Wie haltet Ihr das aus ?

  • Hallo,

    ich bin gerade wieder sooooo wütend, würde am liebsten alles kaputtschlagen. Mein Freund hat heute nen halben Tag frei gemacht und da es immer so ist, hatte ich ihm schon vorher gesagt er solle nix trinken, wenn er den halben Tag zu Hause rumgammelt. Was war, ich komme um 17.30 h nach Hause und er hat schon wieder glasige Augen. Angeblich hat er nix getrunken, den Schluck Wein den ich gestern nicht getrunken habe, hätte er weggekippt, da er sauer war. So ein Blödsinn, Wein wird doch nicht innerhalb von einem Tag sauer. den hat er in sich reingekippt, aber ich binj ja hier der Psycho, der sich Sachen einbildet! Dann hat er gekocht und den ganzen Spülkram wieder stehen lassen, für mich, da ich ja nur noch die Putze und der Fußabtreter für ihn bin. Es kotzt mich dermaßen an !!! Ich putze jeden Samstag 2 Stunden das Scheißhaus, und er macht gar nix mehr, säuft nach der Arbeit sein Scheiß Bier und geht spätestens um 20 Uhr ins Bett. Wir schlaffen in unseren beiden Schlafzimmern getrennt und ich sitze jeden Abend alleine im Wohnzimmer, wenn ich nicht beim Sport bin, damit ich seine besoffene Visage nicht sehen muß! Wie kann ich das denn auf Dauer noch aushalten ? Er wiedert mich so an, die ständige Fahne, am nächsten Morgen sein fieser Biermundgeruch und die ganze dumme ARt von ihm, grrrr, ich bin so wütend über mich selber, weil ich da raus will, aber nicht weiß wie.
    Freue mich über Antworten!

    Lg Arwen

  • Ich halte nicht mehr aus, ich habe mich getrennt.

    Du hast in einem anderen Thread geschrieben: "Hätte er mich damals in Ruhe gelassen, hätte ich den Absprung sicherlich geschafft."

    Diese Schuldzuschreibung finde ich unfair. Was willst du von einem Alkoholkranken erwarten, dem sein Partner, der so toll ins Mobile der Alkohol-Coabhängigkeit paßte, entlaufen ist? Der das Trinken so schön ermöglicht, die Anlässe dazu liefert und auf Knopfdruck vorhersehbar reagiert?

    Gerade, damit so etwas nicht nochmals passiert, gibt dieses Forum vorzügliche Infos und Hilfestellungen.
    Bei dir sind es, so wie du schreibst, die gemeinsamen finanziellen Verpflichtungen für das Haus, die deine Trennung verhindern. Aber wenn du willst, wirst du Wege finden.

  • Hallo arwen!

    Ich habs wie oldie gemacht und mich getrennt obwohl solche Szenen wie du habe ich nie erlebt.

    Was mir jetzt so auffällt du gibst ihm für alles die Schuld. Dass du zugenommen hast, dass du die Hausarbeit alleine erledigst, dass du alleine im Wohnzimmer sitzt weil er betrunken ist usw.

    Er ist nasser Alkoholiker und verhält sich so wie sich viele Alkoholiker verhalten. Warum nimmst du das hin und lässt es dir gefallen?

    Du musst weder zuviel essen, noch seinen Biergeruch oder seine blöden Sprüche ertragen, noch seine Putze oder sein Fussabtreter sein.

    Es liegt in deiner Hand wieviel du aushalten willst. Er will sich nicht ändern das merkst du schon seit 10 Jahren dass es sich immer wieder wiederholt.

    Er widert dich an, er kotzt dich an, er gammelt nur noch zu Hause herum was willst du noch an seiner Seite?

    Du kannst jetzt noch 10 Jahre so weitermachen du kannst aber auch mal ganz konkrete kleine Schritte tun um da rauszukommen, immer nur auf ihn zu schimpfen hilft dir nicht weiter.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hi arwen
    wie haltet ihr das aus? Überhaupt nicht. Ich bin krank geworden.
    Ich hatte schwere depressionen. Erst nach 5 monaten in einer klinik wurde mir bewußt das mein unterbewußtsein mir damit signalisierte ich kann das nicht aushalten und das der alkoholiker an meiner seite mich krank macht. Danach folgte hoffnungslosigkeit... Ich dachte ich liebe diesen mann seit 10 jahren. Nach 2 jahren therapie habe ich begriffen es ist meine sucht nach ihm die mich alles ertragen ließ. Gewalt mit eingeschlossen.
    Eine gewaltätige kindheit und völlig abhanden gekommenes selbstwert gefühl machten mich zum idealen co!!
    Mir fehlte jegliches bauchgefühl. Langsam lerne ich es. Ich achte auf mich versuche ein gesunden egoismuszu entwickeln.
    Irgendwann werde ich stark genug sein endlich zu gehen.

    Höre auf dein bauch je länger du es ignorierst desto schneller wirst du es verlieren.
    So eine situation kann man nicht aushalten irgendwann wird man verlieren, im schlimmsten fall sein leben.
    Achte auf dich und tue etwas nur für dich jeden tag etwas mehr.

    Viel kraft
    topas

  • Hallo arwen,

    wie ich das aushalte? Ich habe mich auch noch nicht getrennt, wahrscheinlich deshalb nicht, weil ich immer noch Hoffnung habe, dass er "vernünftig" wird. Mein Mann trinkt sehr oft nichts, aber er geht trotzdem früh ins Bett, weil er depressiv ist. Auch wir schlafen getrennt, wenn er getrunken hat. Mir ist nie langweilig, wenn er schon im Bett ist, aber schön ist so etwas auf Dauer nicht. Um den Haushalt und um unser Kleinkind kümmere ich mich so gut wie allein und Vollzeit arbeiten gehe ich auch. Deine Wut kann ich sehr gut nachvollziehen, die habe ich auch manchmal! Ich mache schon viele Dinge, die mir Spaß machen, aber ich denke nicht, dass ich so auf Dauer mit ihm zusammenbleiben will und kann.

    Super, dass Du Sport machst, das tut Dir bestimmt gut und bringt Dich auf andere Gedanken!

    LG
    lawyer

  • Hallo Arwen,

    auch ich halte nicht aus, ich habe mich vor 2,5 Jahren getrennt. Das hat seine Zeit gebraucht nach fast 20 Jahren Beziehung. Für mich war und ist es normal, dass ich diesen Schritt nicht von heute auf morgen gegangen bin, es gab Für und Wider. Heute denke ich, dass das wichtigste "Für" ich selbst war und bin.

    Es berührt mich, wenn ich lese, dass es immer wieder Menschen gibt, denen es genauso oder ähnlich ging oder geht, wie es mir ging. Ich dachte sehr lange, dass ich mit meinen Problemen allein bin, dass mich niemand versteht und ich es wahrscheinlich nicht anders verdient habe. Aber so war und ist es nicht ... jeder - auch du - hat ein Anrecht darauf, ein zufriedenes Leben zu führen. Ich wünsche dir, dass du die Kraft und den Mut findest, deinen Weg zu finden und zu gehen!

    Gruß
    EinzigEine

  • Vielen Dank, für die ehrlichen Worte auch wenn sie hart waren, aber ich weiß ja im innern das ihr alle recht habt, ich weiß nur nicht wie ich aus der ganzen Geschichte rauskommen soll. Es überfordert mich total. So war ich früher nie. Er hat mir einfach jegliches Selbstbewußtsein geraubt und ich weiß nicht wie ich es wieder finden soll. Hätte ich auf mein Bauchgefühl gehört wäre ich längst getrennt. Ich denke immer ich bin nicht co-abhängig und dann erwische ich mich selber wieder dabei wie ich es in manchen Situationen doch bin, oder wahrscheinlich in ziemlich vielen. Vielleicht habe ich auch ein Muttersyndrom,da meine Mutter selber psyschich krank ist und oft nicht für mich da sein konnte, meine ich immer für ihn die Mutterrolle übernehmen zu können und ihm zu sagen was er zu tun hat und was nicht. Aber wie stelle ich das ab ? Ich will das alles gar nicht mehr, weil ich immer mehr merke das bin nicht mehr ich. Jetzt gerade könnte ich wieder nur weinen, weil ich mich so klein und hilflos fühle und ALLEINE !Meine Freundinnen sind immer für mich da, aber auch sie können mir nicht helfen dabei, ich weiß das ich das alleine durchstehen muß, aber ich werde so viele Opfer bringen müssen wenn ich mich trenne, wo ich nicht weiß ob ich das schaffe. Wir haben drei Katzen und ich habe ein Pferd, die wahrscheinlich mein "Kinderersatz" sind, die ich im schlimmsten Fall abgeben muß und das würde mir mein Herz brechen, da auch wenn es bescheuert klingt sie alle mein Rückhalt sind.Hach ich weiß auch nicht, ich bin einfach nur so verzweifelt und weiß nicht was ich machen soll. Wo ist mein persönlicher Tiefpunkt erreicht, wenn er mich irgendwann im Suff schlägt. Mit Worten tut er das bald jeden Tag und ich denke ich habe das nicht verdient.

    Lg Arwen

  • Servus arwen 15.2

    Zitat

    ich bin so wütend über mich selber, weil ich da raus will, aber nicht weiß wie.

    das ist einer der Sätze, dich ich nie kapieren werde.
    Bist Du denn zu Hause in Einzelhaft?
    Mit Handschellen angekettet?
    Hast Du keine eigenen Personaldokumente?
    Kannst Du nicht sprechen und Dich nicht aus eigener Kraft fortbewegen?

    Doch????

    Ja, warum gehst Du dann nicht einfach? So, wie das Millionen und Abermillionen von Menschen machen, die sich von ihrem Partner trennen, weil die Beziehung das Wort nicht mehr verdient?

    Es ist wie beim Alkoholiker: hinter dem steht auch keiner mit dem Revolver und zwingt ihn zum Saufen. Er säuft trotzdem.

    Und Du? Niemand zwingt Dich, dort zu bleiben. Du bleibst trotzdem.

    Es ist Deine Entscheidung, wie lange Du Dein Leben von ihm und seiner Sucht bestimmen lässt.
    Du leidest, so lange Du leiden willst.
    Du lässt Dich benutzen, so lange Du Dich benutzen lassen willst.

    Die Liste lässt sich beliebig verlängern.

    Nur Du bestimmst, wann damit Schluß ist.Nämlich dann, wenn Du Dich für Dein Leben wieder selbst verantwortlich zeigst und nicht mehr Deine Verantwortung auf seine Sucht abschiebst.

    Und dann wirst Du auch gehen, ganz einfach.

    Bis dahin? Musst Du leiden, Du willst das so.

    LG
    Spedi

  • Hallo arwen,

    Du fragst: "Wie haltet Ihr das aus?" Das sieht für mich so aus, als ob Du eine Anleitung haben möchtest, bei der es darum geht, wie Du "am besten" Deine Lebenssituation mit einem trinkenden Alkoholiker als "Parnter" erdulden und ertragen kannst.

    Wäre ich selbst in Deiner Situation, so wäre dies für mich der falsche Ansatz, geradezu grotesk würde ich dies finden.

    Dein Partner hat das Recht und die Möglichkeit, sich zu betrinken, so heftig und so oft er das will. Und Du hast das Recht und die Möglichkeit, dies zu erdulden und ertragen. Du hast auch das Recht und die Möglichkeit, für Dich die Konsequenzen zu ziehen, indem Du beispielsweise diese Beziehung beendet, Dich von Deinem Partner trennst... Du hast Handlungsfreiraum, Entscheidungsfreiheit. Es liegt an Dir. Es liegt an Dir, etwas für Dich zu tun.

    Gruß, zerfreila

  • Hallo arwen,


    Du hast Angst, wie es weitergehen kann, du hast Angst, diese oder jene Entscheidung zu treffen und Angst, diese nicht durchhalten zu können.

    Es liegt allein in DEINER Hand, wie sich dein weiterer Lebensweg gestalten wird.

    -------
    Du führst deine Tiere, die Katzen und das Pferd an, die dir erleichtern, die jetzige Situation zu ertragen.
    Wieso glaubst du, dass du diese Krücken in einer SELBSTbestimmten Zukunft brauchen wirst oder dass du diese dann nicht mehr haben kannst?

    Ist es nicht absurd, eine Situation "aushalten" zu wollen mit dem Argument, das dasjenige, was dir das jetzige Verharren in einem gewissen Ausmaß ermöglicht, dann (möglicherweise) nicht mehr zur Verfügung steht?

    Hast du dich über die rechtlichen Grundlagen einer Trennung insbesondere in Hinsicht auf das Haus und alle Möglichkeiten einer Lösung schon kompetent informieren lassen? Es gibt fast immer mehr als nur die eine Möglichkeit, an die gerade gedacht wird und die recht schnell als unmöglich durchzuführen abgetan wird, wenn Ängste vor dem Tätigwerden groß sind... auch wenn dazu mehrere Beratungsstellen aufgesucht werden müssen.

    Gewissheiten über diesen Punkt "gemeinsames Eigentum" verscheuchen Ungewißheiten und Lähmungen. Du mußt ja alles nicht von heute auf morgen durchziehen.
    Auch kleine Schritte genügen - Informationen einholen ist so ein kleiner Schritt in die richtige Richtung; das Sitzenbleiben in einem selbstgebauten Loch und Hilferufe an andere oder gar an den Alkoholkranken, dich da herauszuholen, gehören zum Zementieren einer Situation, die du vom Kopf und vom Herzen her als unerträglich empfindest.

    LG oldie

  • Hallo Arwen,

    deine Beziehung scheint innerlich tot zu sein. Du lebst für deinen Partner, weniger mit deinem Partner. Trotz einer extrem starken Abneigung scheint dir eine Trennung nicht möglich. Du hast Angst. Diese Angst hat jeder hier.
    Mir ging es auch so. Meine Unfähigkeit mich zu wehren, und mein übersteigertes Harmoniebedürfnis ließ mich das Unerträgliche ertragen.

    Jetzt gehe ich der Angst entgegen - ich ziehe aus.

    Gruß

    Klarheit

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