• Hallo,

    tja - was habe ich gemacht ? Für mich war es kinder- und umzugsbedingt so, dass ich das Weggehen mit Freunden ersetzt habe durch abends telefonieren und dabei zu trinken. Vorher habe ich nie zu Hause getrunken, es wäre mir gar nicht in den Sinn gekommen. Als ich dann aber nicht mehr weggehen konnte und auch niemanden zum Ausgehen hatte, habe ich dies wie gesagt abends zu Hause gemacht. Als die nicht mehr ging, habe ich mich der gängigen Verheimlichungsstrategien bedient und den Trinkbeginn zeitlich vorverlegt. Jedoch war bei mir Trinken immer - auch am Schluss - mit Kommunikation verbunden. Ich habe z.B. nie vor dem Fernseher oder so getrunken.

    Das Vorverlegen des Trinkbginns war, aus heutiger Sicht betrachtet, meine Rettung, da dadurch meine Trinkwelt und fast auch meine reale Welt zusammenbrach.

    Liebe Grüße
    Wille

    Wille2011

  • liebe wille
    auch meine reale welt ist fast zusammengebrochen und war mein persönlicher tiefpunkt, trotz anderer trinkgewohnheiten.......
    gut das es so gekommen ist......
    ich denke das es unabhängig vom trinkverhalten zur einsicht kommt.....diese wird durch ein gefühl ausgelöst.....bei mir war es jedenfalls so
    ein gefühl von unendlicher trauer,wut,ohnmacht,ekel............ich wusste genau in diesem moment SCHLUSS, bis hierhin und nicht weiter
    petra

    der weg ist das ziel

  • Hallo!

    Das mit der Musik ist mir kürzlich auch bewusst geworden. Meine Hymne war "Death of a clown".

    Und ich hatte ebenso in aller Heimlichkeit ein Doppelleben geführt. Nach aussen hin habe ich bewusst und gesund gelebt und auch immer super gepflegt ausgesehen, aber in den merkwürdigsten Verstecken befanden sich Flaschen aller Art. :oops:

    Aber die Scham würde ich nicht ganz vergessen. Ich hab sie als schmerzhafte Erinnerung in meinen Notfallskoffer gepackt. 8)

    Liebe Grüße von Paula

  • liebe paulina

    diese gefühle die genau an diesem tag hochkamen hoffe ich nieeeeeeeeeee zu vergessen, hab angst das ich mich irgendwann nicht mehr erinnern kann.....dann hab ich mein tagebuch und euch hier.......
    lesen soll ja bilden :):):)
    so ein wiederliches gefühl.....hoffe es brennt sich ein in meiner seele....
    würde gern von langteittrockenen erfahren ob sie sich an all die schrecklichen gefühle heute noch erinnern oder ob das mit der zeit verwischt..............
    petra

    der weg ist das ziel

  • Hallo Petra,
    auch nach 17 trockenen Jahren erinnere ich mich noch sehr gut an diese schlimme Zeit.Ich will sie auf keinen Fall vergessen, denn ich habe mir damals geschworen, in diese Abhängigkeit will ich nie wieder geraten.
    Wie unendlich schön und kostbar ist doch das selbst gesteuerte Leben!!
    Liebe Grüße
    Elisabeth

  • glück auf petra, glück auf mädels

    Zitat von perla54

    so ein wiederliches gefühl.....hoffe es brennt sich ein in meiner seele....
    würde gern von langteittrockenen erfahren ob sie sich an all die schrecklichen gefühle heute noch erinnern oder ob das mit der zeit verwischt..

    ich erinnere mich ganz genau!(nich absichtlich - manchmal kommt so ne plötzliche "schämerinnerung) und es tut immernoch genauso weh, besonders wenn ich drann denk was meine kinder mitmachen mussten https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=443296#443296 und paar beiträge vorher. aber es tut nichmehr so lange weh. es ist vergangenheit und ich kann heute nischt mehr dran ändern. ich will und kann heute so leben, dass ich mich morgen nich schämen muß.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • danke elisabeth, danke matthias
    das macht mut......ich WILL es nie vergessen......dieser unglaubliche schockzustand als ich es mir eingestand.....26.6.11......hoffe mein neuer geburtstag und ich bitte meine tochter mich immer wieder daran zu erinnern falls es den eindruck machen sollte das ich weniger bewusst mit der krankheit umgehe, und natürlich auf euch hier.......
    hab angst das ich mit der gleichen intensität wie ich im moment an mir arbeite das im arbeitsalltag vernachlääsigen könnte.......
    lieben gruss, petra

    der weg ist das ziel

  • Hallo,

    als ich noch getrunken habe, habe ich mir immer versucht einzureden, dass das was passierte nicht sooooo schlimm sei. Und nach den ersten paar Schlücken ´waren solche Gefühle bei mir ohnehin ertränkt. Da war es mir egal. Wenn ich bedenke, in welchem Zustand ich teilweise telefoniert habe, wird`s mir immer noch ganz schlecht. Das auslösende Ereignis bei mir war, dass ich betrunken bei einer aushäusigen Veranstaltung war. Es ist nicht nur peinlich, sondern das Wort Scham drückt es wirklich besser aus. Ich kann es nicht ungeschehen machen, nur dafür Sorge tragen, dass es sich nicht wiederholt.

    Ich will es mir immer wieder vergegenwärtigen und darf nicht vergessen, dass es tatsächlich ich war, die sich so verhalten hat.

    Liebe Grüße und einen schönen Abend an alle !

    Wille

    Wille2011

  • Hallo Perla!

    Du hast natürlich recht mit den Grundbausteinen und auch den Dingen von denen ich mich trennen sollte.
    Von mir erzählen... Ich lebe seit einem Jahr und drei Monaten alleine und das ist auch genau der Zeitraum, indem ich so viel und leider eben immer mehr gesoffen habe.
    Hast du deine Arbeit noch und geht es dir jetzt wieder gut damit?


    Wille, für mich war Schluss, als dann immer mehr Leute dazu kamen, die selber gerne trinken und die zu mir kamen, mit Alk in der Hand. Ich war immer eine die in der Nacht trinkt, nie am Nachmittag, aber das wäre nie so geblieben.
    Fernsehen und trinken konnte ich auch nicht. Mir Filme ansehen werde ich auch wieder öfter machen.


    Hallo Paulina!

    Death of a Clown, wie passend! Gut, dass wir nicht an dem Zeug sterben werden!

    Dein Notfallkoffer klingt interessant! Was da wohl alles drinnen ist?


    Hallo Elisabeth!

    Das war ein schönes Gefühl für mich, als mir bewusst wurde, dass ich ab jetzt nur mehr sage, was ich sagen will und das dann auch am nächsten Tag noch sicher weiß.

    Silberkralle, arg aber lehrreich deine Geschichte. Danke fürs Teilen!


    Das Gefühl der Scham kenne ich natürlich auch. Ich bin aber immer noch froh, dass nichts passiert ist, was mir den Rückweg in ein suchtfreies Leben erschwert hätte. Dass es also bei den Gefühlen bleibt...und die kommen und gehen....und nicht zu Taten gekommen ist, die man nicht mehr rückgängig machen könnte.
    Dafür bin ich unendlich dankbar. Denn wenn ich denke, in welchen Situationen ich manchmal war, ist das ein Geschenk.

    Heute ist Freitag Nacht. Eine, an die ich mich morgen noch erinnern können werde.

  • glück auf schnuffig

    Zitat von schnuffig

    Dein Notfallkoffer klingt interessant! Was da wohl alles drinnen ist?

    in deinem "notfallkoffer" is drinn, was du reinpackst, was dir im notfall helfen wird. hier mal n link (wieder) zu mir https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=610430#610430 da habsch paar links gesammelt von threads die mir geholfen haben, is auch n link zum "notfallkoffer" dabei.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • liebe schnuffig.......
    du kannst mich ruhig beim vornamen nennen.....ist ja für alle offen zu sehen,wie bei einigen anderen auch, es sei denn du brauchst das um den anstand zu bewahren.......

    mein job war nie in gefahr, da alkehol in dieser konstellation nie eine rolle spielte.....hab ich ausführlich beschrieben......nur wenn ich frei hatte.......ausser zum schluss, da auch vor dem früh/spätdienst, nur dann weniger. allerdings schon mit dem wissen.....hier gleitet was ab......und ,ein job kommt und kam nach meinen kids.......war und ist mir wichtig.......hab mich aber ersteinmal krank schreiben lassen um den druck, der bei uns nun mal herrscht, aus dem wege zu gehen bzw. ein umdenken für mich wie ich zukünftig mit stress,druck,gruppendynamik usw. umgehen werde
    lieben gruss, petra

    der weg ist das ziel

  • Danke Matthias, das ist sehr freundlich von dir!

    Ich glaube neben dem vielen köstlichen Saft den ich gekauft habe, werde ich noch anfangen, alle Zeitungsartikel auszuschneiden, wo wer unter dem Einfluss von Alkohol was getan hat.

    1. - Beim Kotzen vom Balkon fallen, dann schlafen gehen und nächsten Tag mit Wirbel- und Fersenbrüchen im KH landen - hätte sowas von ich sein können.

    Bin ich aber nicht. Werde ich auch nicht sein. Uff, Glück gehabt!


    Also, danke nochmal!

  • Hi Petra....mir gefällt Perla auch, das klingt so schön schimmernd!


    Da hast du mir einiges voraus, denn ich hatte dieses Jahr am Wochenende Fortbildung und bin trotzdem davor ausgegangen.


    Danke, hab ich kontrolliert, seit ich mir Salami gekauft habe, wo dann draufstand dass Wein drinnen ist.

  • na dann.schimmernd,auch schön.....

    versteh den ersten satz nicht mit der fortbildung und "davor ausgegangen"??????????????steh aufm schlauch,sorry
    perla/petra

    der weg ist das ziel

  • guten morgen liebe schnuffig

    wie gehts es denn??????....sag mal wie alt sind deine kids.....bekomen sie die neue mutter bewusst mit?????
    lese gerade.....amy winehouse isi tot....26 jahre.....alkehol nun ja.....wieder eine warnung!!!!!!!!
    okay, schreib mal bitte wie so der stand der dinge ist wenn du magst.....werd bald im geschlossenen bereich sein und dann weniger zeit haben mich hier zu tummeln.....werd es aber versuchen......ab 8.8....dann wieder im dienst....noch ne weile hin aber ich denk es wird gehen....
    eine schöne trockene wochenendzeit
    petra/perla

    der weg ist das ziel

  • Zitat von mutig


    Weil man es einem Alkoholiker ansieht, dass er Alkoholiker ist.
    Guck mal ganz ganz ehrlich in den Spiegel.

    l.g.

    Hallo Mutig,

    deine Aussage halte ich für ein Gerücht.....ich glaube, es ist schwer darüber zu urteilen, gerade wenn man sich in einer virtuellen Unterhaltung befindet.

    Mir sieht man das nicht an.....und keiner, dem ich von der Krankheit erzählte, ob Arbeitskollegen oder Familie, haben mir etwas angesehen.... Es kommt hierbei wohl auf die Form der Krankheit an.... Das ist bei jedem anders und nicht gleich erkennbar!!!

  • Hallo Martin,

    auch das ist nicht gesagt..... Es ist doch bei jedem anders, jeder hat seine Form dieser Krankheit. Der Eine trinkt nur am WE viel zu viel, der nächste täglich, ein nächster wiederum trinkt mal eine Woche und dann 4 Wochen nichts.... Und auch bei Kauf von Alkohol kommt es drauf: wohne ich in einer Stadt gibts für den Einkauf zahlreiche Möglichkeiten, auf dem Dorf natürlich weniger....genauso sieht es aus mit der Entsorgung von Leergut...
    Manch einer hat eine gute Verschleierungstechnik, der andere geht ganz offen damit um....
    Es gibt so viele verschiedene Fälle....

    Letztendlich, denke ich, jeder braucht seine Zeit für die Offenheit und jeder kann das nur für sich alleine entscheiden. Ich habe damit auch nach fast 8 Monaten immer noch zu kämpfen, es ist zwar leichter geworden und ich bin nicht mehr ängstlich, aber es immer noch eine prikäre Angelegenheit.

    Viele Grüße

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