Bin ich zu weit gegangen?

  • Liebe Lutiste,

    Bedenke, es war eine Erlösung für deinen Vater!

    Und ich fühle mich nicht herzlos, wenn ich sage, es wird eine Erlösung für deine Mutter und für dich bedeuten.

    Weine und trauere - trauere um ihn aber auch um dich und um das, was sein hätte können, wenn dein Vater einsichtig gewesen wäre. Er konnte es nicht sein, das liegt im Wesen der Alkoholsucht begründet. Er lief mit offenen Augen in seinen Tod; Mach dir kein auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen - Ihr habt wirklich alles getan, was ihr tun konntet.

    Bin in Gedanken bei dir!
    Alles Liebe oldie

    (Ich hoffe, du wirst deine Gedanken weiterhin lassen - hier gibt es so viele Menschen, die deine Lage mitfühlen können und verstehen!)

  • Hallo Lutiste,

    mein herzliches Beileid.

    Es ist schön, daß ihr euch verabschieden konntet und auch, daß er so ruhig und friedlich aussah.

    Alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit,

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Lutiste!

    Wie geht es Dir jetzt?

    Alkoholismus ist eine Krankheit.Wenn sie nicht gestoppt wird ist sie tödlich.
    Genau das ist bei Deinem Vater eingetroffen.

    Behalte ihn so in Erinnerung wie Du ihn ganz zuletzt gesehen hast :friedlich.

    Ich wünsche Dir viel Kraft.
    Yvonne

    ichbinda123

  • Vielen Dank für Eure lieben Nachrichten!
    In den ersten Tagen nach seinem Tod war wahnsinnig viel zu erledigen. Man kam kaum zum nachdenken.
    Jetzt ist das "Gröbste" erledigt, die Trauerfeier ist vorbei.
    In der schlimmsten Zeit habe ich oft darüber nachgedacht, wie es ist, wenn er stirbt. Der Druck, die Sorgen, die Ängste, die Hilflosigkeit- das war so schlimm und erdrückend, das ich dachte, es muß eine Erlösung sein.
    Und jetzt, wo es so ist, ist da einfach nur Trauer! Er fehlt uns so! Die furchtbaren letzten Wochen sind weg. Ich versuche oft, mir diese Zeit ins Gedächtnis zu rufen, um die Trauer zu mildern.
    Vergleichbar ist diese Situation mit der Geburt meiner Kinder. Nie zuvor hatte ich solche Schmerzen, wie in den Wehen. Aber als meine Kinder in meinen Armen lagen, waren alle Schmerzen vergessen. Einfach vergessen.
    Wenn ich jetzt an ihn denke, springe ich automatisch 10 Jahre zurück. Sehe meinen Vater als frischgebackenen, stolzen Opa. Wie wir gemeinsam lachten, tanzten, Zeit miteinander verbrachten.

    Was mein Verhalten betrifft, erinnere ich mich leider gut an die letzte Zeit. Da kommt dann schlagartig das schlechte Gewissen. Was ich zu ihm sagte, wenn er betrunken anrief. Oder wie gnadenlos wütend ich war.

    Jetzt fangen bald die Osterferien an. Glücklicherweise geht es dann erstmal mit meiner Familie in den Urlaub. Für eine Woche weg hier. Ich glaube, das wird gut tun. Und nach langer, langer Zeit werde ich nicht ständig Sorgen haben, ob meine Mutter überfordert ist. Oder mir Sorgen machen, wie es meinem Vater geht.

    Liebe Grüße an Euch!
    Lutiste

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