• Hallo an Alle,
    Ich habe mich vor einigen Tagen (zum zweiten Mal) für den offenen Bereich freischalten lassen, und nun will ich auch endlich mal was von mir hier 'hören' lassen. Das erste Mal habe ich mich vor etwa einem Jahr angemeldet ... und dann doch nicht geschrieben - und auch wieder weiter getrunken ... Ich glaube, einer der Gründe, warum ich damals hier nicht geschrieben habe und auch jetzt wieder mehrere Tage nur gelesen habe, war/ist die Tatsache, dass ich nichts 'Spektakuläres' zu berichten habe.
    Kurze Vorstellung: Ich bin 43 Jahre alt, und trinke seit ca. 15 Jahren mal mehr und mal weniger Alkohol - insgesamt aber trotz längerer Pausen und monatelanger Phasen, in denen ich sehr wenig getrunken habe, auf jeden Fall zuviel. Es gab eine Reihe Filmrisse, zusammengerechnet viel zuviele Tage, an denen ich mich wegen vorabendlichen Alkoholgenusses einfach nur mies gefühlt habe (körperlich & seelisch). Ich habe Alkohol in mehreren Abschnitten meines Lebens gezielt als Angstlöser eingesetzt - inzwischen ist vieles von meinem Alkoholkonsum eine Mischung aus vermeintlicher Belohnung und Gewohnheit - in der Regel alleine & zuhause. 'Wirklich schlimme Dinge' habe ich unter Alkoholeinfluss noch nicht angestellt, und auch die ganz heftigen Entzugserscheinungen hatte ich noch nicht - deshalb denke ich auch, dass ist doch 'langweilig' / unwichtig, was ich hier zu schreiben habe.
    Ach ja, das letzte Mal getrunken habe ich vor - rechne, rechne - 10 Tagen. Ich weiß noch nicht, wie mein weiterer Weg aussehen wird - ich kann für mich momentan nicht mit voller Überzeugung sagen, ich werde nie wieder einen Tropfen Alkohol zu mir nehmen - dazu traue ich mir einfach selber noch nicht genug über den Weg und dies ist auch einer der Gründe, warum ich mir noch nicht sicher bin, ob ich hier richtig bin. Ich bin mir im Moment nur darüber klar, dass ich meinem Körper schon 'einiges' zugemutet habe (und evtl. einfach Glück hatte, dass noch nichts schlimmeres passiert ist). Daher genieße ich es momentan einfach, in dem Wissen aufzustehen & schlafen zu gehen, mir jetzt gerade was Gutes zu tun - und das auch noch weiterhin tuen zu wollen - auf mehr kann ich mich momentan eben (noch) nicht einlassen.
    So, ich weiß auch nicht, ob ich hier nur einen 'Zwischenstopp' einlege, ab und zu mal was schreibe, oder vielleicht nach kurzer Zeit in den geschützten Bereich wechseln möchte (bitte nicht böse sein, aber im öffentlichen Bereich wirkt der Austausch in den z.T. sehr langen Threads in denen sich letztlich 'nur' über Alttäglichkeiten ausgetauscht wird, doch manchmal etwas, mhm ... wie eine (meist) freundliche aber auch etwas nichtssagende Gesprächsrunde unter alten Bekannten - ist aber vermutlich auch gar nicht anders möglich, wo doch hier das www mitlesen kann :wink: ) - in jedem Fall erhoffe ich mir, durch das Lesen/Schreiben hier, nicht - wie auch immer - leichtfertig zu werden mit Blick auf den Alkohol.
    Soviel erstmal - bei Fragen & Unklarheiten bitte nachfragen!
    LG
    Torki

  • Hallo Torki,

    schön, dass du hier bist.

    Zitat

    Daher genieße ich es momentan einfach, in dem Wissen aufzustehen & schlafen zu gehen, mir jetzt gerade was Gutes zu tun - und das auch noch weiterhin tuen zu wollen - auf mehr kann ich mich momentan eben (noch) nicht einlassen.


    Was sollte es denn deiner Meinung nach "mehr" sein? Das hört sich für mich schon nach sehr viel an.

    Kannst du für heute sagen, ob du einen Tropfen Alkohol trinkst oder nicht? Und kannst du das morgen Früh wieder mal abfragen?
    Nur so für dich, meine ich.
    Ich habe seit ca. einem Jahr keinen Alkohol mehr getrunken und übernehme für mich auch keine Garantie. Aber ich weiß, dass ich heute nichts trinke. Und morgen hab ich das auch nicht vor.

    LG Penta

  • Zitat von Torki

    - ich kann für mich momentan nicht mit voller Überzeugung sagen, ich werde nie wieder einen Tropfen Alkohol zu mir nehmen -

    Hallo,

    ich kann von mir auch nicht behaupten, dass ich nie wieder trinken werden. Aber ich möchte nie wieder trinken und lasse mir da auch kein Hintertürchen offen. Sonst würde ich nur eine Trinkpause machen.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Danke erstmal für die Antworten ... vielleicht ist es ja wirklich meist so, dass man einfach ganz unspektakulär für sich diese Entscheidung trifft: heute nicht, morgen auch nicht - und dann werden da hoffentlich gaaaanz viele alkoholfreie Tage draus. Bisher fühle ich mich sehr wohl mit dieser - jeden Tag neu getroffenen - Entscheidung. Wenn ich in den letzten Tagen abends - meist so zwischen 18.00 und 20.00 Uhr das Bedürfnis auf ein 'Gläschen Sekt' (bei dem es in der Regel nicht geblieben ist) verspürte, habe ich mir gesagt, OK, ich möchte schon was trinken - aber ich will nicht. Und hab's dann gelassen. Es ist also schon (noch) das Bedürfnis da, aber ich versuche, es durch den Verstand zu kontrollieren. Für mich ist es auch hilfreich, mir auszumalen, wie es mir am nächsten Morgen gehen würde, würde ich dem Bedürfnis nachgeben.
    Im Moment bewegen mich zwei Fragen:
    Halte ich mir nicht das berühmte 'Hintertürchen' offen, wenn ich nicht definitiv sage 'nie wieder'?
    Und, vielleicht etwas theoretischer: auf der einen Seite wird hier und anderswo ja immer wieder gesagt, dass Alkoholismus eine (Sucht)Erkrankung, und keine Willensschwäche ist - was ich auch nachvollziehen kann. Auf der anderen Seite ist mein Wille das einzige was mich vor dieser Krankheit schützen kann - also doch alles nur eine Frage des Willens?? Vielleicht sehe ich hier ja einen Widerspruch, wo gar keiner ist - würde mich freuen, wenn mir jemand seine/ihre Gedanken dazu schreiben könnte.
    LG
    Torki

  • Hallo Torki,

    ich glaube das mit dem Willen ist so eine Sache. Wenn es nur um Willen ginge, könnte man vielen oder sogar den meisten vorwerfen - sie haben nicht genug gewollt -. Dem Arbeitslosen, dem erfolglosen Künstler oder dem Sachbearbeiter, der noch immer nicht die gewollte Managerposition erreicht hat. Wenn es also nur um wollen ginge, wären wohl jeder mehr oder weniger wunschlos glückliche oder an seinem Scheitern selbst schuld.
    Bei uns Alkoholikern gehört auch mehr dazu als nur nicht trinken zu wollen.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • ich trinke seit 138 tagen nichts.
    mit dem nie hatte ich vor 10 jahren
    auch so meine probleme.
    das mit dem immer 24 std nicht ,
    und morgen ganz gewiss ,auch nicht,
    klappt es sehr gut.
    finde ich zumindest auch.
    seit letzter woche ,
    habe ich vermehrt (wieder)
    psysische probleme.
    bin jetzt krank geschrieben,
    und hab überweisung zum psychologen.
    termin auch recht schnell bekommen.
    durch glück!!!
    bin nur froh das ich trotz meiner schwierigkeiten,
    nicht zur flasche gegriffen habe.
    die defizite ,
    die ich habe ,
    werde ich jetzt so ,
    nach und nach aufarbeiten.
    ohne aufarbeiten geht es oft nicht.
    vieles hab ich mir erlesen.
    grüsse pueblo

    gebe die hoffnung nicht auf, trocken zu werden

  • Hallo,

    Zitat von Torki

    Halte ich mir nicht das berühmte 'Hintertürchen' offen, wenn ich nicht definitiv sage 'nie wieder'?


    ich denke das ist anders herum. Aber sagen nutzt sowieso nichts. Es muss sich in meinem Hirn "einbrennen", wie die Sucht. Aber da wo die ist, kann kein Gedanke hindringen. Aber ich habe gelernt die Auswirkungen auf mein Denken und Verhalten zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Wenn ich mir Hintertürchen offen halte, kann das nicht immer klappen und der Rückfall rückt näher.

    Zitat von Torki

    Auf der anderen Seite ist mein Wille das einzige was mich vor dieser Krankheit schützen kann - also doch alles nur eine Frage des Willens??


    Der Wille hat mir über die erste Zeit geholfen. Das ist aber ein Kampf, bei dem ich zwar eine Schlacht gewinnen kann. Auf Dauer kann ich das nicht durchhalten, denn: "Wer gegen die Sucht kämpft verliert".
    Ich habe noch nie jemanden gefunden, der mir den richtigen Weg beschreiben kann. Was ich aber überall wieder finde, ist die Aussage, dass ich mich vor der Sucht ergeben habe - also ich nicht mehr kämpfe. Diesen Weg muss aber jeder für sich finden. Das ist ein wichtiger Grund für die Selbsthilfe. Indem ich anderen Süchtigen zuhöre, bekomme ich eine Ahnung davon. Ist eben alles Gefühlssache.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Habe nochmal weiter über meine eigene Frage nachgedacht - und vermutlich reicht der Wille alleine tatsächlich nur für eine gewisse Zeit. Das kenne ich ja durchaus auch aus anderen Bereichen. Will mich z.B. schon seit Ewigkeiten gesünder ernähren - mache das dann auch mit Feuereifer für einige Tage ... und falle dann doch wieder in die alten Muster zurück :oops:
    Die Folgen, die dieses Zurückfallen in alte Muster beim Alkohol für mich haben könnte, machen mir allerdings wesentlich mehr Angst, als die Fastfood-Pizza ...
    @HansaHa
    Ja, ja, das mit dem Kapitulieren vor der Sucht macht mir noch gewisse Schwierigkeiten - da müsste ich ja zugeben, dass sie stärker ist als ich :wink: . Scherz beiseite, ich kann mir schon vorstellen, dass ich vielleicht irgendwann mal die Einsicht & Demut aufbringe, die zu einem solchen Schritt gehört. Momentan gehe ich das ganze Thema eher rational an - versuche mich (wieder) eingehend zu informieren, Wissen aufzufrischen - und lese hier & im www (das ist sozusagen mein Anker, der mich immer wieder damit konfrontiert, dass ich tatsächlich ein Problem habe, auch wenn es mir die letzten Tage nicht allzu schwer fiel, auf Alkohol zu verzichten - denn sonst hätte ich mich ja nicht hier angemeldet & würde hier und anderswo nicht soviel Zeit mit lesen zubringen). Und ich überlege, wie ich mein Leben gestalten kann, damit ich auch ohne Alkohol zufrieden sein kann.
    Penta
    Ja, vielleicht ist es wirklich schon eine ganze Menge, dieses 'heute nicht ... und morgen auch nicht (denn da bin ich mir sicher!). Ich habe schon zig Mal versucht, meinen Alkoholkonsum zu kontrollieren, indem ich mir selber Regeln gesetzt habe wie 'nur noch am WE, nur noch an bestimmten WE, nicht mehr alleine, nur noch so & soviel, bis dann & dann gar nichts ... Hat alles nichts genutzt - und die Entäuschung darüber, mich wieder mal nicht an meine eigenen Regeln gehalten zu haben war jedes Mal ein bissschen größer. NUn versuche ich es also gar nicht erst mit solchen Regeln (und die Regel 'nie wieder gehört für mich in die gleiche Kategorie), sondern eben mit dem 'nö, will ich jetzt nich' - und das empfinde ich als entspannter und momentan als erfolgsversprechender. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich machen kann - mir ist der Unterschied selber nicht so ganz klar, aber für mich ist einer da.
    pueblo
    ich finde es toll, dass du trotz psychischer Probleme nicht zum Alkohol gegriffen hast - denn ich kenne es aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie leicht es passieren kann, Alkohol als 'Problemlöser' einzusetzten. In meiner Vergangenheit gab es eine Zeit, in der ich an schweren Depressionen gelitten habe - in der Zeit bevor diese diagnostiziert wurden habe ich Alkohol praktisch als Medikamentenersatz verwendet (ohne das freilich zu wissen - es lies sich halt - kurzfristig - einiges besser ertragen im bedröhnten Zustand).
    So, ist etwas länger geworden, als geplant ... und am Ende habe ich noch eine praktische Frage. Beim Stöbern im www habe ich mehrfach gelesen, dass Mariendistel für die Leber sehr guttuend sein soll & bin am üeberlegen, ob ich es unterstützend als (sechswöchige) Kur nehmen sollte - es geht bei mir nicht um eine akute Vergiftung oder fortgeschrittene Leberschäden, sondern eben einfach um Regeneration. Mich würde interessieren, ob jemand damit Erfahrung hat.
    LG
    Torki

  • ich nehme überhaupt keine medikamente mehr,
    nicht mal mehr gegen meine hohen harnsäurewerte,
    die ich immer hatte.(gicht)
    vieleicht fällt mein blutbild ja morgen besser aus.
    habe heute morgen blut abgegeben.
    depressionen , wurden bei mir im laufe der zeit durchs saufen immer schlimmer.
    da war nichts mehr mit ,depressionen wegsaufen.
    die waren jetzt sogar verschwunden.
    wieder ausgelöst sind sie warscheinlich (wegen schwierigkeiten im beruf)
    zur flsche habe ich deshalb nicht gegriffen,
    weil ich genau weiss, wie es mir dann am nächsten morgen ergangen wäre.
    angstzustände(extreme)
    dazu das eigene versagen(alkohol)
    die faust hätte wieder mein herz umklammert(erdrückt)weiss nicht wie ich es anders beschreiben könnte.wär auf jeden fall grauenvoll geworden!!!

    die angst davor, ist bei mir noch sehr stark ausgeprägt. ist auch gut so.
    jetzt bin ich bei der psycholgin /en angemeldet.
    hab gestern in meiner shg gute tips adressen bekommen , wegen psychologischen notfall und so.
    hat auch gut geklappt.
    gestern war bei uns in der shg viel los(gespräche)
    das ich ganz vergessen habe, mich nach einer tehrapie zu erkundigen . ambulant oder stationär.
    aber ich hab ja jetzt zeit. grüsse pueblo

    gebe die hoffnung nicht auf, trocken zu werden

  • Hallo Torki,

    Zitat

    mir ist der Unterschied selber nicht so ganz klar, aber für mich ist einer da.


    Wenn er für dich da ist, kann es ja durchaus sein, dass da wirklich einer ist.
    Für mich ist da auch ein Unterschied. Und ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Sicher kommt die Klarheit noch. Lass dir Zeit!
    Mach mal so, wie es für dich passt!
    Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich wohl niemals mehr was trinken werde, hätte mich das sehr verunsichert. Mir hat es sehr geholfen, dass ich in 24h-Schritten gelebt habe.

    Zitat

    Und ich überlege, wie ich mein Leben gestalten kann, damit ich auch ohne Alkohol zufrieden sein kann.


    Über so einen Satz freue ich mich wirklich sehr.
    Für mich ist sehr wichtig, dass mein Leben ja nicht nur dieses Riesengebilde ist, sondern es ist jeden Tag da.
    Ich darf jeden Tag gestalten.
    Während meiner ersten Tage ohne Alk habe ich geschaut, was die Lücke füllen kann, die der Alk vorher füllte. Hast du für dich eine Idee? Oder vielleicht zwei? :wink:

    LG Penta

  • Hallo Torki,

    du schreibst, daß du von 18 bis 20 Uhr etwa Saufdruck bekommst. Vielleicht wäre es gut, genau für diese Zeit ganz konkret etwas auszutüfteln, was du in dieser Zeit machen kannst. Also ein neues Ritual statt dem bisherigen Trinken.

    Hast du da Ideen? Was könnte dir ganz konkret über diese Zeit hinweghelfen? Joggen, walken, Wohnung putzen, reale Selbsthilfegruppe, Freundin besuchen, malen, Badewanne............?

    Mit dem Mariendistelpräparat frag sicherheitshalber deinen Hausarzt.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • So, mache gerade eine Arbeitspause und will mal ein paar Sätze schreiben...
    Ideen habe ich schon - kleinere und größere, recht konkrete und eher vage, einige, die sich relativ einfach umsetzen lassen, und andere, die mehr Zeit & Geduld erfordern werden. Was für mir gerade klar wird ist, dass es tatsächlich um mehr als 'nur' kein Alkohol zu trinken geht - es gibt Dinge, die ich für mich schöner gestalten/leben möchte, unabhängig vom Alkohol. Ich war/bin noch lange nicht so weit, dass mich der Alkohol so sehr im Griff hatte/hat, dass es daneben praktisch nichts anderes in meinem Leben gab & ich meinen Pflichten nicht mehr nachgekommen wäre - aber schon genug, dass mir vieles schwerer fiel, als es nötig wäre, dass ich mich mehr zurückgezogen habe, als es mir guttut, dass ich mir so manchen Tag 'versaut' habe.
    Eine Sache, die ich bereits mache, ist regelmäßig Sport treiben. Das macht mir Spaß & und gibt mir Energie - mal abgesehen davon, dass die Figur auch nicht gerade darunter leidet :wink:.
    Zudem habe ich mich bereits vor einigen Wochen für einen Töpferkurs angemeldet, der bald anfängt.
    Und ich habe mir vorgenommen, jedes Wochenende an mindestens einem Tag etwas schönes zu unternehmen - zur Not auch (erstmal) alleine - denn an meinen sozialen Kontakten muss/möchte ich auch entschieden was zum positiven ändern. In der Vergangenheit bin ich mit Freundschaften nicht gerade sorgsam umgegangen (nicht alkoholbedingt & auch nicht aus Gleichgültigkeit, aber auf die Gründe möchte ich hier im offenen Bereich nicht näher eingehen) - sodass ich momentan recht alleine dastehe & mir nach und nach neue Freundschaften erst wieder aufbauen muss (was ein weiteres, aber natürlich eher langfristiges Ziel ist).
    So, muss jetzt noch ein bissschen weiter arbeiten, gucke aber zwischendurch mal rein ...
    Torki

  • Hallo Torki,

    wie isses so? Was machen die Gedanken an den Alk abends? Und viel wichtiger: Was machst du mit ihnen und in der Zeit, wenn sie kommen können?

    Deinen Plan mit dem Töpferkurs finde ich ziemlich spannend. Hast du sowas schon gemacht oder ist das neu?
    Wie geht es dir?

    LG Penta

  • Guten Morgen an Alle,
    sorry, es wird bei mir sicherlich öfter mal etwas dauern, bis ich antworte, da ich meist beruflich und auch privat recht viel um die Ohren habe, und daher immer nur mal hier und da Zeit, um hier zu lesen und zu schreiben (und ich muss auch ein bissschen aufpassen, dass, wenn ich mal Zeit habe, ich nicht zu lange im www unterwegs bin - auch das kann ja bekanntlich zur Sucht werden :wink: ).
    Mir geht es heute morgen gut - gestern war sozusagen der erste richtig 'gefährliche' Tag für mich - Wochenende und alleine zu Hause, also niemand, der etwas mitbekommen hätte, wenn ich mich zugeschüttet hätte. Aber ich habe es geschafft, es nicht zu tun - Juchu. Wie habe ich das hinbekommen ... habe gestern sehr intensiv Sport gemacht. Habe während des Nachmittags schon gemerkt, wie sich so Gedanken einschlichen wie 'Na, heute Abend könnteste ja mal ... merkt ja keiner ... was soll ich denn sonst mit dem langen, einsamen Abend anfangen ... gönn dir mal was ...'. Bei dem Gedanken 'gönn dir mal was' habe ich erst gestutzt und dann angefangen, meine Gedanken wieder bewusster zu steueren (was davor ablief war ja das übliche 'Programm')... und mir gesagt, 'ja, gönn dir mal was - aber was gutes!'. Und überlegt, was würde mir guttuen - genau, was leckeres zu essen ... und genau das habe ich mir dann zuhause auch zubereitet - und war danach so müüüüden, dass ich gleich ins Bett gegangen bin - und es heute genieße, mich trotz der 'frühen' Stunde so richtig ausgeschlafen zu fühlen.
    Das mit dem Töpferkurs ist neu & knüpft gleichzeitig an Dinge an, die ich vor langer, langer Zeit ziemlich viel gemacht habe. Vor vielen Jahren (damals, als ich noch jung war :lol: ) war ich - im kleinen, privaten Rahmen - recht kreativ. Ich habe nicht besonders toll, aber viel 'gebastelt', gemalt, genäht usw. (getöpfert allerdings noch nicht). Diese kreativen Beschäftigungen habe ich dann nach und nach aufgegeben - zum Teil aus Zeitmangel und auch, komischer Weise, weil ich irgendwann genug Geld verdient habe, um mir die Dinge, die ich vorher selber gemacht habe, zu kaufen. Ich freu mich jedenfalls schon darauf, endlich mal wieder etwas zu 'erschaffen' und nicht mehr nur zu 'konsumieren'.
    Soviel erstmal für den Moment, will jetzt mal meinen zweiten Kaffee trinken & dann ein bissschen arbeiten.
    LG
    Torki

  • Hallo,
    nur mal eine kurze Rückmeldung von mir: Habe die ersten 14 Tage 'geschafft' und fühle mich sehr wohl & bin zufrieden mit mir. Hatte ein entspanntes Wochenende - habe wie geplant etwas nettes unternommen, ausreichend geschlafen und werde entspannt in die nächste Woche starten ...
    LG
    Torki

  • Hallo Torki,

    einige Deiner Aussagen erinnern mich sehr stark an mich selbst.
    Ich habe es unwahrscheinlich oft probiert, den Alkohol wegzulassen, weniger zu Trinken. Ich habe sogar den Alkoholkonsum in einer Tabellenkalkulation erfasst und den täglichen Schnitt ausgerechnet. Bei all den (im Endeffekt immer schief gegangenen) Versuchen habe ich aber wohl eher halbherzig (und vor allem ohne fremde Hilfe) ans wirkliche Aufhören gedacht.

    Den Wechsel habe ich geschafft,

      weil ich mich hier im Forum angemeldet habe (mein erster Tag im Forum war auch mein erster Tag ohne Alkohol)
      weil ich zum Arzt gegangen bin
      weil ich Leute in meiner näheren Umgebung gesagt habe, dass ich nicht mehr trinke.


    Meine ersten trockenen Tage waren schwer (deshalb drücke ich Dir ganz fest die Daumen). In den folgenden Wochen war ich immer wieder unsicher, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Dann wurde das Nichttrinken immer mehr zu einer neu gewonnenen Normalität für mich. Sicher fühle ich mich auch heute noch nicht!

    Tausch Dich hier im Forum aus und weih Deine nähere Umgebung ein. Vielleicht kommst Du dann auch vom "tausendmal das Aufhören probieren" zum "achtsamen Nichttrinken". Ich wünsche es mir für Dich.

    Viele Grüße aus dem Schmuddelwetter
    Correns

  • Guten Morgen,
    nur mal ein kurzes Update ... bin 'immer noch' (ist ja noch nicht sooo lange) dabei - also ohne Alkohol unterwegs. Schlafe nicht besonders gut & die letzten beiden Tage war die Stimmung nicht soooo toll ... aber nach wie vor genieße ich es, morgens zwar oft müde, aber nicht verkartert & mit schlechtem Gewissen aufzuwachen. Habe mir für die nächste Zeit einige nette Dinge vorgenommen, um a) abgelenkt zu sein, b) endlich wieder sinnvolles auch mit meiner Freizeit anzufange und c) wieder mehr unter Menschen zu kommen.
    Wünsche euch einen schönen & sonnigen Mittwoch!
    LG
    Torki

  • Guten Morgen,
    nun mal wieder eine kurze Rückmeldung ... habe nun die ersten drei Wochen 'geschafft'. Für mich hat bisher die Strategie 'heute nicht, und morgen auch nicht gut funktioniert, und so waren diese drei Wochen nach meinem Gefühl ziemlich schnell um. War insgesamt nicht so schwierig, wie ich es mir vorher vorgestellt habe, aber es gab auch Situationen, in denen ich schon deutlich gemerkt habe, dass ich eben keinen 'normalen' Umgang mit Alkohol habe. Wer, für den Alkohol eben nur eine nebensächliche Rolle spielt, wäre schon stolz darauf, drei Wochen keinen getrunken zu haben? Für denjenigen wäre es auch nichts besonderes, im Supermarkt bewusst an den Regalen mit Alkohol vorbeizugehen, und sich an der Kasse zu freuen, eben keinen im Einkaufswagen zu haben ... Auch wenn es erfreulich ist, drei Wochen nichts getrunken zu haben, machen mir diese Gedanken auch immer wieder deutlich, dass ich aufmerksam sein muss! Und auch, wenn ich hier nur hin und wieder schreibe, so hilft es mir doch, täglich mal vorbeizuschauen und mich für einige Momente ganz gezielt mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
    Wünsche allen einen schönen Sonntag!
    Liebe Grüße
    Torki

  • Hallo Torki !

    Ich finde schon das Du Stolz sein kannst auf drei Wochen ohne Alkohol, ich war es jedenfalls jeden Tag und bin es Heute noch.
    Eine Sache hat mich aber Hellhörig gemacht. Warum gehst Du bewusst an den Alkoholregalen im Supermarkt vorbei ?
    Solche " Testläufe " sind mir zu gefährlich.

    Ich habe es ähnlich gemacht wie Du , ich habe mir auch etwas gesucht womit ich die Zeit verbringe , in der ich sonst gesoffen habe.
    Du bist auf einem guten Weg, auch ich schaue jeden Tag hier rein und lese mich etwas ein, mich mit meiner Krankheit auseinanderzusetzen hat mir immer geholfen einen Rückfall zu vermeiden. Nicht immer schreibe ich etwas , aber ich tue auch was für mich wenn ich hier die Erfahrungen der anderen Patienten lese und daraus lerne .

    Viele Grüsse von Bernd G

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

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