Freiheit oder Einsamkeit?

  • An alle!
    Die erste Zeit nach meiner Trennung fand ich einfach nur toll.Die wiederhergestellte Ordnung und Ruhe konnte ich in vollen Zügen geniessen.Nach Hause zu kommen und kein "schlachtfeld" vorzufinden war und ist ein unbezahlbares Gefühl.
    Jetzt aber schleicht sich bei mir die Langeweile ein und ich fühle mich doch oft auch einsam.
    Ich merke,dass nicht "er" mir fehlt,sondern"jemand".
    Vielleicht sollte ich auch nicht so undankbar sein,denn dass ich es überhaupt so weit geschafft habe grenzt für mich fast an ein Wunder.
    Während meiner Beziehung und auch danach hat mich mein Leid so sehr"auf Trab"gehalten,dass mir gar nicht aufgefallen ist,dass ich kaum noch Kontakte habe.
    Ich bin beruflich zur Zeit sehr eingespannt,aber es gibt ja auch noch ein Leben nach der Arbeit.
    Demnächst habe ich Urlaub und habe Überhaupt keine Vorstellung wie ich den verbringen soll.
    "Raus ins Leben?!"
    Gerne,aber wie geht das???
    LG Ragna

  • glück auf ragna

    Zitat von ragna

    "Raus ins Leben?!"
    Gerne,aber wie geht das???

    das darft du wieder lernen. was hast du vorher gerne gemacht?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Mirabai hallo Silberkralle!
    Danke Euch für Eure Antwort!
    Ich weiss gar nicht ob ich meine Verhaltensweise überhaupt ändern möchte.Ich denke ich habe den "Absprung"nur geschafft,gerade weil ich mir "treu"geblieben bin.
    Was mich bei meinem Freund gehalten hat war die Hoffnung und Zuneigung zu ihm.
    Das an sich ist ja keine falsche Verhaltensweise,ich bin halt nur an den Falschen geraten.
    Ich bin kein Freund von dieser Wegwerfgesellschaft.
    Es dauert lange bis ich jemandem vertraue und auch richtig mag,aber wenn - dann bleibe ich auch dabei.
    Vielleicht sollte ich einfach genauer hinschauen und eher Grenzen setzen.
    Wäre eine Überlegung wert....
    Also doch veränderte Verhaltensweisen?!
    LG Ragna

  • Hallo ihr lieben,

    ich lese gerade, davon Angst zu haben in die Welt hinauszugehen und wieder auf die Schnauze zu fallen.

    Ich habe auch Angst davor wieder auf die Schnauze zu fallen, aber nur was die Männer angeht, es geht bei mir auch nur langsam wieder neues Vertrauen aufzubauen, aber ich finde wir sollten mit kleinen Schritten anfangen, ich bin jetzt 8Monate getrennt und fange an mein leben wieder zu genießen. Spaß zu haben mit Freunden und an der Welt, die Männer müssen eben noch etwas warten, man kann ja nicht alles auf einmal schaffen.

    Aber wenn man erstmal damit anfängt sich in der Welt neu und frei zu bewegen dann macht das unglaublich viel Spaß und es gibt so viele tolle menschen da draußen die nur auf Dich und mich und uns warten. Die Chance dürfen wir uns nicht entgehen lassen, auch wenn Angst dabei ist, die werden wir auch noch besiegen oder einfach lernen damit zu leben, sie schützt uns ja vielleicht auch dafor noch mal in so ein Unglück zu laufen wie wir es gerade erlebt haben.

    Ich wünsche Dir alles gute LG empty

  • hallo zusammen,
    lange zeit wagte ich es kaum einen schritt nach draussen zu wagen. die angst grösser auf die nase zu fallen als den mut zu haben es trotzdem zu probieren.

    nun geht es. ich begegne menschen. die einen tun mir gut, da bleib ich dann auch im kontakt. die anderen tun mir schlecht, da ist rigeroser kontaktabbruch sofort realisiert.

    ich spüre ja inzwischen durch meine erfahrungen die ich machte wo mein co dann anspringt. inzwischen bekomme ich signale, da klingeln die allarmglocken.darauf kann ich sofort und gut reagieren. sollte es ein fehlallarm sein, dann tut es mir leid um die begegnung, habe ich lieber vorsichtiger reagiert und für mich gesorgt als nochmal auf die nase zu fallen.

    wie komme ich zu begegnungen? na indem ich raus gehe, mich mit menschen treffe. bedeutete für mich mal im bekanntenkreis auszusieben, wer tut mir gut, wer nicht. dann dort begegnungen suchen und neue bekannte finden. mich also auf begegnungen erst mal einzulassen.da und dort geh ich auf besuche, lerne wieder andere menschen kennen, kann reifühlen passt das oder nicht. es muss nicht jeder zu mir passen, das ist wichtig zu erkennen. auch hier nicht entteuscht sein, wenn begegnungen nicht so laufen wie gedacht oder gehofft. mich dadurch aber auch nicht demotivieren lassen oder gar meine person in frage zu stellen. das hat was bewertendes. ich komme inzwischen in kreisen rum, die nicht hauptsächlich zum saufen zusammen kommen sondern um sich kennen zu lernen, sich zu begegnen.wenns passt ist gut, wenn nicht dann nicht.

    so wie ich mich wohl fühle. mein körper kann mir da sehr wohl helfen und zeichen geben wenn was nicht stimmt. da dann konsequent einen rückzug aus einer begegnung zu machen, sofort. nicht hinzugehen und meinen da gibt es noch ne chance oder an mir zweifeln, hab ichs jetzt nur falsch empfunden. darauf zu vertrauen, das das was in mir steckt, meine sensibilität für mich, das a und o ist um kontackte da draussen zu pflegen oder diese erst garnicht erst zuzulassen....

    lieben gruß melanie

  • Hallo empty,hallo melanie!
    Ich danke Euch für Eure Beiträge!
    Ich glaube es ist so ein Hirngespinst,das mich davon abhält ins Leben zu gehen.
    Beruflich ist es für mich gar kein Problem,da weiß ich wer ich bin,was ich kann (und was nicht) ,und stehe auch dazu.Ich habe ganz einfach meine Position.
    Privat habe ich das leider gar nicht.
    Da frage ich mich wer ich bin und was ich kann,und wer denn überhaupt Interesse an mir haben könnte.
    Nicht zuletzt ob ich es überhaupt wert bin,sich mit mir zu beschäftigen.
    Ich fürchte die Frage nach meiner Vergangenheit,was ich denn so mache...
    Ich habe keine Lust eine "Leidensgeschichte" auszupacken und andere damit zu verschrecken.
    Ich glaube,erst wenn ich mich in mir selbst wieder wohler fühle,gelingt es mir auch befreiter auf andere Menschen zuzugehen.
    LG Ragna

  • Liebe ragna,

    also wenn ich einen Menschen kennenlerne bin ich anfangs sehr misstrauisch, mit der Zeit wenn ich denjenigen einordnen kann öffne ich mich.

    Wenn mich derzeit ein Mann anspricht oder mich einladen will, ist mein erster Gedanke: so ein Blender, der will ja nur das eine, glaubst wirklich der will MICH so wie ich bin? blödsinn, der macht sich auch wieder nur ein lustiges Spiel mit mir.

    Ja so denke ich und zu oft hat sich diese Meinung bei mir auch schon bestätigt, darum meine Vorsicht und mein Misstrauen.

    Es gilt eben jemanden genauer und besser kennenzulernen bevor man sich auf etwas einlässt, einfach mehr und mehr Zeit lassen.

    Aber dann kommen eben wieder diese Gedanken nichts wert zu sein was Mr. XY mir immer wieder vorhielt, wie gefangen ich nur in mir bin und welche Nachteile ich habe, wer soll mich da schon wollen... ja dass tut weh....

    Darum freu ich mich jetzt auf eine Zeit allein nur für mich um mich wieder zu finden, dann gehts auch mit Bekanntschaften wieder besser.

    LG sonne

  • Liebe sonne!
    Genau dieses Bedürfnis habe ich zur Zeit auch,einfach für mich zu sein.Mich zu finden.Eigentlich habe ich auch kein Problem damit,ich fühle mich nur komisch, wenn meine Kollegen nach dem Wochenende ausführlich von ihren Erlebnissen berichten.Selbst "nichts" erlebt zu haben ist wohl nicht besonders chic in unserer Gesellschaft.
    Mit tut es trotzdem gut und nehme mir die Zeit,die ich für mich brauche.
    LG Ragna

  • liebe ragana,

    kenn ich auch. dieses nichts erzählen können wei nichts gemacht wurde. die menschen um mich rum scheinen im schönen wettstreit zu leben. mir kommt es häufig vor, wenn der eine erzählt was er getan hat der andere dann noch nachziehen muss, um sich dann wieder besser zu fühlen. ein wettkampf um anekennung.

    ich verzichte freiwillig darauf. für mich ist keiner besser oder schlechter weil er mir erzählen konnte am wochenende das superevent xy besucht zu haben. gönn ich ihm ja. doch das motiviert mich nicht, da mitzuzuiehen. ich habe alles was ichbrauche für mich. bin ausgestiegen aus dem wettkampf schneller, schöner, besser, mehr und mehr und mehr. ich finde das glück in mir selbst in meiner zufriedenheit die ich für mich gefunden habe.das kostet mich kein geld, dafon habe ich für mich was, es stresst mich nicht noch zusätzlich.

    denn wenn ich dann genauer hinhöre kommen geschichten ganz anderst auf den tisch. "oh ich habe so lage im zug gestanden weil kein sitzplatz wahr, jammer jammer" oder "oh da waren so viele leute die haben mich fast platt gemacht, jammer jammer" oder wie meine nachbarin erzählte"oh das wetter war so schlecht im urlaub, wir mussten früher heim fahren, jammer jammer" oder "mein mann hat die ganze zeit nur mit mir gestritten, wie hatten keine ruhige minute, jammer jammer" oder "oh die kinder waren so am streiten , ich kommte keine ruhige zeit verbringen, jammer jammer"

    ich sag dir, ich sitze oft da und frag mich ob das sich dann gelohnt hat unmengen geld rauszuhauen um hinterher fertiger zu sein als vorher?oder ist das ein trend, die ganzen geschichten so darzustellen, das man als armes opfer gild? ich weiss es nicht. mir fällt das so oft auf.

    lieber sitz ich in meinem garten und entspanne mich, hab hier mein haus, da weiss ich das wenns regnet ich nicht nass werde und die kinder können draussen spielen.....hab ich lust was zu unternehmen gerade jetzt im sommer lauf ich einfach mal los und geh in die stadt. nur zum gucken. alle schön aufgebrezelt. zum teil stolzieren sie durch die stadt als wäre dort der rote teppich ausgelegt. ich ammüsier mich ganz dolle dem spektackel zuzuschauen. weil ich selbst nicht mitmachen muss habe ich zusätzlichen spass daran, zu erkennen das das für mich etwas ist, das nicht mitmachen, was mich richtig gut zu mir selber bringt.dann geh ich heim und freu mich, das ich ausgestiegen bin. :wink:

    lieben gruß melanie

  • Liebe Melanie!
    Ich frage mich auch oft,ob die Erzählungen meiner Kollegen tatsächlich so lustig und unbeschwert waren,wie sie dargestellt werden.
    Jeder erzählt von sich und hört dem anderen nicht zu.So fallt es oft gar nicht auf,daß ich so gut wie nichts dazu beitrage.
    Warum hat "allein sein" eigentlich so einen Makel? Ich glaube man käme besser damit klar,wenn das einfach akzeptiert würde.
    Und genau da schließt sich der Kreis...
    Wenn wir nicht immer das Gefühl hätten,mehr und besser sein zu müssen als wir sind,würde das einen riesen Druck nehmen.Vielleicht genau den Druck,der unsere XYs zum Trinken gebracht hat.
    Schade,daß wir uns das Leben unnötig so schwer machen und dann auch noch mit so fatalen Folgen!
    LG Ragna

  • liebe ragana,

    na ds ist der grund warum wir cos uns eben auch lange zeit noch an einer partnerschaft festhaten. allein sein macht auch etwas angst.

    die akzeptanz dafür, das allein sein auch was gutes hat stellst du in frage? na,ich kenne auch menschen, deren alleinsein einenhohen respekt und stellenwert hat. ist immer ne frage mit wem man sich so zusammen tut. das hat ja jeder so in der hand. inzwischen kann ich behaupten, das mein allein leben, allein sein ein hohes gut hat. ich muss mich nicht notgedrungen neu binden, kann selbständig leben und habe für mich freiheiten die ich auch gerne auslebe.es mit mir gut auszuhalten musste ich erst lernen. das geht inzwischen. da entwickelt sich ja innerlich etwas, jeh länger ich allein bin, mich dann auch damit ausseinandersetze, also mit mir, desto besser lerne ich mich auch kennen. so habe ich zeit und möglichkeit genau dies zu tun. zudem musste ich niemals vor mir weglaufen, so schrecklich bin ich ja auch nicht, lach.....

    lieben gruß melanie

  • Liebe Melanie!
    Ich kann inzwischen auch ganz gut meine Zeit allein verbringen ohne etwas zu vermissen.Ich genieße das auch,aber es gibt immer so Situationen,die mich dann nerven.
    Am Wochenende ist hier Trödelmarkt und ein Strassenfest.Ich möchte auch dort hingehen.Aber ich wette mit Dir,daß ich mindestens 3 Leute treffe,die mich fragen"was machst Du denn hier?allein?"oder mir ungefragt mitteilen was mein Ex so macht,oder mir gleich zeigen an welchem Bierstand er steht.Da vergeht mir schon vorher die Lust.
    Trotzdem werde ich mich überwinden und daran teilnehmen,es ist ja gleich um die Ecke,ich kann jeder Zeit wieder gehen wenn es mir nicht gefällt.
    LG Ragna

  • Hallo Ragna,

    wie war Dein Wochenende beim Straßenfest?

    Ich vermeide es, alleine in unserer kleinen Stadt irgendwo hinzugehen. Auch aus den von Dir genannten Gründen. Meistens setze ich mich in ein Cafe in einer anderen Stadt in der Nähe. Da lernt man auch andere Menschen kennen.

    Das Problem mit der Einsamkeit kenn ich auch. Ich hatte auch wenig Kontakte in den letzten Jahren. XY hat da immer quergeschossen.
    In meiner vorigen Beziehung (auch ein Alki) war das ganz anders. Da war ich voller Hemmungen, nur auf ihn fixiert.
    Als ich mich dann trennte, musste ich etwas tun, habe mich einem Single-Kreis angeschlossen. War eine supertolle Zeit, die ich auch nicht missen möchte. Dann wieder alleine, der Kreis hatte sich leider aufgelöst.
    So hat das sich in den letzten Jahren immer wiederholt.

    So bin ich immer schon viel alleine unterwegs gewesen, auch in Urlaub.
    Ich bin zwar wesentlich älter als Du, habe aber sehr gute Erfahrungen gemacht, nette Leute kennengelernt, wenn auch nur auf einen Small-Talk. Aber das reichte auch aus.

    Tagsüber bin ich auch total ausgelastet durch meinen Job. Aber die Abende sind schon manchmal bedrückend.

    Aber auch da hat mir der Zufall geholfen. Bei einer Openair-Veranstaltung lernte ich eine ganze Gruppe Frauen kennen, die zwar alle jünger waren, aber wir waren noch gemeinsam in einer Disco. Ist nicht mehr mein Ding, das habe ich auch gleich gesagt. Trotzdem haben wir regen Kontakt und gestern abend waren wir dann bei uns auf dem Weinfest. Neue Termine fürs Wochenende haben wir auch schon besprochen. Nur leider regnet es heute ständig.

    Dann hatte ich wieder Kontakt mit einer Bekantten aus der früheren Zeit, vor ca. 20 Jahren. Auch schon lange von ihrem Alki getrennt.
    Sie ist froh, jemanden gefunden zu haben, der auch mal mit ihr und ihrem Hund spazieren geht oder abends zusammen in ein gemütliches Lokal zum Essen.

    Also, irgendwie geht es immer weiter. Nur zuhause versauern, das möchte ich auf keinen Fall.
    Ich habe auch festgestellt, es gibt so viele Frauen, die ähnliches erlebt haben wie wir, oder einfach nur einsam sind, Hemmungen haben, auf andere zuzugehen. Erst wenn man miteinander redet, sich etwas beschnüffelt hat, kommt das dann so nach und nach ans Tageslicht.

  • Liebe Antilope!
    Es war hier ziemlich verregnet,bin aber trotzdem hingegangen.
    Wie erwartet habe ich meinen Ex getroffen und auch seine Kollegen.
    Im nachhinein bin ich ganz froh,es war doch recht entspannt.
    Er spendierte mir einen Kaffee und wir haben uns ein wenig unterhalten.Dabei haben wir wohl beide festgestellt,daß es mit uns einfach keinen Sinn hat.
    Man spürt,wenn man sich nicht wirklich etwas zu sagen hat.
    Die Luft ist einfach raus,ganz unabhängig vom Alkohol.
    Ich glaube damit kann ich ganz gut leben.Da wir nicht weit voneinender entfernt wohnen werden wir uns zwangsläufig immer wieder begegnen.
    Eine Freundschaft ist auch nicht möglich,dafür ist er zu sehr auf sich fixiert.
    Heute sehe ich,daß das schon immer so war,aber jetzt habe ich endlich genügend Abstand.
    Alles in allem war es ein netter Nachmittag.Ich fühle mich befreit und habe auch nicht mehr so eine Scheu vor die Tür zu gehen.
    LG Ragna

  • Mir fiel es anfangs schwer wieder raus zu gehen und mich unter Menschen zu mischen. Zum einem empfand ich mein Leben schon als sehr befreit und schön und harmonisch. Mich in einer neuen Stadt zu bewegen und an einem neuen Arbeitsplatz zurecht zu finden füllte mich sehr aus. Gelegentliche "Afterworkunternehmungen" mit den neuen Kollegen und telefonische Kontakte zu meinen langjährigen Freunden in der ehemaligen Heimatstadt füllten mich aus.

    Zum anderen war mein Selbstwert doch angeschlagen und ich war noch nie jemand, der alleine raus geht, hatte Angst auf "Anmache", ebenso, wie davor, als graues Mauerblümchen einsam in der Ecke zu stehen.

    Dann habe ich mich daran erinnert, was ich früher gerne machte und ließ ehemalige Interessen und Hobbies wieder aufleben. Ich öffnete mich den Menschen, denen ich dort begegnete, ebenso wie meinen neuen Nachbarn und anderen Eltern in der Schule, auch zunächst solchen gegenüber, die ich gar nicht so mochte. Doch ich dachte mir, über sie könnte ich ja weitere Menschen kennen lernen und so war es dann auch. Mittlerweile fühle ich mich gut integriert, beruflich, wie privat. Gut, ich habe hier keine gewachsenen Freundschaften, dafür ist die Zeit noch zu kurz, aber es sind verbindliche Bekanntschaften.

    Es gibt Männer, die sich für mich interessieren und das genieße ich. Das Problem, das ich dabei habe, ist, dass es viel zu liebe Kerle sind. Eigentlich genau richtig für eine gute Partnerschaft, verbindlich, zuverlässlich, aufmerksam, fürsorglich... doch leider empfinde ich sie als unmännlich und langweilig. Ich möchte sie als Freunde nicht missen, bin dankbar, dass sie da sind, und doch bin ich mir sicher, dass ich mit ihnen an meiner Seite ebenfalls unglücklich werden würde, wenn auch anders, als mit Mr. Alki.
    Gegen alkoholisierte Männer habe ich mittlerweile eine riesige Aversion und da bin ich bestimmt dem einen oder anderen gegenüber ungerecht, neige auch zur Vorverurteilung. Doch das ist mir egal, es ist Selbstschutz. Kurzum bin ich meinem passenden Deckelchen für mein letztes Lebensdrittel noch nicht begegnet; ich bin aber zuversichtlich, dass ich ihn erkennen werde, wenn er in mein Leben treten wird. Bis dahin lasse ich es mir gut und nach Möglichkeit besser gehen. Ein stabiles und harmoniches Familienleben für uns Drei zu gewährleisten ist nach all den Ereignissen in den vergangenen 5 Jahren auch eine Herausforderung, der ich mich mittlerweile wieder gerne stelle, bemerke allerdings, dass ich nicht mehr so belastbar bin. Das bedaure ich einerseits, denn ich muss kleinere Schritte machen, als ich möchte, das ein oder andere zurückstellen, bzw. Hilfe und Unterstützng in Anspruch nehmen. Andererseits gibt auch das mir das gute Gefühl, dass ich so schnell nicht nochmals ausbrennen werde.

  • Hallo Ragna,

    find ich klasse daß Du zu dem Straßenfest gegangen bist.
    Bereuht hast Du es ja nicht und selbst die Begegnung mit Deinem Ex hat dich weiter gebracht.

    Durch meine Ehe konnte ich nur wenige Kontakte retten. Jetzt gehe ich raus und treffe Menschen - solche und solche.

    Mit dem Aussortieren bin ich jetzt ziemlich rigoros. Früher war ich viel zu nett um jemandem einen Korb zu geben oder mal was Unfreundliches zu sagen - das lerne ich jetzt (ohne bösartig zu werden) - aussortieren fühlt sich gesund an.

    Ich versuche zum ersten mal in meinem Leben egoistisch zu sein (in meiner Erziehung war das verpöhnt) - aber gesunder Egoismus ist nichts Schlimmes.
    Ich bin noch immer in der Lage viel zu geben, mach viel und gerne für Freunde - aber eben ausgesucht.
    Traue Deinen Augen!
    Traue Deiner Wahrnehmung!
    Wenn sich's nicht gut anfühlt, dann soll man es auch nicht schön reden.

    Aus dem Wettbewerb des Konsums bin ich auch ausgestiegen - das ist die beste Befreiung :) ***yeah yeah yeah

    Ich hörte mal eine Wissenschaftlerin zum Thema Trennungen sagen: Frauen sind sich selbst genug.
    Das gibt mir Kraft. Die Männer tun sich im allgemeinen damit viel schwerer, bleiben in unglücklichen Beziehungen bis was neues auftaucht - dann fliegender Wechsel :roll:

    Was heißt Nichts tun wäre nichts?
    Gibt es was Besseres als im Garten zu sitzen, den Frieden zu schätzen und sich selbst entdecken?
    Letzte Woche hab ich mich verrückt angezogen, geschminkt und hab allein vor dem Spiegel getanzt (erzähl ich besser auch nicht in der Arbeit)
    Bei meiner Trennung sagt eine Frau zu mir:
    ***Alles was gut tut ist erlaubt***

    Still sitzen fällt mir schwer. Ich zupf dann stundenlang Unkraut aus den Pflastersteinen - dabei kann ich den Gedanken echt freien Lauf lassen.
    Manchmal fällt mir was schönes zum Basteln ein. Hab kürzlich Glasscherben mit bunten Steinen in Giesharz verewigt.
    Wenn ich's mal schaffe still zu sitzen passiert alles Mögliche in meinem Kopf.

    Mit den tollen Geschichten von anderen bin ich skeptisch - hinter der Fassade verbirgt sich doch oft der gleiche Mist....
    Einsam bin auch manchmal - aber allemal besser als eine Not-Beziehung.

    LG
    Martina

  • An alle!
    In den letzten Wochen ging es mir wirklich gut.Ich war froh über den Abstand,den ich zu meinem Ex gewonnen habe.
    Wir haben ein paar mal "neutral"zusammen gefrühstückt und viel geredet.
    Er war immer nüchtern,hat mir aber von gelegentlichen"Abstürzen"berichtet.
    So als wäre es normal (ist es für ihn wohl auch).
    Seine Sache.
    Als ich heute von dem Tod von Amy Winehouse hörte,war ich völlig geschockt.
    Plötzlich überfiel mich mein schlechtes Gewissen,daß ich meinen Ex "im Stich gelassen" habe.
    Ich bekam Angst,daß ihm auch etwas passieren könnte.
    Wie geht ihr mit solchen Nachrichten um ??? und wie gelingt es einem weiterhin gesunden Abstand beizubehalten ???
    LG Ragna

  • In der ersten Trennungszeit ist das ein akuter Begleiter, mit den Jahren kommt die wirkliche Distanz und irgendwann wird es egal.

    Ich hatte auch die Frage an mich ob ich ihn im Stich gelassen hätte - aber das wurde ich noch viel früher von ihm als er mich gegen Alk eintauschte. Deshalb war für mich das Thema irgendwann vom Tisch.

    Interessiert es den nassen Trinker wie es Dir geht? Warum soll es Dich jetzt interessieren was mit ihm passiert? Du bist, glaube ich, nicht Mutter Theresa, oder ;)

    LIeben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar!
    Ich denke,daß es wohl wirklich so eine moralische Geschichte ist.
    Ich bin nicht mehr verliebt in ihn,würde ihm einfach nur gerne helfen.
    Ich sehe ihn da eher als einen Menschen der Hilfe braucht,der mir unheimlich leid tut.
    Und das nicht mit der Option ihn beziehungs- sondern lebensfähig zu machen.
    Ich kann halt nur schwer dabei zusehen wie jemand sein Leben einfach so wegwirft.
    Wahrscheinlich sollte ich den Kontakt dann eher ganz abbrechen,sonst bleibe ich ewig in dieser Zwickmühle.
    LG Ragna

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