Trennung oder Abwarten???

  • Hallo Clärchen

    Das Du doch in den Urlaub fährst find ich super.
    da siehst Du, wo der Wille ist ist auch der Weg.

    All das was Dein Mann macht, das kenne ich von meinem Ex auch.
    Er versuchte alles, wirklich alles um den alten Zustand herzustellen ( nicht verwechseln mit "mich wieder zu gewinnen")
    Versucht auf gut - Versprechungen, weniger trinken, im Haushalt helfen, mir immer Recht geben, sich selbst schlecht machen......
    Versucht auf schlecht - mir die Schuldgefühle einzureden, mich unter Druck zu setzten (ich würde es finanziell nicht schaffen).
    Er hat mich erpresst, und das schlimmste, er hat die Kinder dafür benutzt. Er hat ja wohl gewusst, dass mir die Kinder am allerwichtigsten sind, und dass er mich da am meisten treffen wird.

    Was ich damit sagen will, schau was Dein Mann MACHT und nicht was er redet. Ich habe lange nicht glauben können dass mein Ex so manipulativ sein konnte.
    Es ist aber so, die machen alles, wirklich alles, dass es so wieder wird wie es vorher war.

    Ich glaube, Dein Mann hat begriffen dass es Dir ernst ist. Er wird noch vieles versuchen, um Dich umzustimmen. Oder aber er ändert sein Leben. So oder so, Du bist auf richtigen Weg.
    Nur Mut.

    LG GRazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Matthias! Hallo Grazia! Hallo alle anderen!

    Ich fühle mich heute richtig gut weil ich das mit dem Urlaub so hinbekommen habe! Matthias- du hast recht, es wäre gut wenn wir beide zusammen mit den Kindern reden und Papa erklärt wieso wir es dieses Jahr so machen. Ich hoffe so wird es laufen. Am Wochenende haben wir aber erstmal die Konfirmation unserer Tochter, danach wollen wir mit den Kindern reden.
    Grazia- ich war gestern sehr froh als er sagte er hätte mit seinem Chef geredet. Das zeigt doch dass es ihm ernst ist. Aber ich weiss auch dass ich noch lange nicht wieder in der Lage bin ihm bedingungslos zuvertrauen, wenn das überhaupt jemals wieder geht.
    Jetzt mache ich Urlaub mit den Kindern und meiner Mutter. Ich freu mich drauf! Es sind zwar noch ein paar Wochen, aber ich habe jetzt ein Ziel auf das ich mich freuen kann. Eine Auszeit die in Sichtweite liegt!
    Danke für eure Hilfe!
    LG Clärchen

  • Hallo Ihr alle!

    Wir haben die Kofirmation geschafft, und es war sehr schön. Mein Mann war sehr bemüht und sehr "aufgeräumt"! und er war trocken! Das ist er jetzt schon über einen Monat! Und schon zwitschert eine leise Stimme in mir: Ist doch alles gar nicht so schlimm, er ist doch gar nicht soooo schlimm! Aber GSD ist da noch eine lautere die sagt: du kennst das schon, gib jetzt nicht nach, sonst fängt alles wieder von vorne an! Er muss seine LZT hinter sich haben, dann können wir versuchen unsere Beziehung zuretten, vorher werde ich mich auf nichts einlassen. Ich habe schon zu oft gehofft dass alles gut ist.
    Ja, ich weiss, auch eine LZT ist keine Garantie und der Weg noch lang. Aber das ist für mich eine Grundvorraussetztung um überhaupt noch an ein Weiterführen unserer Ehe zu glauben.
    Was mich aber immer wieder erstaunt ist diese leise Stimme die mir in guten Tagen einreden will das die schlechten ja so schlimm nicht waren. Da bin ich sauer auf mich selbst. Es ging und geht mir teilweise seelisch so schlecht. Schlafstörungen und Panikattaken bestimmen meine Tage und Nächte. Und doch ist da so ein kleiner böser Kobold in mir der am Liebsten alles unter den Teppich kehren würde. Das wäre ja im ersten Moment ganz einfach. ABER DAFÜR BIN ICH ZUWEIT GEGANGEN!!
    Ich will die Entscheidung dieses Mal, ich will nicht nochmal so tief fallen.
    Puh, wo kam das denn jetzt her? Ich wollte ja nur mal schreiben dass ich das Wochenende gut überstanden habe.
    Liebe Grüsse, das heute mal wieder leicht verwirrte Clärchen

  • glück auf clärchen

    gut, dass du hier alles "rauslassen" kannst. und gut, dass du hauptsächlich über deine gefühle schreibst

    Zitat von Clärchen

    Er muss seine LZT hinter sich haben, dann können wir versuchen unsere Beziehung zuretten, vorher werde ich mich auf nichts einlassen. Ich habe schon zu oft gehofft dass alles gut ist.
    Ja, ich weiss, auch eine LZT ist keine Garantie und der Weg noch lang. Aber das ist für mich eine Grundvorraussetztung um überhaupt noch an ein Weiterführen unserer Ehe zu glauben.

    halt ich für ne sehr gute entscheidung!

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Clärchen

    Schön dass die Konfirmation so gut über die Bühne ging.
    #
    Was das andere betrifft, schau was für ein Fortschritt Du gemacht hast. Du denkst klar, Du weisst was die Stimmen erzählen ist nicht immer ganz richtig, vor allem der Kobold, der kann ganz fiess sein. Du hast die besten Vorrausetzungen um weiter zu gehen. Es ist riesen Chance für Dich und für Deinen Mann.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und die verwirtheit wird irgendwann weniger ;)

    Liebste Grüße
    Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia, Hallo an alle!

    Danke für dein Lob! Das tut gut.
    Ich glaube aber dass ich nur so weit gekommen bin weil ich hier bin! Also kann ich das Lob nur zurückgeben. Die vielen Geschichten hier, gerade die "längeren", öffnen mir die Augen. Auch wenn ich oft sehr betroffen bin von dem was ich lese, denn vieles kenne ich auch. Ich habe schon die ein oder andere Träne hier vergossen, weil man den Schmerz der anderen kennt! Aber es sind gute Tränen, irgendwie erleichternd.
    Ich habe gelernt das es die schnelle Lösung nicht gibt. Klar, ich kann mich trennen, aber solang da noch ein Hoffnungsschimmer ist, möchte ich noch nicht aufgeben. Mein Mann weiss aber jetzt dass ich Grenzen gesteckt habe die ich einhalte und die er auch einhalten muss. Manchmal versucht er sie einzurennen, aber das Wort Nein kann ich immer besser.
    Wir kommen im Moment ganz gut miteinander klar, da denkt er natürlich das ich die Grenzen aufmache. Dann muss ich wieder sehr deutlich werden. Und siehe da, ich kann es!
    Es bewegt sich aber viel, bei ihm und bei mir. Ich glaube das ist gut so. :)

    Liebe Grüsse Clärchen

  • hallo Clärchen

    Als ich hier kam, habe ich auch viel geweint.
    Vor alle das Wort trennung...uffff war das das Ding der unmöglichkeit.

    Jetzt rate ich selbst zu trennung nicht als Ziel sondern als die Chance auf, vielleicht, zusammenleben.
    Es geht um die Trennung - mein Leben meine Verantwortung und Dein Leben Deine Verantwortung.

    Indem Du Dich von seinem Trinken trennst (wie auch immer) so hat er endlich die Möglichkeit sich für Dich zu entscheiden. Ich hoffe einfach, am Ende bist Du glücklich.

    Das wünsche ich Dir vom ganzen Herzen

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • GuMo Clärchen,

    ich hab heute frei und mir deinen Thread mal durchgelesen.
    Ohh, und wie ich mich erkannt habe :?
    Als ich hier startete, war es ähnlich...geplanter gemeinsamer Urlaub, die Konfi stand vor der Tür...
    und dabei hatte ich mir doch mal Ziel gesetzt...bis die Kinder 18 sind,
    ne bis sie beide konfirmiert sind,....es gab tausend solcher Ziele um mich nicht mit der Situation auseinander zu setzen, um Ihm doch noch eine Chance zu geben.
    Tja, in Urlaub sind wir dann auch zu dritt gefahren, ohne ihn.
    Und die Konfi hab ich auch alleine hin bekommen. Sogar besser, wie wenn Er dann noch zusätzl. für Ärger gesorgt hätte.
    Es geht. Es geht alles, und das Wichtigste : man kann es auch geniessen :D
    Klar war es schon bissle komisch so ohne ihn im Urlaub.
    Aber ich konnte auftanken, die Kinder kamen dann mit Fragen, die ich in Ruhe beantworten konnte, es war einfach unbeschwert.
    So wird es auch Dir gehen, glaub mir.
    Die Verletzungen, die Du gerade mit Dir rumschleppst, sind Verletzungen, die in den letzten Jahren gewachsen sind.
    Sie zu verarbeiten dazu gehört Zeit. Nehm sie Dir ruhig. Das ist dein Recht. Und geh auf Distanz, wie Du es gerade für richtig empfindest.
    ER wurde ja auch nicht nach einer Woche trocken, oder ?!
    Ich denke, Ihr müsst einfach mal gesund werden, Wunden heilen lassen.
    Und wenn Ihr euch dann begegnet, könnt Ihr beide dann entscheiden ob noch gemeinsame Substanz da ist, wo aufgebaut werden kann oder nicht. Aber den Heilungsprozess ist richtig und wichtig, ob es Ihm nun schmeckt oder nicht.
    Und zu deinem kleinen Kobold, der sich immer wieder mal meldet - gut, dass Du ihn nun ausmachen kannst. Das ist doch schon ein erster Fortschritt.
    Nun ihm nicht gleich nachgeben, der zweite.
    Keine Sorge Clärchen, Du tickst schon ganz richtig !

    LG nici :wink:

  • Hallo Nici!

    Danke für deine Antwort! Ich bin immer wieder überrascht dass man hier gehört wird, und so liebe Beiträge erhält.
    Ich freue mich auch auf den Urlaub. Eine Zeit ohne ihn wird mir gut tun. Mal nicht schauen wie er so drauf ist, ob eine Deppresion im Anmarsch ist. Wir faheren seit Jahren auf den gleichen Hof an der Nordsee. Haben dort Freunde und Bekannte. Ich möchte gerne in der Gruppe unterwegs sein, abends gemütlich mit den anderen zusammen sitzen. Er möchte mich für sich haben, die eigenen Kinder stören ihn oft .
    Jetzt kann ich machen was ich und die Kinder möchten. Das werde ich geniessen. Er will die Zeit für sich nutzen und auch zur Ruhe kommen. Ich habe das einer Freundin erzählt, sie konnte das nicht gut verstehen. Sie denkt wenn wir ohne ihn fahren wird er auf jeden Fall Trinken. Ja, das kann sein, aber er konnte auch jahrelang trinken wenn wir da waren. Er ist jetzt seit einem Monat trocken und fühlt sich gut. Er nimmt alle Termine wahr und ist dabei seine LZT zubeantragen. Wenn er das alles wegwerfen will, dann kann ich ihn sowieso nicht davon abhalten. Aber dann ist hier endgültig Schluss.
    Im Großen und Ganzen ist die Entwicklung positiv. Ob wir auf Dauer unsere Ehe retten können weiss ich nicht. Es ist abhängig von seiner Entwicklung. Bleibt er trocken dann werden wir sehen , wenn nicht gibt es nichts mehr zu überlegen.
    Am Wochenende weden wir den Kindern sagen dass Papa dieses Jhr nicht mitfährt. Ich kann nicht abschätzen wie sie reagieren werden. Mal sehen......!
    So, die Arbeit ruft!

    Liebe Grüsse Clärchen

  • Hallo Clärchen,

    teilweise erinnert mich deine Geschichte sehr an meine eigene. Besonders das dein Mann dich ganz für ihn alleine haben will, das ist bei uns genauso. Gerade letzten Samstag gab es Streit weil ich abends noch zu einer Freundin wollte und er mich gerne bei sich gehabt hätte. Das nimmt mir die Luft zum Atmen! In solchen Momenten fühle ich mich so schlecht. Leider kann ich solche Situationen sehr gut verdrängen. Toll wie du deine eigenen Interessen durchsetzt!

    Grüße

    Ianna

  • Guten Morgen Ianna! Guten Morgen an alle!

    Lustig dass du bei mir schreibst. Ich habe gestern auch bei dir gelesen und es ist nur am Zeitmangel gescheitert dass ich nicht geschrieben habe.

    Man verdrängt so lange wie man kann. Das ist doch völlig normal! Aber irgendwann ist die "Abstellkammer" voll, und dann bricht es aus dir raus. Wie sich das dann äussert, das weiss man nicht. Ich habe Panikattaken und Schlafstörungen seit einem Jahr. Ich, die mit der grossen Klappe hat Panikattaken. Oh Mann!
    Wenn der Leidensdruck groß genug ist, dann kommt was in Bewegung. Das wir hier sind ist doch schon ein gutes Zeichen.
    Wir können was bewegen wenn wir wollen. Wir können uns bewegen. Wir schwimmen uns frei, ob der Partner mitschwimmt oder untergeht, dass können wir nicht beeinflussen. Und das ist das Schwerste, denn natürlich tut es uns weh wenn der Mann den man ja mal nicht ohne Grund geheiratet hat, heulend und jammernd vor uns liegt. Das tat mir viele Jahre leid. Jetzt finde ich es nur noch erbärmlich. Denn sein Leid hat er selbst verschuldet.
    Auch wenn er jetzt schon ein Stück auf dem richtigen Weg ist, wir brauchen Zeit. Und er muss mir beweisen dass er den Weg bis zum Ende geht. Ich bin mir bewust dass ich viel verlange. Aber es geht ja auch um mein Leben. Ich will ein glücklicheres Leben. Ich will freier sein, das muss nicht heissen ohne ihn, aber auf jeden Fall ohne Alkohol. Ich habe so oft nachgegeben. Wieder weggeschaut. Habe seine Ausreden gelten lassen. Manchmal war ich zu schwach um konsequent zusein, vielleicht auch zu feige. Jetzt geht es, obwohl ich kräftemäsig am Ende bin. Aber so muss es wohl sein. Erst wenn es fast nicht mehr geht, dann kratzt man die letzten Reserven zusammen und steht auf. Und man wundert sich über sich selbst. Und ein bißchen bin ich auch stolz auf mich. Ich fühle jedenfalls dass ich es jetzt richtig mache, und das ist ein gutes Gefühl!

    Ich wünsche dir und allen anderen ein schönes langes Wochenende!

    Liebe Grüsse Clärchen :D

  • Guten Morgen!

    Gestern war ich noch stolz auf mich, heute bin ich mir da gar nicht so sicher. Nach einigen ruhigen und auch harmonischen Tagen hat es hier wiedermal gekracht.
    Er findet meien Distanz zum Kotzen, Das ist Terror! Ich wüsste ja gar nicht wie sehr ihn das quält. Er wäre seit 40 Tagen trocken, hat seine LZT beantragt nur ich wäre immer noch so kalt.
    Alkohol wäre für ihn kein Thema mehr, ich wäre jetzt sein grösstes Problem.
    Toll, da wissen wir ja mal wieder wer schuld hat-ich!!!!
    Jahrelang hat er getrunken weil er Stress hatte weil ich so kalt war. Ich sage, jahrelang hatte er Stress und ich ging immer mehr auf Distanz weil er getrunken hat.
    So drehen wir uns munter im Kreis. Aber dass er sagt Alkohol wäre kein Thema mehr für ihn, ich und meine Grenzen sind sein grösstes Problem, das hat mich schon sehr getroffen.
    Ist doch super, die Frau ist schuld und gut.
    Und der kleine Kobold in mir ruft: Siehste, wenn du jetzt wieder lieb zu ihm wärst, dann wäre alles gut. Der liebe Mann hat aufgehört zu trinken, warum bist du noch so gemein?
    Und ich sage dem Kobold: Weil 40 Tage nicht die letzten 20 Jahre aufwiegen, weil er mir zu Liebe schon öfter mal trocken war, aber eben nie lange, weil ich wütend bin, weil ich kraftlos bin, weil ich sehen will das er die Theraphie wirklich macht,weil ich sehen will wie er dann ist, weil ich sehen will wie ich dann bin!!!!!!!!!
    Chaos im Kopf von dem ich dachte ich hätte es schon besser soltiert.
    Aber eins weiss ich. Die Entscheidung alleine in Urlaub zufahren ist goldrichtig. Die erzwungene Nähe hatte mich fertig gemacht.
    Liebe Grüsse Clärchen

  • Hallo Clärchen

    Ich befürchte, dass er doch das alles nur für Dich macht. es zeigt nicht die Wirkung die er sich erhofft hatte und das macht ihn sauer.

    Klare kurze Ansagen: so wie Du das geschrieben hast. Dass Du verletzt bist, dass Du kein Vertrauen hast, dass Deine Kraft weg ist.

    Sag ihm das klip und klar, er hat auch das Recht dazu, zu wissen, wo er steht.
    Hab keine Angst, Du hast keine Schuld. Du bist nur für Dich was schuldig.

    Ich merke leider immer noch, dass ich im Umgang mit meinem Exmann diese Ehrlichkeit nicht so drauf habe. Weil...ich mich für seine Gefühle verantwortlich fühle?...ich ihn nicht als Menschen ernst nehme?...kein Respekt für ihn habe?
    Alles auf einmal, obwohl nicht mehr in dem Ausmaß wie damals, aber doch ist das alles noch tief verankert in mir.

    Also hab genug Respekt vor ihn und vor allem vor Dir selber, und sag ihn was Du fühlst.
    Du musst Dich nicht dafür rechtfertigen, es ist wie es ist. Er hat ja dazu auch ein Beitrag beigetragen.

    Du bist auf dem guten Weg.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Liebes Klärchen,
    darf ich mich mal ganz hart ausdrücken ?

    Du bist auf Abstand zu ihm gegangen und hast den Kontakt zu Dir GEWONNEN. Dadurch bekommt alles eine andere Bedeutung.

    Nunmehr funktionieren alte Muster für ihn nicht mehr so gut wie früher, alles ist für ihn nicht mehr so zu handhaben wie es jahrelang ging.

    Ich persönlich konnte mich erst finden als der Abstand ein gewisses Level erreicht hatte. Da musste ich dann nach langen Schmerzen feststellen "das will ich nicht wieder durchmachen". Aber um überhaupt zu wissen ob ja oder nein, musste ich erst mal von meinem Suchtmittel getrennt sein. Danach dauerte es noch relativ lange, bis ich im realen Kontakt mit mir selber war.

    Zu einer Beziehung gehören immer zwei - wenn einer als Sündenbock dastehen soll, dann passt für mich etwas nicht - und sei es nur der Umgang dieses Paares miteinander..... Wer Schuldgefühle verteilt ohne sich selber damit in Zusammenhang zu bringen wäre für mich kein Gesprächspartner für ein "wir". So ist ja Schuldzuweisung vor gemeinsamer Lösung.

    LIeben Gruß von Dagmar

  • Hallo!

    Liebe Grazia, genau das habe ich gemacht. Ich habe ihm gesagt dass ich keinerlei "Schuldscheine" annehme.
    Erst war es schwierig, dann kam ein gutes Gespräch dabei raus.
    Danke dass du mir immer wieder sagst das mein Weg richtig ist.


    Liebe Dagmar, klar darfst du deine Meinung sagen. Das bringt mich weiter, der Austausch hier.
    Ich suche auch nach mir, nach dem realen Kontakt. Meine Therapeutin (ja, sowas habe ich auch) hat mich vor einigen Wochen gefragt wer ich bin. Ich dachte was will die denn? Sie sagt ich wäre Ehefrau, Mutter, Tochter, Freundin, Kollegin aber wer bin ich.
    Das war der Hammer, ich war total sprachlos. Langsam begreife ich was sie meint. Und das schlimme ist, ich finde keine Antwort! Manchmal habe ich eine Ahnung, aber die Frage macht mir Angst.
    Aber ich behaupte hier einfach mal dass es ein weitverbreitetes Problem ist. Gerade wir Frauen deffinieren uns stark über Famielie. Egal ob Co oder nicht.
    Danke für`s Lesen!

    Gute Nacht allerseits!
    Clärchen

  • Hallo Clärchen

    :) Das sind Fragen, gell?

    Bei mir was es die Frage : Was können Sie gutes für sich tun?

    Häää? für andere hätte ich ja gleich eine lange Liste parat aber für MICH?

    Trau Dich da ran, es hilft enorm weiter. Schwer ist es, ohne Frage, aber nur so geht es vorwärts.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia!
    Hallo alle!
    Genau, für andere habe ich auch immer super Tips! Gerne werde ich als Seelentröster eingesetzt. Ist auch OK. Für gute Freunde da zusein ist gut. Allerdings gab es Zeiten da war ich für jeden da, das habe ich abgestellt.

    Gestern haben wir den Kindern mitgeteilt dass papa nicht mit in den Urlaub fährt. Die Große (14) war nicht sehr überrascht. Ich glaube sogar fast das sie erleichtert war. Den sie einfach schon zuviel mitbekommen. Der Kleine (12) war baff. Warum ich nicht zuhause bleibe wollte er wissen. Erst war ich etwas verletzt, aber ich denke die Frage ist berechtigt. Für ihn ist die Situation unklarer. ich habe mit ihm danach noch geredet. Habe ihm gesagt das Papa mir den Urlaub überlässt weil ich den ort so liebe. Das hat er verstanden.
    Jetzt sieht es so aus als ob mein Mann in der Zeit sogar arbeiten wird, die Firma hat einen grossen Auftrag in Aussicht. Kurz haben wir überlegt Papas Daheimbleiben so zubegründen. Aber das wäre unehrlich, denn der Entschluss stand ja schon vorher fest.
    Sie sind alt genug für die Wahrheit. Es hat ganz gut funktioniert. Wir haben gesagt sie sollen fragen und mit uns reden wenn sie etwas wissen wollen, auch was papas probleme angeht.
    Ich hoffe sehr das es so richtig ist, leicht ist es nicht.
    Ich wünsche euch einen schönen Restfeiertag!
    Liebe Grüsse Clärchen

  • liebes clärchen

    die warheit ist immer der beste weg! es ist immer richtig die wahrheit zu sagen. auch deinen kindern gegenüber, denn das ist sogar für sich sehr wichtig!

    wichtig dafür, das sie dadurch lernen wie wichtig warheit ist. viele kinder leben in einer lebenslüge. die bekommen ein verfälschtes bild und lernen daraus auch ihr leben verfälscht zu sehen.

    du hast deinen kindern nicht nur die wahrheit erzählt, sondern ihnen dadurch vermittelt, wie wichtig es ist bei der wahrheit zu bleiben, selbst wenn diese unangenehm ist. das ist gut für die entwicklung dieser kinder.

    lieben gruß melanie

  • Guten Morgen!

    Mein Mann ist eben auf dem Weg uum seine letzten Unterlagen abzugeben. Dann ist der Antrag auf LZT fertig. ich bin ein bisschen stolz auf ihn, aber auch auf mich. Vor einem Jahr waren wir so weit weg von diesem Punkt. Noch vor einem Monat hatte ich so gut wie gar keine Hoffnung mehr dass er einen Weg aus der Sucht finden will.
    Er macht grosse Schritte in die richtige Richtung. Und doch ist es immer noch schwer mit uns. Denn ich beäuge jeden seiner Schritte mistrauisch. Er leidet unter meiner Distanz, die z.Z. aber super wichtig für mich ist.
    Naja, wir laufen langsam los auf unserem Weg in die richtige Richtung. Aber im Moment laufen wir noch auf getrennten Wegen. Ich hoffe jetzt aber doch dass wir irgendwo wieder aufeinander treffen!
    LG Clärchen

  • Hallo Clärchen

    Nun, ich wäre auch Stolz, ohne Frage.

    Zu den schwierigkeiten. Es wäre nicht normal, wenn da gleich wieder Friede Freude Eierkuchen herrschte.
    Nach alldem was passiert ist zwischen Euch. Vertrauen zu zestören ist einfach, wieder aufzubauen dauert Jahre.
    Deswegen sage ich ja immer : klare Ansagen!
    Sag was Du fühlst, dass Du Angst hast, dass Dein Vertrauen weg ist.
    Schließlich hat er ja Jahre gebraucht um aufzuhören, und Du hast gewartet.
    Ihr seid auf dem richtigen Weg.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

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