir sicher besser wenn ich mich daran halte mich davon zu machen.
    Und viel Mühe dazu brauche ich mir gar nicht zu machen:Es sind Situationen die mich nerven.

    Ich denke mir,ich bin mein Leben lang gefährdet und darf die Vorsicht nie vergessen oder bagatellisieren!

    Ich wünsche Dir ein ganz schönes,trockenes Wochenende!

    Liebe Grüsse
    Yvonne :wink:

    ichbinda123

  • Hi,

    obwohl ich Saufdruck nicht kenne, halte ich mich von Weihnachtsmärkten fern. Es ist in meiner Erinnerung zu sehr mit Glühwein verbunden (natürlich gerne immer noch mit Schuss) und ich wüsste auch nicht, was ich sonst unbedingt auf einem Weihnachtsmarkt zu suchen hätte. :)

    Eric

  • Zitat von Eric

    und ich wüsste auch nicht, was ich sonst unbedingt auf einem Weihnachtsmarkt zu suchen hätte.


    Hallo,

    ich auch nicht.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat von Eric

    und ich wüsste auch nicht, was ich sonst unbedingt auf einem Weihnachtsmarkt zu suchen hätte. :)

    Geht mir genau so.
    Welcher Sinn besteht darin, als trockener Alkoholiker auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen, auf dem es primär ums Saufen geht, mit Worten der Weihnachtsmarkt-Fans um "das Trinken eines leckeren Glühweins"?
    Der Besuch eines Weihnachtsmarktes wäre für mich ebenso sinnfrei wie der Besuch des Münchner Oktoberfestes ...

    Und die Begründung, die man oft hört "aber meine Kinder und meine Frau sollen ja auf diese tolle Sache nicht verzichten, daher gehe ich mit", nun ja, wenn man ehrlich ist, ist auch das vollkommen sinnfrei.

    Grüße

  • Frau und Kinder können auch mal alleine gehen.
    Frau geht mit Freundin/nen.

    Sowieso entspannender, weil Männer ja nie dorthin gucken wollen, wo Frau hinguckt. :lol:

    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Buenas noches Frank,

    hast Du prima gemacht, wenn es in "Stress" ausartet, dann gleich die Kurve kratzen.

    Ich traue mich auch nicht auf unseren Weihnachtsmarkt (Benidorm) und das nach 13 Monaten :(

    Doch wir haben hier bei uns, in unserem kleinen Dorf, einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt :D Dort wird kein Glühwein ausgeschenkt und da gehen wir hin :D Freu mich schon.

    Muchos saludos
    Preha

  • Hello again,

    auf Weihnachtsmärkten Glühwein trinken, war auch zu meiner aktiven Zeit nicht mein Ding :roll:
    Nur früher haben mich diese Glühweingerüche nicht so angewidert, ich war dem Geruch, sagen wir mal, neutraler eingestellt.
    Auf Weihnachtsmärkten habe ich also auch früher nicht das Glühweintrinken und die damit verbundene weinselige ''gute'' Stimmung gesucht :wink: was mich da früher und auch heute noch hinzieht sind die kulinarischen Leckereien, die Kalorien :oops:
    Mir ist meine Trockenheit sehr wichtig, deswegen habe ich unseren Weihnachtsmarkt, der ja direkt auf meinem Nachhauseweg liegt, durch eine Seitengasse umgangen :)
    Wie Karsten auch, bin ich der Meinung das gerade solche Themen für Neue immens wichtig sind!!!

    Wünsch euch allen einen schönen 1. Advent :D:):D

    Liebe Grüsse

    Frank

  • Hallo zusammen,

    ich mal wieder :)

    Ging mir am Wochenende auch so. Mit meiner Freundin Besorgungen in der Stadt gemacht und dann noch durch den Markt gelatscht. Wie schon öfter geschrieben: Habe früher nie auf solchen Märkten gesoffen. Hatte auch keinen Saufdruck. Aber diese Atmosphäre! Noch nicht mal Dezember und schon rennen Dir die ersten mit Weihnachtszipfelmützen vor die Beine.

    Gut, man kann jetzt sagen, dass es dort immer was Leckeres zu essen gibt. Stimmt. Raqulette- oder Speckbrote, gebrannte Mandeln, etc. Schon was Feines ...

    Sonst brauch ich das auch nicht. Den Vergleich mit Oktoberfest und Weihnachtsmarkt finde ich allerdings schon ein wenig gewagt. War noch nie auf dem Oktoberfest aber zumindest am späten Nachmittag/frühen Abend habe ich auf dem Weihnachtsmarkt noch keine Betrunkenen gesehen. Und für Kinder ist es ja ganz nett, so Karusellfahren und das ganze Programm.

    Aufjedenfall haben meine Freundin und ich uns dann in ein Café geflüchtet, um dort einen Tee zu trinken.

    LG, Ein Neuer

  • Zitat von EinNeuer

    War noch nie auf dem Oktoberfest aber zumindest am späten Nachmittag/frühen Abend habe ich auf dem Weihnachtsmarkt noch keine Betrunkenen gesehen. Und für Kinder ist es ja ganz nett, so Karusellfahren und das ganze Programm.

    Es ging mir auch nicht darum, zu betonen, dass einem bereits um 16Uhr jeder zweite Besucher torkelnd entgegenkommt.

    Es ging mir darum, zu betonen, dass ein kultureller Hauptbestandteil eines Weihnachtsmarktes das Trinken von Alkohol ist. Alle 5 Meter reiht sich Alkoholausschank an Alkoholausschank. Demzufolge riecht es auf dem gesamten Marktplatz nach Alkohol. Darüber hinaus verbinden wir doch alle, wenn wir ehrlich sind, einen Weihnachtsmarkt nicht sofort mit diversen Leckereien, sondern mit Glühwein, Lumumba und anderem Gesöff.
    Die Verknüpfung von vermeintlicher Wohlfühlstimmung, Familie, Freunden, Kälte, Alkoholdüften, weihnachtlicher Melancholie und vor allem Erinnerungen sind im Umfeld eines Weihnachtsmarktes nicht zu unterschätzen.

    Der extreme Vergleich mit dem Oktoberfest ist meiner Meinung nach nicht mal so weit hergeholt.

    Und der Aspekt "schöne Karussels für Kinder", klar das der wieder kommt, aber das muss ja nicht damit einhergehen, dass der alkoholabhängige Vati mit auf den Weihnachtsmarkt geht.

    Jeder trockene Alkoholiker, der sich ernsthaft hinterfragt, was ihm ein Weihnachtsmarkt eigentlich bringt, muss zu der Erkenntnis gelangen, dass der Besuch nichts anderes wäre als der Besuch eines Oktoberfests, eines Schützefests, eines Kneipen-Jubiläums, einer Fussball-WM-Übertragung in einem gefüllten Biergarten, im Großen und Ganzen eines kulturell akzeptierten und mittlerweile als normal geltenden Massenbesäufnisses.

    Nicht jeder zweite oder Dritte Anwesende muss dabei lallend und kotzend durch die Gegend laufen, aber die Masse trinkt und der Alkohol ist das prägende Element der Veranstaltung. Darum geht es.

    Grüße

  • Zitat von hoppegarten

    der Alkohol ist das prägende Element der Veranstaltung. Darum geht es.


    Hallo,

    genau so sehe ich das auch. Aber da kann ich (oder du) immer wieder darauf hinweisen - einige werden das nie kapieren oder ernst nehmen. Aber so ist der Mensch eben, erst musste ich bis zum Hals in der Sch... sitzen, bis ich gemerkt habe, dass ich was ändern muss. Sonst wäre ich schon tot.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat von HansHa


    Hallo,

    genau so sehe ich das auch. Aber da kann ich (oder du) immer wieder darauf hinweisen - einige werden das nie kapieren oder ernst nehmen.

    Das stimmt. Ich selbst kann mich davon aber auch nicht freisprechen. Ich dachte oft, lass die mal reden, wenn die das geschafft haben, über eine wirklich lange Zeit konstant trocken zu bleiben, dann schaff ich das auch, natürlich auch dann, wenn ich noch Feiern, Veranstaltungen und Treffen besuche, auf denen getrunken wird. Das juckt mich doch nicht, ich bin doch nicht schwach und ich kann doch nicht auf diese wichtigen sozialen Kontakte verzichten, denn ohne diese wäre mein Leben ja kein Leben.

    Mit dieser Einstellung bin ich wiederholt voll auf die Nase gefallen und bin mit Kater und Depressionen am nächsten Morgen im ausklingenden Suff aufgewacht. Doch wer von den ganzen wichtigen Leuten war dann noch da?
    - Niemand und ich musste wieder alleine aus dem Sumpf kriechen.

    Diese edit Mentalität (möglichst viele "Freunde" und Kontakte bewahren) habe ich sehr schnell abgelegt und hinterfragt, weshalb es fast alle Langzeittrockenen geschafft haben, eben eine lange Zeit, hoffentlich für immer, trocken zu bleiben.
    Meinen Erfahrungen und den mir mitgeteilten Berichten nach immer durch eine strikte Selbstdiziplin und durch ein Beschäftigen mit sich selbst. Dazu gehört dann auch, das eigene Leben zu hinterfragen, wirkliche Freunde von sinnlosen Kontakten zu unterscheiden und zu erkennen, dass man eigenständig exisitiert und nicht zwangsläufig von den alten sozialen Kontakten abhängig ist.

    Dazu gehört eben auch, sich zu hinterfragen, weshalb es mich auf einen Weihnachtsmarkt zieht, weshalb es mich auf Feiern zieht, auf denen getrunken wird, weshalb es mich immer wieder zu Leuten zieht, die meine Krankheit nicht verstehen.

    Aber das muss jeder Alkoholiker für sich selbst erkennen, was meist erst dann geschieht, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und der Rückfall da ist.

    Auf der anderen Seite wird es auch Menschen geben, die niemals zu der Einsicht gelangen, dass das eigene Leben nicht von anderen Menschen abhängig ist.
    Das sind dann auch diejenigen Zeitgenossen, die beispielsweise von Beziehung zu Beziehung zu Beziehung zu Beziehung hechten und sich wahrscheinlich irgendwann im Alter fragen, weswegen man sich eigentlich nie mit sich selbst beschäftigt hat, weshalb man nie allein sein konnte.
    Viele Menschen können meiner Meinung einfach nicht mit ihren alten Wegen brechen und werden immer von gesellschaftlich eingefahrenen Verhaltensweisen beeinflusst sein.

    So auch trockene Alkoholiker, die vor allem darüber nachdenken, wie man anderen Menschen möglichst sanft erklären kann, dass man Alkoholiker ist, die sich vorlügen, dass es ihnen nichts ausmacht, wenn der Partner vor ihren Augen weiterhin trinkt und die einfach nicht autonom sind.
    Anstatt zu sagen "Ich bin alkoholkrank, ich möchte ohne Alkohol leben und daher gehört Alkohol nicht mehr in mein Leben!", sind die Gedanken viel mehr auf andere Menschen gerichtet und nicht auf die eigenen Ziele.

    Aus diesen Gründen bringt Reden meist auch nichts, weil die Erkenntnis vorhanden sein muss, damit Hinweise auch wirken.

    Und aus diesen Gründen wehren sich auch die meisten erst seit kurzem trockenen Alkoholiker gegen die Vorstellung, dass ein Leben ohne Alkohol auch ein Leben ohne die trinkende Gesellschaft, ohne traditionelle Feiern, auf denen getrunken wird, also ohne Schützenfest, ohne Hochzeiten, ohne Geburtstagsfeiern, ohne Weihnachtsfeiern usw. bedeutet.
    Gegen diese Vorstellung habe auch ich mich gewehrt und hatte mehrere Rückfälle.

    Gruß

  • Hallo hoppegarten,

    sehr gut erkannt und noch besser aufgeschrieben. Aber eine kleine Kritik muss ich doch anbringen. Liegt wahrscheinlich nur an der Wortwahl.

    Zitat von hoppegarten

    immer durch eine strikte Selbstdiziplin


    Das Wort Selbstdiziplin erweckt bei mir den Eindruck, als wenn ich mich ständig wehren müsste, auf etwas verzichte oder den Zustand aushalte. So ist das aber nicht. Ich lebe mit meiner Krankheit und mir ist bekannt wo die Fallen lauern. Also brauche ich nicht mehr auf die Fallen lauern und in das trockene Leben ist in eine gewisse Normalität eingekehrt. Das ich mich weiter mit meiner Sucht beschäftige, gehört auch dazu.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo

    ich stell mir einfach immer die die Frage . Muss ich dahin ? Wenn ich nicht hingehe brauche ich mir auch keine Gedanken über aufkommende Eventualitäten ,Sinneseindrücken oder sonstige Risiken machen. Es zwingt mich ja keiner.


    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von Hartmut

    Muss ich dahin ?


    Hallo Hartmut,

    das ist es doch, was ich mit Normalität meine. Ich muss und will (sowieso) da nicht hin. Und ich brauche darüber auch nicht mehr nachzudenken. Es liegt für mich kein Verlustgedanke dahinter, in den ich mich hinein steigern könnte und der das Suchtgedächtnis animiert.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat von HansHa

    Hallo hoppegarten,

    sehr gut erkannt und noch besser aufgeschrieben. Aber eine kleine Kritik muss ich doch anbringen. Liegt wahrscheinlich nur an der Wortwahl.


    Das Wort Selbstdiziplin erweckt bei mir den Eindruck, als wenn ich mich ständig wehren müsste, auf etwas verzichte oder den Zustand aushalte.

    Ich glaube, dass es am Anfang auch so ist. Erst im späteren Verlauf der Trockenheit (bei mir nach einigen Monaten) kommt die Erkenntnis, dass man sich nicht mehr disziplinieren muss, weil man weiß, dass es einem ohne Alkohol besser geht, sodass man kein Verzichtgefühl mehr spürt.

    Ist man aber erst eine kurze Zeit trocken, kommen ja beispielsweise die bekannten Anfragen wie die Anfrage eines Freundes: "Hey, lass uns am Wochenende mal ausgehen, am besten Darten in der alten Stammkneipe."
    Oder es kommt von der Freundin: "Meine Freundin hat uns am nächsten Wochende zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen."
    Oder ein Weihnachtsfest steht an und aufgrund der eigenen Erfahrungen ist klar, dass fast alle Anwesenden ordnentlich trinken, wenn auch nicht saufen. Es ist klar, dass das gesamte Haus nach Alkohol riechen wird, durch die Heizung und geringe Lüftung noch verstärkt. Und es ist klar, dass die Chance sehr hoch ist, Suchtdruck zu bekommen bzw. unruhig zu werden, sodass der Gedanke nahe ist "Komm, gönn dir wenigstens mal zu Weihnachten ein wenig Alk, dann läuft auch alles lockerer."

    Dann ist, finde ich, am Anfang wirkliche Selbstdisziplin gefordert, weil man aus alten Rollen und Verhaltensweisen ausbrechen muss.
    Man muss sich sozusagen zwingen, alte Verhaltensweisen zu ändern, beispielsweise über Weihnachten nicht zur Familie zu fahren, und man muss sich zwingen, vor allem an den eigenen Zustand zu denken, nicht an die Reaktionen von anderen Leuten, die sich eventuell fragen: "Was ist denn mit dem los?."

    Stabile Trockenheit funktioniert wohl nur mit der Akzeptanz des eigenen Zustands und der Einsicht, dass man ohne Alkohol besser lebt, dass man dem Alkohol machtlos gegenüber ist, sodass man sich auch nicht mehr disziplinieren oder zwingen muss.
    Aber am Anfang der Trockenheit haben viele diese Einsicht ja noch nicht, was ja immer wieder Aussagen wie "Aber ich kann doch nicht vereinsamen, was konnten die Leute denken, ohne meine alten Freunde und Veranstaltungen würde ich allein sein und erst recht wieder trinken " oder "Mir macht es doch nichts aus, wenn Leute in meinem beisein trinken, so schwach bin ich ja auch nicht" aufzeigen.

    So sehe ich das jedenfalls und sage auch nicht, dass es unbedingt stimmen muss, aber für mich erscheint das logisch.

    Gruß

  • Zitat von hoppegarten

    Oder ein Weihnachtsfest steht an


    Was Du schreibst ist alles richtig. Aber wenn schon von Diziplin geredet wird, dann bitte in dem Sinne, dass ich sie brauche, um mir eine neue Sicht der Dinge rauf zu schaffen, mein Denken und Verhalten zu ändern. Und das zwangsläufig weil es mein einziger dauerhafter Ausweg aus der Sucht ist.
    Mit neuer Sicht meine ich vor allen Dingen zu lernen, Prioritäten zu setzen und zu erkennen, dass ich mich selbst belüge, wenn ich behaupte: "Es macht mir nichts aus." oder gleichwertiges.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat von HansHa


    Aber wenn schon von Diziplin geredet wird, dann bitte in dem Sinne, dass ich sie brauche, um mir eine neue Sicht der Dinge rauf zu schaffen, mein Denken und Verhalten zu ändern. Und das zwangsläufig weil es mein einziger dauerhafter Ausweg aus der Sucht ist.

    So meinte ich es. Absolut korrekt. Disziplin nicht in dem Sinne, mich zu zwingen, nicht zu trinken, sondern Disziplin dahingehend, mich zu hinterfragen und dann diszipliniert meine neu erlernten Verhaltensweisen zu verfolgen.

    Grüße

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