Hallo !
Ich brauche mal die Erfahrung von Euch, um meine Trennung etwas „leichter“ zu machen. Wenn es dieses Thema schon öfter gab, bitte ich um Entschuldigung.
Mein Exfreund ist ein Alkoholiker bzw. scheint er immer wieder Phasen zu haben, wo er den Alkohol als „Sorgenstütze“ braucht. Ich habe festgestellt mit der Zeit, dass er gern negativ über sich redet
und nicht mit Problemen umgehen kann. Er sieht alles schwarz und kapselt sich ab. Auch gab es einige Dinge in seiner Vergangenheit, über die er nicht sprechen mag, die ihn aber scheinbar immer wieder
einholen.
Ich bin dabei zu akzeptieren, dass ich nicht helfen kann. Er sagt, er würde gern was ändern, kann es aber nicht.
Für mich ist die Trennung nicht so leicht, wobei ich sie aber eingeleitet hab, indem ich ihm sagte, dass ich nichts aufgebe für jmd. der sich und mich mit seinem Alkoholmissbrauch belastet. Mein Vater war Alkoholiker
und ich habe in meiner Kindheit einiges mitbekommen, was jetzt erst hochkommt. Da ich heute keinen Bezug mehr zu meinem Vater habe, fällt es mir schwer, noch einen Menschen zu verlieren, der mir eigentlich so wichtig ist.
Um für mich alles besser verstehen zu können, würde ich gern die Sichtweise von Menschen erfahren, die nun trocken sind oder sich entschieden haben, trocken zu werden. Die Sichtweisen der „Co`s“ kenne ich nun gut.
Ich möchte verstehen, was die Sucht bei Euch angerichtet / ausgelöst hat. Die Sache ist einfach die, dass ich gern nachvollziehen möchte, was SUCHT überhaupt bedeutet. Das würde mir noch mehr helfen, mich von meinem Exfreund zu lösen und auch meinen Vater zu verstehen.
-war euch alles rundherum egal - Hauptsache Alkohol ? Geht man praktisch „über Leichen“ ?
-ist es ein Drang, allein zu sein um trinken zu können ?
-realisiert man überhaupt eine Trennung, oder ist man erst mal „froh“ ohne Druck weiter trinken zu können ?
Ich habe viel darüber gelesen, dass Alkoholiker dazu neigen, die Schuld bei anderen zu suchen. Freunde / Partner werden zum „Feind“, wenn sie den Alkoholiker mit der Krankheit konfrontieren. Ist das im nüchternen Zustand auch so ?
Ich frage, weil mein Exfreund mich nie beleidigt hat im Suff, aber wenn er nüchtern war und ich versuchte, mit ihm über das Thema Trinken zu reden, nach „Fehlern“ bei mir suchte. Teilweise wurden mir Dinge gesagt, die ich nicht nachvollziehen konnte (völlig daher geholte Dinge) und teilweise wurden Dinge gesagt, wo er genau wusste, sie verletzen mich total.
Immer hat er alles wieder zurückgezogen später und meinte, er hätte das nicht so gemeint und er will mir nicht mehr wehtun.
Ich fange so langsam an zu begreifen, dass ich sehr wohl viele negative Dinge mitbekommen hab, nur wollte ich sie nicht wahrhaben. Mir gehts besser, je mehr ich verstehe.
Danke