...alkoholkranke mutter von 2 kindern...

  • Hallo Viktoria,


    Zitat

    dreckig ging es mir nur in vereinzelten momenten, eigentlich war ich nach dem entzug sehr lebensfroh und voller antrieb, also genau das gegenteil von dir.


    Vielleicht, weil Du noch nicht Deinen Tiefpunkt hattest, so wie ich damals?

    Muß noch was passieren mit Dir oder Deinen Kindern oder kannst Du vorher die Notbremse ziehen?


    Gruß

    BC

  • hey bc,

    ich denke ich hatte meinen tiefpunkt schon erreicht. meine tochter hatte mich damals gefilmt und ein tagebuch über mich geführt das mir alles sehr angst macht. ich habe seit donnerstag nichts mehr getrunken und hatte auch übers wochenende kein verlangen.
    das schlimme ist halt, dass ich nicht weiß warum ich an dem donnerstag getrunken habe...

    grüße

  • Hallo Viktoria,

    So blöd das jetzt auch klingt, aber es wäre vielleicht dennoch ganz gut, wenn Du den Grund für dich herausfinden könntest. Begründungen wie "ferngesteuert" und so weiter sind nun mal halt nicht realistisch, auch wenn sie immer wieder mal gerne benutzt werden.

    Ich hatte früher öfters mal Trinkpausen gemacht. Der Grund, wieder anzufangen, war jedes Mal der gleiche: Ich wollte wieder trinken.

    Du sagst, Du hast die Risikominimierung in letzter Zeit zu locker genommen, und willst das jetzt ändern. Diese Überlegungen sind doch schon mal ein guter Ansatz.

    Alles Gute, Bruce

  • Hallo Viktoria

    es gibt keine Ausrutscher beim Rückfall nur ein gewolltes Saufen . Wenn du noch denkst das eins zwei Gläser nichts ausmachen, solltest du mal dein Abstinenz Ziel überprüfen .

    Bist du nun Alkoholiker oder nicht?
    Bist du schon soweit es zu akzeptieren das es kein Zurück mehr gibt ?

    Denn wenn das schon im Ansatz nicht stimmt wird das nach meinen Erfahrungen nichts. Solltest du soweit sein dann kann ich dir nur wärmstens empfehlen die Grundbausteinen ohne wenn und aber umzusetzen.

    Analysieren warum, wieso , weshalb usw.. kommt mir der Zeit . Am Anfang heißt es sich stabilisieren und das geht nur mit einer Risikominimierung ohne Abstriche.

    Ich wünsche dir das Beste dabei

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Viktoria,

    ich hatte vorher auch viele Tiefpunkte, nur waren die nie so tief genug, dass ich
    das erste Glas stehen lassen konnte.

    Es geht immer noch ein Stück tiefer....


    Gruß

    BC

  • hallo viktoria

    ich persönlich glaube nicht, dass der tiefpunkt immer erreicht werden muss um den entscheid zu halten trocken zu bleiben.

    viel mehr glaube ich, dass, so wie "bruce" sagt, solche sätze und gedanken wie "ferngesteuert", "die falsche situation".. noch etwas deine einstellung aufzeigen. jede entscheidung triffst nur du.. in jede "falsche situation" bringst du dich selber.. der volle aktionsradius liegt bei dir.

    verantwortung für sein handeln übernehmen.. nur du kannst dich leiten.. kein ferngesteuertes handeln.. das gibts nicht.. lass solche analysen lieber im märchenbuch.. so hart es tönt.

    du hast kinder.. du bist nicht alleine.. nimm verantwortung für dich und deinem handeln.. such niemals nach vordergründigen ausreden.

    lieber gruss
    jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

  • hallo,

    ich weiß schon dass ich für alles was ich mache selbst verantwortlich bin, aber ich muss mir noch über den grund im klaren werden. ob das was passierte nur für mich der auslöser war oder ob ein anderer grund dahinter steckt.
    ich werde nun besser aufpassen, die risikominimierung als wichtiger ansehen wie bisher.

    hallo hartmut,

    ich glaube du hast mich nicht ganz richtig verstanden. ich meinte damit nicht, dass ich glaube dass 1 oder 2 gläser nichts ausmachen. ich meinte, dass wenn ich manchmal jemand sehe mit einem bier oder wein, dann kommt hin und wieder kurz dieser gedanke auf, den ich dann meistens beenden kann weil ich mir dann vorsage dass es nicht bei diesen 1 oder 2 gläsern bleiben wird. ich kenne mich ja...
    vielleicht ist das falsch rübergekommen.

    ich gehe mal schlafen, mir fallen schon die augen zu.

  • Hallo Viktoria

    ich habe dich schon richtig verstanden .

    Zitat

    aber ich muss mir noch über den grund im klaren werden. ob das was passierte nur für mich der auslöser war oder ob ein anderer grund dahinter steckt.

    wenn du süchtig bist hast du den Grund . Und wenn du bei einem Anfall von Druck zum Alkohol greifst weil er griffbereit vor dir steht, dann hast du kein alkoholfreies Umfeld , um das du dich kümmern musst.

    Wenn ich jedoch lese das du schnurgerade zu einer Cocktail Bar in der Fußgängerzone zusteuerst , dann wolltest du saufen . Denn es vergeht schließlich auch genügend Zeit zur Besinnung bis der Alkohol auf dem Tisch steht . Dafür gibt es keine andere Gründe. Höchstens du willst ein Rechtsfertigungsgrund finden .

    Gruß Hartmut


    ps..meine direkte Art muss dich nicht erschrecken ist nicht böse gemeint

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Victoria,
    wenn Du jetzt nach einem Grund suchen mußt, warum du getrunken hast, dann hattest Du keinen.

    Deine Kinder leben, dir ist kein anderes großes Unglück geschehen.
    Du hast es einfach zugelassen, der Lust auf Alkohol nachgegeben.

    Wer trinken will, findet Gründe, wer nicht, findet Wege.

    Dir alles Gute,

    Frank

  • hallo hartmut,

    du hast wohl recht. für mich war das an dem tag die einzige methode um mit meinem frust umzugehen.
    ich werde nun wieder intensiver an mir arbeiten dass solche situationen nicht mehr vorkommen.
    meine familie wollte gestern eigentlich eine fahrradtour machen. ich habe dann aber am montag gesagt, dass mir dafür zu viele alkoholisierte menschen begegnen und habe dann spontan gestern mit ihnen einen europaparkausflug gemacht. ich werde nun auch solche plätze oder tage oder veranstaltungen eher meiden.

    grüße

  • hallo,

    ich wollte mich mal wieder melden. habe zum glück nichts mehr getrunken und habe den rückfall ausgiebig mit meiner gruppe, arzt und familie thematisiert. mir gehts auch wieder besser, bin nun aber auch wieder vorsichtiger.

    grüße

  • viktoria,

    Zitat

    es war ein fehler, aber ich bin auch ein bissjen stolz auf mich dass ich freitag nicht wieder direkt zur flasche griff und es so als ausrutscher sehen kann.

    Ich würde solch einen massiven Rückfall nicht als "Ausrutscher" ansehen.
    Dringende Änderung der Pioritäten, Überheblichkeit über Bord werfen.

    LG Jürgen
    ------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • hi,

    mittlerweile seh ich es auch nicht mehr als ausrutscher. ich habe mit vielen menschen sehr ausgiebig darüber gesprochen. das größte problem das ich habe ist wohl das frusttrinken, daran muss ich nun arbeiten.
    ich versuche auch wieder offener zu werden, gerade gegenüber menschen die mir sehr viel bedeuten habe ich mich sehr verschlossen.

    grüße und noch einen schönen abend euch allen!

  • Hallo Victoria,

    Verleugnung ist ein Symptom unserer Erkrankung, genauso wie das nicht Hinschauen können oder das Relativieren des eigenen Verhaltens einem selbst gegenüber.

    Frust ablassen kann man auch anders, nämlich da, wo er entstanden ist und seine Ursache hatte. Sowas kann man lernen.


    Gruß

    BC

  • Hallo Viktoria

    Du sprichst das Frust-Trinken an. Dabei finde ich sehr interessant was Frust mit uns anstellt, zu was er uns bringt und vor allem wie Frust entsteht. Das kann bei jedem anders aussehen.

    Was mich frustet ist, wenn ich glaube etwas nicht ändern zu können, wenn ich mich nicht verstanden fühle, wenn ich nicht vorwärtskomme, wenn ich mich enttäusche, wenn die anderen mich enttäuschen, usw.

    Für mich hat Frustration weniger mit der Situation in der ich mich befinde, als mit der Einstellung zur Situation zu tun. Wie hilflos ich mich fühle.

    Dabei stelle ich mir die Frage: Bin ich wirklich hilflos? Kann ich wirklich nichts ändern?

    Ich stelle fest, dass sobald ich die Opferrolle verlasse und mich als agierendes Individuum sehe welches mein Leben selber steuern kann und auch mein Lebensschiff aus einer heiklen Situation aus-schiffen kann, meine Frustration sinkt.

    Auch hilft es mir, die Ziele hoch, aber trotzdem erreichbar zu setzen. Ich sage mir auch immer „du hast das Leben nicht in einem Tag bergab gesoffen... und der Aufbau braucht auch seine Zeit“. Geduld, Durchhaltewille, Weitsicht.. sind Eigenschaften die mir weiterhelfen.

    Liebe Gruss
    jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

  • @ Jamor

    Vielleicht mal ein Anlass - einen Frust-Thread zu eröffnen :)

    Ich denke auch, dass ich vieles in mir selber klären kann - aber eben nicht alles, da ich ja nicht isoliert vom Außen bin. Wenn Frust entsteht, dann schaue ich für mich schon - inwieiweit ich es in mir klären kann, wieviel Anteil ich an diesem Gefühl habe - ist aber ein äußerer Umstand/Person dafür verantwortlich, dann teile ich dies auch mit - mir geht´s dann besser - weil ich es dann rauslassen konnte. Gerade da fängt doch die Kommunikation an und ich erwarte nicht, dass jeder so reflektiert ist, dass er nur auf sich selber schauen kann, auch wenn er meint, es zu sein. Was für mich wiederum ein Gelten-lassen-können ohne Kontrollfunktion bedeutet.

    Ui - jetzt bin ich etwas vom Thema abgeschweift....


    Grüßle

    BC

  • Hallo BC

    Ja du hast absolut recht.. nicht alles was in mir passiert hat mit mir selber zu tun. Schliesslich sind wir soziale Wesen und vieles hat mit mir und meiner Umgebung zu tun.

    Wenn ich mich mitteile und der betreffenden Person dies sage, dann nehme ich dabei ja auch eine aktive Rolle wahr. Damit meine ich nicht, dass die äussere Situation nichts mit meinem Gefühl zu tun hat, sondern auch wie ich damit umgehe und dazu gehört für mich auch die Kommunikation dazu.

    Liebe Gruss
    Jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

  • hi bc und jamor,

    ich finde auch, dass die kommunikation dabei eine ganz wichtige rolle spielt. darum habe ich für mich festgestellt dass ich daran arbeiten soll. ich habe lange einfach alles mit mir selbst klären wollen, das versuche ich nun zu ändern.

    dafür ist es aber auch wichtig, wie ihr schon geschrieben habt, dass ich weiß woher die frustration kommt, wer vielleicht auch daran beteiligt ist den ich ansprechen kann.

    grüße

  • hallo viktoria

    ich finde gut, dass du an der kommunikation arbeiten willst..

    meine frage.. wie willst du das machen?

    oft höre ich "daran" und "an dem" möchte ich arbeiten.. aber konkret.. kann selten jemand sagen was er genau machen will und wie er das machen will..

    ist nicht als negativ kritik angedacht.. sondern viel mehr als denkanstoss..

    ziele zu setzen.. und auch wege definieren um diese zu erreichen..

    wenn man die wege nicht kennt.. sich nicht zu scheuchen hilfe in anspruch zu nehmen.

    gruss
    jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

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