• Hallo,

    bisher habe ich hier nur gelesen und manchmal meine Kommentare dazugegeben. Durch das Lesen habe ich viel zu denken gehabt und dann auch gehandelt, indem ich etliches umsetzte. Trotzdem habe ich noch viele Baustellen an denen ich arbeite. Mit meinen Veränderungen bisher bin ich noch nicht zufrieden. Meine Geschichte bisher:

    Dieses Forum zu finden, war für mich großes Glück (aus heutiger Sicht), welches ich damals noch nicht begriffen hatte. Damals war ich mit meinem Partner ein knappes Jahr zusammen und ziemlich tief unten. Er hatte es geschafft, daß ich mich minderwertig fühlte und nicht mehr leben wollte. Ich glaubte, niemand würde mich verstehen, da ich in meiner Umgebung niemanden hatte, der mich verstand. Hier waren andere, denen es genauso ging.

    Fünf Monate später habe ich die Beziehung beendet. Mit vielen vielen Tränen, schlechtem Gewissen und immer noch Minderwertigkeitsgefühlen, wenn auch nicht mehr so schlimm wie fünf Monate vorher. Ich habe mein Handy ausgeschaltet, wenn ich es nicht brauchte (es war nur während der Arbeitszeit und wenn meine Tochter unterwegs war an) und habe trotzdem immer hingeschielt obwohl es gar nicht klingeln konnte. Gleich geht es weiter, inga

  • Mit der Kontaktsperre habe ich mich schwer getan. Ständig mußte ich mit mir kämpfen damit ich mich nicht bei ihm melde. Es gab noch soviel zu klären, unteranderem wollte ich meine Sachen zurückhaben und ihm sagen, wie sehr er mich verletzt hat. Zu einem solchen Gespräch ist es nie gekommen, meine Sachen, die er immer noch besitzt, habe ich abgeschrieben, es sind materielle Dinge und die sind ersetzbar. Das hat Monate gedauert bis ich begriffen habe, daß es sinnlos ist mit ihm vernünftig zu reden solange er naß ist.

    Noch am selben Tag als ich mich getrennt hatte, hatte er eine Neue - glaubte ich. Diese Neue war aber schon während unserer Beziehung da - er hat mich betrogen. Anstatt darüber sauer zu sein, habe ich mir Sorgen gemacht: ob sie ihn auch gut behandelt und sich richtig um ihn kümmert denn er hat doch soviele Probleme gesundheitlicher und finanzieller Art, jemand muß ihm helfen, von seinen Mehrfachsüchten wegzukommen, Alkohol war nicht das einzige - ich war trotz der Trennung der festen Überzeugung, daß ich die Einzige sei, die sich richtig um ihn kümmern könne. Am liebsten hätte ich sogar seine neue Freundin kontolliert. Krank sehr krank, ich weiß. Bis zu dieser Erkenntnis war es noch ein langer Weg.

  • Hatte ich gedacht mit der Trennung ist es vorbei, mußte ich das Gegenteil feststellen. Wirklich in Ruhe läßt er mich bis heute nicht, aber es zieht mich nicht mehr runter, ich will ihn nicht zurück. Wenn er mir "zufälligerweise" über den Weg lief oder wenn mir die Gerüchte zu Ohren kamen, die er über mich verbreitete, brachte mich das so aus der Fassung, daß mir den ganzen Tag lang fast alles mißglückte. Aber: Nach außen hin ließ mich das kalt, die Geüchte hörten auf und die Abstände wo er versucht, mit mir Kontakt aufzunehmen, betragen teilweise einige Wochen. Aufgegeben hat er noch nicht.

    Die Hoffnung ihn trocken zu erleben habe ich aufgegeben.

    In den letzten Wochen habe ich mich von Bekannten zurückgezogen, die mir nicht gut taten. Ich kann keine sogenannten Freundschaften brauchen, die mich im Stich lassen, wenn ich Hilfe brauche aber von mir verlangen, daß ich zur Verfügung stehe, wenn sie was brauchen. Wobei ich gerne helfe, mein Problem dabei ist: Ich nehme anderen zu helfen (oft unaufgefordert, ohne daß ich direkt um Hilfe gebeten wurde) wichtiger als mich selbst und es gibt leider Leute, die das ausnutzen. Mich dann zurückzuziehen fällt mir unheimlich schwer, ich habe da immer ein ganz schlechtes Gewissen dabei. Zumindest habe ich den Anfang schon gemacht.

  • Hallo inga,

    obwohl du ja schon einige Tage im Forum bist, sage ich dir "hallo hier" in deinem eigenen Fädchen! Schön, dass du das aufgemacht hast und in einen Austausch gehen möchtest. Der Austausch kann dir sehr viel bringen! Ich habe schon ab und zu Kommentare von dir hier auch gelesen, bei anderen, das stimmt. Gut, dass du jetzt auch was von dir erzählst.

    Und was du beschreibst ist so richtig typisch für Cos. Diese Gefühle nach der endlich geschafften Trennung. Das innerliche Zerren, diese Unruhe. Das beschreibst du gut! Und du hast ja auch gut geschafft, dich davon schon zu entfernen, dass es dir besser geht. Klasse!

    Du hast dich auch von "Freunden" getrennt. Das hast du für dich erkannt, dass du dich nicht mehr ausnutzen lassen willst. Das ist ein wichtiger Schritt. Ich habe mich im Laufe meines Prozesses auch von einigen "Freunden" getrennt, auch von der Sippe meines Exmannes. Weil die mir nicht gut taten. In meinem Leben habe ich nun Menschen, die besser zu mir passen, finde ich. Auch wenn nicht immer alles optimal ist, das wäre ja dann Paradies, kann ich zumindest Grenzen setzen und gut für meine Befindlichkeiten einstehen. Und "nein" sagen. Das ist ein Prozess, dahin zu kommen, das zu können. Du machst das nun Schritt für Schritt, das ist genau richtig so!

    Du schreibst, dass dein Ex dich bis heute nicht richtig in Ruhe lässt. Das verstehe ich nicht. Wie kann er denn immer noch in dein Leben reinkommen? Ich meine, gut, ich habe auch noch Kontakt mit meinem Exmann, weil wir die gemeinsamen Kinder und Enkel haben. Aber sonst... Na gut, ich schreib dir mal meine Erfahrung, wie's mir jetzt erging. Ich teile mit meinem Exmann das Auto. Wir wohnen ja in einem gemeinsamen Wohnkomplex. Mein Ex war ja auch nach der Trennung nüchtern geworden, da stellte sich eine andere Kommunikationsebene ein. Aber vor kurzem hatte er einen Rückfall... Und ich habe gemerkt, wie schnell ich da wieder in meine alten Muster reinrutsche! Das hat sich nicht gut angefühlt und ich war ziemlich erschrocken. Deshalb geht das mit dem Auto jetzt dem Ende zu und Dante, mein Mann, und ich, werden ein eigenes Auto kaufen. Dann ist auch die letzte Verbindung gekappt und der Kontakt ist eben nur noch auf die Treffen bei den Kindern beschränkt.

    Es ist schwierig, mit jemandem Kontakt zu haben, sei es auch nur sporadisch, der dich immer wieder zurück zieht in die alten Dinge. Warum ist das so bei dir, mit dem Kontakt und dem Ex? Ist das nötig?

    Ich wünsche dir ein gutes Wochenende
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    den Kontakt habe ich nicht freiwillig. Er paßt mich immer wieder ab. Beispielsweise wenn ich meine Tochter zur Schule bringe, steht er an einer Stelle, wo wir vorbei müssen und da spricht er uns an, so daß andere es zwangsläufig hören. Ich reagiere zwar äußerlich nicht, aber es ist mir peinlich und ich würde am liebsten im Boden versinken. Oder wenn er zu seinen Großeltern geht, weil er Geld braucht (er braucht oft welches und ist deshalb häufig dort) - seine Großeltern (sehr nette Leute um die 90, er ist nicht blutsverwandt, da er adoptiert wurde) wohnen in meiner Nachbarschaft.

    Übers Handy kann er mich nicht erreichen, ich habe seine Nummer sperren lassen. Er hat sich dann ein zweites Handy zugelegt, aber dessen Nummer habe ich auch sperren lassen, sein nächste Taktik war, daß er Bekannte überredete, deren Handy benutzten zu dürfen - nur bei mir unbekannten Nummern gehe ich nicht ran. Denen ich meine Handynummer gegeben habe, von den Leuten habe ich deren Nummern auch mit Namen gespeichert. Also hat er sich darauf verlegt, mich eben abzufangen.

    Für mich ist es ein Rätsel, weshalb er es tut. Es muß ihm doch klar werden, daß ich die Trennung ernst meine. Zumal er doch eine Freundin hat (die paßt übrigens zu ihm), was will er denn noch von mir. Seine Sachen habe ich ihm alle wiedergegeben - er hat übrigens von allen seinen Exfreundinnen die Geschenke bei der Trennung zurückgefordert, schlimmer finde ich dabei, daß er die gar nicht bezahlt hat, sondern seine Eltern.

    Meine Tochter und ich hatten heute einen schönen Tag - wir waren in einem Bauspielhaus. Wobei ich zugebe, ich bin eigentlich geflüchtet, denn bei uns war heute auf dem Marktplatz die Schlüsselübergabe an das Prinzenpaar (Karneval). Da stehen nämlich zu diesem Anlaß Bierwagen und Bierzelte. Ich mag es nicht, laufend den Betrunkenen über den Weg rennen zu müssen und die Lautstärke, wie das vonstatten geht.

  • Hallo Inga,

    ich finde, du hast echt schon sehr viel erreicht.

    Unverschämt, dass er dir immer noch nachstellt.

    Je nachdem, wie häufig es ist und wie sehr es dich beeinträchtigt, kannst du auch eine Stalking-Anzeige in Erwägung ziehen. Ich hatte das auch mal, habs dann aber doch nicht gemacht (natürlich aus Rücksicht auf IHN - grrrrrr. Ich wollte ihm nicht noch zusätzlichen Ärger machen, davon hatte er schon reichlich. Co-Gedanken.).

    Jedenfalls hatte ich schon ein Gespräch mit der Polizei und der Polizist meinte, Stalking läge dann vor, wenn das Stalking-Opfer stark beeinträchtigt wird im alltäglichen Leben. Zum Beispiel wenn man Umwege fahren muss, um dem Stalker nicht zu begegnen. Wenn man ständig angerufen wird oder sogar die Nummer wechseln muss.

    Ansonsten wird es vermutlich mit der Zeit weniger werden.
    Und es hat wenig Sinn darüber nachzugrübeln, warum er das tut. Wahrscheinlich läuft da in seinem Kopf irgendwas sehr Besitzergreifendes ab. Mein Mann war z.B. total auf die Frage fixiert, ob ich einen neuen Freund habe. Ob ich selbst für mich meine Ruhe haben will, hat ihn nicht interessiert. Ich glaube, er dachte, solange ich "frei" (d.h. ohne neuen Partner) bin, besteht unsere Beziehung noch. So richtig ätzende frauenfeindliche Gedanken sind das. Und auch potenziell gewalttätig. Und Stalking hat für mich auch was mit Gewalt zu tun. Mich hat das ziemlich belastet damals: viele viele Anrufe und ab und zu "Besuche" an unserem Haus (auch gerne nachts). Und dann wieder lange Zeit gar nichts. Unheimlich irgendwie war das.

    Liebe Grüße,
    Doro

  • Hallo Doro,

    auf solche Gedanken an Stalking bin ich nicht gekommen. Obwohl ich den Begriff schon gehört habe. In den nächsten Tagen erkundige ich mich genau darüber. Ich werde direkt bei der Polizei nachfragen. Von einer Wirkung auf ihn bin ich eigentlich nicht überzeugt, denn immer wenn in seiner Vergangenheit zu irgendwelchen Strafen kam, haben seine Eltern "die Kohlen aus dem Feuer geholt". Egal ob es sich dabei nun um seine Spielschulden handelte oder wenn er beim Diebstahl erwischt wurde oder als er aus seiner Wohnung raus mußte und kein Vermieter ihn haben wollte haben ihm seine Eltern eine neue Wohnung besorgt, da lassen sich noch viele Beispiele anhängen. Ich werde mich trotzdem erkundigen.

    Zitat von Doro

    Ansonsten wird es vermutlich mit der Zeit weniger werden.


    Das nehme ich als Hoffnung und spekuliere erst einmal darauf. Denn irgendwann muß ihm doch mal die Puste ausgehen, hoffe ich. Ich hatte auch schon den Gedanken, das Ganze seiner Freundin zu sagen, da ich ganz stark vermute, daß sie davon weder etwas ahnt noch weiß. Bloß da ist die Angst größer, daß sie dann vielleicht mit ihm Schluß macht und ich ihn dann ganz und gar auf dem Hals habe. Den Gedanken mit seinen Eltern zu reden habe ich fallen lassen. Auf Grund dessen, daß sie ja zu ihm halten.

    Wie bist Du damit klar gekommen allein ohne Partner zu leben? Ich habe zwar im Moment die Nase gestrichen voll, in einer Beziehung zu leben, aber auf Dauer bzw. für den Rest meines Lebens will ich nun auch nicht allein bleiben. Zur Zeit habe ich keinerlei Bedarf nach einem Partner. Keine Ahnung wie lange das so sein wird.

  • Hallo Inga,
    Du kannst Dich natuerlich erkundigen, was eine Anzeige wegen Stalking bringt....allerdings gebe ich zu bedenken, dass es eben nur bedeutet, dass sich Dein Ex Dir nicht naeher als so-und-so-viel Meter naehern darf, nicht anrufen, etc.
    Ob das dann auch eingehalten wird? Dann musst/darfst Du die Polizei rufen, die nehmen ihn mit, es gibt eine Strafe und schwupps isser wieder auf freiem Fuss. Und veraergert noch dazu. Denn Du hast ihm ja was getan.....kann gut sein, dass er dann meint, das Recht zu haben, Dir auch was zu tun. Auto verkratzen und solche Dinge mehr. So ganz richtig scheint es ja in seinem Oberstuebchen nicht mehr zu tickern....

    Wichtiger faende ich, dass Du schaust, dass es Dir egal wird, wenn er da steht. Einfach nicht mit ihm reden, oder klipp und klar, "Ich will nichts mehr mit Dir zu tun haben". Ist doch egal, wenn das wer hoert... Jedes Hallo Deinerseits bringt seinen Fuss wieder in die Tuer!
    Was machst Du Dir Gedanken ueber seine Neue, die Eltern... nicht mehr Deine Sache. Das scheinst Du noch nicht wirklich verinnerlicht zu haben, irgenwo in Dir drin besteht noch eine Verbindung...und genau das spuert er.... das Erste waere ja nun mal, die Verbindung zu kappen. Das strahlst Du dann auch nach aussen aus. Halte ich fuer wirksamer, als irgendwelche Gesetzes-Aktionen. Denn dann haette er ja erreicht, was er wollte: Du beschaeftigst Dich wieder mit ihm. Wenn auch unter negativem Vorzeichen, aber immerhin ist er wieder No. 1 in Deinem Kopf....
    Lindi

  • Hallo Lindi,

    das ist das, was ich ja eigentlich geahnt habe, daß er sich aus einer Anzeige wohl nichts machen würde. Zumindest bin ich soweit, daß mir der Tag nicht mehr verdorben ist, wenn ich ihn sehe. Zwar ist dann für eine ziemliche Zeit wieder alles da, was bei uns so alles gelaufen ist, es bringt mich nicht mehr in Rage und Wut wie es in den Monaten nach der Trennung gewesen ist. Ganz raus aus meinen Gedanken habe ich ihn noch nicht.

    Nicht mehr mit ihm reden fällt mir jetzt sogar leicht, ist mir damals extrem schwer gefallen. Mir gelingt es schlecht, mich innerlich darüber hinwegzusetzen, wenn er Gerüchte in die Welt setzt. Es gibt immer Leute die so etwas glauben und unbesehen weiter erzählen. Und wenn so etwas erst einmal rum ist fragt kaum noch jemand woher das kommt. Solche Gedanken machen mich eben halt nervös, auch wenn ich es nach außen überspielen kann. Weil es mir nicht egal ist, was die Leute so reden - der Drang es richtig zu stellen, weil es Lügen sind, ist groß - aber wenn ich es tue hat er seinen Willen nämlich meine Reaktion, da gebe ich Dir vollkommen Recht.

    Etwa ein dreiviertel Jahr nachdem mit uns Schluß war, hatte ich mir vorgenommen, von hier weg zu ziehen. Ich habe es wieder schleifen lassen, weil er mich dann in Ruhe ließ, weshalb weiß ich nicht. Seit mehreren Monaten geht es wieder los und schlimmer und extremer als damals. Auch wenn mich mit diesem Ort nicht allzuviel verbindet, wegziehen wird nicht so einfach sein. Ich habe mir vor mehr als zwanzig Jahren ein altes Haus gekauft und viel Arbeit investiert. Viele Häuser stehen leer, weil sich keine Käufer finden. Ich bin trotzdem wieder auf der Suche. Von hier weg zu ziehen wird wohl die einzige wirkungsvolle Lösung sein. Denn wenn ich ihn nicht sehe, verschwende ich auch kaum einen Gedanken an ihn.

  • Heute waren wir wieder in der Bücherei. Während ich mir einen Stapel Bücher ausgesucht habe, hat sich meine Tochter unteranderem eine lustige DVD mit einem etwas dicklichen roten sprechenden Kater ausgeliehen. Diese DVD werden wir uns gemeinsam am Computer ansehen (ich habe keinen Fernseher und demzufolge keinen DVD-Player), das Wetter ist ja nicht gerade einladend um sich stundenlang draußen aufzuhalten. Allein wenn ich den niedlichen Kater sehe, muß ich schmunzeln. Worüber ich auf dem Nachhauseweg nachgedacht habe, wann habe ich eigentlich das letzte Mal richtig gelacht? Ich weiß es nicht, es ist schon lange, viel zu lange her. Lachen mit meinem Ex gab es gar nicht, wenn jemand lachte, konnte er böse ausrasten, weil er sich jedes Mal einredete, es würde über ihn gelacht werden. Das was er lustig fand, fand ich nie lustig, seine Kriegsfilme erst recht nicht.

  • Da wuensch ich Dir aber viel Spass beim angucken des Films....vielleicht folgt ja dann auch ein dicker roter Kater "in Natura"...Deinem Kind taet das sicher gefallen, wenn es von den Oertlichkeiten machbar ist.

    Uebrigens, bezueglich der Stalking-Anzeige, ich wollte nicht sagen, dass es nichts bringt. Ich wollte Dir nur zu bedenken geben, dass dann unter Umstaenden der "Krieg" offen ausbricht. So wie Du schreibst, ist Dein Ex ja in gewisser Weise an Aerger mit Behoerden gewoehnt. Das wird ihn kaum kratzen, DIE Hemmschwelle hat er nicht mehr. Vielleicht merkt er aber dann auch, dass Dein Gedulds-Limit ueberschritten ist und Du Naegel mit Koepfen machst. Kann auch sein, dass seine Eltern dann die Leine kuerzer nehmen....keine Ahnung, Du kennst ihn besser. Ist auf jeden Fall gut, Dich zu erkundigen und zu wissen, dass es diese Moeglichkeit gibt.
    Ein ueberstuerzter Umzug ist ja wohl auch mit grossen finanziellen Einbussen verbunden (Hausverkauf). Will also gut ueberlegt sein.
    In der Zwischenzeit versuch halt die Schiene "kalte Schulter" zu fahren, ihn kommentarlos stehen lassen, immer wieder....vielleicht wird es ihm langweilig dann.
    Lindi

  • Hallo Lindi,

    überstürzen würde ich das Wegziehen nicht. Denn damit ist es wahrscheinlich allein nicht getan. Ich will ja verhindern, daß mir in Zukunft noch einmal das passiert, was ich in meiner letzten Beziehung durchhabe. Ich hätte schon gerne jemanden, aber nicht um jeden Preis, schon gar nicht um den, den ich damals bezahlt habe. Anders herum würde es mir etwas bringen, wenn ich endlich wirklich vor ihm Ruhe hätte. So könnte ich mein Problem, mich immer wieder auf "hilfsbedürftige Männer" bis zur totalen Selbstaufgabe einzulassen, wesentlich besser lösen.

    Am Wochenende werde ich mich mit einem Polizisten und seiner Frau, die ich durch mein Hobby privat kenne, außerhalb seiner Dienstzeiten zusammensetzen und über diese Sache gründlich reden. Danach sehe ich weiter. Große Hoffnung daß er mich freiwillig in Ruhe läßt habe ich nicht. Ich weiß von meinen "Vorgängerinnen", daß sie als letzten Ausweg nur noch den für ihn unbekannten Wegzug hatten, da er sich an keine Kontaktsperre gehalten hat. Meine direkte Vorgängerin hatte ihre Telefonnummer gewechselt, sogar die hat er herausbekommen und dann ging es weiter mit nächtlichen Anrufen und und und. Sicherlich klingt es für Außenstehende unverständlich, ein Haus aufzugeben nur um Ruhe zu haben, als letzte Möglichkeit wird mir wohl nicht bleiben. Ruhe vor ihm werde ich hier wohl erst haben, wenn er sich totgesoffen hat. Traurig aber wahr.

  • In den letzten Monaten ist mir, weil ich auch bewußt darauf geachtet habe, aufgefallen, daß einem im normalen Alltag so gut wie überall Alkohol begegnet. In Liedern, in Werbung geht es oft um Alkohol, selbst wenn es nur kurz erwähnt wird, aber doch irgendwie präsent.

    Als meine Tochter in diesem Jahr in der letzten Woche vor dem Halbjahreszeugnis krank wurde und ich sie einige Tage zuhause lassen mußte, mußte ich Hustensaft holen, da nicht mehr genügend da war. Ich habe ganz normalen Hustensaft auf pflanzlicher Basis geholt und meine Tochter hat ihn ausgespukt und sich geweigert, den zu nehmen. Darauf habe ich ihn probiert, er schmeckte seltsam, so als wenn er verdorben wäre. Der Hustensaft war mit Alkohol und für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet. Ich hatte mich vergriffen, der Hustensaft, den ich sonst nehme stand daneben. Für mich bleibt die Frage offen, warum gibt es Hustensaft ohne Alkohol und denselben mit Alkohol und weshalb die niedrige Altergrenze von 12 Jahren.

    Auch in Lebensmitteln (Fertigprodukten) ist teilweise Alkohol enthalten. Da ich leider Streßesser bin und dagegen etwas unternehme, lese ich in letzter Zeit auch die Zutatenliste. Ich finde es nämlich praktisch, Fertigprodukte zu nutzen, wenn ich es (mal wieder) eilig habe. Regelmäßig zu essen ist schwer in den Alltag einzubauen. Dazu muß ich mich zwingen.

  • Na, Inga, Zutatenliste lesen ist immer gut....Jemand aus meinem Umfeld hatte das China-Restaurant-Syndrom, jede noch so kleine Spur von Geschmacksverstaerker ergab Kreislaufschwaeche und Flitzkacke. Eigentlich einfach, es zu vermeiden, sollte man denken....aber selbst wenn das Restaurant Stein und Bein schwor, dass "da nix drin ist", war es eben doch oft in fertigen Wuerzmischungen, Fertigbruehe (auch die, die Im Tetra-Pack verkauft wird, nicht Wuerfel).Etc, etc. Die Allergie verallgemeinerte sich, dann spaeter auch Konservierungsstoffe, Farbstoffe, sprich, ein normales gesellschaftliches Leben fast nicht moeglich. Nur zu Hause essen, nur absolut selbstgekocht, nichts, aber auch nichts aus Konserven oder Halbkonserven. Das ist im Vergleich zum Alkohol immer noch harmlos, aber ich habe mir angewoehnt, genau die Zutaten zu lesen und mir dann "meine" Produkte fest zu merken....uebrigens sehr oft "weisse Ware", in den grossen Marken ist die Zutatenliste oft fast laenger, als es auf die Packung passt....vermutlich deshalb ist die Schrift immer sooooo klein....

    Deinem Kind zuliebe solltest Du aber auf vernuenftige und bewusste Essgewohnheiten achten. Das uebernimmt sie fuer ihr weiteres Leben, diese Gewohnheiten, auch wenn inder Pubertaet spaeter oft was aus der Reihe laeuft. Faend ich jetzt naeher, als Dir um den "allgemeinen" Umgang mit dem Alkohol Gedanken zu machen. O.K. der Hustensaft war ein Missgriff, kann ja mal passieren....
    Lindi

  • hallo inga,

    medikamente für kinder haben IMMER wesendlich NIEDRIGERE dosierung wie die medikamente von erwachsenene. sie sind angepasst am körpergewicht. darauf musst du immer schauen. zudem sind medikamente für erwachsene NIE geprüft wie die bei kinderwirken und du weisst nie, was das für risiken und nebenwirkungen bei kindern dann hat, darub IMMER darauf achten den kindern aussschliesslich medikamente für kinder zu geben, ausser der ARZT verschreibt was anderes, was sicher kaum vorkommen wird!

    alkohol ist eben gerade bei medikamenten ein beliebtes konservierungsmittel, das medikament hällt dadurch wesendlich länger wie ohne.medikamente werden wenn nicht durch alkohol konserviert dann mit anderen konservierungsmitteln haltbar gemacht, die auch nicht immer so toll sind.

    gerade konservierungsstoffe sind etwas na ja, wie soll ich sagen, was mich persönlich etwas erschrecken. die wirken schlussendlich ja nicht nur auf ein medikament oder lebensmittel sondern auch im menschlichen organismus bei einer einnahme dann weiter. dementsprechend konservieren wir uns damit selbst........darum esse ich nicht gerne fertigprodukte, weil diese konservierungsstoffe ja auch sehr viele nebenwirkungen haben und allergien auslösen können. zudem enthalten fertigprodukte bestimmte geschmacksverstärker, e stoffe usw die auch nicht unbedingt so gesund sind, die anzahl von allergikern nimmt stetig zu und das ist auch dieser esskultur zuzuschreiben.da ich allergiker zu hause habe muss ich da sehr acht geben drauf und koche lieber frische lebensmittel. das geht auch schnell! ich koche nie stundenlang weil ich nicht so gerne koche. aber ich bin meisstens innerhalb einer halbenstunde fertig damit und finde das investiere ich dann gern, wenn allergische reaktionen dann vermieden werden können. zudem ist es so das gerade durch die fertigprodukte die gewichtszunahme steigt. 80% der kinder heute sind übergewichtig und die tendenz ist steigend. erschreckend. du hast einfach kein einfluss daraif was sie essen, weil du bei fertigprodukten nie weisst was da verarbeitet wurde!!!!!!!!!

    was mich eben am meissten ärgert ist die tatsache gerade bei geschmacksverstärkern und kindern, das der gewohnheitseffekt so früh da schon einsetzt, das die dann nichts anderes mehr essen wie diese fertigprodukte und es ist total schwer dafon wieder weg zu kommen! beispiel joghurt von bestimmten grossen marken haben sich das zu eigen gemacht. da werden schon in babynahrung diese geschmacksverstärker eingesetzt um den grundstein zu legen, da dann menschen zu "entwickeln" die dann schlussendlich auf fertigprodukte einsteigen um bessere verkaufszahlen zu erreichen!!!!!!!

    ne frechheit und vor allem eine mannipulation der menschen der industrie. wer sich nicht informiert der fällt genau in diese schiene rein und es ist tatsächlich sehr schwer den kindern dann gesundes essen zuzubereiten, wenn die eben schon so geprägt sind. das kostet zeit und nerven(nölende kinder beim essen mit "das schmeckt mir nicht ")!ich habe inzwischen auch diese lebensmittel aus meinem leben verbannt. es war nicht einfach, doch inzwischen essen meine kidds auch wieder naturjoghurt mit marmelade!

    auch gibt es bestimmte lebensmittel die alkohol enthalten, gerade bei fertigprodukten, den schmeckst du nicht raus. darum gerade wenn jemand mal abhängig war ist es so wichtig darauf zu achten und diese fertigprodukte am besten ganz von der einkaufsliste zu streichenund auf frische lebensmittel umsteigen!wenn du dir und den kindern was gutes und vor allem ein gesundes aufwachsen emöglichen willst stell da deine lebensgewohnheiten um. ich möchte NICHT das meine kinder eben auch unbewusst auf diese masche reinfallen!!!!!!

    lieben gruß melanie

  • Hallo Lindi und Melanie,

    vielleicht steckt nicht nur die Industrie hinter solchen Manipulationen, sondern auch die Politiker. Allein wenn ich daran denke, daß viele Politiker in Aufsichtsräten und Vorständen sitzen und es in der Hand haben was die Industrie herstellt (schließlich verdienen beide daran) oder was es für ein Gerangel um die Einführung des Ampelsystems in der Ernährungsindustrie gibt. Manchmal habe ich das Gefühl, es ist gewollt, daß mit Alkohol so freizügig umgegangen wird, um die Massen der Bevölkerung ruhig zu stellen (sonst würden sich wohl mehr Menschen Gedanken machen und handeln). Wie zum Beispiel das mit dem Hustensaft, der mit Alkohol stand gleich neben demselben Hustensaft ohne Alkohol. Oder wenn Hausärzte ihren Patienten, von denen sie wissen daß sie Alkoholiker sind, Grippemittel mit Alkohol auf Rezept verschreiben. Das ließe sich noch weiter fortführen. Für trockene Alkoholiker stelle ich mir das schwer vor, ständig auf diese versteckten Dinge achten zu müssen. Zumal die Industrie es ja auch drauf hat. öfter mal die Zutaten zu ändern ohne groß auf die Verpackung draufzudrucken "mit veränderter Rezeptur".

    Mein Problem liegt in meinen bisherigen Beziehungen (nicht nur in der letzten) auch darin, daß ich Männer "erwischt" habe, die sich am Haushalt so gut wie nie beteiligt oder sich ungeschickt angestellt haben und ich im Endeffekt alles allein gemacht habe, damit sie einen ordentlichen Haushalt hatten. So habe ich halt solche Dinge wie regelmäßig essen oder selber kochen immer hintenangestellt. Blieb ja kaum Zeit dafür.

  • Na, aber dann waer das doch jetzt ein Projekt....jetzt hast Du ja keinen "erwachsenen Saeugling" der Dir die Zeit frisst..... gibt uebrigens leckere Rezepte, die schnell gehen. Zum Beispiel die von dieser grossen Frauenzeitschrift....
    Hab mir gestern grad Haehnchenleber gemacht (Hasst mein XY, gestern war er nicht da, hehe). Leber in der Pfanne anbrutzeln, Zwiebeln dazu, ein Apfel in Stuecken mit anbraten, evt. geviertelte Champignons (hatte vom Hundegang welche selbstgesammelten da) und wers mag, Knoblauch.
    Dann mit Sahne angiessen, einschmurgeln lassen - fertig. Sehr lecker. Das langwierigste daran ist der Reis als Beilage. Aber Summa-Sumarum eine halbe Stunde, mehr nicht! Es geht also!

    Ich glaube nicht, dass der Massenalkoholismus politisch erwuenscht ist. Zu gross sind die Kosten, die nachher dadurch entstehen....gegen die Industrie nicht hart vorgehen, ja da mag Lobbyismus eine Rolle spielen......aber wie gesagt, was machst Du Dir paranoide Gedanken, es stellt eher ein Problem fuer die trockenen Alkoholiker dar...die kommen nicht drum rum, mit der Lupe die Zutatenlisten zu lesen....fuer Dich und Deine Tochter ist es eher unbedeutend.
    Lindi

  • Hallo Lindi,

    Du hast es gut, Du findest beim Hundegang wenigstens Pilze, ich seh immer keine und andere schleppen körbeweise welche nach Hause.

    Wir waren heute auf einem Weihnachtsmarkt. Den ganzen Nachmittag bis zum frühen Abend. Keiner telefoniert hinterher und fragt laufend wann wir wieder da sind und jammert weil er allein ist, er hatte nie Lust irgendwohin mit zu kommen.

    Meine ganzen Beziehungen liefen nach demselben Muster ab. Da war jemand freundlich und half mir da, wo ich Probleme hatte, beispielsweise beim Gartenzaun reparieren unaufgefordert zufassen, mal aufs Kind aufpassen, das Auto waschen, weil ich mal wieder keine Zeit dazu hatte und es auch nicht gerade gern tue.... Daraus entwickelten sich sehr schnell Beziehungen. Aber nie von meiner Seite aus, sondern von den Männern aus und sie drängten auf eine Partnerschaft, es ging ihnen nie schnell genug. Ich weiß noch, als ich meinen Ex das allererste Mal sah (da waren wir vom Thema Partnerschaft noch entfernt), habe ich sofort gedacht, um Gotteswillen nein. Dabei war an ihm nichts auszusetzen: sauber und ordentlich angezogen, man konnte sich mit ihm gut unterhalten, er hörte zu, er trank nicht, er wirkte auch in keine Hinsicht betrunken, er hatte Veständnis für die Sorgen Alleinerziehender, hat unaufgefordert zugefaßt. Als er dann anfing mich "anzumachen" gab es kein Gegenargument. Aber hätte ich bloß auf dieses erste Bauchgefühl gehört. Ich habe immer geglaubt, wenn sich jemand so bemüht, muß es doch Liebe sein.

    Dieses Bauchgefühl habe ich oft unterdrückt. Heute hab ich drauf gehört und wir sind auf den Weihnachtsmarkt gegangen, es war ein richtig schöner Tag.

  • Hallo Inga,

    ja Du hast Recht vom Bauchgefühl wissen wir alles. Nur der Kopf kommt dazwischen und redet sich alles schön: "So schlimm ist er doch gar nicht. Er ist doch wirklich hilfsbereit...." Das ist für mich der Kern der Coabhängigkeit, längst alles zu wissen und immer noch alles Schönzureden mit Hilfe des Kopfes.

    Schönen Sonntag
    LotteMotte

  • Beim Gespräch am Wochenende wurde mir abgeraten, irgendetwas in punkto Anzeige gegen meinen Ex zu unternehmen. Es würde sich hochschaukeln und schlimmer werden. Das Einzige was helfen würde ist, ihn zu ignorieren und mir ein dickes Fell wachsen zu lassen. Dieses dicke Fell habe ich noch nie besessen, ich wollte schon als Kind immer, daß alle Menschen miteinander friedlich auskommen.

    Während unserer Beziehung war ich für ihn immer das kostenlose, ständig zur Verfügung stehende Taxi, egal um welche Uhrzeit und von wo bzw. wohin. Als er wieder einmal zum Amt mußte, und wir schon halb unterwegs waren, fiel ihm auf, daß noch Unterlagen fehlten, die noch in seiner Wohnung lagen. Also wieder zurück, er schickte mich in seine Wohnung mehrere Stockwerke hoch die Unterlagen zu holen (habe ich auch ohne murren getan) und er ging in den nächsten Supermarkt Nachschub holen. Da er die Unterlagen noch nicht einmal zusammengesucht hatte, blieb mir nichts weiter übrig als es selbst zu tun. Dabei fiel mir ein Bericht eines Arztes von seiner zweiten LZT in die Hände. Ich habe da erfahren, daß er unter einer Borderline Persönlichkeitsstörung mit narzistischen Zügen leidet. (Dabei leidet seine Umgebung drunter und nicht er, für ihn ist die Welt in Ordnung.) Ihm wurde angeraten, sich deswegen in Behandlung zu begeben. Hat er nie getan. Später entdeckte ich auch den Abschlußbericht seiner ersten LZT, in etwa dasselbe Ergebnis.

    Ich hatte immer geglaubt, daß die Charakterzüge, welche ich an ihm nicht ausstehen konnte, würden sich ändern, wenn er nur aufhören würde zu trinken. Die Persönlichkeitsstörung besteht ja dann weiter. Er ist überzeugt ein Genie zu sein und die Elite dieser Gesellschaft zu verkörpern, alle anderen Menschen seien weit unter seinem Niveau, wirklich alle Menschen auch seine Eltern, mit ihm könne es keiner aufnehmen, er würde alle besiegen, deshalb stehe er auch ganz einsam, allein und verlassen in dieser Welt und alle sind auf ihn eifersüchtig, keiner versteht ihn, alle legen ihm aus purer Eifersucht Steine in den Weg....

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