Hallo!
Mich beschäftigt eine Frage die sich bei meiner Frau während ihrer LZT gestellt hat.Unterscheidet der Betroffene gute und böse Alkoholiker nach
der Menge und der Konzentation oder hat die Aufspaltung noch was mit dem "Nichterkennen" der Erkrankung zu tun?Wie habt ihr euch selbst in
einer solchen Situation gesehen?
Gute und böse Alkoholiker????
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Hallo,
wird eine Blinddarmentzündung auch in gut und schlecht sortiert? Sucht ist nun mal eine Krankheit. Aber es wird immer Menschen geben, unabhängig von der Sucht, mit denen wir besser oder schlechter können.
Meistens wird diese Frage sowieso nur gestellt, um sich selbst in die Kategorie "gut" einzuordnen. Dann war doch "alles nicht so schlimm" und das erste Hintertürchen für das Suchtgedächtnis ist geöffnet.Schönen Tag
H.
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Hallo,
Alkoholiker ist Alkoholiker, auch wenn manche glauben, dass Bier Oder Wein nicht so schlimm sind wie Hochprozentige Alkoholika.
Alkohol ist Alkohol, ob mit viel Prozenten oder weniger Prozent.
Ich kenne das aus meiner eigenen LZT, dort gab es auch welche die glaubten, dass sie was besseres sind weil sie nur Wein oder Bier getrunken haben, blödsinn.LG
Wolfgang -
... vielleicht sollte man in "leichte" und "schwere" Alkoholiker (um)denken ... ?
Ein "schwerer" Alkoholiker hat bestimmt mehr und/oder schwerere Schäden zu beklagen ...
Gruß
Pittchen -
hallo harry
ich seh da die unterscheidung wie pittchen und die anderen, gut oder böse ist da schlicht unsinn. aber ein unterschied in der schwere ist schon da, manchen reicht es einige wenige bier oder wein zu trinken, andere müssen notfalls sogar putzmittel oder ähnliches trinken. alkoholiker ist man wenn man trinken muß, punkt. die kontrollverluste sind anfangs noch relativ leicht, aber mit den jahren wird es einfach immer schlimmer, da geht kein weg dran vorbei. je eher man seine krankheit einsieht um so weniger schäden hat man angerichtet, das hat aber nun wirklich nichts mit gut und böse zu tun.
doro
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Hallo!
Danke für eure Antworten.Ich denke solange der Betroffene noch nach unten auf die "Schweren/Bösen" Alkoholiker sieht hat er seine Situation noch nicht erkannt.Wenn die drei Flasche Vodka die der "Böse " getrunken
hat nicht der Abschreckung , sondern nur der Selbstbestätigung dienen,dass die eigenen drei Flaschen Wein ja doch gar nicht so schlimm waren,wird die LZT kein Umdenken erreichen.Mir als Angehöriger ist es schlichtweg egal durch welche Menge oder Konzentration des Suchtmittels
meine Beziehung zerstört wird.Wird bei einer LZT nicht auf diese
Problematik hingearbeitet?Auch das Nichteinbeziehen von Angehörigen
überrascht mich in dieser Situation,oder ist das nicht üblich??
Gruss Harry! -
Hallo Harry,
ich habe keine LZT gemacht, aber ich frage mich, welche Rolle die Angehörigen denn bei der Therapie übernehmen sollten.
Auch fiel mir bei diesem Thema hier die Frage ein, ob es dann auch leichte oder schwere Cos geben könnte.
Ist diese Einteilung wichtig für mein oder dein Leben heute?Mir macht heute nicht der Alkohol das Leben schwer. Es ist das Leben selbst manchmal. Und damit versuche ich klarzukommen, damit ich den Alk nicht brauche. Dafür ist vollkommen unwichtig, wieviel Alk ich brauchte.
Das Weglassen des Suchtmittels bedeutet noch lange nicht, dass alles gut ist. Oder anders: Nur nicht trinken reicht nicht.
Wenn ein Co in die Therapie des Alkis mit einbezogen wird, halte ich das eher für bedenklich. Fast wie, wenn ein Alki seine LZT in der Kneipe macht.LG Penta
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Hallo Harry,
ich muss zugeben, dass ich die Unterscheidung in "schwer" und "leicht" (von mir aus auch in "böse"/"gut") gerade im Zuge meiner LZT getroffen hatte.
Noch nie in meinem Leben war ich mit so vielen Betroffenen in einem persönlichen Austausch, noch nie hatte ich vorher Menschen kennengelernt die sich zur Krankheit bekennen.
Angesichts von z.B. Suchtkranken die ihren Stoff in der Waschmaschine, Bodendielen, Wäscheschränken "versteckten", - Suchtkranke die eine Trinkerkarriere von Jahrzehnten hinter sich hatten - entstand bei mir der Eindruck "bei mir ist es nicht so schlimm", ich bin ein "leichter Alkoholiker"
Naja, Tatsache ist dass der Rückfall nicht lange auf sich warten ließ und mir da erst klar wurde dass es da keine Unterschiede gibt, vielleicht abgesehen von den organischen Langzeitfolgen.In meiner Therapie wurde mein damaliger Partner miteinbezogen, - aufgrund der Tatsache dass er unter anderem einen grossen Anteil an meiner Trinkerkarriere hatte, hilfreich war es lzum damaligen Zeitpunkt allerdings nicht.
LG, murmeltier
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Hallo Penta ,hallo Murmeltier!
Ich stelle mir unter Einbeziehung in die Therapie nicht vor das ich der Therapeut bin.Wenn die LZT beendet ist und der Erkrankte in seine
Familie zurückkehrt dann sollten auch die Familienangehörigen vorbereitet
sein .Vieleicht wird das auch garnicht in Betracht gezogen,weil die
Therapeuten davon ausgehen, das man sich während oder nach der LZT
sowieso trennt.Zu Hause sind ja die Familienmitglieder die die am meisten Kontakt haben .
Gruss Harry! -
hallo harry
da sprichst du eine problematik an die leider oft immer noch übersehen wird. alkoholismus ist eine familienkrankheit und optimal wäre wenn auch die familie mit behandelt werden würde, partner und kinder auf für sie zugeschnittene weise. welche probleme sich ergben lesen wir hier ja nun tag täglich und wir hier wissen auch wie wichtig es ist, aber in der üblichen thera ist das einfach noch nicht angekommen. fakt ist das die beziehung durch aus eine chance hat wenn alle an sich arbeiten und nicht in den bisherigen verhaltensmustern verharren. denn das sich durch die sucht des partners/elternteils auch beim rest der familie krankhafte verhaltensveränderungen einschleichen und manifestiren ist ja nu keine neue erkenntniss. so lange es hier von seiten der thera kein grundlegendes umdenken gibt muß nun mal jeder part für sich selbst hilfe suchen. optimal ist anders, aber vielleicht redest du mal mit den therapeuten in wie weit hier eine gemeinsame oder zumindest paralel laufende begleitung möglich und sinnvoll ist.
doro
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Hallo
Ich sehe es als Co so: wir müssen von selbst tätig werden ( so wie sich der Alk von sich selbst um seine Genesung kümmern muss und es selbst wollen). WWir dürfen nicht in einer warteposition ausharren und warten bis man uns einbezieht.
Wir müssen selbst das wollen, und uns selber um Hilfe kümmern.LG Grazia
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