Sorry, aber das musste mal raus

  • Dass es sehr hart sein muss, das glaube ich dir sofort.

    Ich hoere mich oft selbst reden z.B. wenn Freunde oder Familie mich einmal darauf anspricht.

    Es ist unglaublich, wie stark ich mich da anhoeren muss.

    Denn oft kommen Antworten wie "Voll gut, dass du damit so klarkommst" ...

    Ich will das eigentlich garnicht hoeren, jedenfall nicht von "Aussenstehenden", da es mich wuetend macht. Und ich glaube, nur deswegen, weil sie niemals wissen werden, wie steinig der Weg eigentlich ist, den man tagtaeglich geht.

    Danke fuer deinen Mutzuspruch. Geschichten wie deine geben mir viel Hoffnung darauf, dass man es schaffen kann, diese kleinen Schritte, einen nach dem anderen zu gehen, ohne sich zu viel vorzunehmen und sich selbst unter Druck zu setzen, was ich auch oft als von Aussen kommend empfinde "Ja, wieso gehst du denn ueberhaupt noch ran, wenn er anruft?? "
    Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man sich Zeit gibt, oder? Denn oft ertappe ich mich dabei, wie ich wieder in einem Ueberfluss an Trauer, Wut und Entkraeftung denke "Und jetzt mache ich alles anders" und doch schaffe ich das nicht alles aufeinmal zu aendern. Wie auch?

    Doch leider muss ich auch beim Lesen hier immer wieder feststellen, dass ich an einer Stelle scheitere.

    Ich verfluche den Alkohol, ja, ich bin traurig darueber, welche Macht das Suchtmittel hat und wie schwierig diese Krankheit zu besiegen ist.

    Deshalb kann ich es nur schwer annehmen, es so zu sehen, dass mein Partner unsere Liebe und Partnerschaft verraten und verkauft hat an den Alkohol, weil ich dann doch immer darin stecken bleibe, dass es eine der tueckischsten psychischen Krankheiten ist.

    Wie kann ich also IHN dafuer verurteilen?
    Und ist es wirklich das, was hilft?

    Klar, die Krankheit ist nicht die Schande, die Schande ist der Fakt, dass man gegen die Krankheit nichts unternimmt.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Mit dem Alkohol ists wie mit jeder anderen Droge

    Erst wenn der Trinker nicht mehr weiter kommt hat er die Chance sein leben wieder in den Griff zu bekommen.

    Solange du da bist
    untstützt du ihn
    du sorgst dafür, dass was zu essen auf dem Tisch steht
    du sorgst dafür, dass die Wohnung nicht total verdreckt
    du wäscht seine Sachen
    du ermanst ihn sich hin und wieder zu duschen
    du erinnerst ihn daran sich doch mal die Zähne zu putzen

    (*schüttel* das hab ich alles schon total vergessen)
    Solange alles läuft und er so weiter machen kann
    wird er nix ändern.

    Das heisst, wenn du deinen Mann wirklich liebst und ihm helfen willst
    lässt du ihn fallen wie eine heisse Kartoffel
    und anstatt sie dann aufzuwischen lässte ihn da liegen drehst dich um und kümmerst dich um dich selber.

  • Und schon kommt der Gedanke "Ist er vielleicht garkein Alkoholiker?"

    Da wir nicht zusammenwohnen und er all diese "Erledigungen" zwangslaeufig selbst machen muss, und natuerlich auch macht, da es ihm sonst keiner macht.
    Aber dennoch hat er ein Alkoholproblem in jetzt noch sehr jungen Jahren, die Zukunft kann ich mir also selbst ausmalen...

    Aber dennoch zeigen mir deine Aussagen natuerlich, dass man durch Unterstuetzung nur das Gegenteil bewirkt.

    Und Unterstuetzung passiert ja auch mental, nicht nur durch Abnehmen von Arbeit, oder?

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Und eure Geschichten, sie machen mich traurig. Denn ich weiss, dass ich das nicht will und ich weiss, dass ich auf dem Weg bin, genau in solch eine Geschichte hineinzugehen, wenn ich nicht jetzt handele.

    Verheiratet sind wir nicht. Auch wenn oft mit dem Gedanken gespielt wird oder wurde.

    Doch die Entscheidung fuer oder gegen ist unglaublich schwierig.
    Auch ohne Kinder und Ehe.

    Und ich habe einen riesigen Respekt davor, dass man es mit Kinder und verheiratet schafft.

    Doch natuerlich moechte ich es soweit nicht kommen lassen.

    Jetzt ruft er an, nach einer versoffenen Nacht und natuerlich spreche ich mit ihm, was ich schon nicht mehr sollte.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Ich bin wirklich erstaunt
    wie viele unglaublich tolle liebenswerte Männer es gibt
    und genauso viele undankbaren Weiber, die dies einfach nicht zu schätzen wissen
    und die immer mehr wollen
    die diesen unglaublich liebevollten großartigen Männern nicht mal ihr Bierchen/Weinchen etc gönnen.
    Oder sogar gehen anstatt ihnen zu helfen.
    Diese Weiber, die gar nicht zu schätzen wissen wie sehr sie geliebt werden.
    Diese Furien, die diese unglaublich tollen, intelligenten, vom Schicksal gebeutelten, immer ausgenutzen, spannenden, lustigen wirklich aussergewönlichen Männer versuchen zu verändern indem sie ihnen ihr klein bisschen Alk missgönnen.

    Himmelherrgottdonnerwetternocheins

    Diese verdammten versoffenen A********* haben unseren Wunsch nach liebe ausgenutzt und uns wie Fussabtreter benutzt, wenn ihnen danach war. Erst anfüttern und uns dann am langen Arm verhungern lassen. Das wars doch eigentlich. Und wenn sie konnten haben sie uns schneller ersetzt als sie ihre Unterwäsche wechselten.

    Sorry, gilt für die wenigen Co-Männer hier genauso
    Meine Gedanken zu diesem Donnerstag

  • Ach ja und was ich noch vergessen habe

    diese männer sind auch noch so unglaublich Führsorglich.....

    bis sie was machen müssen,
    dann sind sie das heulende elend das jetzt auch mal hilfe brauchen könnte

    mal....

    das kommentiere ich jetzt mal nicht

  • Hallo und guten Morgen,
    alter Schwede, du hast ja mächtig Wut im Bauch.
    Ich hoffe, es hat Dir geholfen! Eigentlich wollte ich nur ein bißchen stöbern und lesen, aber als ich deinen Beitrag las, war ich mir wieder ganz sicher, nicht allein mit meiner Erkenntnis zu sein. Meiner hat heute mein Konto gesprengt.
    Alles Gute wünsche ich dir, Gruß Broti
    P.S. Gut, das man nur im übertragenen Sinne platzen kann und nicht real in Fetzen steht 8)

  • Liebe Geraldjin,

    ich kann deine Wut verstehen, und ich kenn sie sehr gut.
    Auch heute noch - bin nun 2 Jahre getrennt - kommt diese Wut immer noch hoch.
    Und ich fühle mich - jetzt alleinerziehend, stets auf Geld wartend - immer noch bestraft für Dinge, die ich, meiner Meinung nach, nie verschuldet habe.

    NUR - jetzt kommst :wink: -
    ich hab mich mal in einem ruhigen Moment gefragt, was mir dieser wütende
    Rückblick denn eigentl bringt ?
    Nichts !
    Es lies mich nur wieder in der Vergangenheit, in seiner Vergangenheit hängen bleiben.
    Und genau das wollte ich ja nicht mehr.
    Dann hatte ich so eine Phase, wo ich mich mit meiner Vergangenheit beschäftigt habe,
    und ja, auch da fand ich ganz viel Schuldige, auf die ich meine Wut ausrichten konnte,
    Was hats mir gebracht ?
    Ok, es ist gut, sich bewusst allem zu stellen, und auch Vergangenes genau zu betrachten, um Fehler in der Zukunft nicht wieder unvorbereitet gegenüber zu stehen.
    Aber dann musste für mich mal Schluss sein.

    Jeder weitere Gedanken hielt mich fest und machte es mir so nicht möglich wirklich vorwärts zu kommen.
    Für mich.

    Ich hab noch den Kopf voller Gedanken:
    was mach ich heute, wen wollte ich schon lange mal besuchen, was bringt mir der Tag heute,...
    Und auch Wut ist noch da :
    Nee, da muss ich wieder "nein"sagen üben, da muss ich Grenzen setzen,...

    Aber mit meinem XY oder die Zeit mit ihm hat es schon lange nichts mehr zu tun.
    Davon hab ich mich distanziert, genauso wie von ihm.

    Atme mal tief ein, brüll mal meinetwegen,
    und dann freu dich auf dein "neues"Leben, mit all den neuen Eindrücken, Menschen, Kleinigkeiten und was es sonst noch für uns parat hält.

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

  • Hallo Geraldjin!

    Zitat

    Diese verdammten versoffenen A********* haben unseren Wunsch nach liebe ausgenutzt und uns wie Fussabtreter benutzt, wenn ihnen danach war. Erst anfüttern und uns dann am langen Arm verhungern lassen. Das wars doch eigentlich. Und wenn sie konnten haben sie uns schneller ersetzt als sie ihre Unterwäsche wechselten.

    Auch wenn ich deine Wut irgendwo verstehen kann gehören aber immer noch zwei dazu, der "Täter" und der der es zulässt.

    Wir haben es zugelassen so behandelt zu werden, ich frage mich heutzutage nur noch "Warum habe ich es zugelassen?" Das ist für mich der Punkt an dem ich ansetzen muss.

    Die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern, aber was mache ich also dass mir so etwas nie wieder passiert? Ich mache mich stark und so ein Mann wie oben beschrieben kann mir gestohlen bleiben denn so etwas brauche ich bestimmt NIE wieder.

    Es wird immer Menschen geben die mich ausnutzen wollen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen (Liebe, Freundschaft, Lob meiner Person usw.)

    An mir liegt es dies rechtzeitig zu erkennen und bei mir zu bleiben und das zu machen was ich will.

    Ich habe in meinem Inneren Frieden geschlossen, er hat das gemacht was ihm die Sucht vorgegaukelt hat und ich konnte lange nicht NEIN sagen.

    Wir gehen eigene Wege ich meinen den ich mir alleine erarbeite und er den den er sich aussucht, micht interessiert es nicht mehr, denn wir sind beide erwachsene eigenständige Menschen.


    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Danke für eure lieben Worte
    ich konnte wirklich lachen,

    ich weiss auch gar nicht wo diese Wut herkam
    mein leben ist toll, so wie es ist
    die Arbeit macht spass
    ich bekomme die ersten erfolgserlebnisse
    meine Kollegen lieben und schätzen mich
    mit den Kollegen hab ich spass
    Ich habe eine tolle wohnung, die nicht stinkt
    ich komme nach hause und da spielt keiner besoffen Gitarre und qualmt
    ich bin fit wie ein Turnschuh
    (und das ist nach meiner Krankheitsgeschichte alles andere als selbstverständlich)

    Warum bin ich so wütend
    das macht einfach keinen Sinn.

    vielleicht bin ich einfach Sauer über mich, dass ich das so lange zugelassen hab
    wobei meine Geschichte "nur" 3,5 Jahre lang ging.
    aber es sind 3,5 verschenkte Jahre und das
    wo das leben so schön sein kann
    und so zerbrechlich ist.

  • Hallo las eben diesen Satz von dir ....

    Diese verdammten versoffenen A********* haben unseren Wunsch nach liebe ausgenutzt und uns wie Fussabtreter benutzt, wenn ihnen danach war. Erst anfüttern und uns dann am langen Arm verhungern lassen. Das wars doch eigentlich.

    und kann ihn nur 100 prozentig bestätigen.
    Ich war heute in ,,unserem,, Garten ,bin erst sehr spät hingefahren um zu sehen ob ich gießen muß.
    Was soll ich sagen ,er hat die Schlösser getauscht.
    Bin vor lauter Wut völlig ausgerastet und hab ihn angerufen und beschimpft.
    Sicher war das völlig falsch aber ich konnte nicht anders.
    Er der nie was macht hat sogar den von mir ausgekippten Grünschnitt entsorgt,wie ?keine Ahnung er hat kein Auto und ich hätte drauf geschworen das er keinen Finger rührt ,so wie immer!
    Bin völlig am Ende, weil er mich mal wieder hat kalt stehen lassen können.Ich bin so blöd und lauf dem noch ins ,,offene Messer,,
    ich brauche eure Hilfe bitte.

  • übrigens auch wenns vielleicht nicht so rüber kam

    ich mein das schon ernst,
    hier wird von so vielen männern berichtet, die sich eine ganze weile lang benahmen wie der Traummann schlechthin mit Eigenschaften die ich mit Alkoholiker nie zusammengebracht hätte.

    Und ich verstehe warum ich reingefallen bin:
    Noch nie hat sich ein Mann so sehr um mich bemüht,
    mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen
    er hat mich auf händen getragen und mir täglich gesagt wie sehr er mich liebt und bewundert und und und und ...
    ...
    bis ich am Haken war
    und so wie ich das lese
    ging es hier vielen so.

    Das scheint ne Masche zu sein
    liegt vielleicht im Krankheitsbild, ich weiss es nicht...

    Mein Leben ist toll, so wie es jetzt ist,
    und mein Leben ist toll, weil ich ihn los bin
    Also gibt es gar keinen Grund mehr Wütend zu sein
    Achtsam muss ich sein

    so jetzt werd ich erstmal Brötchen holen für mein Frühstück
    heute hab ich spätdienst 13:30 bis 22:00 Uhr,
    das wird haarig, aber das gehört zum Job

  • Zitat

    Das scheint ne Masche zu sein
    liegt vielleicht im Krankheitsbild, ich weiss es nicht...


    Hallo Geraldjin,
    nicht nur bei Alkoholiker, das gibt es immer wieder( Heiratsschwindler, auf Geld fixiert sein,...)

    Die Frage ist doch, warum wir, nachdem wir den Braten gerochen hatten,
    immer noch daran festhielten.
    > das liegt wohl an unserem Krankheitsbild.

    Ich hab es jahrelang entschuldigt, weil ...
    -es war ja anfangs wirklich "die Liebe",
    -da waren ja noch die Kinder, die Familie,
    -es waren doch auch so viele schöne Jahre,
    -man wirft ja nicht gleich ( :shock: da waren es schon 13 -Jahre ) die Flinte ins Korn
    -da wirst de nun gebraucht
    -Er hatte ja auch eine schlimme Kindheit,
    -es ist ja alles so unfair,
    ....
    Heute denk ich, lag es an mir, hab ich mir dieses Programm gegeben, weil
    -ich Angst vorm Alleinsein hatte,
    -schon froh war, wenn ich gebraucht wurde ( wird gern mit "geliebt" werde verwechselt)
    -mich fremdgeschämt habe,
    -mir (und meinen Kindern) meine heile Welt gestalten wollte,
    -meinen Mutter Theresa Komplex füttern wollte,
    ...
    Sich diese Seite anschauen ist für mich der beste Schutz,
    nicht wieder in so ein Fahrwasser ( Beziehung ) zu geraten.

    LG nici

  • whow,

    n i c i

    Es gibt nur eine Situation bei der ich so oft JA rufe wie bei deinem Beitrag

    was du da schreibst
    kann ich nur Unterschreiben
    mit einem ganz großem
    JA
    und zwar jeden Satz

    Das ist sowas von getroffen
    als wenn du mich kennen würdest
    kennen wir uns?
    !!!!!Das ist echt krass!!!!!

  • glück auf geraldjin

    Zitat von Geraldjin

    kennen wir uns?

    die nici guckt ab und zu in n spiegel - und hat n gutes gedächtnis [und natürlich (wiedermal) recht)].

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat

    die nici guckt ab und zu in n spiegel


    ja, das ist meine Art "Notfallkoffer",
    wobei ich hier eher von einem "Beautycase" sprechen würde :wink:

    Denn alles was da drin steckt, macht das Leben nur noch schöner!

  • Geraldjin,

    bei welcher Situation rufsten du so oft Ja wie bei dem Beitrag???

    :)

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

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