Dass es sehr hart sein muss, das glaube ich dir sofort.
Ich hoere mich oft selbst reden z.B. wenn Freunde oder Familie mich einmal darauf anspricht.
Es ist unglaublich, wie stark ich mich da anhoeren muss.
Denn oft kommen Antworten wie "Voll gut, dass du damit so klarkommst" ...
Ich will das eigentlich garnicht hoeren, jedenfall nicht von "Aussenstehenden", da es mich wuetend macht. Und ich glaube, nur deswegen, weil sie niemals wissen werden, wie steinig der Weg eigentlich ist, den man tagtaeglich geht.
Danke fuer deinen Mutzuspruch. Geschichten wie deine geben mir viel Hoffnung darauf, dass man es schaffen kann, diese kleinen Schritte, einen nach dem anderen zu gehen, ohne sich zu viel vorzunehmen und sich selbst unter Druck zu setzen, was ich auch oft als von Aussen kommend empfinde "Ja, wieso gehst du denn ueberhaupt noch ran, wenn er anruft?? "
Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man sich Zeit gibt, oder? Denn oft ertappe ich mich dabei, wie ich wieder in einem Ueberfluss an Trauer, Wut und Entkraeftung denke "Und jetzt mache ich alles anders" und doch schaffe ich das nicht alles aufeinmal zu aendern. Wie auch?
Doch leider muss ich auch beim Lesen hier immer wieder feststellen, dass ich an einer Stelle scheitere.
Ich verfluche den Alkohol, ja, ich bin traurig darueber, welche Macht das Suchtmittel hat und wie schwierig diese Krankheit zu besiegen ist.
Deshalb kann ich es nur schwer annehmen, es so zu sehen, dass mein Partner unsere Liebe und Partnerschaft verraten und verkauft hat an den Alkohol, weil ich dann doch immer darin stecken bleibe, dass es eine der tueckischsten psychischen Krankheiten ist.
Wie kann ich also IHN dafuer verurteilen?
Und ist es wirklich das, was hilft?
Klar, die Krankheit ist nicht die Schande, die Schande ist der Fakt, dass man gegen die Krankheit nichts unternimmt.