Ich will einfach nicht mehr.

  • Hallo liebes Forum.

    Mein Account ist zwar gerade erst freigeschalten worden, aber ich befinde mich gerade in einer drängenden Situation und ich habe das Gefühl zu zerplatzen, wenn ich mit niemanden Darüber reden kann. Das kann ich leider auch nicht, weil ich mich so sehr schäme, dass ich jedem mir nahestehenden Menschen versuche so gut wie möglich alles zu verheimlichen.

    Mein Partner Ist ein Quartalstrinker. Er hatte in diesem Jahr gefühlte 1000 Rückfälle. Wenn ich realistisch bleibe, waren es in Etwa zwischen 20 und 30 Rückfälle, die durchaus bis zu einer Woche oder länger andauerten. Ich habe mich überall falsch verhalten, muss ich ja leider zugeben. Am Anfang bekam er sogar noch Geld von mir (auch wenns nur 2x war, ich mache mir trotzdem Vorwürfe), ich habe immer versucht Verständnis aufzubringen, letztendlich habe ich auch immer Verständnis aufgebracht. Ich glaube das er mich unbewusst manipuliert und ich mich manipulieren lasse. Ich habe sehr schnell ein schlechtes Gewissen und großes Mitleid und Mitgefühl. Desswegen hatte ich immer große Nachsicht. Irgendwann habe ich aufgehört, ihn verstehen zu wollen aber den Rücken habe ich ihn nie zugekehrt. Ich stehe immer hinter ihm, verteidige ihn vor anderen. Meine Gefühle, die ich nach seinen Rückfällen oftmals hatte, habe ich beiseite geschoben um für ihn da zu sein. Ich selbst habe psychisch einige Baustellen die mein Leben belasten und durch ihn wurde es alles immer nur noch schlimmer. In seinen Betrunkenheitszuständen, war ich oft bei ihm, da er bei mir zuhause wohnt und ich Sorge, Angst um ihn und um die Wohnung hatte. Ich musste übelste Demütigungen über mich ergehen lassen, musste mich vor ihm ausziehen (er hat gedroht) damit er mir sagen kann, was für ein hässlicher Mensch ich bin. Er stand oft vor mir, hat mich mit beiden Händen am Hals gepackt und zugedrückt und mich angeschrien, mich aufs Allerletze beschimpft und mich geschlagen. Ich habe mich sexuell belästigen lassen von ihm als er betrunken war. Ich habe es einfach über mich ergehen lassen, weil ich dachte ich habe es nicht anders verdient. Er hat mich so weit gebracht, dass ich meinen Selbstwert der vorher schon so gut wie gar nicht mehr vorhanden war, nun letztendlich gar nicht mehr empfinde. Das geht nun seit Monaten so.

    Wenn er nüchtern ist, ist er ein sehr lieber Mensch und sehr verständnisvoll und ruhig. Aber, naja, mittlerweile sehe ich diese Eigenschaften kaum noch an ihm. Ich habe so oft den Ekelhaften (Verzeiht, wenn ich es so bezeichne.) alkoholisierten Menschen vor mir. Ich verachte ihn zeitweise und reagiere wenn er nüchtern ist, auf gewisse Dinge schrecklich aggressiv und habe ihn vor einigen Monaten desswegen sogar mal auf den Kopf geschlagen. Was mir unheimlich leid tut und mir wirklich riesiges Kopfzerbrechen bereitet, was er mir aber natürlich heute immer wieder noch vorhält. Mittlerweile ist es auch schon so, das er gar kein Verständnis mehr hat. Wenn ich ihm sage, dass er mich und mein Selbstwertgefühl immer mehr vernichtet sagt er mir immer nur: Das nur ich etwas dafür kann. Wo ich mir dann auch immer denke, im Grunde stimmt das ja, immerhin könnte ich ihn "einfach" verlassen. Ich lasse mich ja kaputt machen. Wie auch immer, ich bin zu einem Menschen geworden, der nur mehr aggressiv und wütend ist wegen jeder Kleinigkeit. Ich bin zwar immer schon ein leicht erregbarer Mensch gewesen und habe auch vor ihn schon mit Aggressionen zu kämpfen gehabt, aber es nimmt sehr schlimme Ausmaße an. Er versucht mir für alles die Schuld zu geben, weil ich mich ja so falsch verhalte. Natürlich habe ich auch Teilschuld, aber ich alleine? NEIN! Das lasse ich mir nicht einreden, meine Wahrnehmung ist vielleicht nicht die Beste.... Aber das geht zu weit. Er wickelt mich immer wieder um den Finger. Ich schaffe es nicht, mich von ihm zu lösen. Ich halte mich für einen Menschen, der es einfach verdient hat. Ich bin total eingefahren und er sagt mir dauernd wie schwer gestört ich bin und wie dringend ich Hilfe brauche.

    Was vielleicht noch gut an Information wäre, er sagt von sich selbst, er ist Alkoholkrank. Er sagt, er MUSS eine Therapie machen. (sollte er es nicht wollen, anstatt müssen???) und es geschieht rein gar nichts. Er trinkt immer wieder, und das macht er glaube ich mittlerweile seit 15 Jahren so, war auch schon in Therapien, aber er ist immer wieder zurückgefallen. Ich habe ihm so viel Hilfsangebote vorgeschlagen, er hat sich sogar selbst Termine vereinbart und die sind alle in den Sand geflogen. Er ging nicht hin, weil er betrunken war. Er ging nicht hin, weil er verschlafen hat. Er versucht immer nur zu flüchten. Stellt sich nichts und redet sich immer auf seine kranke Psyche aus.

    Ich bin desswegen hier, weil ich mit meiner Kraft am Ende bin. Ich schaffe es nicht, ihm die kalte Schulter zu zeigen, die Schuldgefühle zerfressen mich. Das Mitleid ist so groß. Ist hier jemand, der mir weiterhelfen kann? Wie soll ich anfangen, wie soll ich vorgehen? Wenn ich ihn rausschmeiße, sitzt er auf der Straße. Er hat niemanden. Nur mich. Ich habe riesengroße Angst und das hemmt mich. Noch dazu, weil er mich echt schon so weit gebracht hat, das ich in allem komplett an mir zweifle. Ich suche nach einem Ausweg. Nach einer Lösung. Irgendwas, womit ich mich retten kann. Wie ich mich retten kann.

    Ich wäre unendlich dankbar wenn mir jemand Antwortet.

    Vielen Dank, dass ihr bis hier gelesen habt. Ich denke das ist genug für's Erste!

    Alles liebe,
    schwindelfrei

  • Hallo Frau Schwindelfrei,
    dagegen sieht meine aktuelle Situation ja noch rosig aus.
    "Hau da sofort ab, schmeiß ihn raus!" ist schnell gesagt aber nicht schnell gemacht.

    Nach all dem was er Dir da so antut, betrachte es mal so:
    Es gibt Verhaltensweisen, die so ziemlich jeder Alkoholiker an den Tag legt: Lügen, Ausreden suchen, Beschwichtigen, sich selbst und andere betrügen, dem Partner ein schlechtes Gewissen machen und Schuld einreden, und wir glauben das auch noch.
    Durch ein verschobenes "Wertebewusstsein" wird alles Richtung Alk verschoben. Alles, was gegen den Alk arbeitet, wird abgelehnt, alles was dafür spricht, wird gefördert in jeder Hinsicht.
    Ich denke jeder von uns Co-Abhängigen kennt das, jeder geht anders damit um, viele zerbrechen dran (mach ich ja auch gerade)

    In Deinem Fall ist Dein Mann kein so lieber Mensch, wie er sich nüchtern zeigt. Dann hat es sich im Griff, kann sich mit seinen Wünschen, Dich zu erniedrigen, zurückhalten. Der Alk macht locker und befreit vom Gewissen, ist auch eine gute Ausrede vor Dir und vor sich selbst. Schließlich will er sich ja auch vor sich selbst rechtfertigen können.
    (Ich bin auch ein Mann, ja ja...)

    Es scheint mir so, als ob Du eine ungeheure Leidensfähigkeit besitzt und Dich mit dem Mann eher selbst bestrafst, als dass Du ihn liebst. Was für ein übler Mensch musst Du sein, dass Du Dich so bestrafst?

    Ich habe mich mal bei einem Freund bei der Aussage erwischt. "Boh, ich habe einer früheren Freundin mal wirklich übel mitgespielt, und sie ist nun die Strafe dafür"

    Aber einen wirklich weisen Ratschlag kann ich Dir auch nicht geben, ich weiß ja selbst nicht, wie es weitergehen soll!
    Ich würde Dir raten, Dich da mal an einen guten Therapeuten zu wenden. Denn bevor Du ihn rausschmeißt, musst Du Kraft haben. Du sagst selbst in Etwa, dass er "waidwund geschossen" hat. Vielleicht werden mich hier nun einige der Mitglieder steinigen wollen, aber es gibt Medikamente, die Dir helfen, die ganze Sache etwas abgeklärter zu bestrachten. Natürlich ist ohne besser, aber es klingt so, als ob Du kurz vorm Fenstersprung bist, meiner Meinung nach ist da etwas "Chemische Hilfe" durchaus angebracht. Sonst läuft Du in Deinem Hamsterrad daheim solange weiter, bis Exitus ist.

    Ja ja, ich habe gut reden...bekomme es ja auch nicht gebacken. Aber meine Situation ist auch nicht sooo katastrophal.

  • Hallo mineralo. Danke für deine Antwort.

    Danke, vorallem, dass du mehr schreibst als nur ein "Schau das du so schnell wie möglich da weg kommst." ja, das ist leider nicht schnell gemacht.

    Ich habe ja bezüglich Alkoholkranken schon jahrelange Erfahrungen in meiner Kindheit machen müssen/dürfen. Vater, Tante, Großvater, Großmutter, Cousin's. Alle litten und leiden an irgendeiner Sucht. Also sind mir diese Ausreden und Lügen und vorallem die Beschwichtigungen alles andere als unbekannt.

    Aktuell befinde ich mich in Therapie, weil ich wie im Eingangspost erwähnt, selbst auch ziemliche Psychische Probleme habe. Es fällt mir nur sehr schwer, über all das zu reden, und das was ich bis jetzt erzählt habe, wurde zwar von ihr ernst genommen - aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht zum Ausdruck bringen kann, wie schrecklich und katastrophal das alles ist.

    Zitat

    Es scheint mir so, als ob Du eine ungeheure Leidensfähigkeit besitzt und Dich mit dem Mann eher selbst bestrafst, als dass Du ihn liebst. Was für ein übler Mensch musst Du sein, dass Du Dich so bestrafst?

    Hm, interessante Frage. Eigentlich bin ich kein übler Mensch, und schon gar kein böser Mensch. Es sind in meiner Vergangenheit nur viele Dinge falsch gelaufen, und in meiner Therapie konnte ich mir zumindest schon erarbeiten das ich ein sehr selbstschädigendes Verhalten an den Tag lege und denke, ich müsse mich für alles was ich jemals falsch gemacht habe bestrafen. Ich denke jetzt aber keineswegs bewusst, dass das jetzt die Strafe für mich ist. Ich denke eher, dass ich es verdient habe. Weil ich keine Achtung vor mir selbst habe. Ich hasse mich und das was ich schon Falsch gemacht habe. Ich habe das Gefühl, dass es schon okay ist wenn man mich so behandelt. Ich habe zum Beispiel meinen Ex-Freund schlecht behandelt. War krankhaft eifersüchtig, war hysterisch wenn er mich alleine gelassen hat. Habe seine Lebensqualität eingeschränkt. Auch wenn ich daraus lernen konnte, kann ich mir nicht verzeihen, dass ich ihn so sehr in meine psychischen Probleme mit reingezogen habe. Immerhin hätte ich doch besser wissen müssen, wie schrecklich das ist. Ich habe es ja oft genug in der Familie mitbekommen. und jetzt merke ich halt auch sehr stark, wie schrecklich das ist. Als ich klein war, habe ich meinen Bruder öfter geschubst und war gemein zu ihm. Das ist auch etwas, was ich mir einfach nicht verzeihen kann, weil es so ekelhaft ist. Aber Ehrlich, aus böser Absicht habe ich nie gehandelt. Und so sehr ich mich auch nicht ausstehen kann, wenn ich realistisch darüber nachdenke, bin ich kein übler Mensch. Ich erhalte ja auch sehr oft Feedback von den Menschen, wie Hilfsbereit und Zuvorkommend ich bin. Das es lieb ist, wie ich mich um meine Mitmenschen sorge und um sie bemühe, damit es Ihnen gut geht. Ich habe im Grunde nichts, wofür ich mich bestrafen müsste, immerhin macht doch jeder Mensch mal Fehler. Aber ich kann sie mir einfach nicht verzeihen.

    Entschuldige, ich hoffe das war jetzt nicht zuviel :-/ ....

    Ich freu mich sehr, dass du mir geantwortet hast. Das mit den Medikamenten wäre ansich bestimmt eine gute Unterstützung, aber damit möchte ich erst gar nicht anfangen.

    Ich freue mich auch desswegen so, weil ich mich ernst genommen fühle und jemand sieht, dass ich kurz vor dem Ende bin und alleine nicht weiterkomme. Tausend Dank für deine Anteilnahme und ich wünsche dir für deine Situation (auch wenn ich sie nicht kenne) das allerbeste!

    liebe Grüße,
    schwindelfrei

  • Hallo schwindelfrei!

    Zitat

    Ich bin desswegen hier, weil ich mit meiner Kraft am Ende bin. Ich schaffe es nicht, ihm die kalte Schulter zu zeigen, die Schuldgefühle zerfressen mich. Das Mitleid ist so groß. Ist hier jemand, der mir weiterhelfen kann? Wie soll ich anfangen, wie soll ich vorgehen? Wenn ich ihn rausschmeiße, sitzt er auf der Straße. Er hat niemanden. Nur mich. Ich habe riesengroße Angst und das hemmt mich. Noch dazu, weil er mich echt schon so weit gebracht hat, das ich in allem komplett an mir zweifle. Ich suche nach einem Ausweg. Nach einer Lösung. Irgendwas, womit ich mich retten kann. Wie ich mich retten kann.

    Dass du mit der Kraft am Ende bist glaube ich dir sofort, aber mal die Frage warum hast du Mitleid mit ihm? Er behandelt dich dermassen schlecht dass es dir doch egal sein müsste was aus ihm wird wenn du ihn rausschmeisst.

    Dass er niemanden hat wundert mich überhaupt nicht wer würde sich so etwas gefallen lassen :?: Wenn er sich anderswo so benehmen würde würde er so schnell rausgeschmissen werden, so schnell könnte er gar nicht gucken.

    Du brauchst professionelle Unterstützung damit du wieder etwas auf die Beine kommst. Denn du hast ein äusserst geringes Selbstwertgefühl und das bisschen das du hattest hat er erfolgreich vernichtet.

    Er ist zwar krank aber er will es nicht anders sondern hätte sich schon längst Hilfe geholt. So sitzt er in DEINER Wohnung, lässt sich vollaufen und tyrannisiert dich.


    Zitat

    Ich schaffe es nicht, mich von ihm zu lösen. Ich halte mich für einen Menschen, der es einfach verdient hat. Ich bin total eingefahren und er sagt mir dauernd wie schwer gestört ich bin und wie dringend ich Hilfe brauche.

    Klar brauchst du Hilfe und du bist auch krank aber bestimmt keine Hilfe um seine Trinkerei und alle diese Folgen auszuhalten. Du brauchst Hilfe um ihn endlich in die Schranken zu weisen und zuzusehen dass du ihn loswirst.

    Soll er doch sehen wo er bleibt, es gibt auch Notschlafstellen.

    Viel Kraft und alles Gute
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza.

    Ich möchte nochmal anmerken, wie schön das doch ist, ernst genommen zu werden! Desswegen, gleich schonmal Danke für deine Antwort, und dafür das du dich mit meinem Thema auseinandergesetzt hast. :oops:

    Warum habe ich Mitleid mit ihm..... wieder eine gute Frage! Ja, warum denn eigentlich? Weil er ein Problem hat, mehr als nur eines. Und er scheinbar nicht anders handeln kann. Und das tut mir einfach so Leid für ihn und wenn ich daran denke, dass er irgendwo sitzt, ganz alleine - dann bricht mir das leider immer noch das Herz. In Situationen wo er betrunken ist, dann ist es mir scheissegal. Aber ich habe es dennoch, nie geschafft ihn auf die Straße zu setzen. Vielleicht habe ich auch einfach nur Angst. Angst vor dem Alleine sein. Diese Angst, ist seit Jahren mein täglicher Begleiter. Vielleicht mach ich mir selbst etwas vor, habe gar kein Mitleid mehr mit ihm, benutze dieses Mitleid aber als Ausrede, um ihn "behalten" zu können, damit ich nicht alleine bin. Und in "guten" Zeiten, jemand da ist, der mich drückt und lieb hat. (ich weiß, dass hört sich sehr kindisch an. Bitte lacht mich dafür nicht aus.)

    Zitat

    Er ist zwar krank aber er will es nicht anders sondern hätte sich schon längst Hilfe geholt.

    Danke für diesen Satz. Wenn ich ihm das sage, sagt er immer ich habe ja keine Ahnung wie er leidet und wickelt mich dann mit seinen Worten wieder um den Finger, in dem er mir sagt, er ist psychisch so krank und hat schlimmste Depressionen. Es sei schon so viel schlimmes in seinem Leben passiert usw. Das macht mich dann erneut wieder weich (ich Idiot, wirklich. Dafür schäme ich mich richtig.) Er sagt dann es fällt ihm so schwer, sich eigenständig Hilfe zu holen. Aber wenn ich ihm die Hilfe anbiete, und er ablehnt oder es dann einfach ignoriert. Was soll ich denn machen? Ich arbeite 55 Stunden die Woche (noch dazu.) und habe auch nur begrenzt Urlaubszeiten. Es ist schon einiges an Urlaubstagen für ihn draufgegangen, mit mir wohin gegangen ist er nie. Da hatte er immer gute Worte dafür, warum es jetzt noch nicht an der Zeit dafür ist.

    Vor ein paar Tagen, habe ich ihm gesagt, er will doch gar nicht gesund werden. Er will sich weiterhin auf seiner Krankheit ausruhen sonst würde er etwas tun. Dann kommen wieder nur die typischen Antworten, er kann das nicht. Er ist unfähig sich Hilfe zu holen. Wenn ich ihm Hilfe anbiete, nimmt er mich glaub ich im Grunde gar nicht so ernst.

    Aber hier, dann wieder Vorwürfe mir gegenüber: Hätte ich mehr tun können? Hätte ich ihn einfach irgendwohin schleppen sollen, damit er die Hilfe bekommt die er braucht? Hab ich zu wenig getan? ... Im Grunde, Nein. Aber mein Gewissen spielt mir einen Streich.

    Ich weiß auch nicht. Es ist so schwer alles. Ich komme mir so schwach und unfähig vor, wirklich. Bin ich ja auch. Nach all dem was schon passiert ist, empfinde ich die meiste Zeit die wir zusammen sind eigentlich eh nur noch Abneigung und Hass auf ihn. Auf das, was er alles getan hat mir gegenüber, wo er doch wusste, dass ich noch so jung bin und das ich selbst einen Haufen Probleme und eine schreckliche Kindheit hatte! Sitze ich desswegen da und belästige alle Menschen in meinem Leben? Nein, ich habe mir Hilfe geholt und bin bereit an mir zu Arbeiten. Wenns so schnell und leicht ginge ;) ... Naja.

    Ich weiß, dass es Notschlafstellen gibt, darüber habe ich mich heute schon informiert. Weil er ja aktuell wieder einen Rückfall hat. Wie kann ich mein Herz aufhören lassen zu fühlen??? (die Frage ist nicht ganz so ernst gemeint) Ich weiß einfach nicht wie ich das ertragen soll.

    Tut mir leid, die ganze Dramatik hier. Ich hoffe, ihr findet das nicht lächerlich. Ich steigere mich auch nicht rein in etwas, denn ich drehe mich mittlerweile im Kreis und schaffe den Ausstieg nicht. ICH schaffe es NICHT. Aber ich will es schaffen. Und ich werde es wohl ertragen müssen, dass es sich nicht gut anfühlen wird.

    Oh Mann oh Mann.

  • Hallo schwindelfrei!

    Auslachen wird dich hier bestimmt niemand denn wir stecken doch alle in diesem Schlamassel und wir wissen wovon du schreibst. Mein Nochmann war zwar nie körperlich aggressiv aber es reicht auch wenn man psychisch terrorisiert wird.


    Zitat

    Weil er ein Problem hat, mehr als nur eines. Und er scheinbar nicht anders handeln kann. Und das tut mir einfach so Leid für ihn und wenn ich daran denke, dass er irgendwo sitzt, ganz alleine - dann bricht mir das leider immer noch das Herz.

    Er kann anders handeln aber nur dann wenn er merkt er kann seine Spielchen nicht mehr weiterspielen. Süchtigen muss es richtig dreckig gehen damit sie von sich aus handeln, es ist der sogenannte Tiefpunkt.

    Aber bei uns co-Süchtigen ist es oft genauso wir werden erst dann wach wenn wir nicht mehr können. Wir haben ein grosses Herz und immer Mitleid mit den anderen aber uns vergessen wir uns dabei.


    Zitat

    Vielleicht mach ich mir selbst etwas vor, habe gar kein Mitleid mehr mit ihm, benutze dieses Mitleid aber als Ausrede, um ihn "behalten" zu können, damit ich nicht alleine bin.

    Das ist schonmal ein guter Ansatz, ich dachte auch immer ohne mich würde der Partner verlottern, noch mehr trinken. Die Angst alleine zu sein hatte ich auch aber jetzt denke ich lieber alleine in Frieden leben als so einen Terror.

    Ich konnte die sogenannten "guten " Zeiten nicht mehr geniessen, ich wusste ja es hält nie lange an und war dadurch angespannt gereizt und nervös.

    Zitat

    Danke für diesen Satz. Wenn ich ihm das sage, sagt er immer ich habe ja keine Ahnung wie er leidet und wickelt mich dann mit seinen Worten wieder um den Finger, in dem er mir sagt, er ist psychisch so krank und hat schlimmste Depressionen

    Na klar, hat er schonmal darüber nachgedacht wie DU leidest? In der letzten Zeit wenn mein Partner so etwas sagte war meine Antwort darauf immer: "Wenn du so krank bist dann geh zum Arzt, ich bin weder Arzt noch in der Lage dir zu helfen". Punkt :!:


    Zitat

    Wie kann ich mein Herz aufhören lassen zu fühlen??? (die Frage ist nicht ganz so ernst gemeint) Ich weiß einfach nicht wie ich das ertragen soll.

    In dem du ihn mit realistischen Augen betrachtest, er ist ein Suchtkranker der sich auf deine Kosten ein aus seiner Sicht gutes Leben macht. Ertragen kannst und wirst du es auf Dauer nicht das kann niemand.

    Schau genau hin und sage dir du kannst ihm nicht helfen denn er will es gar nicht sonst hätte er schon längst von sich aus etwas unternommen.

    Du hattest es schwer im Leben und hast dir Hilfe geholt um es aufzuarbeiten - genau das kannst du von ihm verlangen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Liebe Schwindelfrei,
    natuerlich wirst Du hier ernst genommen, sehr ernst sogar. So ernst, dass es gar nicht einfach ist, Dir etwas zu schreiben....
    Du merkst ja schon, dass es gut tut, sich einfach mal alles von der Seele zu schreiben. Nur los, hau in die Tasten, egal wie ungeordnet es herauskommt.

    Du bist selbst in Therapie, das ist gut. Du sprichst nicht offen mit Deinem Therapeuten oder hast das Gefuehl das Gravierende Deiner Situation kommt nicht richtig rueber....das ist nicht gut.

    Vielleicht bekommst Du hier Denkansatze, die Du dann weiter mit Deinem Therpeuten aufarbeiten kannst.

    Mich hat es sehr betroffen, was Du schreibst.... von Dir zu verlangen, dass Du Dich ausziehst (was einen ja Schutzlos macht) und dann darueber herzuziehen wie haesslich Du bist....also wirklich, das ist schon sadistisch! Das braucht kein Mensch! Das ist GEMEIN!

    Du machst Dir Vorwuerfe, weil Du ihm mal eine "Kopfnuss" verpasst hast und findest dass Du es verdienst, wenn er Dich besoffen wuergt? Willst Du abwarten, bis er sich mal "in der Dosis vergreift" und zu lang und fest zudrueckt?
    Liebe Schwindelfrei, wir sind hier alle keine Psychologen, lediglich Menschen, die die ein-oder andere Erfahrung mit Alkoholkranken gemacht haben.

    Nutze die Gelegenheit, hier Deine Gedanken niederzuschreiben, oftmals ordnen sie sich schon ein wenig dabei. Und versuche bei Deinen Therapie-Stunden mal eine Stunde gezielt diesem Thema zu widmen. Das scheint dringlicher als die Aufarbeitung der weit zurueckliegenden Ereignisse.

    Liebe Gruesse, Lindi

  • Hallo erneut.

    Ich bin so gerührt, wirklich. Ich dachte nicht, dass man hier so auf mich eingehen wird. Ich möchte mich ja echt nicht zu oft bedanken, aber ich bin euch wirklich so dankbar!!

    Antwort an Speranza:

    Zitat

    Er kann anders handeln aber nur dann wenn er merkt er kann seine Spielchen nicht mehr weiterspielen. Süchtigen muss es richtig dreckig gehen damit sie von sich aus handeln, es ist der sogenannte Tiefpunkt.

    Ja... Ja.. wie oft habe ich das von meinem Vater gehört. Damals, als er meine Mutter verlassen hat und ich so traurig war und sie mir so Leid getan hat. Ich frage mich wie er es geschafft hat, wenn ich ihn Frage, sagt er mir eben immer, dass man durch den Schmerz durch muss. Aber er kann mir leider nicht genau sagen, wie er es geschafft hat Konsequent zu bleiben. Ich mein, gut mein Vater ist ein anderer Mensch als ich. Dennoch, es war für ihn auch eine schreckliche Zeit und er hat furchtbar darunter gelitten, dass es meiner Mutter so schlecht geht. Nun frage ich dich: wie erträgt man es, dass es einem Menschen, mit dem man emotional so verbunden ist, (und das bin ich leider noch so sehr, vorallem mache ich mir ständig etwas vor, wenn er wieder nüchtern ist und denke an die schöne heile Welt.) so schlecht geht? Wie erträgt man die Gedanken, dass er sterben könnte? Wie erträgt man es, dass er sich fühlt wie ein Häufchen Elend? ... Er tut mir so wahnsinnig leid, auch wenn ich weiß, dass er selber dran Schuld ist. Verdammt.


    Zitat

    Das ist schonmal ein guter Ansatz, ich dachte auch immer ohne mich würde der Partner verlottern, noch mehr trinken. Die Angst alleine zu sein hatte ich auch aber jetzt denke ich lieber alleine in Frieden leben als so einen Terror.

    Zitat

    Ich konnte die sogenannten "guten " Zeiten nicht mehr geniessen, ich wusste ja es hält nie lange an und war dadurch angespannt gereizt und nervös.

    Ich weiß genau was du meinst, ich bin auch nur mehr angespannt, bei mir geht es sogar bis ins aggressiv sein über. Theoretisch und Gedanklich denke ich mir genau dasselbe wie du. Aber praktisch sieht es da nicht so gut aus bei mir. Ich denke wirklich, dass es eine wahnsinnig große Rolle spielt, dass ich solche Angst, ja regelrechte Panik, vor dem allein sein habe. Das niemand mehr da ist, der mich mal drückt und in den Arm nimmt. Der mich nicht verlässt, weil ich meine Macken habe. Denn verlassen, würde er mich natürlich nie. Wieso auch. Er hats ja gut bei mir. Aber das muss ein Ende haben. Ich darf mich selbst doch nicht kaputt machen lassen, weil ich solche Angst vor dem alleine sein habe. Oh mann. Was ist wenn ich für immer alleine bleibe? So sehr wie ich mich zurzeit hasse, kommen diese Gedanken immer wieder in mir auf und es macht mir Angst. Ich fühle mich so minderwertig und unliebenswert, dass ich es kaum noch ertragen kann. Ich habe doch nie etwas böses gewollt.

    Zitat

    "Wenn du so krank bist dann geh zum Arzt, ich bin weder Arzt noch in der Lage dir zu helfen". Punkt Ausrufezeichen

    Ja, das finde ich gut. Das habe ich auch schon zu ihm gesagt. Aber das große Problem ist, er wohnt eben bei mir, und desswegen ist es einfach nur eine katastrophe. Weil Hilfe holt er sich keine. Ich kann ihm nicht helfen, auf keine Positive und auf keine Negative Art und Weise. Ich kann nur dasitzen und ertragen und zuschauen. Bin zu weich um ihn auf die Strasse zu setzen und zu weich um mich durchzusetzen. Er ist doch der Versager, NICHT ich!!!!!!!!!!!!!!! Ich könnte schreien.

    Bei all dem was ich schreibe, möchte ich zwischendurch nur betonen, dass ich mir sehr wohl bewusst bin, was ich zu tun habe. Ich könnte es nicht besser wissen. In ein paar Wochen werde ich hier schreiben und wahrscheinlich voller Trennungsschmerz sein und voller Schuldgefühle. Aber ich werde es durchziehen, egal was passiert. Egal wie lieb er ist. Ich muss. Ich will. Und wer will, der kann bekanntlich auch oder? ... Wo kriege ich nur die Kraft, dass alles zu verkraften und zu verarbeiten?? ... Ich habe Angst entgültig in ein tiefes Loch zu fallen und mich gar nicht mehr retten zu können. Was ist wenn die Panikattacken wieder kommen? Was ist wenn ich Suizid-Gedanken bekomme? Meine Lebensfreude ist bei Null. :( Ich will es schaffen, daran zu denken, wie gut es mir gehen kann wenn ich nur das richtige tue!! ... Ich will davon überzeugt sein, dass ich das richtige tue. Ich schwanke in mir immer, weil ich mir denke ich begehe einen Fehler.

    Antwort an Lindi:

    Zitat

    Du bist selbst in Therapie, das ist gut. Du sprichst nicht offen mit Deinem Therapeuten oder hast das Gefuehl das Gravierende Deiner Situation kommt nicht richtig rueber....das ist nicht gut.

    Ich bin just in dem Moment auf der Suche nach einem neuen Therapeuten. Insofern das möglich ist, nachdem ich jetzt schon fast ein Jahr Therapie mache. Aber ich glaube sie nimmt mich zu wenig ernst. Ich kann mich ihr nach diesem Jahr immer noch nicht richtig öffnen (ich kann mich schon öffnen, aber es fühlt sich nicht grade gut an), fühle mich bei heiklen Themen nicht wohl. Ich denke das muss geändert werden. Es gibt bestimmt irgendwo jemanden, der besser zu mir passt und vor dem ich mich besser öffnen kann. Das ist dringend nötig.

    Zitat

    Du machst Dir Vorwuerfe, weil Du ihm mal eine "Kopfnuss" verpasst hast und findest dass Du es verdienst, wenn er Dich besoffen wuergt?

    nein, nein. NEIN! Wenn ich stark bin und ein bisschen selbstsicherheit verspüre, dann schreie ich sogar das ich das nicht verdient habe. Aber wie ich schon geschrieben habe, mein Selbstwertgefühl ist bei null. Und das sage ich nicht nur so. Es ist bei null. in Den Moment wo er es tut, denke ich mir nur, ohja mach noch mehr, am besten du vernichtest mich. Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden. Ich verdiene das alles. Ich bin kein guter Mensch, ich habe schon soviele Fehler in meinem Leben gemacht. Also darfst du mich dafür bestrafen. Wenn nicht er es tun würde, würde ich es selbst, auf eine andere Art und Weise tun. :( ... Das schlimme ist, dass ich echt gut vernünftig denken kann. Meine Gedanken sind realistisch und meist klar. Ich weiß das ich es nicht verdient habe, aber mein Gefühl. Mein Gefühl sagt mir etwas ganz anderes. Und danach handle ich. Ich habe es nicht im Griff. ....

    Zitat

    Nutze die Gelegenheit, hier Deine Gedanken niederzuschreiben,

    Ich versuche es. Danke das du mich darauf aufmerksam machst. Ich bin eh ein wenig gehemmt. Damit nimmst du mir diese Hemmung ein wenig.
    :)

    Okay, nun sitze ich hier, und weine. Mir wird das durch das Schreiben hier aber nur noch mehr bewusst, wie dringend notwendig es ist, konsequent und hart zu bleiben. Bei allen Emotionen und Verstrickungen. Es ist nötig. Ich fange an zu realisieren, wie richtig das doch ist. Ich möchte das unbedingt weiterverfolgen. Dabei bleiben, dass es in MEINEM Gefühl die richtige Entscheidung ist. Ich schreibs mir am besten gleich auf einen Zettel, damit ich es mir immer wieder in mein Bewusstsein rufe. Bei all dem Schmerz, all der übrig gebliebenen Liebe, all dem Mitgefühl und Mitleid, bei all der Angst und Verzweiflung - es wird auf die Dauer das richtige sein. Es gibt doch auch noch andere Menschen. Hoffentlich.

    .... Ich wünsche einen schönen Abend. Und wenn ich darf, wünsch ich mir den auch. :roll:

    Alles Schöne,
    schwindelfrei

  • Hallo schwindelfrei!

    Zitat

    Nun frage ich dich: wie erträgt man es, dass es einem Menschen, mit dem man emotional so verbunden ist, (und das bin ich leider noch so sehr, vorallem mache ich mir ständig etwas vor, wenn er wieder nüchtern ist und denke an die schöne heile Welt.) so schlecht geht? Wie erträgt man die Gedanken, dass er sterben könnte? Wie erträgt man es, dass er sich fühlt wie ein Häufchen Elend? ... Er tut mir so wahnsinnig leid, auch wenn ich weiß, dass er selber dran Schuld ist. Verdammt.

    Man kann diesen Gedanken ertragen wenn man sich für den Partner nicht mehr verantwortlich fühlt und ihm die Verantwortung für seine Person zurückgibt. Sterben kann er auch wenn du ihm bei ihm bleibst denn er hört ja nicht auf zu trinken und du kannst ihn nicht davon abhalten.

    Es liegt nicht an dir ob er solange weitertrinkt bis er eventuell stirbt das liegt ganz alleine in seiner Hand. Es ist sehr schwer das auszuhalten es tut wahnsinnig weh :cry:

    Er hat sich für das Trinken und die damit verbundenen Risiken entschieden wofür entscheidest du dich?


    Zitat

    Wie erträgt man es, dass er sich fühlt wie ein Häufchen Elend? ... Er tut mir so wahnsinnig leid, auch wenn ich weiß, dass er selber dran Schuld ist. Verdammt.

    Indem du dir und ihm immer wieder sagst hol dir Hilfe. Was tut dir denn so leid? Dass er sich aufrappeln müsste damit es ihm besser geht? Dass er trinkt, dich misshandelt und es unter den Tisch kehrt?

    Zitat

    Das niemand mehr da ist, der mich mal drückt und in den Arm nimmt. Der mich nicht verlässt, weil ich meine Macken habe.

    Ein verständlicher Wunsch aber macht dein Partner das? Er drückt dir höchstens wieder den Hals zu das meinst du bestimmt nicht mit Drücken. Er verlässt dich zwar nicht weil du deine Macken hast aber hält sie dir ständig vor und redet dir ein dass du schlecht bist.

    Er kennt deine Angriffspunkte sehr genau und macht sich das zunutze um einfach so weitermachen zu können, er hält dich dadurch klein.

    Redet er auch von seinen Macken oder ist er fehlerfrei? Es stört dich unheimlich viel an ihm und das Gefühl ist goldrichtig. Folge diesem Gefühl, Mitleid verschlechtert das Ganze nur.


    Zitat

    Weil Hilfe holt er sich keine. Ich kann ihm nicht helfen, auf keine Positive und auf keine Negative Art und Weise. Ich kann nur dasitzen und ertragen und zuschauen.

    Dann ist ja alles geklärt, er will keine Hilfe also kann ihm keiner helfen. Du musst nicht zuschauen und du musst es nicht ertragen. Er ist kein Versager er ist sehr krank er ist Alkoholiker und seine Sucht lässt ihn so sein.

    Zitat

    Ich habe Angst entgültig in ein tiefes Loch zu fallen und mich gar nicht mehr retten zu können. Was ist wenn die Panikattacken wieder kommen? Was ist wenn ich Suizid-Gedanken bekomme?

    Dann kannst du dir Hilfe holen und dafür sorgen dass es dir besser geht. Obwohl ich denke wenn du den richtigen Schritt machst geht es dir besser - war bei mir wenigstens so.

    Zitat

    Egal wie lieb er ist.

    Hmmm na da habe ich aber ganz andere Dinge gelesen er ist Alkoholiker der wenn er getrunken hat äusserst aggressiv wird, das soll Liebe sein :?:


    Zitat

    Ich schwanke in mir immer, weil ich mir denke ich begehe einen Fehler.

    Sicher begehst du einen Fehler bzw, ein Fehlverhalten du denkst immer noch er würde sich ändern und dann wäre er wieder der Mann der lieb ist.
    Du begehst den Fehler nicht an DICH und DEIN Wohlbefinden zu denken.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Schwindelfrei,

    Du hast öfter geschrieben, daß Du derzeit kein ausreichendes Selbstwertgefühl/Selbstsicherheit hättest, was Deiner Schilderung nach in den Auseinandersetzungen mit Deinem Partner dazu führt, daß Du Dich nicht erwehrst weil Du in den Momenten tatsächlich glaubst, die Abwertungen und Erniedrigungen zurecht verdient zu haben.

    Mein Gedanke: ich könnte mir vorstellen, daß Du dadurch derzeit auch nicht "in Deiner Mitte" bist, das Geist und Körper keine rechte Einheit bilden, Du zerrissen bist, Du keinen richtigen, schönen Schattenwurf von Dir hast. Wenn dem so ist - und so wars bei mir - wärs vielleicht erstmal ein praktischer Schritt etwas für DEIN körperliches Wohlbefinden zu tun, in eine Therma zu gehen und DIR dabei auch eine Massage zu gönnen, vielleicht ein Friseurbesuch oder auch mal sog. "therapeutisches" Tanzen auszuprobieren. Mache ich derzeit und es hat mir zusätzlich geholfen, wieder besseres Körpergefühl herzustellen, mit meinem Körper besser zu kommunizieren und ihn besser zu verstehen, auch zu verstehen wie Geist und Körper zusammengehören, zu spüren wie sich Dein Körper anfühlen kann wenn er sich gut anfühlt um dann zu wissen, wie er sich in Co Ab Situationen schlecht anfühlt damit man die Co Ab Momente dadurch besser erkennt.
    Zur Ruhe kommen, durchatmen, SICH spüren, unverkrampft sein ohne Schuldgefühle wenn man nicht schuldig ist, Abstand halten. So wie Du eure Wohnsituation schilderst stell ich mir das kompliziert vor, ich hatte mit meinem (Ex?)Partner nicht zusammengewohnt, daher kann ich zum Zusammenwohnen mit einem Alk nichts sagen.

  • Deine Situation klingt sehr krass. Aber Du bist nicht für ihn verantwortlich. Du könntest Dich mit einem sozialpsychologischen Dienst in Verbindung setzen. Die werden ihm eventuell erstmal ein Zimmer zur Verfügung stellen. So kenne ich das. Oder Du gesht und überläßt ihm die Wohung. Du könntest mit ihm im nüchternen Zusatnad reden un dizhm sagen, dass dich das ganze zu sehr belastet und du erstmal räumlichen Abstand brauchst. Alleine sein mußt für eine Zeit.
    Guck, wie er dann reagiert. Du mußt een ganz ernst dabei bleiben udn ihm klar machen : Es geht Dir nciht gut. Es geht heir um Dich. Mach es nciht, um ihn zu eienr Therapie zwingen zu wollen. Wenn er die Gelegenheit dazu nutzt umso besser. Sag ihm, Du gehst oder er muß sich ne Bleibe suchen. DU gehst an dem Auf und ab zu Grunde. Wenne r trinken will kann er dies ja alleine in seiner Wohnung. Und wenn er Dich sehen will dann , wenn er nüchtern ist. Ich selber habe diese Konsequenz nie bei meinem Mann geschafft. ich bin gegangen und er trinkt noch immer. Aber eine Freundin von mir hat damit gute Erfahrung. Es ist sehr schwer etwas druchzusetzen, wenn man es schon tausend mal hat druchgehen lassen. Du hast sein Trinken immer toleriert. Auch obwohl er Dir gesagt hat, dass er abhänig ist. In Zukunft frage ihn, wie ER sich in Zukunft vorstellt, wie er mit dem problem umgehn möchte , denn DU kannst und willst es so nicht mehr. Da muß er sich selber Gedanken machen
    Diese ständigen Erniederigungen und was DU da beschreibst ist grausam. HAbe es selbst ähnlich durchgemacht. Es wird immer schlimmer udn Deine Seele geht nach und nach kaputt. Dieser Alkohol ist teuflsich udn es ist der Teufel, der da spricht. Gegen ihn kannst Du nichts anrichten.
    ER muß ihn bekämpfen.
    Sicher, es sit die Krankheit, die ihn zu diesem Monster werden läßt. Aber Du kannst es nciht trennen, Du wirst immer persönlich angegriffen. Wenn ein betrunkener ein Kind überfährt wird er auch als unzurechnungsfähig erklärt. Er hat es nicht mit Absicht getan. Aber das Kind bleibt tot. Möchtest Du das Opfer seienr Abhängigkeit werden. Das ist eine ganz wichtige Frage, die sich hier jeder stellen muß.
    Wer weiß, was als nächstes passiert, wenn er betrunken ist. Immerhin ist er schon ahndgreiflich geworden. Du solltest jetzt Klartext reden. Dazu muß Dein Kopf aber auch erstmal klar werden.
    Wünsche Dir viel Kraft dazu.

  • Liebe Schwindelfrei,
    ein anderer Therapeut ist vielleicht eine gute Idee. Manchmal stimmt halt die Chemie einfach nicht, obwohl die jetzige Therapetin vielleicht fachlich durchaus qualifiziert ist.

    Ich hatte neulich eine Fernsehsendung gesehen, eine Diskussionsrunde, da ging es um was ganz anderes, als Alkohol.... eingeladen waren verschiedene Experten, auch ein Psychologe. Der Mann strahlte so was aus, so eine innere Ruhe, so als ob ihm nichts menschliches fremd sei .... ich schwoer Dir, ich haette mir vorstellen koennen, diesem Menschen ALLES ueber mich zu erzaehlen .... obwohl er als Mann keineswegs attraktiv fuer mich war.

    Dein Selbstwertgefuehl, Deine Wahrnehmung Deiner Person... das ist definitiv ein Punkt, der genauere Betrachtung verdient.

    Du hast Angst, niemanden mehr zu finden...allein zu bleiben. Sieh es mal so, wer vermutlich Niemand anderes findet, ist Dein jetziger Wohnungsgenosse. "Partner" will mir da nicht so recht ueber die Lippen. Was macht er? Er haelt Dich so klein, zerstoert den letzten Rest an Selbstachtung...mit dem Resultat dass Du denkst, Du muesstest ja noch fast froh und Dankbar sein, dass wenigstens er Dich will. Das ist eine ganz perfide und ausgekluegelte Taktik! Das ist Absicht!

    Vielleicht findest Du nicht gleich sofort jemand anderes, das kann sein. Diese Zeit wirst Du auch benoetigen, um zu genesen. Aber es gibt da draussen in der weiten Welt ganz bestimmt Jemand ....Fuer Dich.
    Gruesse, Lindi

  • Hallo Schwindelfrei,
    ich weiss nicht, ob Du hier ein bisschen in anderen Threads rumliest....ich erinnere mich an eine Teilnehmerin "Habangst", die auch noch sehr jung war, als sie in das Abhaengigkeitsverhaeltnis geriet. Evtl magst Du es ja durchlesen, denn bei Anderen sieht man oft viel klarer, woran es hapert, als bei der eigenen Situation. Diese Teilnehmerin hat uebrigens einen Ausweg aus ihrer Situation gefunden, gibt sogar noch ein happy-end in dem Fall :wink:
    Vielleicht gibt Dir das ein wenig Mut.
    Lindi

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich wollte nur kurz Bescheid geben, dass mein Internet zuhause einen Ausfall hatte und ich gerade in der Arbeit bin und leider keine Zeit habe zu Antworten. Ich hoffe, dass mein Internet heute abend funktioniert und ich euch antworten kann. Ich möchte euch nämlich sehr gerne Antworten und hab auch noch etwas zu sagen.

    Ich bin gerührt! Danke und ich habe heute abend hoffentlich die Möglichkeit in Ruhe und Klarheit zu antworten.

    alles schöne,
    schwindelfrei

  • Hallo schwindelfrei, versteh mich nicht falsch, aber ich wäre fast froh wenn mein Mann mich schlecht behandeln würde, denn dann könnte ich ihn loßwerden- das weiß ich!!!!!!!!!
    mein Mann trinkt fällt in sich zusammen und schnarcht, Sex hatte ich seit 10 Jahren nicht mehr, aber er ist immer nett und hilfloß und tut alles für mich--- nur mit dem trinken aufhören kann er nicht!!!
    Daher habe ich wenn ich mal hart zu ihm bin und sage, ich liebe dich nicht mehr, ich sehe dich nur noch als guten Freund ---verlasse dich nicht---bist mein bester Freund---lasse mich nicht scheiden---und in drei Jahren ist das Haus abgezahlt---und zerstöre nicht unser Heim!!!!!!!!!!!
    DOCH DABEI FEHLT MIR NÄHE!!!!!!!!!!!!!!!!!
    ER UMARMT MICH NICHT WIE IM LIED VON ANNETT LOUISIAN BERÜHREN UNSERE LIPPEN SICH BEI BEGRÜßUNG UND VERABSCHIEDUNG KAUM!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Im Lied geht diese Frau mit dem Koffer zur hinteren Gartentür und er weiß nicht das sie ihn gerade verläßt.
    W A R U M S C H A F F E I C H D A S N I C H T !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Lg Marni

    Mein Mann trinkt und ich weiß nicht was ich will-Scheidung oder ???

  • Marni : ich kenne das zu gut! Meine Frau trinkt doch eigentlich auch "nur". Sie macht doch sonst nichts Außergewöhliches, außer dass sie ständig nach Sekt & Co riecht, manchmal wirr redet und "für mich und meine eigenen Problemchen" halt niemals da ist.
    Trotzdem werde ich damit nicht fertig, bei ihrem Verfall zuzusehen und nun mit einem völlig anderen Menschen zu leben, wie anfangs

  • hallo an alle.
    entschuldigt, dass ich mich erst jetzt melde. habe ein ganz schlechtes gewissen desswegen. ich konnte nicht früher. mein computer zuhause hat den geist aufgegeben und in der arbeit bin ich nie dazu gekommen zu antworten. noch dazu ist zuhause alles drunter und drüber gelaufen.

    ich möchte euch jetzt kurz antworten, da ich gerade wieder in der arbeit bin.

    an speranza:

    Zitat

    Er hat sich für das Trinken und die damit verbundenen Risiken entschieden wofür entscheidest du dich?

    ich habe mich entschieden in zurück in seine heimat zu bringen. er ist nun dort, trinkt dort weiter und hintergeht mich scheinbar auch mit einer frau. ich habe furchtbare tage hinter mir. ich bin völlig aufgelöst. schwanke zwischen, trauer, wut, eifersucht, liebe, hass, ekel, verzweiflung. ich weiß, dass ich die richtige entscheidung getroffen habe. aber er hat mein herz zerissen. ER. wieso zerreisst er mein herz, nachdem was ich alles getan habe? das finde ich nicht gerecht ....

    Zitat

    Indem du dir und ihm immer wieder sagst hol dir Hilfe. Was tut dir denn so leid? Dass er sich aufrappeln müsste damit es ihm besser geht? Dass er trinkt, dich misshandelt und es unter den Tisch kehrt?

    was mir so leid tut... ist eine gute frage. er hat mich soweit manipuliert, dass ich nur mehr an mir zweifle und mir denke, dass ich so viel schuld an allem habe. das ich so viel falsch gemacht habe, und es anders hätte machen müssen. ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. er hat mich total im griff. ich weiß ja, dass ich selber dran schuld bin, wenn ich nicht aufhöre mir solche gedanken zu machen. aber das fällt sooo schwer. in manchen momenten sehe ich wie verworren das alles ist, dass er mich manipuliert hat. in anderen momenten, habe ich das gefühl, gar nichts, aber auch gar nichts gut gemacht zu haben. :(

    seit diesem wochenende aber, tut er mir nicht mehr leid, was ich erleben musste, war der reinste horror. meine gefühle schwanken trotzdem hin und her und sind verwirrt, aber er tut mir nicht mehr leid. ich sehe ihn als das allerletzte an, nachdem was er mir angetan hat.

    Zitat

    Ein verständlicher Wunsch aber macht dein Partner das? Er drückt dir höchstens wieder den Hals zu das meinst du bestimmt nicht mit Drücken. Er verlässt dich zwar nicht weil du deine Macken hast aber hält sie dir ständig vor und redet dir ein dass du schlecht bist.

    Er kennt deine Angriffspunkte sehr genau und macht sich das zunutze um einfach so weitermachen zu können, er hält dich dadurch klein.

    Redet er auch von seinen Macken oder ist er fehlerfrei? Es stört dich unheimlich viel an ihm und das Gefühl ist goldrichtig. Folge diesem Gefühl, Mitleid verschlechtert das Ganze nur.

    du hast SO recht mit dem was du schreibst. er hält mir ständig vor, was ich nicht alle anders machen sollte und müsste. und das es nicht normal ist wie ich mich verhalte. bezeichnet mich als hochgradig gestört. usw. ich habe mich so weit geöffnet, das er wirklich meine angriffspunkte kennt. er weiß auch, wie sehr ich mitfühle und mitleide mit jemanden und wie schnell mir jemand leid tut. das nutzt er schamlos aus. oder hat es schamlos ausgenutzt. mal sehen was noch kommt.

    er redet auch von seinen macken, aber nicht in der hauptsache. ihm fällt das sehr schwer, sich einzugestehen, dass er viel falsch macht. und wenn er es sich eingesteht, denke ich, ist es auch nur ein mittel zum zweck. er manipuliert damit, damit er danach auch reichlich kritisieren kann.

    Zitat

    Dann ist ja alles geklärt, er will keine Hilfe also kann ihm keiner helfen. Du musst nicht zuschauen und du musst es nicht ertragen. Er ist kein Versager er ist sehr krank er ist Alkoholiker und seine Sucht lässt ihn so sein.

    das wollte ich auch gar nicht so hart ausdrücken, dass er ein versager ist. aber es macht mich wütend, dass er mich als versagerin bezeichnet die nichts auf die reihe kriegt. ich kriege sehr viel auf die reihe, trotz der katastrophalen zustände. und da fand ich es nur gerechtfertigt, ihn als versager zu bezeichnen. obwohl mir das auch gleich wieder leid tut. oh mann.

    Zitat


    Hmmm na da habe ich aber ganz andere Dinge gelesen er ist Alkoholiker der wenn er getrunken hat äusserst aggressiv wird, das soll Liebe sein

    nein, keine liebe. wie gesagt, ich habe das wochenende wirklich gelitten. er ist es nicht wert. er ist ein furchtbarer mensch, der nichts was ich tue wertschätzt. ich war blind und naiv. :( und jetzt sitze ich hier, und mein herz ist so zerbrochen, ich weiß gar nicht wie ich es wieder heilen soll. es fühlt sich so ungerecht an.

    Zitat


    Du begehst den Fehler nicht an DICH und DEIN Wohlbefinden zu denken.

    diesen fehler habe ich erkannt, er ist jetzt auch nciht mehr hier. ich hoffe, ich kann bald irgendwann anfangen an mich zu denken. mir zu verzeihen und mein herz zu heilen. ....

    danke für deine antwort speranza. ich bin gerade echt am ende. einerseits mehr als erleichtert, andererseits bin ich so chaotisch im kopf. ich stehe total unter druck und mein brustkorb fühlt sich an als würde er platzen. das ist alles so schrecklich. was habe ich nur getan.... ich fühle mich wie ein stück dreck.

    (wie ihr seht, ich bin gerade in keiner guten verfassung und schwanke zwischen meinen gefühlen sehr umher...)

    an rhein:

    Zitat

    ich könnte mir vorstellen, daß Du dadurch derzeit auch nicht "in Deiner Mitte" bist, das Geist und Körper keine rechte Einheit bilden, Du zerrissen bist, Du keinen richtigen, schönen Schattenwurf von Dir hast.

    nein, das bin ich absolut nicht. keine einheit. ich bin nur zerrissen. meine gefühle und mein kopf. ich kann es nicht mehr ordnen und einen richtigen und schönen schattenwurf habe ich schon gar nicht. ich hasse mich und fühle mich total als opfer :( ich würde so gern wo anders sein, nur nicht da.

    therapeutisches tanzen. das hört sich ja interessant an. .. gibt es solche angebote in jeder stadt? darüber werde ich mich mal informieren.


    das mit dem zusammenwohnen hat sich dieses wochenende eh erledigt. ... ich weiß nicht, schuldgefühle einfach wegzukriegen ist glaube ich nicht so leicht, wenn man ein jahr eingeflöst bekommen hat, das man schuld ist. ...

    an paddy:

    wie schon paar mal geschrieben: er ist jetzt aus meiner wohnung draussen. das ist alles so schwer, weil ich draufgekommen bin, dass er mich sehr manipuliert. ich weiß gar nicht mehr was ich glauben oder nicht glauben soll. eigentlich hatten wir gute gespräche miteinander, aber die hat er dieses wochenende in den müll geworden, hat mich erniedrigt und aufs allerletzte verletzt. besoffen war er dabei natürlich, aber irgendwo ist schluss. mir fiel es wie schuppen vor die augen, das er wohl ein ziemlicher lügner ist. oder jemand, der die leute täuscht. ich glaube an gar nichts mehr. und das ist auch wieder furchtbar. weil ich das vergangene jahr alles gegeben habe und jetzt stehe ich da, und fühle mich beschmutzt und ausgenutzt. verarscht und betrogen. es tut unheimlich weh, und das dauert bestimmt lange bis ich es verkraftet habe. ich bereue sovieles. .... wie kann ein mensch nur so grausam sein???? :-(((

    Zitat

    Möchtest Du das Opfer seienr Abhängigkeit werden. Das ist eine ganz wichtige Frage, die sich hier jeder stellen muß.

    ich befürchte, ich bin schon das opfer seiner abhängigkeit geworden. ich habe zu spät gehandelt. das schicksal, hat mir die augen geöffnet. aber ich bin am ende. und kaputt. und alleine. ich habe mich verloren, in ihm und seiner abhängigkeit. ....

    ich möchte mich hier nicht so sehr in die opferrolle stellen, ich hasse es mich selbst zu bemitleiden, aber es ist gerade so. ich kann gar nicht anders. ich fühle mich so. .... und es gibt gerade keinen ausgang zu sehen.

    ich glaube mein kopf wurde ziemlich gewaschen. ... die kraft kann ich gut gebrauchen, danke!!

    an Lindi:

    ja, ein anderer therapeut muss hör. ich halte ihn für fachlich sogar sehr qualifieziert, aber wie du schreibst, wenn die chemie nicht passt, dann ist ein anderer therapeut eine gute idee.

    ich kenne das was du beschreibst, ich habe im echten leben mal so einen menschen kennengelernt. schon sehr verblüffend und auch sehr sehr angenehm. leider habe ich diesen menschen aus den augen verloren. ja, wie auch immer.

    Zitat

    Du hast Angst, niemanden mehr zu finden...allein zu bleiben. Sieh es mal so, wer vermutlich Niemand anderes findet, ist Dein jetziger Wohnungsgenosse. "Partner" will mir da nicht so recht ueber die Lippen. Was macht er? Er haelt Dich so klein, zerstoert den letzten Rest an Selbstachtung...mit dem Resultat dass Du denkst, Du muesstest ja noch fast froh und Dankbar sein, dass wenigstens er Dich will. Das ist eine ganz perfide und ausgekluegelte Taktik! Das ist Absicht!

    ach, der hat schnell wieder jemand anderen, den er zerstören kann. ich habe übers wochenende, mit einer bekannten von ihm gesprochen (das hat sich zufällig ergeben) ... und die hat mir dinge erzählt. er ist meister dabei menschen aufzusaugen und zu manipulieren, sie in seinen bann zu ziehen, alles schön zu reden, bis sie dann irgendwann völlig kaputt neben ihm stehen. sie meinte sogar, dass sie den eindruck hatte, es tut ihm gut, andere so kaputt zu machen. ja linid, das ist eindeutig eine taktik. ich wollte es scheinbar nicht sehen. aber jetzt sehe ich es sonnenklar vor meinen augen, das fast alles manipulation war. das ich zu naiv war. und viel zu sehr an das gute im menschen geglaubt habe. ich bin fertig mit mir gerade. ich weiß nicht wie ich das verarbeiten soll. :( das fühlt sich so scheisse an!!!!

    Zitat

    benoetigen, um zu genesen. Aber es gibt da draussen in der weiten Welt ganz bestimmt Jemand ....Fuer Dich.

    danke für deine lieben worte! und übrigens auch für den tipp, in dem thread von habangst zu lesen. ich denke aber, bei mir wird es kein happy end geben. ich halte ihn mittlerweile für einen bösen menschen. und ich möchte keinen bösen menschen an meiner seite haben. nein. NEIN. wie konnte ich nur so blind sein? mein herz, er hat es. es muss aufhören. ich brauch es wieder. ....

    ja, ich bin ein bisschen wirr, tut mir leid, wenn ich mich wiederholt habe und nicht recht geordnet auf euch wirke. ich befinde mich sehr unter anspannung. ich bin froh, dass ich es überhaupt geschafft habe zu antworten.

    ich bin richtig verzweifelt. bin gespannt, wie es weiter geht. und ob es weitergeht. ich hoffe, ich kann stark bleiben und nein zu ihm sagen. ich hab solche angst leute. ....

    ich fühle mich so fremd in mir. :(

  • ich fühle mich so minderwertig. so verarscht. so ausgenutzt. das gefühl ist so furchtbar. ich habe mich noch nie so ausgenutzt gefühlt. ich habe es zugelassen. ich bin schuld daran. ich werde noch wahnsinnig hier. ich kann gar nicht arbeiten. ich will ins bett. ich will das es aufhört weh zu tun. ich will das der hass verschwindet. ich weiß, ich muss geduldig sein. aber ich habe keine kraft mehr für das alles.

    ich habe das gefühl unterzugehen. diese stimmungsschwankungen sind der horror. werde ich das jemals überstehen, ohne bleibende schäden? ...

    ich weiß nicht, womit ich es verdient habe, das man mich so behandelt. ich sollte aufhören, mich immer so sehr für andere einzusetzen.

    es tut mir leid, dass ich so jammere, aber es tut mir so gut, es irgendwo aufzuschreiben. ich hoffe es stört hier nicht. es hilft mir meinen verstand nicht zu verlieren. ich möchte dort hin, wo ich erkenne was mir gut tut, und wo ich auch etwas für mich tun kann. ich möchte raus aus den schuldgefühlen, aus der wut und der trauer. ich möchte, dass das alles ein ende hat. BITTE! :(

  • Uiui, Schwindelfrei, das hoert sich ja so an, als ob grad alles ins rollen kommt, bei Dir!
    Hm, einiges von dem, was Du schreibst kenne ich sehr gut...das Beste gegeben zu haben....und es wurde in den Schmutz getreten, nicht geschaetz, nicht wert geachtet und kaputt gemacht. Das ist sehr bitter. Aber, es ist normal. Also sooo gestoert, wie er es Dir gerne einreden wollte, bist Du wohl nicht, oder dann bin ich es auch....und viele Andere ebenso!
    Allerdings, und das ist vielleicht ein Unterschied, ich fuehle mich nicht schuldig. Ich hab alles gegeben und selbst wenn ich mehr als "alles" gegeben haette, haette es nichts, aber auch wirklich nichts geaendert!

    Dieser Schuldkomplex, den Du scheinbar seit ewigen Zeiten rumschleppst, ja, der gehoert analysiert und geheilt .... nicht von uns "Laien", sondern eben von Jemand, der weiss, was er tut.

    Ansonsten, wie waers, wenn Du Dir Deinen eigenen Beitrag von oben ausdruckst, in mindestens 20-Punkt-Schrift, einige Passagen darfst Du gerne rot markieren, und Dir an den Kuehlschrank pappen...fuer die Stunden, in denen Du umfaellst, in denen Du Dir selbst einredest, so schlimm wars doch gar nicht, und ueberhaupt, wenn es auch nur ein bisschen halb so schlimm war, dann bestimmt weil ich selber Schuld war....
    So Anwandlungen kommen evtl. die naechste Zeit, also sei gewappnet!

    Und ein Nachtrag: mit dem "Happy-End" bei Habangst meinte ich nicht, dass sie mit ihrem Peiniger nun Kuesschen tauschend auf der Parkbank sitzt......nein. Sie ist ausgezogen (war finanziell abhaengig) und hat einen Job gefunden, der ihr hoffentlich Freude macht....DAS meinte ich mit Happy-End!
    Und Du bist auch auf dem Weg dahin, so wie es aussieht.

    Schau mal, ob Du Dein Computerproblem beheben kannst....denn die naechste Zeit wird vielleicht etwas schwer. Und bevor Du eine gewisse Person kontaktierst, schreib lieber hier rein, was Dich bedrueckt!
    Hab ein bisschen Zuversicht, der Anfang ist gemacht!
    Lindi

  • Hallo Lindi!

    Danke für deine schnelle Antwort. Musste gerade etwas arbeiten, dass hat meinen Kopf wieder ein bisschen frei gemacht. Ich habe ja vorhin nicht einmal mehr auf die Groß- und Kleinschreibung geachtet. Naja.

    Ja, es kommt alles ins Rollen. Eventuell hat es sich schon ausgerollt. Wenn ich kurz erzählen darf: Er ist jetzt wieder in der Heimat, ist bei einer Bekannten untergekommen. Ich bin am nächsten Tag nochmal kurz vorbei, weil ich ihn noch einmal sehen wollte. Ich sah die beiden zusammen im Bett liegen und er war stockbesoffen. Beziehungsweise er ist gelegen und sie ist gesessen, aber noch ein stück näher und sie wären aufeinander gelegen. Das finde ich das allerletzte, vorallem weil er diese Frau nicht wirklich kennt. Ich war nicht einmal zwölf stunden weg von dort. Alles erschien mir wertlos, all seine Worte und all meine Worte. Eigentlich hatten wir so ein gutes Abschiedgespräch. Ich habe ihm geglaubt. Aber diese Aktionen zeigen mir zum Ersten, dass er gar keinen Willen aufbringen kann oder möchte (das sei einmal dahingestellt) und das er auch nicht ansatzweise irgendwas kapiert hat. Das er mit dieser Frau im Bett gelegen ist, hat mir mein Herz zerfetzt. Ich kam mir so ausgetauscht vor. Er wurde hochgradigst nervös und hat mich aus dem Zimmer gedrängt, ohne mir die Person vorzustellen. Dann war er total bleich und nervös, und versuchte sich zu rechtfertigen, das er mehr am Ende sei als er gedacht habe und das sie sich doch zu ihm gesetzt hätte. Rechtfertigungen über Rechtfertigungen. Dann hat er mich noch beschimpft, weil ich ihm gesagt habe, wie furchtbar enttäuschend und furchtbar schrecklich ich das finde. Dann hat er wieder umgeschwenkt, weil ich zu weinen begonnen habe und mir gesagt das er mich liebe. Sollte scheinbar quasi als Beruhigung dienen. Ich bin dann einfach gegangen. Ich wünschte, mir wäre das alles erspart geblieben. Nun weiß ich aber, wo ich dran bin, und was seine Worte wert sind. Ist ja schon fraglich, ob er sich überhaupt noch einmal bei mir meldet. In Kontakt muss ich nochmal mit ihm treten, weil er etwas hat, was mir sehr wichtig ist. Ich habe mich die ganze Zeit von ihm täuschen lassen. Ich dachte immer, er ist ein guter Mensch, der es nie böse meint. Viele Dinge sprechen dagegen. Alleine was ich von einer alten Freundin von ihm gehört habe, die kannte ihn früher und sie kannte auch noch eine andere Person die ihm nahe stand. Mit denen hat er immer das gleiche abgezogen, sie manipuliert, und über einen langen Zeitraum hart verletzt. Sie hat gemeint, sie hatte damals das Gefühl, als würde es ihm gut tun, wenn er andere Menschen so aussaugen kann.

    Wie auch immer.

    Es freut mich, dass du keine Schuldgefühle hast. Ich werde zusehen, dass ich das mit einem Therapeuten, darüber spreche und Lösungen und Gründe dafür finde.

    Das ist eine gute Idee, sich das aufzuhängen. Ich habe nur Angst, dass es mich dann noch mehr verfolgt. Am liebsten würde ich alles von ihm vernichten und einfach vergessen. Ich weiß, so wirds nicht gehen. Ich könnte es ja mal versuchen. Damit ich mir immer wieder vor Augen halte, was passiert ist. Ich denke, diese Schuldgefühle kommen desswegen, weil ich mich oft auch falsch verhalten habe. Total ausgerastet bin in seiner Gegenwart, und wütend wurde (auch wenn er nüchtern war.), Ihn beschimpft habe, und ihm sogar mal geschlagen habe. ... Ich möchte hier eigentlich nicht von Schuld reden, und ich möchte mein Fehlverhalten auch nicht auf andere abschieben. Dennoch denke ich, dass meine extreme Wut, reaktionen auf das waren, was er mit mir in alkoholisiertem Zustand gemacht hat. Es war trotzdem falsch. Ich hätte vernünftiger sein sollen. Bin ich ein schlechter Mensch? Ich weiß es nicht mehr, er hat mir so den Kopf verdreht.

    Wird jetzt wohl keine leichte Zeit auf mich zukommen, das ist mir klar Lindi, danke das du mich daran erinnerst. Ich neige zur Verdrängung. Das sollte keinesfalls passieren, irgendwann holt es mich dann wieder an.

    Okay, verstehe. Ich hab nach dem Thema jetzt noch nicht gesucht. Hab ich dann also falsch verstanden mit dem Happy End. Ich hoffe ich kann meinen Weg gut meistern.

    Wenn alles gut geht, sollte mein Computerproblem spätestens morgen behoben sein. Wenn alles perfekt läuft, eventuell sogar schon heute.

    Das mit der Zuversicht fällt mir sehr sehr schwer, wenn ich so hin und her gerissen bin und mich selbst gar nicht ordnen kann und vorallem, wenn ich nicht mehr weiß, was richtig oder falsch ist.

    Alles Liebe,
    schwindelfrei

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