Konzentrationsfähigkeit

  • Hallo Ihr,

    jetzt hab ich mal eine Frage an Euch.

    Wie leicht oder schwer fällt es Euch, Euch bei dem, was Ihr gerade tut, auf genau das, was Ihr gerade tut, vollständig zu konzentrieren? Oder anders herum, wie oft erwischt Ihr Euch dabei, dass Eure Gedanken abschweifen? dass Ihr eben nicht bei der Sache seid?

    Ich frage das, weil das etwas ist, womit ich mich schon immer sehr schwer getan habe. Zum einen bin ich ziemlich schusselig, vergesse also innerhalb von kürzester Zeit Dinge, die ich gerade tun wollte. Und das passiert mir immer dann, wenn die Gedankenmühle gerade wieder voll am arbeiten ist und ich sie nicht abschalten kann. Zum anderen fällt es mir aber auch wirklich schwer, mich mal auf etwas voll zu konzentrieren, was ich gerade tue. Meinem Tun also meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. :evil:

    Ich weiß nicht, ob das hierher gehört, könnte mir aber vorstellen, dass es auch etwas mit gezwungenermaßen erlerntem Verhaltensmuster zu tun hat...in meiner Jugend kreisten meine Gedanken ja nunmal immer nur um ein Thema und alles andere machte ich irgendwie nebenbei. Nun ist das eigentlich bei mir alles schon locker 10 Jahre her. Ich habe mir ein wirklich schönes Leben aufbauen können und dachte, das läge alles hinter mir. Aber ein paar Dinge bin ich wohl doch noch nicht so ganz losgeworden. Oder hat das damit nichts zu tun?

    Was meint Ihr?

    Und wenn Ihr mit dem Thema was anfangen könnt? Habt Ihr nen Tipp, wie ich daran arbeiten kann? vielleicht diese Nuss schon geknackt?

    ok, das war jetzt mehr als eine Frage. :wink:

    Gruß und einen schönen Tag
    Gela

  • Hallo Gela,

    bei mir ist es so, dass ich mich hervorragend konzentrieren kann, wenn es um Belange anderer geht - im Job z.B.

    Wenn es aber um _meine_ Angelegenheiten geht, lasse ich mich superleicht ablenken und alles andere ist wichtiger.

    Ich habe schon alles an Zeitmanagement ausprobiert, was es gibt und glaube, das Grundproblem liegt daran, dass ich meinen Angelegenheiten einfach nicht genügend Gewicht gebe.

    Die Nuss habe ich auch noch nicht geknackt - aber die Schale bröckelt schon ;)

    Sunnige Grüessli
    Heidi

  • hallo gela,

    ich merke immer dann wenn ich unter druck stehe, den ich mir mache um dinge zu erledigen ist eine komplette blockade da. mir fällt nicht mehr ein was ich gerade machen wollte. zahlen werden verdreht. rechnen fällt mir schwer. ich muss es nochmal und nochmal machen.

    mir passier sowas immer dann wenn ich mich selbst in frage stelle und den eindruck habe das schaff ich nicht, das ist mir zu viel. letztens eine simple situation im einkaufscenter.ich war genervt unterwegs, hatte noch einen anschliessenden termin, es musste schnell gehen. ich hab die kartennummer nicht mehr gewusst beim bezahlen. sie ist mir nicht mehr eingefallen und bein dritten versuch war die karte gesperrt. dann musste ich los, auf die bank, die karte entsperren lassen. ich hab mir vorsichtshalber für den zurrückgelegten einkauf noch bargeld geben lassen. zuhause fiel mir meine nummer wieder ein!!!!!!!!den termin konnte ich absagen.

    ich hab mir angewöhnt nun das so nicht mehr zu machen. ich habe einen termin am tag. ich gehe vorher nicht mehr noch schnell einkaufen. ich schau das ich zeitliche spielräume habe und zwischendurch pausen habe, mich hinsetzen kann. merk ich ich bin wieder unter strom, setz ich mich hin und beruhige mich, mach das halt dann schritt für schritt mit entsprechenden pausen dazwischen. es dauert zwar alles länger, vermeindlich. nur wenn ich die zeit einkalkuliere wie beim beispiel mit der nummer von der karten, dann habe ich ja hintenraus noch mehr zeit verloren.

    für mich ist es wichtig am tag zu schauen, was steht an, was muss ich machen? wie organisier ich mich.immer im blick darauf und dem wissen ich brauche dazwischen meine ruhezeiten.

    lieben gruß melanie

  • Hallo Gela

    Der Text von Melanie trifft auch auf mich 100%ig zu.
    Ich habe aber auch ADS und da weiss ich nicht, was grossere Rolle spielt EKA oder CO oder ADS, wahrscheinlich alles zusammen.

    Ich versuche immer mich bewusst auf eine Sache konzentrieren, und Zeitliche spielräume haben. Andere Nussknacker habe ich noch nicht gefunden.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Gela,

    interessant, dass du so eine Frage stellst. Ich hab mich noch nie gefragt, ob es ein "EKA-Problem" ist, aber ich tu mich auch schwer damit, mich voll und ganz zu konzentrieren.
    Ganz besonders schlimm ist es dann, wenn irgendwo "Abschluss" draufsteht (die Abschlussarbeiten im Studium waren die reinste Hölle aber grössere und wichtige Hausarbeit habe ich öfter mal "so eben" geschrieben und die waren um längen besser. Aber auch bei der Arbeit tu ich mich schwer, wenn ein Bericht oder etwas anderes schriftlich ansteht)
    Ich lass mich auch immer gern ablenken, schiebe auf oder schaff es nicht, anzufangen.
    Allerdings habe ich herausgefunden, dass mich "deadlines" anspornen. Am besten eigens gesetzte. Bei der Arbeit klappt das sehr gut, besonders da ich sonst keine deadlines habe und sehr eigenständig arbeite. Hier nutze ich auch die gute alte to-do-Liste, abhaken ist einfach so ein befreiendes Gefühl.
    Privat erzähle ich es Freunden, die sollen mich dann auch drauf ansprechen, ob ich dies und das denn nun endlich in Angriff genommen habe.
    Dann sehe ich zu, dass ich mir ein bestimmtes Zeitfenster einräume, in dem ich etwas tun will. Dann weiss ich danach genau, danach ist Abschweif-Zeit, Kaffeetrinken oder sonst etwas drin. Wenn ich dann noch eine Verabredung habe, auf die ich mich freue, geht es noch besser.

  • Hallöle,

    und DANKE für Eure Antworten. :)

    Interessanterweise finde ich mich selbst irgendwie in jeder von Euren Beschreibungen ein wenig wieder. Gehts Euch auch so?

    Heidi : Ja, ich kann mich in die Probleme anderer regelrecht verbeissen und dann auch sehr sehr konzentiert drüber nachdenken und auch handeln. Mittlerweile ist das so ein Punkt geworden, wo ich mir selbst innerlich mal laut STOPP zurufe und mich dann frage, von welchem persönlichen Problem ich mich eigentlich gerade ablenke. :roll: Dieses sich ablenken wollen, hab ich leider immer noch nicht ganz ausschalten können, aber ich arbeite dran. Immerhin nimmt das schon lange nicht mehr solche Ausmaße an, dass ich mir selbst schade, mich vergesse oder mich verbiege. Ich kann da halbwegs Grenzen ziehen, bin also auf dem richtigen Weg.

    Melinak und Grazia: Die Nummer mit der Karte...ist mir tatsächlich auch schon passiert (inklusive: zuhause fiel mir die Nummer wieder ein). Gottseidank hab ich nach dem zweiten Versuch gemerkt, dass ich die PIN gerade beim besten Willen nicht weiß und hab mir vor dem dritten Versuch mal wieder innerlich laut: STOPP zugerufen. So konnte ich mir wenigstens die Entsperrerei sparen. Aber geärgert hab ich mich über sowas natürlich auch. Und natürlich passiert mir sowas auch genau dann, wenn ich Zeitdruck oder Stress habe. Komischerweise hab ich z.B. im Job sehr gut gelernt, mit Zeitdruck umzugehen. Für ein paar Jahre hatte ich davon eine Menge und während ich anfangs regelrecht panisch wurde und dann natürlich nen Haufen Fehler gemacht habe, war ich irgendwann soweit, dass ich bei akutem Zeitdruck eher betont immer ruhiger wurde und diese Ruhe auch noch auf meine Kollegen ausgestrahlt habe. Wie hat das funktioniert? Ich habe mir angewöhnt, auch in diesen Momenten innerlich STOPP zu rufen und mir dann sehr deutlich vor Augen zu führen, was eigentlich tatsächlich die Konsequenzen sind, wenn jetzt irgendwas schief geht. Und meine Antwort war immer: keine Katastrophe...also ist auch Panik nicht notwendig. Das hat mit der Zeit immer besser funktioniert. Wieso das im Privatleben noch nicht so klappt, ist mir gerade auch nicht ganz klar. Doch eigentlich schon: Mich selbst runterbringen, das tu ich nur dann, wenn ich die Situation als entsprechend wichtig erachte. Dann geb ich mir Mühe und dann klappt das auch. WEnn ich aber meine, hier gehts jetzt um ne "doofe Kleinigkeit", mit der ich auch so fertig werden muss, dann erachte ich das wohl nicht für nötig...ist also anscheinend abhängig von meiner eigenen Einstellung. Gut, dann weiß ich ja jetzt auch, was ich dran ändern kann und bin schon wieder nen Schritt weiter. :wink: Die Zeitpuffer bau ich mir übrigens grundsätzlich auch ganz gerne ein. Und solange ich total eigenbestimmt bin, funktioniert das auch sehr gut. Nun hab ich aber ausgerechnet einen Mann geheiratet, der echter Improvisationskünstler ist. Er braucht also selbst deutlich weniger Struktur als ich, weil er sich halt im Gegensatz zu mir voll konzentrieren kann und so stolpern wir manchmal gemeinsam recht unorganisiert durch den Tag, weil ich mit der Improvisation nicht zurechtkomme (denn bei mir rattert nebenbei häufig die Gedankenmühle und das STOPP rufen klappt da nicht immer). naja, dafür findet sich auch noch ne Lösung.

    superunknown : ja to-do-Listen :D hab ich auch viele geschieben und mich immer gefreut, wenn was abgehakt war. Das sollte ich dann wohl auch mal wieder einführen. Warum hab ich das in letzter Zeit nicht mehr getan? Irgendwie hatte ich irgendwann wohl keine Lust mehr, mich ständig selbst zwingen oder kontrollieren zu müssen. Das mit der Motivation erst dann, wenn der Zeitdruck da ist, kenn ich übrigens auch sehr gut, nur schlug das eben dann auch immer schnell in Panik um. Aber das hatte ich ja gerade schon beschrieben. Jedenfalls hab ich mir gedacht, das muss doch irgendwie auch mal ohne gehen. Es muss doch möglich sein, dass ich die Dinge einfach mal gerne tue, ohne mich überwinden zu müssen...
    Wie komm ich drauf? Und jetzt komm ich zum Kern meines Themas: Mein Mann z.B. kommt aus sehr stabilen Familienverhältnissen, musste nie irgendwas in Frage stellen oder sich nen Kopf machen und konnte sich deshalb immer auf seine eigenen Dinge konzentrieren. Was ich nun bei ihm beobachte, ist, dass er, wenn er etwas tut, dies auch mit voller Konzentration, ja regelrechter Hingabe tut. Er kann alles andere im Kopf ausschalten, wenn er z.B. irgendwas liest und nimmt dadurch natürlich auch wesentlich mehr auf und behält das. Da gibts jetzt noch viele andere Beispiele, aber unterm Strich ist da kein Überwinden nötig. Er machts entweder richtig oder gar nicht und hat dadurch echt weniger Aufwand, weil er nicht alles zweimal anpacken muss, wie ich. Und er kann sich wesentlich mehr für die Dinge begeistern, die er tut...ich hab da viel drüber nachgedacht, und wenn ich mir da so mein eigenes Verhalten anschaue, dann wird mir bewusst, dass ich wirklich so schon in der Schule getickt habe. Immer nur halb bei der Sache, weil ich mir eigentlich um andere Dinge Gedanken machte. Dadurch sowieso schon kaum Lust drauf und dann natürlich Überwindung notwendig und unterm Strich musste dann der Zeitdruck her, ums überhaupt hinzukriegen...nicht mehr ganz so extrem ist es heute, aber die richtung hat es immer noch und irgendwie muss das doch auch anders funktionieren, oder? ich will das so jedenfalls nicht mehr, weiss aber irgendwie auch noch nicht nicht, wie ich dieses Verhaltensmuster aufbrechen kann.

    Keine Ahnung, ob ich rüberbringen konnte, was ich meine...

    Gruß Gela

  • gela: hm, mein geschwister kennt dieses problem übrigens nicht, oder eher umgekehrt. was es macht, das macht es richtig, durchgeplant, konzentriert und ohne vom weg abzuweichen. das ist sicher auch nicht immer gesund, wenn ich da so drüber nachdenke ... und streckenweise das totale gegenteil von mir.
    ob es wirklich anders funktioniert, oder ob man immer und immer wieder kleine tricks anwenden muss, weiss ich nicht. ich bin aber froh, dass es diese tricks gibt, sonst würd ich ja gar nichts auf die kette kriegen ;)
    was ich inzwischen fast ein bisschen lustig finde, ist es, wenn ich gesagt bekomme, dass ich so toll strukturiert und geordnet bin. ja haaa, als ob ich das freiwillig wäre! ;) und wenn ihr wüsstet, wieviel heimliche energie da rein fliesst!

  • Zitat

    und wenn ihr wüsstet, wieviel heimliche energie da rein fliesst!

    glaub mir, ich weiß das ganz genau... :roll:

    noch nen schönen Abend
    Gruß Gela

  • Hallöle,

    also ich muss feststellen: Dieser Schuh drückt mich nach wie vor. :roll:

    superunknown : zu Deinem Geschwister - Kann es sein, dass es da gar nicht soooo anders tickt, als Du, sondern alles nur noch besser durchplant und kontrolliert? Sozusagen noch mehr Aufwand in die Struktur reinsteckt? Hast Du Dich mit Deinem Geschwister da mal drüber unterhalten? Würde mich wirklich interessieren.
    Meine Schwester tickt da übrigens wirklich anders als ich. Sie versucht gar nicht erst, mal irgendetwas zu erreichen. Sagt, sie ist so zufrieden, wie ihr Leben ist und damit ists gut....Wäre schön, wenn ich ihr das glauben könnte, aber warum ist sie dann dauernd am jammern und gleichzeitig am Nörgeln an ihren Mitmenschen? :?:

    Jedenfalls bin ich mir immer sicherer, dass dieses "gleichzeitige Handeln und Grübeln" ein gezwungenermaßen erlerntes Verhaltensmuster ist, und erlernte Verhaltensmuster lassen sich auch wieder verlernen und damit auch ändern.
    Und ich krieg auch raus, wie das geht. :!: Wichtig ist mir das, weil ich in meiner beruflichen Entwicklung gerade an einem Punkt stehe, wo es von "Aufträge mit Hilfe von einigem Know how ausführen" in "eigene Ideen entwickeln" übergeht. Wenn ich mich mal wirklich auf etwas konzentrieren kann, dann gelingt mir das auch sehr gut und vor allem macht es mir dann echt Spaß. Die vorherige Stufe begann dagegen, mich etwas zu langweilen.
    Aber das funktioniert eben wirklich nur mit vollständiger Konzentration und die fällt mir soooooo schwer. Ich brauch immer mehrere Anläufe, scheitere ohne Zeitdruck kläglich, schieb es dann vor mir her, kriege ein schlechtes Gewissen, ärgere mich, fange erst "kurz vor 12 an", wenn der Zeitdruck entsprechend ist. Dann krieg ich die Konzentration auch hin, frag mich, warum ich nicht schon früher angefangen habe, ärgere mich wieder und kann nur noch ein gerade so akzeptables ergebnis bringen, weil die Zeit für mehr nicht reicht. :evil:

    Wenn ich rausgekriegt habe, wie ich das ändern kann, schreib ich es euch. Vielleicht kann das ja noch jemand gebrauchen.

    Gruß Gela

  • liebe gela,

    frag dich mal, ob du dich nicht viel zu viel in frage stellst und dadurch deine konzentration drunter leidet, weil dich das dich in frage stellen ja auch total ablenken könnte!!!!!!

    vielleicht klappt es besser, wenn du dir sicher bist, das du das schaffen kannst und diese grüblerei keinen raum lässt. auch das dich in frage stellen, sondern eher ins positive zu gehen und dir zu sagen: ja, mensch das ist halt so. ich gehs nochmal an und das nächste mal wirds besser.dich dafon nicht abbringen lässt.
    denn EKs haben häufig ein problem mit der selbstwahrnehmung, ihrem selbstbewusstsein. sie stellen häufig sich in frage. fangen an zu grübeln. das sein zu lasssen ist denk ich ein weg hin, wesendlich besser konzentrert arbeiten zu können.

    lieben gruß melanie

  • Gela: ne, für das Gewschwister ist es ganz selbstverständlich, zu planen und zu organisieren und sich dann dran zu halten. ich finds immer wieder faszinierend, da so eine selbstverständlichkeit zu haben.

  • Hallo Melinak,

    ja, in Frage gestellt hab ich mich in letzter Zeit mehr als genug, da hast Du wohl recht.
    Und ich hab mich auch lange gefragt, warum das jetzt auf einmal wieder so ist, denn lange lange war doch alles gut. das hatte ich dcoh alles schon hinter mir gelassen. Denke, es liegt wirklich daran, dass ich in meinem job jetzt an einem punkt stehe, wo ich mich weiterentwickeln möchte (weil der derzeitige Stand anfing, mich zu langweilen) auch in konzentrierten Momenten merke, dass ich das Hirn dazu habe und das es mir wirklich Spaß macht, aber irgendwie von diesen wirklich konzentrierten Momenten viel zu wenige habe.

    Na gut, ist wohl gerade alles einfach nen Tick zu viel und ich sollte Abstand gewinnen, sonst wirds nur immer wirrer. Ja, ich kann mich mit grübeln durchaus auch in meine eigenen Themen verbeißen und auch das kann kontraproduktiv werden. :wink: Melanie, danke für den Hinweis, sozusagen fürs runterholen.

    Gruß Gela

  • Huhu,

    So, nun hatte ich einige zeit abstand. Mein Problem begleitet mich weiterhin. Die Grübelmuhle rattert im Hintergrund und ich kann mich auf nichts wirklich konzentrieren. Zwei dinge werde ich jetzt unternehmen. Ich werde zur Entspannung wieder malen. Hab ich früher gerne gemacht und konnte immer gut dabei abschalten. Wichtig ist mir dabei, dass das nicht an irgendein Ergebnis oder ziel geknüpft ist. Mir geht's nicht darum, mir hinterher irgendwelche tollen Bilder an die wände zu hängen, sondern ich möchte mich einfach nur austoben. Und ich werde Autogenes Training ausprobieren. Habe diese konzentrationsubungen immer gehasst, wohl auch, weil ich so gruselig schlecht darin war. Ein ruheloser geist eben. Jetzt wird es wohl zeit, den mal zur ruhe zu bringen. Mal sehen, wie das wird

    Gruss gela.

  • Hallöle,

    ...den muss ich jetzt mal wieder hoch holen...

    Meine Maßnahmen sind gar nicht so verkehrt.
    Ich male mittlerweile in unregelmäßigen Abständen. Immer dann, wenn ich das Gefühl habe, jetzt muss da mal wieder was aufs Papier. Ich muss mal was loswerden. Ja, ich versinke dann durchaus im Malen und vergesse die Zeit. Schaue hinterher auf die Uhr, weil ich jegliches Zeitgefühl verloren habe...Das tut gut. Und das, was dabei raus kommt, gefällt mir auch. :D

    Autogenes Training ist erstmal sehr entspannend und tut mir gut. Ich übe, meine kreisenden Gedanken gezielt zu mir zurück zu holen. Die Veränderungen, die das mit sich bringt, verlaufen sehr sehr schwammig. Doch sie sind da. Wenn ich mich gezielt auf etwas konzentrieren will, kann ich Hintergrundgeräusche zwar noch nicht ausblenden, doch ich kann sie mittlerweile immerhin dahin bringen, wo sie hingehören. In den Hintergrund. Das hilft mir im Büro schon mal durchaus...
    Meine Selbstwahrnehmung ist eine andere geworden. Autogenes Training hat viel damit zu tun, in sich hineinzuhören und sich körperlich runter zu holen. Das integriert sich automatisch in den Alltag...auch sehr unterschwellig. Registrieren, wenn ich zu viel will und Abstriche machen, um mich nicht überfordern. Früher losgehen, um ohne Stress rechtzeitig anzukommen. Das sind nur zwei Beispiele. Das alles hilft mir, mich zu sortieren und nicht ferngesteuert durch die Gegend zu laufen. Apropos Fernsteuerung: Selbstwahrnehmung heißt auch, zuerst in mich hineinzuhören, ob etwas, dass jemand von mir will, für mich wirklich ok ist. Und wenn es nicht ok ist, sag ich nein. Und bin hinterher mit mir zufrieden, obwohl ich dem anderen eventuell nicht gerecht geworden bin...Oder doch, weil der nur wollte, dass ich sage, was geht und was nicht...Dann ists umso besser. Na jedenfalls kann ich so die Dinge schneller abhaken, kau nicht mehr dran rum und belaste nicht meine Gedankenmühle...ich kann mich meinen Themen widmen. Da gibts noch so einige und die beschäftigen mich. Doch es sind meine, nicht mehr die der anderen, in die ich mich jetzt verbeisse. Ich bin mittlerweile sicher. wenn ich mit all dem durch bin, klappt das auch mit der Konzentration...

    Gruß Gela

  • ...gestern Seminar gehabt. Keine Zeit für autogenes Training. Der Tag war vergleichsweise unentspannt, doch von Fahrstress, Stau und daraus folgendem zu Spät kommen hätte ich mich früher viel viel nervöser und hektischer machen lassen. Meine Aufnahmefähigkeit war sehr gut, obwohl technisches Thema, wovon ich bisher überzeugt war, dass ich damit nix anfangen kann (aber das war ja nur die Stimme meines Herrn Papa...) Da geht noch was.
    Kennt das jemand, wenn sich plötzlich grundlegende Überzeugungen in Luft auflösen und man geneigt ist, alles neu zu hinterfragen? Einerseits toll, andererseits ein bisschen beängstigend.

    Gruss Gela

  • glück auf gela

    Zitat von Gela10

    Kennt das jemand, wenn sich plötzlich grundlegende Überzeugungen in Luft auflösen und man geneigt ist, alles neu zu hinterfragen?

    oh-jaaa das kenn ich gut. so durfte ich trocken werden ... die gelegenheit für einen neustart. lernen, lernen und lernen.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von silberkralle

    ... die gelegenheit für einen neustart. lernen, lernen und lernen.

    Hallo Matthias,

    stimmt. Einerseits eine Befreiung. Aber manchmal komm ich mir vor, wie ein kleines Kind...Naja, gehört wohl dazu und ist ja eigentlich auch nicht verkehrt. :D Die Frage, die sich mir nun gerade stellt: Ich war bisher eine, die sich mit Veränderungen schwer tat. Ich ging sie immer erst an, wenn ich schon fast in der Sackgasse drin war...Habe zwar Fortschritte gemacht und die Grenze immer früher gezogen, doch letztendlich machte ich mir damit das Leben immer noch untötig schwer. Wie ist das nun...kann ich nun lernen, mich kontinuierlich zu hinterfragen, ohne mich selbst dabei zu verlieren (ständig alles in Frage zu stellen, kann auch nicht gesund sein, oder?), oder werden sich jetzt neue Überzeugungen wieder festigen und irgendwann bin ich wieder an dem Punkt, wo ich sie "aufbrechen" muss?
    Nein, die Frage kannst Du mir nicht beantworten, denn letztendlich liegts an mir.
    Aber wie ist das bei Dir?

    Gruß Gela

  • Zitat von Gela10

    Aber wie ist das bei Dir?

    zunächst durfte ich mein problem erkennen und erkennen, dass ich davon eigentlich keine ahnung habe, nur "halbwahrheiten" und "ganz falsches" wusste.
    danach hab ich mich "nich mehr in frage gestellt" sonder mich anhand der neuen erkenntnisse "überprüft". und endlich hab ich meine neuen überzeugungen "offen" gelassen, so bleib ich flexibel, bleib für weitere neue erkenntnisse zugänglich, ohne das "große ziel" aus den augen zu verliern.

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Bei mir ist es immer phasenweise, dass ich mich nicht konzentrieren kann.
    Aber insgesamt auch so ähnlich wie bei allen anderen beschrieben. Ich hatte noch nie die Idee, dass es damit zu tun haben könnte, dass ich EKA bin.
    Aber jetzt werde ich plötzlich daran erinnert, dass in meiner Kindheit ich immer so ein wachsames Ohr nach draussen hatte. Wenn ich im Bett lag und einschlafen wollte blieb ein anderer Teil von mir wach und hörte, ob und wann mein betrunkener Vater nach hause kam und ob wieder Streit los gin g mit meiner Mutter. Ich konnte es mir in meinem Leben eigentlich garnicht leisten mich 'nur' auf meine sachen wie ZB Schule zu konzentrieren. Es gab ja immer dieses andere Leben, das unberechenbare, wo jederzeit etwas hätte passieren können. Vielelicht kann der ein oder nadere das jetzt nachvollziehen, wie so etwas entstehen kann. Ich denke bei mir war es so. Erst später, in Situationen, wo ich absolutes Vertrauen hatte und bir absolut sicher war konnte ich mich ganz und gar dem widmen was ich tat. So zum Beispiel während meines Studiums. Da lebte ich weit weg vonmeinen Eltern udn hatte genügend Abstand , um nicht imemr wieder damit konfrontiert zu werden. ich konnte abschalten und hatte es mir auch erlaubt, denn das Studium war sehr wichtig für mich. Später kamen aber auch wieder andere Phasen. Acuh habe ich Schwierigkeiten nachts einzuschlafen. Ich denke, dass alles seine Ursprung in meiner Kindheit hat.
    Ich denke, dass ich eine gewisse Fähigkeit entwickelt habe viele dinge zur gleichen Zeit wahrzunehmen , eine Fähigkeit zur Überlebensstrategie. Auch wenn sie heute nicht mehr nötig ist ist sie noch vorhanden und jetzt eher störend als hilfreich. Genrell Konzentrationsschwäche kann ich nicht mal sagen. Es sind schon bestimmte Signale, die das auslösen. Wenn ichmich sicher fühle klappt es auch mit der Konzentration, so würde ichs beschreiben.

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