Bin ich zu weit gegangen?

  • Ohjemine, meine Gefühle fahren Achterbahn...
    Auf der einen Seite bin ich gerade unglaublich wütend und wirklich sauer. Aber dann habe ich gleichzeitig Angst und mache mir Sorgen.
    Mein Vater rief mich eben an. Wieder sturzbetrunken. Normalerweise höre ich mir all die leeren Versprechungen, Lügen und "Liebeserklärungen" (er betont dann immer gern, wie sehr er mich doch liebt!) an, höre ihm zu, tue so, als verstünde ich ihn.
    Aber heute ist er zu weit gegangen. Er behauptete schlimme Dinge über meine Mutter. Dinge die nicht stimmen und die schlicht ein Schlag ins Gesicht sind. Meine Mutter erträgt ihn seit Jahren. Wie, ist mir ein Rätsel. Und dann solche Lügen über sie zu verbreiten ist eine Frechheit sondergleichen.
    Also schluckte ich diesmal nicht die Wahrheit runter, sondern knallte ihm die Wahrheit rücksichtslos an den Kopf.
    Zum Beispiel, das ich es widerlich finde, welche Lügen er erfindet. Das ich den Respekt vor ihm verloren habe. Das ich ihm kein Wort glaube und er anstatt zu reden einfach mal etwas tun soll. Ohne darüber zu reden. Das er sich an die eigene Nase fassen soll und er die Schuld nicht immer anderen zuschieben soll. Das ich glaube, das nicht meine Mutter und ich ihm am wichtigsten sind, wie er immer sagt. Sondern der Wodka.
    Er sagte dann nur das er später wieder anrufen würde. Er könne nicht sprechen, weil er zu verletzt sei.

    Ein klitzekleines bißchen tat es gut, das mal zu sagen und nicht immer nur zu denken... Aber was ist, wenn er sich jetzt noch mehr die Birne zudröhnt, stürzt und sich ernsthaft verletzt? Wenn er sich etwas antut, weil ich soetwas gesagt habe? Normalerweise bin ich seine Ansprechpartnerin Nr.1. Ich habe ihm immer zugehört, alles abgenickt und versucht ihn nicht zu sehr aufzuregen. Eben weil ich nicht Schuld sein wollte, das es NOCH schlimmer kommt. Und auch aus Sorge, das meine Mutter (die immerhin bei ihm wohnt) das ausbaden muß... Das war heute aber einfach zuviel.

    Vielleicht sollte ich zu ihm fahren und nochmal mit ihm sprechen... :?
    Andererseits macht es das aber vielleicht noch schlimmer...

    Wie geht Ihr mit Euren "Alkoholikern" um? Klartext? Abnicken?

  • Hallo Lutiste,

    ich habe dein Thema auf deinen Wunsch hin in den Angehörigenbereich verschoben. :)

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Zitat von Linde66

    Hallo Lutiste,

    ich habe dein Thema auf deinen Wunsch hin in den Angehörigenbereich verschoben. :)

    Grüße, Linde

    Dankeschön, ich war wohl zu aufgeregt... :wink:

  • Hallo Lutiste!

    Zitat

    Auf der einen Seite bin ich gerade unglaublich wütend und wirklich sauer.

    Du hast vollkommen recht wütend und sauer zu sein.

    Zitat

    Das ich glaube, das nicht meine Mutter und ich ihm am wichtigsten sind, wie er immer sagt. Sondern der Wodka.

    So ist es solange er trinkt wird immer der Alkohol an erster Stelle stehen. Was er von sich gibt ist eine Rechtfertigung damit er trinken kann. Ein Mensch der dich liebt wird sich nie im Leben so verhalten wie er es tut.

    Zitat

    Aber was ist, wenn er sich jetzt noch mehr die Birne zudröhnt, stürzt und sich ernsthaft verletzt? Wenn er sich etwas antut, weil ich soetwas gesagt habe?

    Er dröhnt sich so oder so die Birne zu ob du ihm geduldig zuhörst oder dir Luft machst. Du kannst es nicht beeinflussen er wird immer einen Grund finden zu trinken solange er von sich aus nicht einsieht dass er ein Problem hat.

    Zitat

    Normalerweise bin ich seine Ansprechpartnerin Nr.1. Ich habe ihm immer zugehört, alles abgenickt und versucht ihn nicht zu sehr aufzuregen.

    Wozu diese Rücksichtnahme? Verhält er sich auch so rücksichtsvoll dir und deiner Mutter gegenüber?

    Was deine Mutter macht oder wie sie es aushält ist auch nicht deine Sache sie ist ein erwachsener Mensch.

    Zitat

    Wie geht Ihr mit Euren "Alkoholikern" um? Klartext? Abnicken?

    Es bringt im Grunde beides nichts weder Diskussionen noch Abnicken. Du musst so handeln dass es dir dabei besser geht.

    Ich habe meinem Ex-Partner klipp und klar gesagt dass ich nichts mit ihm zu tun haben möchte wenn er trinkt. Dass es mir zuviel ist mich mit seinem Akoholproblem zu befassen und mein eigenes Leben so beeinträchtigen zu lassen.

    Ich bin total auf Distanz gegangen habe nur noch für mich gesorgt dass es mir gutgeht.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Zitat

    Ein klitzekleines bißchen tat es gut, das mal zu sagen und nicht immer nur zu denken.

    Lutiste, ich denke, du hast goldrichtig gesprochen.

    Du bist nicht der Müllkübel eines Alki, auch wenn er dein Erzeuger ist.

    Allerdings werden deine Worte genau so wie dein sonst übliches Schweigen am Verhalten des Vaters etwas ändern können.

    Aber wobei fühlst du dich besser?

    Ich könnte mir vorstellen, dass auch deine Mutter dir dankbar ist, wenn jemand mit ihm Klartext redet.

    LG Oldie

  • hallo lutiste...

    du hast genau das gemacht, was dir dein kopf gesagt hat und was für dich das beste ist...
    du mußt niemanden gegenüber ein schlechtes gewissen haben...
    denn dich fragt doch auch niemand, wie es dir geht
    mit all den vorwürfen die du aushalten mußt...

    mach auf keinen fall einen rückzieher..sei für dich stark...
    denn dein vater weiss genau, wie er es immerwieder schafft,
    dir ein schlechtes gewissen einzureden...

    ich bin auf solche aktionen reichlich reingefallen...
    von wegen verletzt...bloß wenn ich dann wirklich hilfe(notarzt) geholt habe...
    dann war ich erstrecht die böse...
    ja sie wollen ja nicht wirklich hilfe...sie wollen nur den alk...

    wir müssen uns da viel mehr ins bewusstsein rufen, dass
    auch wir bedürfnisse haben...unser eigenes leben leben...
    und nicht immer nach der pfeiffe des xxx zu tanzen...

    ich wünsch dir viel kraft dazu!!!

    Glaube-Hoffnung-Liebe

    Diese drei haben mir geholfen alles zu verstehn und zu überstehn.

    blumige Grüße aus der Lausitz

  • Hallo lutiste!
    Ich schließe mich meinen Vorschreiben an. Vielleicht mit dem Unterschied, dass ich nicht co-abhängig bin sondern trockene Alkoholikerin.
    Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung versichern, so wie Du reagiert hast, ist es absolut richtig. Er muß merken, dass er mit seiner Art nicht mehr durchkommt. Ein Alkoholiker lügt das Blaue vom Himmel runter, beschwichtigt, gelobt Besserung, schwört etc., doch dahinter steckt nur eines: Der nächste Schluck, das nächste Glas Alkohol, der nächste Vollrausch. Das wirst Du nicht ändern können, nur er selber. Er muß an einen Punkt kommen, den wir die Kapitulation vor dem Alkohol nennen. Er muß merken, dass er nicht gegen den Alkohol gegen an kämpfen kann, da verliert er immer. Er muß komplett sich vom Alkohol trennen. Nur: Dieses Vorhaben und dieser Wunsch muß von ihm, und nur von ihm.
    Für Dich und für Deine Mutter ist es das wichtigste, dass Ihr für Euch schaut, was Euch gut tut!
    Ich drück Euch die Daumen.
    Viele Grüße
    drybabe

    never give up

  • Hallo Lustiste!

    Wie geht es Dir.? Kannst Du etwas weiter auf Dein Abloesen, Dein freies Leben hin arbeiten? Lass Dich nicht mehr einengen, klein machen!
    Verwende Deine Kraefte fuer Dich!

    Du hast dash Recht auf ein neues Leben,ein Leben das Dir die Freiheit gibt. :D
    Mit meinem Ex- Mann war ich in einer aehnllichen Situation.
    Ich hatte die Wahl zwischen dem Alkohol ( Der ihn regierte,den er ueber alles liebte (und der ihn noch regiert ) und meinem unabhaengien Leben.

    Jetzt weiss ich,dass das meine Chance war mein Leben selber zu bestimmen.
    Mir hat das soar das Leben gerettet, denn ich bin Alkoholikerin (broken seit vier Jahren ).
    Ohne meine trennung Trennung von ihm wuerde ich Dir Jetzt nicht schreiben, denn Der Alkohol hatte Mich umgebracht.

    Lass Dich wieder " blicken " und erzaehl Wie es Dir geht,o.k.?

    Herzliche Gruesse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Liebe Speranza!


    +++Er dröhnt sich so oder so die Birne zu ob du ihm geduldig zuhörst oder dir Luft machst. Du kannst es nicht beeinflussen er wird immer einen Grund finden zu trinken solange er von sich aus nicht einsieht dass er ein Problem hat.

    Das ist ganz bestimmt richtig... Mir spukt nur immer der Gedanke im Kopf herum: Was, wenn er jetzt durch mein Verhalten soviel trinkt, das er es nicht mehr packt? Sich quasi die Überdosis gibt? Fühle ich mich dann nicht den Rest meines Lebens schuldig? Das ist vermutlich Blödsinn...

    +++Wozu diese Rücksichtnahme? Verhält er sich auch so rücksichtsvoll dir und deiner Mutter gegenüber?

    Pfffff! Von Rücksichtnahme kann man bei ihm gar nicht mehr sprechen... Aber genau das wolltest Du hören, oder? ;) Du hast ja Recht... Aber es gibt tatsächlich einen Grund für mein "tätscheln": Wenn es wieder richtig schlimm ist, bin ich diejenige, die es schafft, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Meine Mutter ist grundsätzlich die Böse. Guter Cop, böser Cop! Mit ihr würde er niemals mitgehen, mit mir schon. Deshalb...

    +++Was deine Mutter macht oder wie sie es aushält ist auch nicht deine Sache sie ist ein erwachsener Mensch.

    Ja, und sie hat auch klar geäußert, das sie ihn NIE verlassen wird. Eben weil es ihm mittlerweile einfach so dreckig geht, das er in Nullkommanichts sterben würde. Das kann ich nicht einschätzen, dafür kenne ich mich zuwenig aus.
    Sie leidet nur so schrecklich... Diese Hilflosigkeit ist ein schlimmes Gefühl!

    +++Ich habe meinem Ex-Partner klipp und klar gesagt dass ich nichts mit ihm zu tun haben möchte wenn er trinkt. Dass es mir zuviel ist mich mit seinem Akoholproblem zu befassen und mein eigenes Leben so beeinträchtigen zu lassen.
    Ich bin total auf Distanz gegangen habe nur noch für mich gesorgt dass es mir gutgeht.

    Wie bist Du an diese Stelle gekommen? Was hat das ausgelöst? Ich wünschte, meine Mutter würde das auch tun. Letzte Woche war sie für ein Wochenende an diesem Punkt. Sie kam mit Koffer zu uns, ist bei uns eingezogen. Aber sie hat nur an ihn gedacht, hat sich Sorgen gemacht, ständig angerufen... Es ging ihr fast schlechter, als bei ihm! So wird das doch nie was!

    Wie auch immer: Danke! :)
    Liebe Grüße von Lutiste

  • Hallo Oldie!

    Müllkübel- das trifft den Nagel auf den Kopf. So fühlt es sich tatsächlich oft an.
    Wobei ich mir nicht sicher bin, ob meine Mutter dankbar ist, wenn ich meiner Wut freien Lauf lasse.
    Sie ist grundsätzlich die Böse, er beschimpft sie, macht Vorwürfe, schlägt nach ihr (bei einem Promillewert von 4,9 -ungelogen- trifft er natürlich nicht mehr...), ignoriert sie... Wenn es besonders schlimm ist, ruft sie mich an und bittet mich zu ihnen zu kommen. Weil ich die Einzige bin, die ihn ins Krankenhaus schaffen kann. Mit mir geht er mit. Und ich vermute, sie hat eher Sorge, das ich diese "Macht" verliere... Denn mittlerweile ist mindestens einmal wöchentlich ein Einsatz dieser Art nötig...
    Aber meine Schimpftirade scheint ihn kalt gelassen zu haben oder er hat sie vergessen, auch möglich. Vorgestern hat er mich wieder freudestrahlend empfangen und hat sich mitnehmen lassen...

    Aber besser ging es mir eindeutig, als ich mir endlich mal Luft gemacht habe! Und seitdem hat er auch nicht mehr angerufen... Also hat es wenigstens diesen Nutzen gehabt! :)

    Liebe Grüße von Lutiste

  • Blümchen... Was für ein schöner Nickname! :) Hallo Du!

    Es scheint wirklich überall ähnlich zu sein.
    Ja, das schlechte Gewissen können sie gut machen. Manipulieren...
    Ich hatte noch nie soviele Selbstzweifel, wie in den letzten zwei Jahren.

    Die Kraft nehme ich gerne, dankeschön! Im Moment kommt es wieder dicke. Gut, das wenigstens das Wetter so schön ist. Das macht bei mir viel aus! ;)

    Liebe Grüße von Lutiste

  • Meinen allergrößten Respekt! Du hast es geschafft!
    Die Psychologen haben uns "durch die Blume" schon darauf vorbereitet, das mein Vater nie aufhören wird. Er hat für sich diesen Weg gewählt, quasi Selbstmord auf Raten.
    Nicht zu wissen wann, dafür aber zu wissen wie dieser Alptraum endet macht es schier unerträglich. Man kann nur zusehen.
    Das ist doch alles nicht fair...

    Danke, drybabe!

    Liebe Grüße von Lutiste

  • Hallo Yvonne!

    Auch Dir möchte ich sagen: Respekt! Aber zum besseren Verständnis: Du warst also Co und selbst Alkoholikerin? Ich wußte gar nicht, das das geht...

    Vom Ablösen bin ich wohl noch weit entfernt. Von ihm könnte ich mich jederzeit lösen, fürchte ich. So schlimm das klingt. Meine Hauptsorge ist meine Mutter. Und bis ich sie wirklich einfach machen lassen kann und mich komplett zurückziehen kann, muß wohl noch einiges passieren. Ich habe meinen Vater an diese Krankheit verloren. Meine Mutter darf nicht auch noch dabei draufgehen. Klingt das einigermaßen logisch? Oder verstricke ich mich wieder in Widersprüche? ;)

    Liebe Grüße von Lutiste

  • Lutiste,

    ich schreib hier als Noch-Ehefrau eines Alkoholkranken und als Mutter einer Tochter, die durch die Sucht des Vaters fast zurgrunde ging. Sie versuchte mich zu schützen, ich versuchte sie vor den üblen Folgen zu schütze. Ein richtiger Teufelskreis.

    Sie konnte sich erst dann lösen, als ich mich aus dieser unseligen Verquickung lösen konnte.

    Liebe Lutiste, du wirst absolut nichts bei deinem Vater ändern können; rette dich selbst - vielleicht findet dann deine Mutter die Kraft sich selbst zu retten.
    Das wünsche ich Euch beiden!


    Aber du bist für dich der wichtigste Mensch. Du bist nicht für das Wohlergehen deiner Mutter verantwortlich und schon gar nicht dafür, dass dein Vater rechtzeitig ins Spital kommt. Er könnte an seinem Zustand leicht etwas ändern, wenn er denn wollte. Er will einfach nicht.

    So simpel ist das. Rette dich Mädchen! Dann hat auch deine Mutter eine Chance.

  • Nein sagen ist ganz schön schwierig!
    Heute vormittag rief meine Mutter an und erzählte, das sie jetzt arbeiten gehen muß. Mein Vater läge seit gestern auf dem Fußboden und kommt nicht wieder hoch. Will aber keine Hilfe.
    Da sie erst heute abend wieder kommt, sollte ich nachmittags hinfahren um zu sehen wie es ihm geht.
    Sie weiß genau um meine Sorge wegen dem kalten Entzug und sagte wohl auch deshalb, das sie keinen Alkohol für ihn gekauft hat. So wie er jetzt da liegt kommt er also auch nicht an seinen "Stoff".
    Trotzdem sagte ich, das ich das nicht kann. Wir haben heute komplett andere Pläne- sauber machen, einkaufen, Hausaufgaben mit den Kindern. Außerdem habe ich den Kindern versprochen, ganz gemütlich das erste große Eis des Jahres in ihrer Lieblingseisdiele essen zu gehen.

    Und ich mag nicht schon wieder alles über den Haufen werfen, nur um zu sehen, wie sich mein Vater zugrunde richtet.
    Meine Laune ist danach IMMER mies, ich werde launisch und mache mir nur Sorgen. Das badet immer meine Familie aus. Ich will das heute einfach nicht!

    Meine Mutter machte mir keinerlei Vorwürfe, sagte sofort, das das okay ist. Aber da sitzt doch permanent ein kleines Stimmchen im Hinterkopf: "Unterlassene Hilfeleistung?" Packt er es 8 Stunden ohne Alkohol?

    Okay, sie hat ihm das Telefon hingelegt. Ich hoffe bloß, er ruft jetzt nicht wieder permant an. Sondern nur im Notfall.

  • Gut gemacht, du kannst dir dein Leben und deine Familie nicht auch noch durch deine Eltern kaputmachen lassen.


    Ich würde den Rettungsdienst anrufen und die Situation schildern inkl. der Befürchtung des kalten Entzugs.


    Du hast jedes Recht, das zu tun. Mir wurde bei der Drogenberatungsstelle auf meine Frage, wie ich mit einer Selbstmorddrohung meines Mannes umgehen sollte, gesagt den Arzt bzw. die Polizei rufen - sonst könne ich nichts Sinnvolles tun.
    Sonst noch etwas, glaubt deine Mutter, du wirst zu deinem Vater gehen und ihm die Flasche an den Mund halten?

  • Hallo Lutiste!

    Zitat

    Wie bist Du an diese Stelle gekommen? Was hat das ausgelöst? Ich wünschte, meine Mutter würde das auch tun. Letzte Woche war sie für ein Wochenende an diesem Punkt. Sie kam mit Koffer zu uns, ist bei uns eingezogen. Aber sie hat nur an ihn gedacht, hat sich Sorgen gemacht, ständig angerufen... Es ging ihr fast schlechter, als bei ihm! So wird das doch nie was!

    Wenn deine Mutter nicht bereit ist etwas zu ändern bist du machtlos. Ich habe zwar auch lange ausgeharrt aber nie meine erwachsenen Kinder mit reingezogen oder sie um Hilfe gebeten.

    Heute ist es so dass mein Sohn den Kontakt zu ihm abgebrochen hat und meine Tochter zwar noch Kontakt hat aber über sein Problem nichts mehr hören will.

    Ich akzeptiere die Entscheidung meiner Kinder und sie akzeptieren meine Entscheidung zur Trennung. Ich bin noch sauer auf ihn denn er hat durch seine Sucht die Familie zerstört aber ich kann nicht dafür und habe ihn fallenlassen. Die Kinder sind sehr enttäuscht und sauer auf ihn.

    Zitat

    Heute vormittag rief meine Mutter an und erzählte, das sie jetzt arbeiten gehen muß. Mein Vater läge seit gestern auf dem Fußboden und kommt nicht wieder hoch. Will aber keine Hilfe.
    Da sie erst heute abend wieder kommt, sollte ich nachmittags hinfahren um zu sehen wie es ihm geht.

    Das hätte ich von meinen Kindern nie verlangt ich möchte dass sie ihr eigenes Leben führen. Er ist schliesslich an seinem Zustand selber schuld und nur er kann die Sucht stoppen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Nachdem sich sein Zustand gestern dramatisch verschlechtert hat, haben wir nachmittags den Notarzt informiert.
    Heute Nacht um 2 Uhr ist er dann auf der Intensivstation verstorben.
    Meine Mutter und ich konnten uns verabschieden. Als wir danach noch einmal bei ihm waren, sah er sehr ruhig und friedlich aus.

    Mein Kopf weiß, das er jetzt tot ist. Aber richtig begriffen habe ich es noch nicht.
    Auch die widersprüchlichen Gefühle müssen erst noch sortiert werden.

    Es muß so viel gemacht und erledigt, verstanden und besprochen werden...

    Ich danke Euch!

    Liebe Grüße von Lutiste

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