• Das mit der übergreifenden Abstinenz halte ich genauso.

    Ich bin auch davon überzeugt, dass wenn ich kiffen würde, ein Alkrückfall ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen würde.

    Ebenso die Klarheit steht für mich an oberster Stelle.

    Mein Bewältigungen und Aufarbeitungen wären ohne diese nicht denkbar!

    Warum ich um das Thema "Risikominimierung" so einen großen Bogen mache, zumindestens so wie sie in den Grundbausteinen hier beschrieben wird, weiß ich nicht so recht.

    In meiner real SHG war die Tolleranz an dieser Stelle groß und auch meine Erklärung, ich müsse meinen klaren, drogenfreien eigenen Weg suchen/finden, wurde akzeptiert!


    Ob das klappt weiß ich selber nicht, NUR:
    Ich bin überzeugt davon, dass es funktioniert!
    Ich weiß, was ich verlieren würde und will es auf keinen Fall verlieren!
    Ich habe mir selber Konsequenzen gesetzt, sollte ich auf "meinem" Weg scheitern! (Sucht- Therapie)

    LG, Erik

  • Hi Erik!

    So viel verstanden und doch nichts kapiert, an der gleichen Schizophrenie bin ich vor 10 Jahren auch mal gescheitert, darauf folgten dann nochmal 8 Jahre Versklavung (irrelevant ob nun polytox, oder wie auch immer, Sucht=,Sucht) bis ich begriffen habe der beste eigene Weg ist wohl der der Erfahrung anderer....

    Grüße Sven....

  • Ich denke, dass man von einem Erfahrungs- und Meinungsaustausch im Grunde eh nur profitieren kann.

    Allerdings bin ich ebenfalls der Meinung, dass das Leben eines Menschen mitsamt Vergangenheit, Psyche, Seele usw. nicht pauschalisiert werden kann. Einen Menschen aus welchem Grund auch immer in die falsche Schublade zu stecken kann sehr gefährliche Folgen für den jenigen haben.

    Was gut für den einen ist, muss nicht zwangsläufig gut für den anderen sein...

    LG, Erik

  • Hi, wenn das so ist daß du um Risikominimierung einen Bogen machst ohne daß du dir im Klaren darüber bist warum, würd ich mir gerade darüber gründlich Gedanken machen: irgendeine versteckte Motivation fürs Bogen-machen wird es ja geben; vielleicht lernst du Wichtiges beim Nachforschen über dich selbst? -- Ich glaube auch daß die Leben der Menschen individuell sind; aber die Suchtmechanismen die ich von mir und Andren (Mitpatienten inner LZT, SHG) kennengelernt habe, die waren sich eigentlich erschreckend ähnlich. Und auch die gelungenen Wege aus der Sucht von denen die es lange geschafft haben (ich gehör noch lang nicht dazu) hatten eines gemeinsam: eben Risikominimierung... hab ich mich auch früher gegen gewehrt mit den üblichen Folgen... LG

  • Hi Erik!

    Nur kurz noch zum drüber nachdenken, dann war's das von mir, da wir das fast gleiche Thema bei Dir ja schon hatten....

    Was denkst Du warum ich mir das mit dem Joint bauen denken konnte?....

    Ganz einfach, weil ich die Geschichte schon durch hab, Sucht ist im Kern nichts individuelles, genauso wie der Weg daraus, der Individualismus kommt erst bei der Gestaltung, des Weges, zumindest wenn das Ziel das gleiche sein soll.....

    Eine zufriedene Abstinenz.....

    Grüße Sven....

  • Die einzige Motivation, die ich mir herleiten konnte (kann), ist einfach, nämlich dass ich außer dem "normalen" Konsumenten von Hasch, Alk und gelegentlich anderen Sachen eigentlich noch nie etwas anderes kennengelernt habe.

    Im Grunde alle Leute, die ich kenne (mit Ausnahme der ersten Bekannschaften aus der realen SHG) haben in irgendeiner Form mit Drogen zu tun.

    Ob´s der Stiefvater mit Bier beim Grillen (sehr kontrollierter Trinker), meine (wenigen) Kumpels beim Kiffen oder im Grunde bei nahe alle trinkenden Zuhörer und Sympathisanten meiner Straßenmusik...

    Wie schon erwähnt, habe ich einen großen Teil meiner Identität (!) Drogen "zu verdanken". Das sich das noch verschiben wird (aber eben nur mit den abstinenten Jahren) ist klar, aber ich werde es nie ganz rausbekommen...

    Denke ich zumindestens momentan...

  • Na da siehste mal ich stand mit 21 schon mal vor dem AUS....
    Als alles wieder roger war ging's wieder von vorne los, das nächste mal dann mit 25, dann mit 27, dann mit 29 und dieses mal hab ich Kompromisse ausgeschlossen, Hintertüren geschlossenen und einfach alles dafür getan das das eben das letzte mal, Boden verlieren bleibt....

    Grüße Sven....

  • glück auf erik

    Zitat von GKrazzhoopper

    Bis jetzt "warte" ich immer noch auf die Situation, die es mir einmal schwer macht, oder anders gesagt, in der ich mich mal richtig mir selber beweisen muss!

    ich komm andauernd in situationen in denen ich gut damit leben kann, dass andere alk trinken, ohne sie zu suchen bzw. drauf zu warten.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • s.z.
    Wie kannst du denn mit 21 und einem völlig anderen Lebensweg von der "selben Schizophrenie" schreiben?
    Ich war mit 21 noch vollkommen wo anders und bin es offensichtlich jetzt auch, denn mit dem Geiste eines 21jährigen würde ich jemanden, der um die 30 ist nur vergleichen, wenn ich ihn damit beleidigen wöllte...

    Vielleicht ist es ja das, was ich mit Schubladendenken meine. Wieso gehst du davon aus, dass wir die gleichen Suchtcharaktere sind?

    Selbsthilfe sollte nicht sein, den anderen zu belehren oder glauben machen wollen, dass man den Weg des anderen schon mal vorgegangen ist...
    Das hilft nicht, meiner Meinung nach.

    Vielmehr sollte es ein Austausch der eigenen Erfahrungen sein, bei denen man sich das annimmt, wovon man meint, dass es zutrifft.


    Deswegen:
    War war der Anstoß, die Motivation, der Grund etc. für dich, wieder an einem Join zu ziehen?
    (Völlig egal, wie und warum oder ob du dich dafür vorbereitet oder dessensiblisiert hast...)


    Sollte kein Angriff sein, jedoch finde ich Sätze wie

    Zitat

    Nur kurz noch zum drüber nachdenken, dann war's das von mir, da wir das fast gleiche Thema bei Dir ja schon hatten.... "


    schlicht überheblich...

    "Also denk mal drüber nach..."

    Nee, eben nicht!
    Lass uns im Dialog bleiben, bringt mir viel mehr :)

    LG, Erik

  • Hi Erik

    Ist ja lustig was Du da so reininterpretierst...

    naja mit'n Kiffer Kumpels rumchillen und Joints rollen erinnert mich nun mal an die Erfahrungen die ich mit 21 gemacht habe....

    Wenn's nen Grund gab dann zu wenig Distanz zum Suchtmittel....

    Der Rest steht alles schon da....

    Im übrigen ist's mir völlig egal ob ich überheblich rüberkomme :wink:

    Grüße Sven....

  • Hallo Erik,

    Zitat

    Wie schon erwähnt, habe ich einen großen Teil meiner Identität (!) Drogen "zu verdanken".

    ich wünsche Dir sehr, daß sich das in den kommenden Jahren verschiebt, denn bei mir war es nie so !
    Ich habe aber auch nie geraucht und gekifft und kann "das Gehabe" darum eh nur belächeln oder verachten.


    LG Jürgen
    -----------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • s.z.
    Wenn dir jemand sagt, dass es ihm völlig egal ist, wie er bei dir rüberkommt, was denkst du dann über dich, über ihn und euer Verhältnis?
    Oder ist es etwas anderes, weil das ja "nur" ein Forum im halbwegs anonymen Internet ist, bei dem man sich nicht in die Augen schaut?
    Ich finde, in einer SHG sollte es einem nicht gänzlich egal sein, wie man rüberkommt, denn um wahrhaftig und ehrlich zu sein (und das empfinde ich als Vorrausetzung für eine SH) sollte man versuchen, sich zu verständigen...
    Oder?

    Fehlender Abstand zum Suchtmittel?

    In der Praxis ist das nur schwer konsequent umzusetzen.
    Dafür sind Drogen viel zu etabliert in unserer Gesellschaft. Das ich nicht auf Wiesen gehe und auch nicht zu den Hardcore Kiffern zum Pokern zum chillen gehe, dürfte kalr sein.

    Was ich an dem konkreten Beispiel in meinem Urlaub (Kifferkumpels im Urlaub?) falsch gemacht aben sollte, will mir nicht einleuchten. Die Alternative wäre gewesen, einsam am Strand zu sitzen und zu grübeln. So hatte ich wenigstens Gesellschaft und eine nette Konversation.


    Juergen
    Danke für deinen Wunsch.
    Dein Belächeln und Verachten irritiert mich irgendwie.
    Dass es Schattenseiten gibt, stelle ich nicht in Frage, aber einen Unterscheid zwischen gröhlenden Säufern oder verschwörungstheorieverfallenen sinnierenden Dauerkiffern mache ich nur im Aggressionspotenzial und (was meine Erfahrungen sind) im Intellekt.
    Belächeln? -durchaus alle Opfer einer Droge in peinlichen Momenten.
    Verachten? -nur wenn Gewalt und Intolleranz im Spiel sind...


    LG, Erik

  • Hi Erik!

    Zitat

    Verhältnis

    ? :?: :?:
    Nicht das ich wüsste.....

    Ich bin nicht hier um Sympathie Punkte zu sammeln, ich bin hier um an Erfahrung zu wachsen und wiederrum Erfahrung weiter zu geben.....

    Hm komisch ich schaffe problemlos Distanz zum Alk.,.obwohl's den nun ja wirklich an jeder Ecke zu jederzeit gibt, Dope weis schon gar nicht mehr wie des aussieht....

    Vielleicht bin ich aber auch nur nicht intellektuell genug, da ich zu früh von kiffen auf saufen umgestiegen bin und sehe das alles falsch, genauso wie die Grundbausteine falsch sind, da nur von Alkis geschrieben, oder vielleicht isses ja doch shit egal was ich mir reinpfeif, suizid ist's immer, hinsichtlich dieser Tatsache vertrete ich meine mehrmals schon genannte Meinung......

    Naja dat war's dann von mir....

    Grüße Sven....

  • Zitat

    ich schaffe problemlos Distanz zum Alk

    Weißt heißt denn das? Das du nie in die Nähe von Alkohol kommst und auch grundsätzlich Menschen meidest, die auch nur geringe Mengen von Alkohol trinken?

    Ich denke, ich schaffe ach problemlos Distanz zum Alk und zum Kiffen. Aber eben auch Grenzsituationen wie meine im Urlaub!

    Bin ich rückfäkllig geworden? Lasse ich mich seit dem Urlaub mehr gehen? Ich weiß nicht, warum ich auf einmal auf deiner Abschussliste stehe...


    Ich finde deine Polemik im übrigen ziemlich daneben.


    Grüße, Erik

  • Zitat von Erik

    Weißt heißt denn das?

  • Hallo Erik,

    ich denke, es macht wenig Sinn Dein Leben hier von jetzt auf gleich auf den Kopf stellen zu wollen...
    Das kannst nur Du und das ist ein jahrelanger Prozeß, von dem ich hoffe, daß er Dir gelingt.


    Zitat

    Fehlender Abstand zum Suchtmittel?

    In der Praxis ist das nur schwer konsequent umzusetzen.
    Dafür sind Drogen viel zu etabliert in unserer Gesellschaft.

    Diese Aussage klingt für Dich insoweit schlüssig, als daß Du ja selbst schriebst, Du hast einen großen Teil Deiner Identität den Drogen "zu verdanken" hast. Ich hatte selbst zu den Zeiten als ich noch trank nur einen einzigen Freund/Kumpel, der (heute) erkennbar Alkoholiker ist und keinen Freund/Kumpel, der kifft oder andere Drogen nimmt. Insoweit habe ich nie meine Identität aus Drogen hergeleitet und bin auch dankbar dafür.
    Dennoch - selbst ich werde oft mit Suchtmittelmißbrauch aller Art konfrontiert, wenn ich neue Leute kennenlerne.
    Meine Freunde werden die niemals werden, solange sie Suchtmittel mißbrauchen und den Mißbrauch nicht reflektieren. Ich werde mich nicht einmal danebensetzen.
    Ich bin da rigoros und konsequent und schütze mich.
    Du hast an dieser Stelle naturgemäß größere Anfangs- und Distanzierungsschwierigkeiten, da Dein Freundes- und Bekanntenkreis erheblich "drogendurchsetzter" sein dürfte.

    LG Jürgen
    ------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • ich möchte mich kurz einklinken.
    es gibt neue alkoholtherapieansätze, ich bin bei einer therapeutin die in einer einrichtung arbeitete, in welcher auch die neuen ansätze angewendet werden.
    auch meine therapie richtet sich nach neuen ansätzen. kann nur von mir reden, aber in meiner therapie lernte ich, mich sehr wohl plätzen auszusetzen, wo auch alkohol konsumiert wird, und dort ein alkoholfreies getränk zu konsumieren, dass meinem ehemaligen suchtmittel am ähnlichsten sieht. ich war biertrinkerin, und habe daher apfelsaft mit soda bestellt, weil es optisch am ähnlichsten ist. dadurch wird das hirn umgetriggert,- es wird irgendwann normal apfelsaft zu bestellen. das ist jetzt allerdings eine sehr komprimierte kurzfassung.

    mittlerweile funktioniert es auch problemlos und ich habe auch keinerlei psychische oder physische aussetzer und trigger mehr, wenn ich in einem lokal bin wo andere leute alkohol trinken. ich weiß was ich will und was ich nicht will, und ich will keinen alkohol mehr trinken.

    einzig die orte an denen ich früher getrunken habe, die meide ich tunlichst. ich habe mir also neue lokalitäten gesucht und da in meinem freundeskreis niemand trinkt fühle ich mich mittlerweile wieder sicher in der welt, wenn ich z.b mit einer freundin im cafe sitze und kaffe oder apfelsaft trinke, und am nebentisch z.b jemand ein bier trinkt.

    ich weiß damit schieße ich mich in diesem forum wohl ins aus, aber wie gesagt, das sind neue therapieansätze und bei mir funktioniert es.


    lg b

  • glück auf

    Zitat von beagle

    ich weiß damit schieße ich mich in diesem forum wohl ins aus, aber wie gesagt, das sind neue therapieansätze und bei mir funktioniert es.

    @ beagle - bei dir hats bisher funktioniert - ich halt es für "? ... fragwürdig" wenn nich gar gefährlich.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hi beagle!

    Warum solltest Du Dich damit ins aus schießen?....

    Ist doch interresant, und ne Diskussion würdig, gehe heut Abend mal näher drauf ein, allerdings in nem eigenen Thread um nicht Erik sein zu zerschießen....

    Grüße Sven.....

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