• Hallo, ich bin auf dem Weg in eine neue Zukunft. Ich werde den Kampf aufnehmen auch wenn ich auf diesen Weg dabei meinen Ehe-Partner verlieren werde.
    Er trinkt seit Jahren, immer mehr. Zu hause trinkt er nichts. Seine Kollegen sind dafür da. Er kommt 2 x die Woche total fertig nach hause. Dabei ist er sehr gemütlich, ruhig und verträglich.
    Die anderen Tage (wenn er nüchtern ist) ist er mit Vorwürfen bestückt, verletzend, in voller Opferrolle, gereizt, ungerecht und und und. Das Thema Alkohol ist natürlich tabu, ich sehe die Situation völlig überzogen (sagt er). Die 2 x Vergnügen werden ja wohl drine sein und ist ja nicht viel. Das mag vielleicht sein, aber seine Wesenzüge haben sich total verändert. Was Unternehmungen angeht, sind wir "tot".
    Ich suche eine/n Gesprächspartner, wo das selbe Profil sein könnte und wie er/sie es geschafft hat sich zu Befreien.

    Befreien von Co-Abhängigkeit

  • hallo befreiung,

    Zitat

    Ich suche eine/n Gesprächspartner, wo das selbe Profil sein könnte und wie er/sie es geschafft hat sich zu Befreien.

    herzlich willkommen im forum. hier hast du mehr wie nur einen gesprächspartner mit dem du dich austauschen kannst. einige sind gerade dabei ihr leben neu zu orientieren, andere habe das schon geschafft und sind dabei sich ein neues leben danach aufzubauen, was ja auch nicht immer einfach ist.

    lieben gruß melanie

  • Hallo Befreieung,

    willkommen hier im Forum.

    Ich habe gerade deinen 1. Beitrag hier gelesen und finde es ungewöhlich, dass er im betrunkenen Zustand gemütlich, ruhig und verträglich ist, aber im nüchternen Zustand so gereizt und ungerecht. Bei den meisten Partnern von uns ist das genau andersrum.
    Na gut, wenn er betrunken ist, macht das vielleicht die Menge, und er kann nicht mehr anders. Aber bist du dir sicher, dass er zu Hause nicht doch auch heimlich trinkt, so pegelmäßig?....ist nur eine Vermutung.

    Gut, dass du den Weg, hier ins Forum gefunden hast.
    Sich mit anderen darüber auszutauschen ist sehr hilfreich. Es wird dir gut tun :wink: .

    LG Eklisee

  • Hallo Befreiung,
    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum
    Hier bist du genau richtig um dich Auszutauschen
    Vielleicht ist er an den (nüchternen) Tagen so streitsüchtig weil ihm der Alkohol fehlt....
    Am besten liest du hier im Forum etwas,das hat mir auch sehr geholfen

    vlG Joanne

  • hallo zusammen,

    nun wir könnten hier lange philosophieren warum weshalb er anderst ist wie die anderen, weshalb er nüchtern so ist wie er ist usw....das wären dann wieder hundert gefüllter seiten über ihn anstelle sich dafon zu befreien, von diesen gedanken und zu schauen, was machst denn du, liebe befreiung für dich und für die befreiung die du schon angedeutet hast?denn du hast es ja schon beschrieben, die beziehung zueinander ist tot. was machst du nun für DEIN leben um wieder LEBENDIG zu werden?

    gruß melanie

  • Hallo Ihr Lieben, vielen Dank für Eure Antworten.
    Ich habe meinen Mann vor 18 Jahren als Quartalstrinker kennengelernt. Und nach vielem Hin- und Her hat er aufgehört zu trinken (ohne Hilfe) und es hat geklappt. Es ging dann so ca. 8 Jahre gut. Das heißt nicht, ohne Alkohol,aber um einiges reduziert. Er wurde in dieser Zeit ein ganzer anderer Mensch. Er war lustig, gelöst und zugänglich. Er genoss das Leben, fühlte sich wohl und schätze mich als Partner. Ich wußte auch, dass es Rückfälle geben würde. Unsere Tochter ist jetzt 14 Jh. und bemerkt auch das ihr Vater anders geworden ist. Ich schiebe diese Wesensveränderung auf den Alkoholkonsum. Er trinkt Tatsache nicht zu Hause, hier schmeckt es ihm nicht. Er braucht dazu seine Kollegen.
    Was tue ich für mich? Ich bin bei der Diakonie in Beratung, gehe zum Sport, Arbeiten mit Leidenschaft und denke vermehrt an Trennung. Ich bin dabei mich zu stärken in meiner Absicht. Allerdings begleitet mich Angst. Wie geht es finanziell weiter, wie stemme ich einen Umzug usw.? Ich bin ein geselliger Typ, gerne mit anderen Menschen zusammen. Alleine sein ist für mich ganz schlimm. Wie geht es weiter, so eine Trennung macht man nicht mal eben so. Diese Gedanken fressen mich im Moment auf und zermürben. Mich ärgert es schon, dass ich Hilfe suchen muss und ihm geht es gut. Es wird zeit für Taten. Gruß Befreiung

    Befreien von Co-Abhängigkeit

  • Guten Morgen Befreiung!

    Ohja, das kenne ich! Ich gehe in Therapie, und er trinkt weiter! Das kam mir teilweise sooo sinnlos vor. Das war es aber nicht, denn ich habe dort einiges über mich gelernt und auch mein Verhalten ihm gegenüber geändert. Das hat geholfen, mir und auch ihm. Denn lettlich habe ich meine Hilfsangebote an ihn eingestellt und habe nur noch für mich und die Kinder entschieden. Bei uns hat es geholfen, wir stehen zwar auch noch lange nicht am Ende des Weges, aber wir finden und probieren neue Wege. Das ging aber erst als ich eine ganz klare Haltung einnehmen konnte. Und zwar habe ich beschlossen so nicht mehr leben uwollen und habe mein neues Leben geplant. Da ist er aufgewacht. Die Frau hat nicht mehr nur geredet und gemeckert, die hat Fakten geschaffen.

    Jetzt ist er in Therapie und wir können uns neu soltieren. Mal sehen wie das alles ausgeht, aber es gibt wieder eine Chance!

    Die Chance kann man aber auch ohne Mann haben, eine Chance auf ein glücklicheres Leben. Diesen Mist in dem du noch steckst, und in dem ich auch jahrelang gesteckt habe, der macht krank!!

    Ich wünsche dir viel Kraft und den Mut eine Entscheidung zutreffen!


    Liebe Grüße Clärchen

  • Hallo Clärchen, dank für deine Antwort. Ich habe bei uns auch schon 15 Psychologen angerufen, aber keiner hat einen Therapieplatz (und dies bis ins nächste Jahr, nicht mal eine Warteliste). Allerdings habe ich dies ohne Überweisung getan. Heute rufe ich jemand von einer Selbsthilfegruppe an und versuche dort mein Glück.
    Ich finde es schlimm, das man nicht mal klar sagen kann, gehe weg von mir!!!
    Diese zwischenmenschlichen Beziehungen oder auch unsichtbaren Bindungen abzulegen ist irre schwer.
    Ich bin im Moment in einer Trauerphase, ich verändere mich auch (leider). Ich bin trauriger, nachdenklich und bedrückt. Seine Eltern (er ist Einzelkind) denken ja immernoch es ist alles ok. und ich ticke etwas anders. Ja, was nicht ausgesprochen ist, gibt es auch nicht. Ich werde einen Teufel tun und denen das zu sagen. Schwiegermutter (74. Jh) rennt gleich zu ihrem Sohn, petzt und hält ihm eine Pauke. Allerdings nicht, weil sie mich unterstützen will. Dann bin ich der Buhmann. Das ist purer Selbstschutz. Das ganze geht nach hinten los und ich muss das Mobing aushalten. Soweit dazu, ganz offen über die Krankheit mit anderen in der Familie reden. Rein von der Stimmung her , könnte er jeden Tag besoffen nach Hause kommen, da ist ja alles schön. Aber so geht es ja nicht. also bis später.

    Befreien von Co-Abhängigkeit

  • Hallo Befreiung,

    willkommen erstmal im Forum!

    Du schreibst

    Zitat

    Mich ärgert es schon, dass ich Hilfe suchen muss


    Warum ärgert dich das denn?

    Ich stimme dir da zu, dass es sehr schwer ist, eine Trennung zu vollziehen, sich abzulösen. Sowas geht auch nicht von heute auf morgen. Aber sich zu trennen bedeutet auch, Veränderungen durchzumachen, bzw. durch Veränderungen kannst du immer besser eine Loslösung machen.

    Wenn du dich jetzt veränderst, werden auch die Menschen um dich rum das immer mehr merken. Und sie werden darauf reagieren. Und zwar nicht immert positiv, das ist ja klar! Menschen mögen nicht so gerne Veränderungen. Darüber musst du dir im Klaren sein. Du wirst nicht immer auf Freude stoßen mit dem, was du machst.

    Zitat

    Dann bin ich der Buhmann. Das ist purer Selbstschutz. Das ganze geht nach hinten los und ich muss das Mobing aushalten.


    Das wird schon so sein, dass du auch was aushalten musst. Was ist daran so schlimm, was macht dir daran Angst? Handlungen ziehen immer Konsequenzen nach sich.

    Meinst du wirklich, es ist Selbstschutz, nicht klar und deutlich zu sagen, was dich bewegt und was du vorhast? Was dich bedrückt?

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora, ich habe deine Geschichte erstmal studieren müssen und dabei ist mir fast die Pizza verbrannt. Eine Hälfte war auf jedenfalls hin. Die andere konnte ich noch retten. Respekt vor deiner Leistung, nach so vielen Jahren zu gehen. Beneidenswert.
    Ich glaube, ich weiß noch nicht so wirklich meinem Stand. Ich möchte raus und habe genauso Angst, wie du schon geschrieben hast. Da sind mir die Tränen gekommen. Ich habe aber auch gelesen, wie glücklich du jetzt bist.
    Dieses tiefe Tal macht mir Angst. Ich bin verunsichert, schätze ich die Situation richtig ein?? Mir ist in diesem Jahr (Mai)ganz bewußt aufgefallen, dass ich so nicht weiterleben will. Die Situation ist ja schleichend wieder da gewesen.
    Ich habe sein Trinkverhalten genau beobachtet und nie aus dem Auge gelassen. Und nun ist es doch so gekommen.

    Wie lange hat es bei dir gedauert, zu sagen, Schluss? Wie hat er reagiert (ich hab es nicht gelesen)? Ich hab schon nach Wohnung gekuckt bei uns, aber 2,5 Woh. gibt es schlecht. Wie soll ich ihn aus der gemeinsamen Miet-Wohn. raus schmeißen? Reden könne wir nüchtern nicht, nur wenn er im Schleuder ist. Schlüssel wegnehmen?? Bin ich schon soweit oder überfordere ich mich?? Dann ist ein Scheitern vorprogrammiert. Es geht soviel in meinem Kopf herum.
    Man wird schnell verurteilt, wenn man seine Reden nicht in die Tat umsetzt. Ich denke, du kannst dich gut in mich hineinversetzen.

    Ich ärgere mich darüber, dass ich so ein Weichei bin und nicht einfach sagen kann, ich gehe. Das ich Psychologie betreibe, mich analisiere. LG Befreiung

    Befreien von Co-Abhängigkeit

  • liebe befreiung,

    Zitat

    Man wird schnell verurteilt, wenn man seine Reden nicht in die Tat umsetzt

    erst einmal die frage wer ist denn "man"??

    du wirst verurteilt? von wem? das sind doch im grunde deine phantasien die du hast. es verurteilen diech die leute nicht, wenn du es nicht zulässt.

    das eine wohnungssuche schwer fällt da geb ich dir recht. nur anfangen damit kannst du ja schon, dann hast du wenigstens einen schritt gemacht. vielleicht tut sich da ja schneller was wie du denkst. vorab schon zu sagen es ist unmöglich macht dich handlungsunfähig.dann sitzt du was aus und das kann nicht gesund sein in der warteposition zu sehen und auszuhalten. also handle, auch wenns schwierig ist.

    Zitat

    Ich ärgere mich darüber, dass ich so ein Weichei bin und nicht einfach sagen kann, ich gehe.

    ich weiss noch wie sehr ich mich über mich selbst geärgert habe das ich das weiter ausgehalten habe. die wut die ich dann bekommen hatte hat mich raus kattapultiert, mich handeln lassen.manchmal ist wut zu haben auch gut.nur fertig machen, sich selbst fertig zu machen nützt keinem. :wink: kopf hoch!

    gruß melanie

  • Hallo Befreiung,

    nun hör mal auf, dich zu ärgern und als "Weichei" zu bezeichnen. Damit kommst du nun auch nicht weiter :wink: .

    Wie lange hat es bei mir gedauert... :roll: . Das ist schwer zu sagen. Aber vom Entschluss, von meinem Tiefpunkt an wo ich dachte, ich geh kaputt, wenn jetzt nicht was passiert, hat es erstmal nicht mehr lange gedauert. Mein Tiefpunkt war so ca. im Februar 2007, im Mai fing ich an, mir eine Wohnung zu suchen. Im Juli bin ich ausgezogen. Was hätte mir alles sonst genutzt? Ich wusste dann endlich, ich muss jetzt was machen, ich muss jetzt was machen... Sonst hänge ich noch in 20 Jahren da rum und bin alt, verhärmt, krank, illusionslos... oder tot.

    Mein Ex fand das natürlich garnicht lustig, dass ich plötzlich konkret wurde und ernsthaft. Er trank noch viel mehr als vorher. Seine Sippe habe ich im Mai aus meinem Leben rauskatapultiert, ich konnte sie einfach nicht mehr ertragen, sie gaben mir zudem natürlich die Schuld an allem. Das war mir dann aber endlich auch sowas von egal, endlich! Ich schreibe endlich, denn all die Jahre vorher wollte ich immer ein gutes Bild machen, gut dastehen, als die Gute, Starke, Tolle, Verständnisvolle. Und ich habe alles deshalb mit mir machen lassen...

    Mein Exmann sah, dass ich ernst machte und wurde trocken. Als ich auszog. Denn auch das hatte ich eingesehen, ich kann ihn nicht rausschmeißen, die Wohnung gehörte ihm ja genauso. Ich habe mir meine Finanzen überschlagen und für mich was gesucht. Anders ging das nicht! Hätte ich auch da wieder alle Wenn's und Aber's gehabt, würde ich wohl auch heute da noch hängen... Es war eine Einschränkung finanzieller Art! Aber hallo! Ich lebte im Vollen, mit meinem Exmann, alleine lebte ich ganz bescheiden. Wie gesagt, finanziell. Aber ich war sowas von erleichtert und immer glücklicher.

    Der Exmann wurde also trocken und meine Teufelchen schlugen ganz schön zu. Denn nun war er nüchtern, das, was ich mir immer gewünscht hatte. Und ich versuchte, da wieder Gemeinsamkeiten und Liebe zu finden. Das hat ca 1 Jahr nochmal gedauert bis ich einsah bzw. ehrlich sein konnte zu mir selbst, dass da nichts mehr war an Gefühlen. Bei mir. Da hat er natürlich schon nicht glücklich reagiert, verschiedene Versuche gemacht, mich unter Druck gesetzt. Und ich hatte auch schon Angst, er könne dadurch wieder rückfällig werden. Aber ich wusste dann, das ist seins, nicht meins. Wenn er trinken will, wird er das machen, egal, was da ist. Ich habe das nicht in der Hand und auch keine Schuld daran.

    Zitat

    Man wird schnell verurteilt, wenn man seine Reden nicht in die Tat umsetzt


    Mit "man" meinst du sicherlich dich. Ja, es ist so, wenn ich dich jetzt richtig verstehe, dass du verurteilt wirst, wenn du nicht konsequent bist. Von deinem Mann, wobei er dich nicht verurteilt, sondern dich einfach mal nicht mehr ernst nimmt. Und alle anderen auch nicht, die das mitbekommen, was da abgeht. Oder meinst du hier im Forum? So schnell verurteilt dich hier keiner, ich glaube, es gibt hier genug Menschen, die nachvollziehen, was in dir abgeht. Wichtig ist doch, dass du dich sortierst und zu einem Entschluss kommen kannst. Und den dann auch umsetzt. Denn nur so kann sich was verändern. Wenn du weitermachen willst wie bisher wird dich hier niemand verurteilen, auch das ist deine Entscheidung. Nur dann wird dich ein Austausch hier nicht weiterbringen können. Verstehst du, wie ich das meine? Das meine ich nicht böse, sondern es ist einfach Fakt.

    Was hast du als nächsten Schritt geplant? Du schreibst ja selbst

    Zitat

    Es wird zeit für Taten


    Du empfindest es also so. Das ist ein Ansatz. Du merkst, dass was passieren muss. Nach Wohnungen guckst du ja schon. Müssen 2.5 Zimmer sein? Oder kannst du da auch locker werden und dir was anderes vorstellen, z.B. 2 Zimmer? Du schreibst, dass du bei der Diakonie in Beratung bist, haben die denn vielleicht Verbindungen, Adressen? Oder in deinem Sportclub, vielleicht kannst du da eine Wohnungs-Suchmeldung aufhängen oder irgend wie sowas in der Art. Es gibt viele Möglichkeiten.

    Liebe Befreiung, jetzt habe ich dir eine Menge geschrieben...
    Und das

    Zitat

    dabei ist mir fast die Pizza verbrannt. Eine Hälfte war auf jedenfalls hin

    tut mir leid... :wink::lol: Menno, verbrannte Pizza.
    Ich bin nicht beneidenswert. Ich habe es geschafft, wie viele andere auch! Und ich möchte hier aufzeigen, dass es machbar ist, ein zufriedenes, ausgefülltes Leben leben zu können. Das schreibe ich immer wieder! Aber - machen musst du selbst.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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