• Hallo dennis

    Zitat

    Wir kämpfen alle gegen einen gemeinsamen Feind und das verbindet uns.

    das hast du bei Erik geschrieben.

    Nun wollte ich mal direkt fragen wer WIR ist und wer Der Feind ? Wo bliebt die Kapitulation und die Eigenverantwortung?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut. Vielleicht habe ich mich (mal wieder) etwas unglücklich ausgedrückt. Ich wollte damit eigendlich nur vermitteln, daß wir letztliche alle gegen unsere Süchte (vorwiegend die Alkoholsucht) kämpfen müssen. Das jeder natürlich eigenverantwortlich seinen Kampf sozusagen führen muß ist schon klar. Aber hier im Forum hat man viele Mitstreiter, die dasselbe durchmachen bzw ähnliche Erlebnisse im Leben hatte und das vermitelt meines Erachtens schon ein gewisses "Wir-Gefühl". Ich hoffe das beantwortet deine Frage halbwegs.

  • Hallo dennis

    ich habe dich schon richtig verstanden und ich konnte es schon richtig einschätzen wie du es gemeint hast. :wink:

    Ich halte nur wenig von dem WIR Gefühl in der Sucht . Denn mit denen ganzen "WIR"s" war ich schon am Stammtisch gestanden und bin nicht mehr bereit mich vor einem Karren spannen zu lassen . Wie du auch schon erkannt hast , ist Eigenverantwortung der Weg

    Das viele auf dem gleichen Weg unterwegs sind ,hilft mir meinen eigenen Weg daraus zu finden. Ich bin ich hier in der Selbsthilfe. Aber ohne Kampf und alleine handlungsfähig um trocken zu bleiben. Ich habe sooft gekämpft und fiel immer wieder auf die Schnauze.

    Was hältst du davon aufzuhören zu kämpfen und es einfach zu akzeptieren das du nie den Kampf gegen die Sucht gewinnen kannst ? So hatte ich es gemacht. Einfach Kapituliert.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Dennis
    Nun, nicht jeder personifiziert seinen Weg, zur Lösung der Aufgaben mit den inneren Konflikten, so wie du. Wenn deine momentane Sicht der Dinge ebenso ist – sei`s drum. Aus dem Kampf kann ja ohne weiteres noch ein Frieden mit die selbst erwachsen
    Für mich selbst ist es immer wieder ein Hinschauen wert, ob ich von mir auf andere schließe. Das passiert gelegentlich – führt aber regelmäßig zu Missverständnissen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen.
    Was du mit dem „Wir – Gefühl“ anklingen lassen willst, ist allerdings ein wichtiger Bestandteil der Selbsthilfe. Ich kann meine Veränderungen nur für mich allein vollziehen – doch dabei begleitet zu werden, Zuspruch zu bekommen, ein Stück weit Hoffnungen wecken und eben in der Situation wahrgenommen zu werden – dafür ist Hilfe zur Selbsthilfe mit „erfunden“ worden. Einzelkämpfer sterben meist auch einsam.
    Gruß Uwe.

  • Danke für euer Feedback!

    Hartmut : irgendwie verbinde ich mit Kapitulation immer was Negatives. Ich denke du meinst das wahrscheinlich anders, doch ich meinerseits möchte nicht vor meiner Sucht kapitulieren sondern eines Tages über sie siegen! Klar möchte man nicht sein Leben lang kämpfen und ich bin mir auch darüber bewußt, daß man die Krankheit Alkoholismus nicht heilen kann. Aber wenn ich es z.B. wie Correns schaffe das Nicht-Trinken als vollkommen normal anzusehen, dann ist das für mich wie ein kleiner Sieg... ein absitinentes zufriedenes Leben, in dem ich einfach keinen Gedanken mehr an die frühere nasse Zeit verschwende, geschweige denn irgendetwas vermisse.

    @uwe: ...so habe ich das mit dem "Wir-Gefühl" gemeint. Ich finde es für mich einfach beruhigend, daß es Menschen gibt, die das nachempfinden können was ich selber durchmache, eben weil sie mit der gleichen Problematik kämpfen wie ich. Viele liebe Menschen in meinem Umfeld wollen mir helfen und mich unterstützen und doch ist das etwas anderes, weil sie halt nicht abstinent leben. Auch können sie nicht vollständig verstehen oder nachempfinden was es heißt Alkoholiker zu sein. Das ist mit jeder Krankheit so. Deswegen gibt es Selbsthilfegruppen, man ist nicht alleine.

    Trockene Grüße Dennis

  • Dennis ,

    Zitat

    Auch können sie nicht vollständig verstehen oder nachempfinden was es heißt Alkoholiker zu sein.

    ich bin Alkoholiker, kann damit dennoch nicht viel anfangen.
    Was heisst es denn ? Ich bitte um Erklärung.

    LG Jürgen
    -----------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Hallo Dennis,

    Zitat

    Klar möchte man nicht sein Leben lang kämpfen und ich bin mir auch darüber bewußt, daß man die Krankheit Alkoholismus nicht heilen kann.

    da hast du recht. Alkoholismus kann ich nur stoppen.

    Zitat

    doch ich meinerseits möchte nicht vor meiner Sucht kapitulieren sondern eines Tages über sie siegen!

    ich kann die Sucht nicht besiegen da sie ja ausschlaggebend für meine Krankheit ist. Also akzeptiere ich sie für mich. Ich bin Krank, kann es aber stoppen und brauche nicht mehr zu kämpfen.

    Lieben Gruß Nobby

  • Hallo Dennis,

    Im Kampf es geht um Sieg oder Niederlage . Die Kapitulation richtet sich nicht danach, das macht es "entspannter"

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Jürgen : Was ich eigendlich sagen wollte ist, daß es immer Menschen gibt, die einem helfen wollen oder unterstützen (sie selber sind KEINE Alkoholiker), aber so gut sie es auch meinen, können sie sich nie vollständig in die Lage eines Alkoholikers hineinversetzten.

    @Waschbär: Du hast natürlich Recht, man kann diese Krankheit nur stoppen und somit auch nicht wirklich besiegen. Ich für meinen Teil bin noch ein Frischling/Greenhorn und ich bin noch nicht so weit wie ihr. Ich muß teilweise noch kämpfen! Gegen meinen "Einflüsterer", mein Suchtgedächnis, daß sich in regelmäßigen Abständen immer mal wieder meldet. Ich kann das schwer erklären, aber momentan bedeutet "kämpfen" für mich einfach nichts anderes als aktiv zu sein und Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Rückfälle zu erarbeiten! Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich.

    Hartmut : ...ich werde versuchen diesen Gedanken für mich zu gewinnen und darüber nachdenken. Momentan ist es für mich allerdings noch eine Art Kampf (siehe Post an Waschbär)

    Danke für eure Antworten! LG Dennis

  • Hallo liebes Forum!

    Heute ist ein schöner, sonniger und vor allem trockener Tag! Ich bin zwar etwas erkältet aber ansonsten gehts mir gut!

    Der Postbote hatte heute einen besonderen Brief für mich. Ich habe nun endlich meinen schriftlichen Einladungstermin zur LZT bekommen.

    Am Dienstag, den 21.02 starte ich um 8:00
    Ich freue mich schon sehr darauf und bin dankbar, daß es solche Einrichtungen gibt. In der Tagesklinik bin ich dann von 8:00-16:00 von Montags bis Samstags. Abends darf ich dann bei meiner Familie sein.
    Ich werd euch auf dem Laufenden halten, was ich dort so alles erlebe und lerne.

    Wünsche allen noch einen schönen Abend und ein trockenes Wochenende!

  • Guten Abend zusammen.

    Heute gehts mir irgendwie schlecht... ich habe alte Bilder angeschaut, die ich im Grunde mit meiner nassen Zeit verbinde, obwohl an sich kein Bild dabei war, auf dem ich oder andere Alkohol getrunken haben.
    Trotzdem hat mich das getriggert. Ich finde es traurig, daß ich mir momentan fast nichts von früher ansehen kann, obwohl da auch viele schöne Augenblicke waren. Es ist ja nicht so, daß ich schon immer getrunken habe oder nur im Vollrausch war. Es gab ja auch Zeiten, da bin ich durchaus noch normal mit Alkohol umgegangen.
    Irgendwie fühlt sich manchmal alles etwas surreal an...

    Wie geht ihr mit der Vergangenheit um? Meidet ihr grundsätlich alles an Erinnerungen? Ob gut oder schlecht? Man kann doch nicht sein Gedächnis löschen... obwohl ich mir das manchmal fast wünschen könnte. Dann grübelt man nicht so oft über das "hätte" und "was wäre wenn" nach.

    Trockene Grüße an alle

  • Hei Dennis,

    Zitat

    Wie geht ihr mit der Vergangenheit um? Meidet ihr grundsätlich alles an Erinnerungen? Ob gut oder schlecht?


    ich konnte am Anfang meiner Nüchternheit keine Ego Shooter mehr am PC zocken. Ich wurde dadurch so stark getriggert das ich es sein gelassen hatte. Nach ein paar Monaten versuchte ich es wieder. Es passierte nichts mehr. Heute zocke ich zwar nicht mehr so oft aber die Situation oder Kombination PC = Trinken hat sich für mich erledigt.
    Ich trinke heute lieber einen schönen Tee dabei. Schaue dir die Bilder lieber erst wieder in ein paar Monaten an. Sie laufen ja nicht weg.

    Lieben Gruß Nobby

  • Hallo Dennis,

    Ich finde die Frage interessant, weil ich da so noch gar nicht drüber nachgedacht hatte.

    Daraufhin sah ich mir einige alte Fotos an, insbesondere ein Album, in dem ich für jedes Jahr meines Lebens ein Bild ausgesucht hatte, das bezeichnend für dieses jeweilige Jahr war. Und die letzten Jahre der Schulzeit, und die Jahre danach, waren zwar geprägt durch sehr viel Unternehmungslust und Freundschaft, aber waren durchweg doch sehr durchtränkt.

    Ich habe aber keine Probleme damit, mir diese Zeiten noch einmal in Erinnerung zu rufen. So oder so sind sie schon lange vorbei. Und gerade jetzt bin ich wieder verstärkt dabei, mir neue Erlebnisse zu schaffen, und einfach weiter nach vorne zu schauen.

    Gruß, Bruce

  • Danke für eure Antworten.

    Ich werde eure Ratschläge beherzigen. Ich habe erstmal sämtliche Fotos ad akta gelegt. Ich möchte mich jetzt ganz auf meine Therapie konzentrieren und da ich nix gebrauchen, was mich in irgendeiner Form runterzieht.

    Bruce : Das ist eine sehr gute Idee von dir, sich neue Erlebnisse und somit neue Erinnerungen schaffen... und zwar grundsätzlich positive und trockene.

    Heute gehts mir schon wieder besser und ich bin froh, mich hier mitteilen zu können und zu lesen.

    Danke.

  • Hey Dennis,

    schön mal wieder von Dir zu lesen!

    Zitat

    Wie geht ihr mit der Vergangenheit um?

    Also ich betrachte das so, und funktioniert bei mir ganz gut...mein altes leben, denn die Errinnerungen aus meinem altem leben, in dem ich getrunken habe, waren bzw sind nicht alle schlecht, und auch für mich persönlich wertvoll.Auch wenn ich getrunken habe, hatte ich auch schöne Zeiten gehabt, die ich mir auch bewahren möchte...und mein neues leben, die 6 Monate in denen ich jetzt trocken bin, und die Zeit die noch vor mir liegt.Ich betrachte es so, weil ich es für wichtig erachte, eine klare Trennung zu haben.Ich hatte schöne Zeiten, aber mein altes leben will ich nicht mehr zurück.Es war am Ende nicht mehr lebenswert!

    Wenn Du das heute noch nicht kannst, weil es Dich zu sehr triggert, gib Dir Zeit, und irgendwann kannst Du auch Deine Fotos wieder anschauen.

    Wünsche Dir alles gute für Deine LZT!

    LG
    Sascha

    Trocken seit 15.08.2011

  • Hallöchen zusammen!

    Heute ist Samstag der 11.02.12, heute ist ein guter Tag. Ich bin heute in der siebten abstinenten Woche und freue mich auf meine LZT, die in 10 Tagen beginnt. Ich schreibe zwar nicht jeden Tag in meinen Thread, jedoch lese ich hier täglich im Forum und bringe mich auch hier und da gerne mal mit einem Kommentar ein...
    Momentan arbeite ich verstärkt am Punkt "Offenheit und Ehrlichkeit" der Grundbausteine. Es gibt in meinem direkten Umfeld so gut wie niemanden mehr, der NICHT weiß, daß ich alkoholkrank bin. Auch berichte ich jedem meiner Freunde eifrig von meiner LZT. Das hat sich als wirklich großer Schutz erwiesen.

    So, das wars ersmal wieder von mir.
    Ich wünsche allen noch einen schönes Wochenende!

    Dennis

  • Hallo Dennis

    Zitat

    Es gibt in meinem direkten Umfeld so gut wie niemanden mehr, der NICHT weiß, daß ich alkoholkrank bin. Auch berichte ich jedem meiner Freunde eifrig von meiner LZT. Das hat sich als wirklich großer Schutz erwiesen.

    Finde ich gut. Wie war denn die Reaktion darauf ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

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