Hallo,
einige Zeit nach meiner Kontaktsperre fühlte ich mich etwas als Opfer meines Partners, der mit seinem Alk Prob, seinem Verhalten mit dazu beigetragen hat, daß ich den Tiefpunkt erreicht hatte, daß ich davor und danach Monate der persönlichen Krise hatte, der mir schöne Lebenszeit (und eine schöne BZ) vermasselt hat. Ich weiß, es geht nicht um Schuld usw.. und ich habe ja meine eigene Anteile an dem Ganzen usw. Seit ein paar Wochen nun habe ich das leichte Opfergefühl nicht mehr und das ist gut. Ich sehe ich kann mein Leben wieder in die Hand nehmen, bin in der Lage beruflichen und persönlichen Veränderungen tapfer entgegenzusehen, Vorbereitungen zu treffen ohne ohnmächtig den Kopf unter die Bettdecke zu stecken.
mein Partner war/ist ein socalled "lieber" Alkoholiker. Ein lieber Alkoholiker ist nicht weniger Alkoholiker als ein tyrannischer, schlagender, nicht mehr für sich selbst sorgen könnender Alkoholiker. Wäre mein Partner ein tyrannischer, schlagender, nicht mehr für sich selbst sorgender, stinkender Alkoholiker gewesen wäre ich viel schneller aus der BZ ausgestiegen, wahrscheinlich wäre die nie zustande gekommen. Gerade das "liebe"Alkoholiker Dasein hat das alles schwerer gemacht, die Erkenntnis als solche und auch, beim Spiegeltrinken, war er nicht (anfänglich) ach so süß, als er leicht beschwipptst war?
D.h.: weil er ein "lieber" Alkoholiker war sprach mein Co Ab an - denn, so glaube ich - bei einem nicht-lieben Alkoholiker wäre die BZ sofort zuende gewesen. Dh. für mich: bei mir sind die "lieben" Alkoholiker diejenige, bei denen ich in Zukunft aufpassen werde. Die "bösen" Alkoholiker machen mir keine Sorge in Bezug auf mich.
"lieb" ist natürlich auch relativ, denke ich an Provokationen, destruktive Attituden, Ansätze von Beleidigungen und Hähme.
Und ja: wenn er trink ist er im Zentrum des Geschehens, für sich, er sitzt (saß) da und wars zufrieden, es dreht sich um ihn, die Welt drumherum. Was das für den Partner bedeutet, ob das Trinken so "normal" ist usw. .- who cares, da pfeifen wir drauf.
ich habe mich nach wie vor immer noch nicht "offiziell" getrennt, auch wenn wir faktisch keine BZ mehr führen. Kürzliche Telefonate, bei denen er meiner Meinung nach betrunken war, führen für mich dazu, daß ich Telefonate nur noch zur Möglichkeit einer Verabredungsvereinbarung annehme aber nicht um sonstige INhalte zu besprechen. Ich will mich nicht mehr ärgern nach TElefonaten . Ärgern, weil ich noch immer nicht schnell genug an meine Gefühle andocken und reagieren kann, wenn er Sachen sagt, die mich verletzen. D.h. ich fahre den Kontakt noch weiter zurück. Ich weiß, hätte ich vor sechs Monaten nach dem Teifpunkt den Kontakt komplett abgebrochen wäre der Liebeskummer jetzt vorbei. Tja, so ist es, kann net loslassen, diesen und jenen "Grund" dafür.
Nach wie vor wichtig: Freunde treffen. Die zeigen einem nämlich, daß man es Wert ist normal und mit Wertschätzung behandelt zu werden; weiterhin in die therme gehen und auf Meditationsseminare. vielleicht in ein paar Wochen nochmal zu der Psychologin der Suchtberatung (Angehörigenberatung).
Was ich rausfand: meine Mutter war ein Kleinkind als Alk Probl. bei meiner Oma anfingen. Meine Mutter war in der Erziehung eher streng, sich anpassen und was leisten müssen, Gefühle im Zaume halten usw.. Mh, das macht für mich im Moment Sinn im Bezug auf mein Co Ab Erfahrung. An dem Gefühle im Zaume halten bzw. das abzulegen zu können, daran arbeite ich im Moment. Da tut es gut auch mal Wut spüren zu können, aber ich bin immer noch verzögert in der Wahrnehmung wenn mich etwas stört und adäquat z.B. sofort abrenzend und klarstellenden zu reagieren.
Wenn ich daran denke wie schlecht es mir an meinem Tiefpunkt vor sechs Monaten ging bin ich nun zufrieden, wie weit ich gekommen bin.
Rhein