8 Tage und bereit für ein neues Leben

  • Hi Beagle,

    Je mehr Respekt ich vor mir selber habe, desto weniger muß ich ihn mir durch gewisses Verhalten aus meinem Umfeld verschaffen. Die anderen Menschen sind ja auch empathisch und merken schon, wenn Du Dich besser um Dich kümmerst. Aber ich denke - sowas kommt nach einer gewissen Zeit einfach von selber. Schritt für Schritt, eines nach dem anderen.

    Ich selbst habe damit auch noch zu kämpfen, BC und Sundra haben das richtig erkannt. Ich habe immer sehr extrem gelebt, auch extrem getrunken. Immer auf der Überholspur.
    Dass ich jetzt erstmal kleine Schritte machen muss ist noch sehr gewöhnungsbedürftig.
    Aber das wichtigste ist, dass es dir gut geht Beagle :)

    Sonnige Grüße

    Verena[/u]

  • glück auf beagle

    Zitat von beagle

    den rest der zeit verbringe ich - jetzt nüchtern - daheim und habe - weil nüchtern - massenhaft zeit. jetzt fällt mir natürlich auf wie lange ein tag sein kann, und wenn man nichts machen darf/kann,. kann das ganz schön lange sein.

    ich kann mich gut an meineersten paar tage trockenheit erinnern. eins meiner hauptprobleme war auch, die zeit sinnvoll zu nutzen, die ich vorher mit saufen und besoffensein totgeschlagen hatte. ich hatte bald erkannt, dass ich überhauptkeine ahnung von der alkoholkrankheit hatte. guckstdu hier unten: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=424298#424298. also hab ich (nachdem ich das lesen für mich wiederentdeckt hatte) jede freie minute genutzt um mich über unsere krankheit zu informieren.

    ja - du bist im augenblick körperlich stark eingeschränkt und du willst dich aus realen shg raushalten.
    aber du hast ja s forum, hier gibts über ne halbe million beiträge, wenn du die alle lesen willst, wirds dir gehn wie yvonne - "die tage sin viiiiieel zu kurz" :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen beagle,

    du hast geschrieben, dass du schlechte Erfahrungen mit Gruppen gemacht hast. Nun, ich denke, das hat fast jeder. Die ersten 3 Besuche waren der Horror für mich, das war auch in den ersten 8 Tagen. Ich wollte dann nie wieder fort hin. Das hatte sich dann allerdings gelegt, denn die Abneigung Gruppen gegenüber hatte mir gezeigt, dass ich nicht zu 100% trocken sein möchte. Klar, ich sagte mir das ich trocken sein will etc etc, hatte mich aufgebaut und im Forum geschrieben, aber das sind Worte. Innerlich sah es anders aus. Eine Guppe ist nochmal ein glasklarer Spiegel, deswegen kann man anfangs auch so tief sinken und sich unwohl bei einem Besuch fühlen. Man muss auch kein Gruppenmensch sein, darum geht es überhaupt nicht. Freunde wissen über die Sucht bescheid, Punkt, mehr soll da nicht sein. Ein Forum ist ein virtueller Raum mit beschränkten Möglichkeiten, reale Menschen mit dem gleichen Ziel kann niemand ersetzen. Ich denke, je mehr Spiegel man vorgesetzt bekommt, um so besser, auch wenn es am Anfang abscheulich ist. Verstehe mich nicht falsch, ich denke nur, wenn man sowas kategorisch ausschließt, besteht die Gefahr, dass man in ein sog. 'Aushalten der Trockenperiode' rutscht.

    Ist nicht so, dass ich mich heute auf eine Gruppe freue, aber sie hält mich wachsam. Man hat ja den ganzen Tag daheim keinen Spiegel mehr.

    Grüße
    Berthold

  • Lieber Berthold,

    vielen Dank für deine Worte.

    Ich habe für mich entschieden, in keine Gruppe zu gehen und dabei bleibe ich auch.
    Es mag sein dass es für andere eine Art Anker sein mag, aber für mich nicht.

    Mein Anker ist meine Therapeutin, die auf Alkoholismus spezialisiert ist.

    Ich verstehe durchaus was du meinst. Mir waren diese Art Gruppen dennoch etwas zu "heilig". Jeder tat dort so als wäre er der Weisheit König und wo man Neuen - auf subtile Art - mitteilt, nur deren Weg sei der Richtige.

    Tut mir leid, ich mag das nicht. Genau das setzt mich unter Druck.

    In meiner Therapie lerne den Druck auf Dauer zu reduzieren.
    Die neuen Therapieansätze gehen davon aus, dass die Vermeidung aller Situationen und Dingen die mit Alkohol in Verbindung stehen, nicht den Effekt erzielen, den man erzielen kann, wenn man sich langsam den Situationen annähert und stellt.

    Ich weiß, dass hier in diesem Forum viele diesen Ansatz für verteufelungswürdig halten würden, aber das ist mir egal. Es ist mein Weg.

    Heute ist Tag 14. und ich bin nüchtern.

  • Zitat von beagle


    Ich verstehe durchaus was du meinst. Mir waren diese Art Gruppen dennoch etwas zu "heilig". Jeder tat dort so als wäre er der Weisheit König und wo man Neuen - auf subtile Art - mitteilt, nur deren Weg sei der Richtige.
    .

    Hi beagle,

    ui, ok, so kenne ich das nicht. Gerade in Gruppen würde ich solche Leute nicht erwarten. Wenn mir ein Alkoholiker sagen würde so und so ist es richtig und dies ist die Weisheit, würde ich ihm einen Vogel zeigen.

    Therapie ist natürlich das Wichtigste, geht mir ja genauso.

  • Zitat von beagle

    Mir waren diese Art Gruppen dennoch etwas zu "heilig". Jeder tat dort so als wäre er der Weisheit König und wo man Neuen - auf subtile Art - mitteilt, nur deren Weg sei der Richtige.

    Hallo beagle,

    ich verstehe was du meinst. Das habe ich auch schon erlebt, nicht nur in realen SHG's und für mich ist das ebenso kontraproduktiv. Mir wurde auch oft vermittelt dass ich unbedingt eine Gruppe brauche. Ich wurde auch mit Gruppe immer wieder rückfällig. :? Als ich anfing mich aus allem zurück zu ziehen, ist auch der Druck von mir abgefallen. Seitdem kann ich auch recht problemlos nüchtern sein. Das ist jetzt keine Schuldzuweisung an eine Gruppe oder einen bestimmen Menschen. Es ist eben mein Thema mit dem ich Probleme habe. Es hat ne Weile gedauert bis ich diesen Zusammenhang begriffen habe. Das Thema "Druck von Aussen" war eines meiner grossen Themen in der Therapie. Ganz durch bin ich damit noch lange nicht. :?

    Ich wünsch dir einen schönen Tag :D
    LG Sundra

  • glück auf nochmal

    Zitat von beagle

    Ich habe für mich entschieden, in keine Gruppe zu gehen

    vollkommen richtig für dich .. du hast uns (das forum) und wir haben den vorteil, dass wir jederzeit erreichbar sind.
    für andere mags wichtig sein, in der realen shg seinem gegenüber in die augen sehen zu können. jedem wie s gebraucht wird - hauptsach trocken!
    einer meiner lieblingssprüche: abstinenz is nich alles aber ohne abstinenz is alles nüscht.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • beagle ,

    die Wahrscheinlichkeit abstinent zu bleiben ist mit Selbsthilfegruppe wesentlich höher.
    Das sagen die Suchtmediziner und das sagt mir mein eigener Verstand.
    Da ich abstinent bleiben will, habe ich mir eine Live-SHG gesucht.
    Da die erste Gruppe nicht passte, habe ich eben weiter gesucht.
    Ich würde es mit Forum allein nicht probieren.
    Ich geh aber auch lieber auf Nummer sicher, Abstinenz hat für mich die 1. Priorität.

    LG Jürgen
    -----------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Hallo Beagle,

    Zitat

    Die neuen Therapieansätze gehen davon aus, dass die Vermeidung aller Situationen und Dingen die mit Alkohol in Verbindung stehen, nicht den Effekt erzielen, den man erzielen kann, wenn man sich langsam den Situationen annähert und stellt.

    Ich würd's jetzt nicht gleich verteufeln wollen, aber leicht genervt bin ich dennoch immer, wenn ich davon höre, dass man sich etwas "stellen" soll. Dieser Anspruch sollte irgendwann doch wirklich mal vorbei sein, wenn man zufrieden abstinent leben möchte. Und ich bin jetzt noch nicht mal der große Therapiegegner, aber das klingt für mich zu sehr nach der Phase der Experimentierei, die ich zum Glück endlich hinter mir lassen konnte.

    Mit der "Vermeidung aller Situationen und Dingen, die mit Alkohol in Verbindung stehen", habe ich für mich bisher einen wesentlich besseren Effekt erzielen können.

    Gruß, Bruce

  • Ich danke euch für eure Antowrten.

    Ja so hat eben jeder seinen Weg. Wenn jemand eine SHG besuchen will, und es ihm gut tut, so ist das super und freut mich für denjenigen!

    Ich habe genug gesehen an SHG und wie gesagt, mein Weg ist dies aus verschiedenen Gründen nicht, die ich hier im Internet nicht weiter ausbreiten kann.

    Wegen der neueren Therapieansätze, die kommen so viel ich weiß, aus der Verhaltenstherapierichtung. Man kann die gespeicherten Verhaltensweisen nicht löschen, aber man kann Abzweigungen bauen und neue Wege.

    Ich stehe erst am Anfang, aber ich möchte trotzdem lernen mit meiner Umgebung klar zu kommen und mich nicht mein Leben lang "verstecken" müssen.
    Wie gesagt, ich lebe in einer Großstadt, in der es nicht möglich Plätzen an denen Alkohol konsumiert wird, aus dem Weg zu gehen.
    Solange ich weiß, was meine Motivation ist (abstinent leben) und ICH weiß dass Alkohol mir schadet, kann ich durchaus neue Wege versuchen. Ich für mich bin bereit dazu und kann natürlich auch jederzeit nein sagen, dies und jenes will ich nicht machen.

    Ich denke ich muss durchaus selbst ausprobieren, was geht und was nicht. Ich werde meinen eigenen Weg finden. Zumal ich der Ansicht bin, es dürfen verschiedene Therapieansätze nebeneinander existieren.

    Was für den einen gut ist, muss nicht zwingend für den andren gut sein (siehe z.B SHG - nicht MEIN Weg, aber schön wenn es anderen hilft).

    Mir ist schon klar, es geht darum Trigger und Alkohol möglichst aus dem Weg zu gehen. Aber mal ehrlich, es wird kein Mensch von immer denselben Dingen getriggert.

    Wenn ich hier einen anderen Ansatz verfolge heißt dies nicht dass er schlecht sein muss.
    Ich berichte euch weiter wie es mir ergeht.

  • beagle ,

    hach ja, 14 Tage nix getrunken und schon den ganz besonderen eigenen Weg "herausgefunden" ?
    Viel Erfolg und die Mehrung gewonnener Einsichten.

    LG Jürgen
    ------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Jürgen, ich bitte dich deine Spitzen zu unterlassen, danke.

    Hat nicht jeder von euch seinen eigenen Weg? Hier lese ich ständig, es ist bei keinem gleich. Und ich mache mir einfach meine eigenen Gedanken, oder ist Denken verboten?
    Ist es schlecht, sich über sich selbst und seine Strategien Gedanken zu machen?

    Wenn dem so ist, dann melde ich mich gleich wieder ab.

  • PS. ich habe nicht gesagt, ich hätte meinen Weg schon gefunden.
    Lediglich dass ich in keine reale SHG gehen will, und das ist wohl bitteschön meine Entscheidung.

  • Lieber Beagle, ich hab den Eindruck wenn ich Deinen letzten Satz lese, das,ist der Schlüssel warum Du gar so sehr gegen eine reale SHG bist. bei geringsten Gegenwind ..."dann melde ich mich hier eben wieder ab.. " In einer realen Gruppe müsstest du in dieser Situation aufstehen und genau dieses vor allen Leuten sagen..das ist schwieriger als virtuell oder?

  • Hallo Beagle!

    Reg Dich doch nicht auf! Wir sind ja hier ganz verschiedene Leute.Das ist auch gut so und sehr spannend :wink:

    Wichtig ist allein dass Du mit Dir klar kommst. Und dass Du hier im Forum Hilfe findest.

    Das wünsche ich Dir :lol:8)

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Nien das ist nicht der Grund. Ich habe kein Problem damit meinen Standpunkt zu vertreten vor realen Menschen.
    Die SHG (sehr bekannt) ist mir einfach zu "heilig" gewesen und mir gefielen einfach bestimmte Strukturen und Einstellungen nicht. Wozu soll ich mich etwas aussetzen, das nicht meiner Weltsicht entspricht?

    Allerdings trifft deine Vermutung, das ich bei Gegenwind wegrenne schon auch manchmal zu. Hier kommt ein altes muster wieder zu Vorschein, nämlich das, dass mich alle mögen sollen -altes, dämliches Muster.

    Allerdings habe ich mich schon beruhigt, denn nur weil 1 User nicht konform geht, heißt ja nicht dass niemand konform geht und sollte mir eigentlich auch egal sein, was dieser 1 user von mir hält.

  • Hallo Beagle, mir hat Linde, eine Mod hier, als ich mich ziemlich geärgert hatte ueber eine Dame hier am Anfang mal geschrieben"geh davon aus dass Dir hier keiner was Böses wil..." mich hat dieser Spruch seitdem immer wieder mal beschäftigt, weil es einfach stimmt.
    Und zum Thema SHG, ich habe selber schon verschiedene Shg besucht und fand auch nicht alles fuer mich gut, bis ich eine gefunden habe, wo es passte. Da gehe ich auch jetzt noch sporadisch hin. Ich habe aber gestern endlich meine ambulante Therapie genehmigt bekommen, das heißt nun einmal die Woche in eine mir fremde Gruppe und einmal die Woche zusätzlich ein Einzelgespräch, auch ich hab ein bisschen Bammel, und hoffe nur, dass die Gruppe zu mir passt. (Wenn nicht hab ich auf jeden Fall auch keine Wahl, wenn ich die Therapie mache) Versteh mich nicht falsch ich will Dich nicht in eine SHG prügeln, das musst Du selber wissen, mir fiel nur eben Deine vehemente Gegenwehr auf..
    Sorry die schlechte Schreibe, ist das Schlepptopp ..tu ich mich schwer mit
    Schönen Abend Dir consuela

  • beagle ,

    Zitat

    Allerdings trifft deine Vermutung, das ich bei Gegenwind wegrenne schon auch manchmal zu. Hier kommt ein altes muster wieder zu Vorschein, nämlich das, dass mich alle mögen sollen -altes, dämliches Muster.

    dann mach es doch mal anders.

    LG Jürgen
    -----------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

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