Trockenheit=Freiheit

  • Hallo Mary Lou
    Ich lese bei Dir von Anfang an mit.
    Und ich sehe eine Veränderung in Deinen Beiträgen. Ich meine fast, dass Du vom Erzählstil nunmehr zu Beurteilungen übergegangen bist. Eine Form von Abwehr?
    140 Beiträge in gut 22 Tagen! Und Du bist im ganzen Forum „unterwegs“. Warum gönnst Du Dir nicht einmal die Zeit, dass ganze 24 Stunden unkommentiert setzten zu lassen? Das ist meines Erachtens so zu viel des Guten.
    Den Computer ausmachen – mal nicht neugierig lesen (auch wenn es schwer fällt), um nicht in die fortwährende „Gefahr“ zulaufen, schnell reagieren zu müssen.
    Ich habe das Gefühl, dass Dir die anfängliche Abgeklärtheit ein wenig abhandenkommt. Das Du Dich ein Stück weit selbst überforderst.
    Ich kann deinen Drang, das Begehren vermeintlich vernachlässigtes zu kompensieren, gut verstehen und nachvollziehen. Ich war nicht anders. Nur brauchte ich auch die Gelegenheit, wieder ein wenig Abstand zubekommen. Geduld, vor allem mit mir selbst, ist nicht einfach – gelegentlich die größere Herausforderung, als mein Singlehaushalt. Ich habe dadurch aber gelernt, Vertrauen in mich zu erwerben. Und den anderen zu vertrauen.
    Das sind lediglich meine Gedanken beim Frühstückskaffee – keine Kaffeesatzleserei.
    Gute Zeit – Uwe.

  • glück auf MaryLou

    zunächst find ichs gut, das bei dir so nach und nach die normalität zurückkommt, ohne euphorie und und und.

    Zitat von MaryLou

    Es ist für mich einfach oft nicht verständlich was die Leute von mir wollen ?

    da seh ich 2 möglichkeiten ...
    1: du versuchst dich zu "rechtfertigen", dein verhalten bzw. das was du geschrieben hast zu erklären und besser zu argumentieren < das hast du bisher oft getan - mit mäßigem erfolg?
    2: wen dir was unklar erscheint - frag genau nach, bevor du reagierst. (vermutungen kosten unnötig zeit).
    uwes vorschlag: "mal sacken lassen" find ich gut.

    und kannst dich drauf verlassen alle di dir schreiben wollen helfen

    schöne "normale" trockenheit (du bist aufm richtigen weg)

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo MaryLou,

    BC und Hartmut als "gemeinschaftliches Feindbild"!?
    Damit hast Du mich zum Schmunzeln gebracht. :)

    LG Jürgen
    -----------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Hey,

    stimmt ich sollte mehr sacken lassen, ein bissle liegt meine Schreibwut daran, dass ich so gut wie kein Fernsehen schaue und mir, wenn die anderen das tun, am laptop die Zeit um die Ohren schlage, bzw. als Abwechslung bei der langweiligen Computer- bzw. Hausarbeit.

    Und tschüss.

    LG

    MaryLou

  • Guten Morgen,

    es geht mir gut und ich vermisse nichts.

    Weder den Alkohol noch die Zigaretten und meine Ess Störung ist immer noch still. :)

    Der Anblick von Biergärten etc. löst nichts mehr aus in mir was mit Alkohol zu tun hätte.

    Ich denke nur noch sehr selten an ihn.
    Dadurch dass das Haus ja völlig "desinfiziert" ist, umso besser !!!!

    Die Gefühl, dass ich in dieser oder jener Situation Alkohol getrunken hätte, oder es mir vorgenommen hätte gibt es nur noch ganz selten.

    Lustiger Weise war es gestern kurz vor dem Fussballspiel so weit.

    Naja, Fussball und Bier trinken gehört ja schon klassisch bei vielen zusammen.

    Und ich hatte noch nicht so viele Turniere um mir ein anderes Schema anzutrainieren.

    Ein anderes Beispiel :

    Mein Mann hatte Besuch, ich war weg, sie tranken Alk, es waren dann 2 leere Weingläser da gestanden und 2 rote Weinringe auf dem Holztisch.

    Suchtgedächtnis.....ganz klar......intensiv.

    Aber es ist ja nur ein Gefühl, von wollen kann keine Rede sein.
    Ich bin trocken und ich bin es gern.

    Werde ihn bitten diese "Spuren" nächstes Mal nicht für mich da zu lassen. :)

    Für andere ist es kaum verständlich was es bedeutet trocken zu sein.
    Darum muss ich es verständlich machen.

    Ganz liebe Grüße

    MaryLou

  • Hallo alle,

    letzte Nacht habe ich bei meinem großen Sohn im Zimmer geschlafen.

    Als wir morgens vom Wekcer geweckt wurden hatte ich gleich gute Laune und Quatsch erzählt.

    Er meinte: "Mama, bist du blau ?".

    Anscheinend ein neuer Modesatz ?

    "Nein", konnte ich ohne Hemmungen sagen," und ich will es auch nie wieder sein."

    In diesem Moment war ich richtig stolz.
    Ich glaube das erste Mal.

    :)

    LG

    MaryLou

  • Hallo noch einmal,

    gerade kam es mir wie ein Wunder vor, dass ich trocken sein darf.

    Dass es mir so leicht fällt und ich nicht sehr viel dazu tun muss, bzw, mir das tun oder lassen nicht schwer fällt.

    Es ist wie ein "Geschenk des Himmels" .

    Wie konnte das so "plötzlich" geschehen, dass dieser Wunsch/ diese Sucht zum Stillstand kam ?

    War es wirklich ein Wunder/ Geschenk oder ist es das Ergebnis des jahrelangen "Kampfs" gegen meine "Dämonen".

    Vielleicht eine Mischung aus beidem ?

    Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar, dass es das "Schicksal" so gut mit mir meint und ich werde weiterhin gut für mich sorgen.

    Heute waren wir alle nur faul und sind abgehängt, das Wetter hier im "Norden" lies doch etwas zu wünschen übrig.

    Aber das war auch mal schön.

    Allen einen schönen Sonntag.

    MaryLou :D

  • Hallo MaryLou,

    Zitat

    Dass es mir so leicht fällt und ich nicht sehr viel dazu tun muss, bzw, mir das tun oder lassen nicht schwer fällt.

    Es ist wie ein "Geschenk des Himmels" .

    wie schwer oder leicht es fällt stellt sich über die Jahre heraus.
    Du lebst nun einige Wochen abstinent - nicht mehr und nicht weniger.
    Es fühlt sich offensichtlich sehr gut an - das freut mich für Dich.

    Ich wünsche Dir, daß Du lernst viel dafür zu tun, damit es so bleibt.
    Ich wünsche Dir, daß Du das Geschenk nie wieder aus der Hand gibst.

    LG Jürgen
    -----------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Hallo Uwe,

    wie ich hier schon oft gelesen habe, sind geben nicht einmal Jahre der Trockenheit die Gewissheit, dass es so bleibt.

    Ob es so war, werde ich erst am Ende meines Lebens wissen.

    Mir ist durchaus bewusst, ich fühle es immer wieder, wie stark die Jahre/Jahrzehnte mit Alkohol im Unterbewusstsein fest gebrannt sind.

    Aber Gott sei Dank auch die negativen Seiten der Medaille.

    So viele Tage in der Alk-Depression, soviel verschwendete Zeit, so viel Wut Aufgrund der Bewusstseinsveränderung durch den Alk.

    Ich weiss ich muss achtsam bleiben, Danke dir für die ehrlichen Worte.

    Jetzt ist wieder real life angesagt.

    Kordeln mit Sohni und Aufräumen mit Töchterchen.

    Später gehen wir auf ein Alk freies Konzert. :)

    Endlich mal was ohne Suff.

    LG

    MaryLou

  • Hi Mary Lou,

    schön dass es dir so leicht fällt, aber bleib bitte immer achtsam.
    Auf welches Konzert gehst du denn? Ich bin ja selbst total Musikbegeistert und Konzerte und Festivals waren immer eine große Freude für mich. Wegen der Gefahr halte ich mich aber vorerst noch fern davon.

    Liebe Grüße und viel Spaß!
    Verena

  • Hallo Rockqueen,

    also es war keine Rock Musik ;) eher so eine Öko Strassenfest
    gute Laune Kombo.
    Aber es war schön, ganz viele nette bekannte Leute da, supergute Stimmung und Sonne !!, das erste Mal seit Tagen.

    Leider fand meine pubertäre ;) Göre das Konzert völlig uncool und so haben wir uns nach 2 Stunden verabschiedet.

    Das werde ich ihr zurückzahlten, wenn wir mal zusammen auf ein Bruno Mars Konzert oder so gehen sollten. ;) Dann wird Mutti quengeln.

    Aber.....es gab doch Alkohol, zwar nur einen Stand mit Ökowein eines kleinen regionalen Anbieters aber trotzdem.

    Allerdings hat so gut wie niemand etwas getrunken.
    Und die Leute wegen denen ich da war auch nicht.

    Auf ein größeres Konzert würde ich auch nicht gehen, überhaupt würde ich gar nirgends hingehen wo ich früher Alk konsumiert hatte.

    Auf welchen Konzerten warst du denn schon so ?

    LG

    MaryLou

  • Hi Mary Lou,

    das klingt doch gut. Ja diese Orte meide ich auch, aber ich hoffe dass ich irgendwann gefestigt bin und mal wieder ein Konzert besuchen kann. Mit Freunden die dann hoffentlich auch nichts trinken werden.

    Oh ich war schon auf vielen Konzerten, oft eben ganz kleine in Jugendzentren von regionalen Bands. Aber ich war auch schon 2 mal auf Wacken (aber schon ein paar Jahre her) und auf dem Summerbreeze und auf dem Rock Area. Mein erstes richtiges Konzert war Marylin Manson damals :) Aber ich hab auch schon Kiss, Billy Idol, ACDC, Die Toten Hosen, Doro, Linkin Park um ein paar zu nennen.

    Liebe Grüße
    Verena

  • Hallo Mary Lou
    Ob es keine Gewissheit gibt? Ich habe da so meine eigene Philosophie. Ob das ein Thema zu Beginn der Abstinenz ist? – Ich weiß nicht genau.
    Ich hatte zu Beginn oft ein Gefühl der Sicherheit und eine gelegentliche Gewissheit. Doch ohne Stabilität, ohne Ahnung. Es war ohne einer genauen Vorstellung des „Warum?“ und einem Bild vom „Weshalb?“
    Dieses Gefühl war oberflächlich, unbenannt – ohne Konturen.
    Diese „Sachte Aussicht“ auf Dauerhaftigkeit, war zu Anfang eher beängstigend und verdächtig.
    Das hat mir aber einen Einblick in die Möglichkeiten gegeben. Auch ohne einer ordentlichen Wegbeschreibung.
    Nicht die Jahre Abstinenz sind für mich entscheidend, sondern die persönlichen Einsichten. Es war ein Prozess, der eben auch Zeit in Anspruch nimmt. Und dabei gab (und gibt) es immer wieder Aufgaben, die zu bewältigen waren. Nicht so sehr die äußeren Umstände waren dabei maßgebend, sondern die inneren Konflikte waren zu erkennen, zu bestehen und einzuordnen.
    Gewissheit? Ich weiß nicht genau, ob der Begriff den Zustand trägt. Eine Klarheit und Beständigkeit im individuellen Umgang, ein Wissen um die eigene Handlungsfähigkeit und das Bewusstsein um die persönliche Verantwortung, gab irgendwann das Vertrauen in die Entscheidungen fürs Leben (und auch in die gelegentlich notwendigen Korrekturen).
    Das ist mein Ansatz, mir eine große Wahrscheinlichkeit für eine dauerhafte, zufriedene Nüchternheit zu erarbeiten. Das schließt Enttäuschungen nicht aus, lässt auch der eigenen Fehlbarkeit Platz – ist jedoch sehr Wirklichkeitsnah.
    Eingebettet in das Verständnis der persönlichen Historie (ohne Selbstanklage und dem Gefühl von vergeudete Zeit), mit einem geschärften Blick für die Gegenwart (und der Fähigkeit darin auch verweilen zu können) und eben auch einer Vorstellung vom Zukünftigen (ohne dabei trotzig festgelegt zu sein), geben mir die Zuversicht.
    Zuversicht beschreibt es sachlicher.
    Das sind Gedanken, die eine Reifung hinter sich haben. Vor viereinhalb Jahren waren die so nicht so zu denken - geschweige denn so zu formulieren.
    Geduldigen, optimistischen Gruß – Uwe.

  • Hallo Uwe,

    dafür kannst du sie JETZT wunderbar formulieren....deine Gedanken und Einsichten.

    Danke dafür.

    Wie "versprochen" werde ich mir darüber Gedanken machen.

    Warum es mir leicht fällt auf Alkohol zu verzichten, habe ich vielleicht schon verstanden.

    Weil ich zum Schluss nicht mehr Alkohol trank um Probleme zu betäuben, sondern weil ich Probleme hatte, da ich immer noch Alkohol trank.

    Jetzt, ohne Alkohol sehen etwaige Probleme viel kleiner aus, ja ich sehe sie beim zweiten Hinsehen gar nicht mehr als Probleme sondern als Wachstumsfeld.

    Vor kurzem geschehen als mein Sohn sagen wir mal "öfters etwas lebhaft" im Unterricht war.

    Dadurch gibt es nun gute Gespräche mit Lehrern, Eltern und auch den Kindern und ich hoffe, dass wir alle bald ein wenig weiter sein werden, es schaffen den anderen mit seinen Eigenarten zu akzeptieren und ein gutes Miteinander finden werden.

    In dem das Lernen und Unterrichten wieder an erster Stelle steht !

    LG

    MaryLou

  • Guten Morgen,

    gerade habe ich mich auch für den erweiterten Zugang ( erst mal für 3 Monate ) entschieden.
    Im Vordergrund stand, dass es Themen gibt über die ich lernen möchte zu kommunizieren, die in meinen Augen aber nichts für das www sind.
    Ausserdem unterstütze ich die Arbeit von Karsten und den anderen gerne mit ein paar "Kröten".
    Das Forum ist mit ein großer Fels in meiner Brandung.
    Über die Grundbausteine habe ich überhaupt erst hier erfahren.
    Und es ist für mich immer wieder eine Freude und Hilfe wie gut manche Menschen hier ihre Gefühle erkennen und formulieren können.
    Das möchte ich auch lernen.

    Grüße von MaryLou

  • Hi MaryLou,
    freu mich auf Dich in der "Geschlossenen"!
    LieGrü Zoolander :)

    Um sein Gefühl zu verlagern auf Knopfdruck
    muss man sich fragen, was man sich in den Kopf tut,
    bis man dann irgendwann jede Abfahrt wählt,
    wenn's von Anfang an immer nur abwärts geht.

  • Hallo MaryLou,

    was machst du denn nachts hier? Kannst du nicht schlafen. Mußt du nicht morgens mit deinen Kindern früh aufstehen?
    Ich würde das nicht schaffen, wenn ich nicht geschlafen hätte.

    Liebe Grüße
    Enya

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