HeuteEinfachLeben

  • Liebe Sonnenblume, Nys und Viola,
    vielen Dank für Eure Rückmeldungen. :D

    Zu den Fragen:

    Ziel meines Klinikaufenthaltes:
    (Weiter)-Entwicklung meiner inneren „Willkommens-Kultur“.

    Berufliche Pläne:
    Mitwirkung an der Implementierung betrieblicher Gesundheitsmanagementsysteme.
    An welcher Stelle ich dort (möglicherweise) wirken darf, das wird sich zeigen.

    Soviel dazu für heute in aller kürze. Ich habe noch sehr viel vorzubereiten …

    Im Übrigen lese ich hier nach wie vor täglich.
    Da ich ja das Forum als „Spiegel“ betrachte, bekomme ich hier auch täglich neue Impulse und Anregungen über mich und mein Handeln zu reflektieren.

    Liebe Grüße
    Manfred

  • Hallo zusammen,
    nach längerer Zeit habe ich mich entschieden, mal wieder ein Lebenszeichen von mir zu senden.

    Im Frühjahr dieses Jahres habe ich eine Krebsdiagnose ( HNO-Bereich) bekommen.
    Nach mehreren OP`s (Gewebeproben) inkl. mehrwöchigen Krankenhausaufenthalten, Bestrahlung und Reha befinde ich mich jetzt im Prozess der Auseinandersetzung mit den Nach- und Nebenwirkungen.

    Am schwersten ist für mich z. Zt., dass mein Geschmackssinn nicht mehr richtig funktioniert.
    Essen hat für mich leider im Moment nicht viel mit Genuss zu tun, sondern es ist mehr ein „disziplinarischer Vorgang“.
    Die Prognosen, dass der Geschmackssinn sich wieder normalisiert reichen von 1-2 Jahren.
    Ich werde in dieser Zeit halt so gut wie möglich weiteressen ;)
    Da ich ohnehin schon immer sehr hager war, bleibt mir auch gar nicht anderes übrig, wenn ich weiterleben will.

    Mit der Erkrankung habe ich auch meine beruflichen Wiedereingliederungspläne nochmal komplett auf den Prüfstand gestellt (die von mir begonnene Vollzeitausbildung musste ich abbrechen).
    Ob und wie es jetzt beruflich weitergeht, das ist derzeit vollkommen offen.

    Insgesamt ist es so, dass ich mich nach einer längeren Phase der Niedergeschlagenheit wieder langsam aufrichte.

    Was mir dabei hilft, ist folgender Satz:
    Ich bin in meiner Unvollkommenheit vollkommen und willkommen.

    Herzliche Grüße an alle, die mich noch kennen und alle, die mich noch kennenlernen werden ;-).
    Manfred

  • Lieber Manfred,
    ich freu mich sehr, dass du wieder da bist. :D

    Es tut mit leid, dass du so schwer erkrankt bist und hoffe, dass deine Genesung Fortschritte macht und du bald wieder schmeckst, was du isst.

    Lieben Gruß
    Susanne

  • Lieber Manfred,

    ich freu mich sehr von Dir zu hören.

    Zitat

    Ich bin in meiner Unvollkommenheit vollkommen und willkommen.

    Das ist ein guter Satz, den ich mir merken will.

    Ich wünsch Dir weiterhin gute Genesung und daß es weiter aufwärts geht.

    Deine guten und lesenswerten Beiträge haben mir hier gefehlt.

    lieber Gruß Sonnenblume :)

    Ich bin Ich , und will es immer mehr werden

  • glück auf lieber manfred

    willkommen - ja! sehr willkommen.

    freu mich wieder von deinen wertvollen gedanken lernen zu dürfen.

    gute besserung

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Liebe Susanne, liebe Sonnenblume, lieber Matthias,
    vielen Dank für Eure freundlichen Worte.
    Ich kann mich noch gut an den lebendigen Austausch mit Euch erinnern. :D

    Bis bald und viele Grüße
    Manfred

  • Die Sucht beenden …

    Hallo zusammen,
    ich schreibe über dieses Thema, weil es hier ja in unterschiedlicher Form nahezu täglich präsent ist,
    und ich mich damit quasi auch nochmal ein wenig neu vorstelle.

    Ein/e Rezept/Anleitung habe ich selbstverständlich nicht.

    Ich schreibe über meine Erfahrungen und den daraus resultierenden Schlussfolgerungen, die sicher nie ganz abgeschlossen sein werden.

    Zu allererst unterscheide ich zwischen Alkoholismus und Sucht.
    Alkoholismus ist für mich eine von vielen Formen der Sucht.
    Mit dem beenden meiner Alkoholabhängigkeit habe ich nicht meine Sucht bzw. mein süchtiges Verhalten beendet.

    Der schwierigste und wichtigste Schritt zum Beenden meiner Alkoholabhängigkeit war, dass ich bedingungslos vor dem Alkohol kapituliert habe.
    Es hat 10 Jahre ( von Anfang 20 bis Anfang 30) gedauert von den ersten Gedanken über meinen Alkoholkonsum bis zur Kapitulation, bis ich sagen konnte:

    Ich kann Alkohol nicht kontrolliert trinken. Ich bin Alkoholiker.

    Bedingungslose Kapitulation bedeutet für mich, dass ich akzeptiert habe, dass ich unter keinen Umständen Alkohol kontrolliert trinken kann.
    Weder meine Lebensgeschichte noch meine aktuellen Lebensumstände spielen dabei eine Rolle.
    Ich brauche nicht mehr darüber nachzudenken und mich mit der Frage quälen, ob ich nun Alkoholiker bin oder nicht.

    Es ist eine unumstößliche und unumkehrbare Tatsache, dass ich Alkohol nicht kontrolliert trinken kann.


    Ich weiß nicht genau warum, aber es war genau dieser Satz, der sich damals zu Beginn meiner Abstinenz sehr klar in meinem Kopf formulierte
    und sich bis heute darin befindet :)

    Ich hatte mir damals vorgenommen allen Lebensereignissen zukünftig ohne Alkohol zu begegnen. Das galt und gilt auch für die Begegnung mit meiner Lebensgeschichte.
    Bis heute habe ich mich daran gehalten.

    Manchmal glaube ich gar nicht, dass es schon so lange her ist.
    Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass ich mir in der letzten Phase meines Trinkens (rund um die Uhr) überhaupt nicht vorstellen konnte auch nur einen einzigen Tag ohne Alkohol überleben zu können.
    Ich habe deshalb damals auch mein Leben auf den bekannten 24-Stunden-Rhythmus umgestellt. Das ist ein Zeitraum, den ich halbwegs überschauen kann.
    Heute weiß ich, dass es an jedem Tag „Gutes“ und „Schlechtes“ gibt. Mal mehr von dem Einen mal mehr von dem Anderen.

    Soviel in aller Kürze zu meinem Alkoholismus.


    Jetzt zu meiner Sucht bzw. zu meinem süchtigen Verhalten.

    Wie ich oben schon geschrieben habe, war mit der Beendigung meiner Alkoholabhängigkeit ja nicht meine Sucht beendet.

    Ich habe jetzt nach einem Thema/ einer Sache gesucht, die nun mein Leben ausfüllen sollte. Das sollte nach meiner Vorstellung eine möglichst „gute“ Sache sein, also etwas, das möglichst „edel, hilfreich und gut“ aussieht. Etwas, dass im deutlichen Gegensatz zu meinem bisherigen Leben stand. Etwas, dass möglichst alle meine Bedürfnisse erfüllt.
    Also im Prinzip ein Mittel, mit dem ich alles bekomme, was ich mir so sehnlichst wünschte und was ich so dringend brauchte:
    gesellschaftliche Anerkennung, Wertschätzung, Zugehörigkeit, usw., usw.
    (ich schreibe das aus meiner heutigen Sicht. Damals war mir das Alles nicht bewusst).

    Ich stürzte mich also mit all meiner (nun vorhandenen) Energie in die Verwirklichung von „guten, edlen und hilfreichen“ Projekten, zusätzlich noch angetrieben von meinem Idealismus und Perfektionismus.

    Tja, Ihr ahnt es schon ;) Das konnte nicht gut gehen …

    Ging es auch nicht. Obwohl ich mit einigen Projekten durchaus erfolgreich war, habe ich unter dem Strich nicht das bekommen, was ich mir in meinem Inneren so sehnlichst wünschte:
    innere Ruhe,
    mich wertzuschätzen unabhängig von äußeren Rückmeldungen,
    mich anzunehmen mit all meinen Widersprüchen und Brüchen,
    meinen inneren „Scherbenhaufen“ als „Schatz“ zu betrachten,
    die Vielfalt in mir annehmen,
    meine Unvollkommenheit mit Wohlwollen zu betrachten.

    Nach einigen therapeutischen Begleitungen und insbesondere durch die Bereitschaft etwas tiefer in mich hineinzuhorchen befinde ich mich heute in einem Prozess, in dem ich mir die o.g. Punkte immer wieder bewusst mache.
    Abgeschlossen wird dieser Prozess wohl nie sein.

    Mein bisheriges Fazit (vielleicht komme ich im weiteren Verlauf meines Lebens noch zu ganz anderen „Erkenntnissen“):

    Sucht ist für mich eine Art „Schutzmantel“, der sich in einem schleichenden, unbewusstem Prozess in eine Zwangsjacke verwandelt.

    Schutzmantel deshalb, weil er die Betroffenen davor schützt, mit den oftmals schmerzhaft erlebten Erfahrungen des Nicht-Gesehenwerdens, des Nicht-Wertgeschätztwerdens, des Nichtgenügens, der Mangelerfahrungen insgesamt, in Berührung zu kommen.
    Das heißt nicht, dass alle, die Mangelerfahrungen erlebt haben süchtig werden. Manche entwickeln andere Krankheiten, wie beispielsweise Depressionen. Manche verfügen auch über Ressourcen, die sie nicht krank werden lassen.
    Bei mir war es so, dass ich die Zwangsjacke erst dann ablegen konnte, als sie so eng und schmerzhaft wurde, dass sie mir buchstäblich den Verstand raubte.

    Zu Beginn erlebte ich es als große Befreiung und Entlastung (viele kennen ja diese Anfangseuphorie). Im weiteren Verlauf kam ich dann mehr und mehr in Berührung mit den tiefsitzenden Gefühlen von den o.g. Mangelerfahrungen. Mir war das, wie schon gesagt, damals nicht bewusst. Deshalb habe ich mir dann ja auch einen neuen „Schutzmantel“ gesucht.

    Meine heutige Antwort auf Sucht lautet daher auch:
    da, wo es möglich ist: Vielfalt zulassen.

    Anders ausgedrückt: Bewusstwerden von vielfältigen Bedürfnissen, die auf vielfältige Art und Weise erfüllt werden können, ohne mir oder anderen Menschen damit zu schaden.

    Dazu gehört natürlich auch, dass ich akzeptiere, dass ich nicht alle meine Bedürfnisse jederzeit und in vollem Umfang erfüllen kann.
    Manche erfüllen sich möglicherweise gar nicht oder nur zum Teil oder es dauert ein wenig länger …
    Am Ende bleiben wir halt unvollkommene Wesen :)

    Ist also im Prinzip alles ganz einfach ;)

    LG Manfred

    PS: Aktuell beschäftige ich mich gerade mit einem (ehrenamtlichen) Projekt (da isses wieder ;-)), in dem ich all das, was hier geschrieben habe, in eine Veranstaltungsform „giessen“ möchte, die das Thema „Sucht“ heiter-melancholisch-nachdenklich veranschaulicht. :)

  • Hallo Manfred,
    ich bin sehr beeindruckt und berührt von Deinen Zeilen.
    Danke daß Du deine Gedanken mit uns teilst und wie offen und mutig Du mit Deiner Krankheit umgehst und Neues anpackst.
    Ich wünsche Dir Gute Genesung
    LG Schatzmeister

    Wer einmal sich selbst gefunden, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren.


    (Stefan Zweig)

  • Hallo Manfred,

    für mich sind deine Worte immer wie Balsam für meine Seele und es sind zudem viele Denkanstöße dabei.

    Schön, dass du hier wieder schreibst !

    Weiterhin eine gute Genesung und zufriedene Vorweihnachtstage wünscht....

    Slowly

  • Lieber Manfred,

    ich freue mich Dich zu lesen, auch wenn Deine gesundheitliche Lage nicht so gut war oder ist. Dank, dass Du uns an Deinem Leben teilhaben lässt.
    Gute Genesung, weiterhin Kraft und Hoffnung, aufstehen, aufstehen aufstehen und schreiben.

    Alles Gute Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Lieber Manfred,

    es freut mich zu hören, dass es dir mittlerweile wieder so gut geht, dass du bereits wieder über Projekte nachdenkst, und dass du dich "nur" mit Nebenwirkungen rumschlägst... bedeutet offenbar, dass die Wirkung der Therapien angeschlagen hat, und das ist ja das wichtigste!

    Herzlichen Gruß und dir eine schöne Weihnachtszeit,
    viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Liebe/r schatzmeister, slowly, kaltblut und viola,
    vielen Dank für Euren Besuch und Eure freundlichen Worte.
    Ich habe mich sehr darüber gefreut.

    Ich bin z.Zt. sehr mit der Betreuung meiner Mutter beschäftigt.
    Sie ist vor einigen Jahren an einer seltenen Krankheit erkrankt, die einen schleichenden,
    fortschreitenden Prozess nimmt.
    Die Frage, ob meine Mutter noch zu Hause alleine leben kann, drängt sich immer mehr in den Vordergrund.
    Nach Abwägung und Prüfung aller Möglichkeiten steht zumindest so viel fest:
    Eine für alle Beteiligten „perfekte“ Lösung gibt es nicht.

    Ich habe auch festgestellt, dass ich nach meiner Erkrankung nicht mehr so belastbar wie vorher bin.
    Glücklicherweise bin ich da in einem guten Austausch mit meinem Bruder und meiner Schwester, die mich nach ihren Möglichkeiten unterstützen.
    Wie suchen gemeinsam (unter Einbeziehung der Wünsche meiner Mutter) eine Lösung, die meiner Mutter eine würdevolle restliche Lebenszeit bietet.

    Soviel für den Moment.

    LG Manfred

  • Hallo zusammen,
    in den letzten Wochen war ich sehr damit beschäftigt die Betreuung/Pflege meiner Mutter neu zu gestalten.
    Mit Unterstützung meiner Geschwister habe ich jetzt einen Rahmen und eine Struktur gefunden, die es meiner Mutter ermöglichen sich so wohl wie möglich in ihren eigenen vier Wänden zu fühlen.

    Mich haben die Wochen psychisch wie physisch sehr angestrengt, einerseits.
    Andererseits bin ich dadurch in einen gewissen Aktivitätsmodus gekommen, der mir auch gut getan hat.
    Zentral ist für ich immer noch das Thema „Essen“.
    Mein Geschmackssinn hat sich etwas zum Positiven verändert und auch der Appetit ist größer geworden. Ich kann also insgesamt wieder mehr Nahrung zu mir nehmen und gelegentlich empfinde ich sogar ein wenig Genuss dabei :)

    Leider gibt es auch weniger gute Nachrichten:
    Nach einer Kontrolluntersuchung hat sich meine Genesungsprognose deutlich verschlechtert.
    Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, dann bewegt sich meine Lebenserwartung zwischen einigen Monaten (wenn ich mich nicht weiter behandeln lasse) und einigen Jahren.
    So ganz genau kann das natürlich niemand vorhersagen …

    Ob und welcher Form ich mich weiter behandeln lasse, dass habe ich noch nicht entschieden.

    Entschieden habe ich, dass ich mich jetzt psychoonkologisch begleiten lasse. Ein erstes Orientierungsgespräch hat mir schon mal sehr gut getan.

    Wie gehe ich aktuell mit der Situation um?
    Mir war noch nie so bewusst, dass mein Leben endlich ist.
    Was mache ich jetzt mit der mir noch verbleibenden Zeit?
    Neben vielen formalen Fragen (Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Testament, Beerdigung, etc.) kristallisiert sich z.Zt. eine Frage heraus:

    In welchem Maße gelingt es mir mich mit allen Lebensbereichen in denen ich mich gescheitert fühle (u.a Beruf, Partnerschaft, Freundschaften) zu versöhnen?
    Im Kern geht es wohl darum, dass ich es (in der Tiefe) annehmen kann, dass auch mein unvollkommenes Leben, mein Leben mit den vielen Brüchen und Scherben, in seiner Gesamtheit Sinn hatte, dass es nicht vergebens war.

    Wenn ich das so schreibe, dann klingt es wie aus einer gewissen Distanz geschrieben. Und so ist es auch häufig: Ich halte eine gewisse Distanz zu den tieferen Gefühlen, die mit all dem verbunden sind. Ich kann diese Gefühle spüren, aber ich brauche diese Distanz auch um handlungsfähig zu bleiben.

    Euch allen eine schöne Zeit!
    Manfred

  • Hallo Manfred,
    das Wenige, das ich bisher von dir gelesen habe, hat mich sehr angesprochen!
    Dein letzter Eintrag geht mir unter die Haut. Ich wünsche dir ganz viel positive Kraft für den Weg,
    der vor dir liegt! Ich finde es toll, dass du dir psychoonkologischen Beistand gesucht hast.
    Es ist bemerkenswert, was für eine menschlich wertvolle Arbeit manche leisten (können).
    Ich wünsche es dir sehr, dass du dich in deiner Unvollkommenheit lieben lernst und noch
    möglichst lange ein für dich lebenswertes Leben führen darfst.
    Alles Gute
    Seidenraupe (die meistens auch vollkommen sein wollte/will :wink: )

    Seidenraupe

  • Lieber Manfred,

    mir fehlen gerade die Worte, aber es berührt mich, was du schreibst.

    Wann ist ein Leben ein "gelingendes" Leben? Wer legt das fest?
    Es stellen sich existenzielle Fragen, und das ist wichtig - wo ist der Sinn?
    Ich wünsche dir, dass du nicht zu viel grübelst, sondern mehr genießt (das mit dem Essen ist ja schön!). Und dass du dir selber keinen Druck machst. Du musst nichts, und noch ist Zeit. Vom Ende her denken lernen, das klingt schlimm, aber es kann auch bereichern.

    Dir auch eine gute Zeit.
    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Lieber Manfred,

    wir kennen uns ja nicht aber deine Worte und daraus folgenden Impulse, deine Anwesenheit hier im Forum, bedeuteten und bedeuten mir viel.

    Ich denke an dich und wünsche dir, dass du deinen Frieden findest mit deinen unbeantworteten Fragen oder sogar noch die eine oder andere Antwort auftaucht.

    Alles Liebe und Gute für Dich !

    Slowly

  • Hallo Seidenraupe, Susanne, Viola und Slowly,
    vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

    „vom Ende her denken lernen“

    Ja, was bedeutet das?
    Sich seiner Endlichkeit bewusst werden?
    Darum geht es wohl.

    Und dann, wenn der Zeitraum kleiner wird, greifbarer wird, spürbarer wird, dann
    werden die Tage kostbarer?
    Wie fühlt sich diese Kostbarkeit an? Worin drückt sie sich aus?
    Verändern sich die Kostbarkeiten?

    Bei mir ist es z Zt. so:
    Ich freue mich über meine Autonomie: Ich kann selbständig essen und trinken. Ich kann selbständig von A nach B gehen. Ich kann Spaziergänge machen. (Meine Mutter kann beispielsweise die beiden letztgenannten Dinge nicht mehr).
    Ich freue mich, wenn es mir gelungen ist etwas zu kochen, dass ich halbwegs mit Genuss essen kann (Griessuppe z.B.)
    Ich freue mich (nach wie vor) über Begegnungen und Momente, die sich „warm“ und „sanft“ anfühlen.
    Ich werde diesen Prozess, so gut es geht, weiter gestalten.

    Daneben habe ich auch auch immer wieder viele Fragen.
    Wenn es denn so etwas wie eine Konstante in meinem Leben gab und gibt, dann sind es Fragen.
    Ich habe unter dem Strich in meinem Leben sicher mehr Fragen als Antworten gehabt.
    Und am Ende bleiben wohl viele Fragen einfach offen …

    Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag!
    Manfred

  • lieber Manfred,

    ich möcht Dir einfach mal einen lieben Gruß schicken.
    Deine Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht und ich würde Dir so gerne wünschen, daß alles wieder gut wird.
    Aber ich finde es positiv wie Du nun Deinen Weg weitergehst.

    Zitat

    Und dann, wenn der Zeitraum kleiner wird, greifbarer wird, spürbarer wird, dann
    werden die Tage kostbarer?
    Wie fühlt sich diese Kostbarkeit an? Worin drückt sie sich aus?
    Verändern sich die Kostbarkeiten?

    Ich spüre in letzter Zeit auch immer wieder, daß die kommende Zeit kostbarer wird, man weiß ja trotz allem nie, wann das Leben endet. Im vorgerückten Alter denkt man aber öfter mal darüber nach als in jungen Jahren.

    Ich hab mir gerade 2 Bücher bestellt von Annelie Keil, kannst ja mal googeln.
    Es geht darum, daß Gesundheit nicht unbedingt das wichtigste im Leben ist, wie es heute so gerne dargestellt wird. Ich habe sie am Freitagabend in einer Talkshow gesehen und die Frau hat mich total begeistert. Voller Lebensfreude und hatte bisher im Leben schon einen Herzinfarkt, sowie 3 Krebserkrankungen und freute sich, daß sie mit 76 Jahren immer noch lebt.

    Zitat

    Ich freue mich (nach wie vor) über Begegnungen und Momente, die sich „warm“ und „sanft“ anfühlen.

    Das kann ich gut nachvollziehen und ich wünsche Dir noch viele solcher Momente.

    lieber Gruß Sonnenblume

    Ich bin Ich , und will es immer mehr werden

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