Hallo an euch alle,
ich habe gerade im letzten halben Jahr immer staerker erkannt, dass ich co-abhaengig bin, die letzten zwei Monate habe ich dann aktiv begonnen, damit umzugehen und Schritte aus der Abhaengigkeit heraus zu finden.
Meiner erster Schritt, ein sehr befreiender, war, zu erkennen, dass ich gegenueber der Krankheit und des Alkohols machtlos bin.
Auch die Erkenntnis, dass die Krankheit meines Partners nur Ausloeser meiner eigenen ist und er keine Schuld traegt, auch die habe ich erlangt.
Auch habe ich bereits den Weg zur professionellen Hilfe gemacht, was mir sicherlich nicht leicht fiel und was auch zur Erkenntnis fuehrte, dass ich bei mir selbst anfangen muss und nicht bei dem anderen.
Weiterhin habe ich mich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen, weil ich in meinem normalen Umfeld natuerlich oft auf Unverstaendnis stosse, was meine Verhaltensweisen angeht und oft solche Fragen wie "Ja, willst du DAS denn wirklich fuer dein Leben?" " Wieso trennst du dich denn nicht EINFACH?" usw kamen.
Ich habe die Phase, in der ich sehr verblendet war und mir meiner eigenen Abhaengigkeit NICHT bewusst war, meiner Meinung nach und Gott sei Dank hinter mir, aber muss feststellen, dass erst jetzt der richtig steinige Weg beginnt.
Denn selbst mit der Erkenntnis, einer professionellen Beratung (leider momentan nur alle 2 Wochen) und einer Selbsthilfegruppe (zu der ich momentan einmal die Woche gehe), fuehle ich mich unglaublich verzweifelt und hilflos, ratlos und bin unglaublich muede.
Denn den Schritt, den Kontakt mit dem "Suchtmittel" zu unterbrechen, habe ich (noch) nicht gemacht und ich weiss nicht, wie es mir gelingen soll, mich MIT ihm je frei zu fuehlen, da er ja genau wie ich in seiner eigenen Krankheit gefangen ist ( diese aber nicht wie ich so erkannt hat und Hilfe in Anspruch nehmen will)
Gerade in den letzten Tagen scheint die Situation immer unertraeglicher zu werden. Ich habe das Gefuehl, den Schritt in die Freiheit nie zu schaffen und mich niemals loesen zu koennen, obwohl ich doch weiss, dass es fuer uns BEIDE das Beste waere.
Aggressionen, Aengste, Gefuehlsausbrueche, koerperliche Symptome kommen dann zusammen und lassen mich voellig gelaehmt scheinen gegenueber der Situation.
Wann kommt der Punkt, an dem ich die Entscheidung treffe, wo ich sie doch laengst haette treffen und auch wahr machen muessen??
In vielen Situationen haette ich gerne jemanden an meiner Seite, der mir sagt "Und so machst du das jetzt, das ist nicht schlimm", damit ich ohne Zweifeln und Sorge einfach meinen Gefuehlen, die mir schon lange sagen, dass ich nicht mehr kann, folgen kann.
Ich bin abhaengig. Und ich weiss nicht, wie ich mich alleine aus meiner sucht befreien soll?
Mit vielen Gruessen
Miriel