Ein kleiner Hoffnungsschimmer

  • Hallo ihr Lieben,

    bin endlich zurück aus dem Krankenhaus und möchte mich für die guten Wünsche bedanken!

    Ja, mit meiner Lunge sieht es schlecht aus, habe nicht nur getrunken, sondern auch fleißig viel geraucht. Das Ergebnis ist COPD. Nun fasse ich seit genau drei Wochen keine Zigarette mehr an, aber jede Minute ist Kampf. Vielleicht könnt ihr mich ja dabei unterstützen!
    Seltsamerweise war es nicht so schwer, mit dem Trinken aufzuhören.

    Lieben Gruß
    Delia

  • Guten Morgen deliaaurora,

    erstmal freue ich mich daß du soweit gesund wieder da bist - soweit, aber COPD ist ja etwas was man nur stoppen nicht heilen kann...

    Nikotin ist eine Pest. Ich ringe ja auch seit Jahren damit. Als ich im Sommer eine Phase hatte in der ich joggen wollte (mein Rücken hats verhindert) konnte ich für eine kurze Zeit aufhören - dann wars wieder vorbei --

    Ich glaube es ist eine Kopfsache. Das Problem ist daß der Kopf sagt, eine Zigarette würd jetzt guttun (wenn man sie dann raucht muß man sich ja meist erstmal hinsetzen, es ist ein Kreislaufgift und tut garnicht gut)...

    Ich finde bis heute daß der Ian Carr mit seinem Nichtraucherbuch eine gute Stütze ist. Besorg es dir und les immer wieder darin, es wirkt gegen diesen Kopfirrtum gut.

    Und wenn Sport für dich kein rotes Tuch ist - belohne deinen Körper dadurch daß du ihn da forderst wo das Rauchen Schäden angerichtet hat: auch mit COPD kann man auf gesunde Art mal aus der Puste geraten, das baut wieder etwas auf was das Gefühl für eine gesundere Lunge stärkt. Frag deinen Arzt was dir guttun könnte!

    Ich wünsch dir viel Kraft dabei. Und nicht vergessen - ne Zippe fühlt sich gut an wenn man dran denkt aber nicht wenn man sie raucht...

    LG Frank

  • Hallo Delia, schön dass Du wieder daheim bist, nicht schön ist die COPD...leider kann ich Dir keinerlei Hilfestellung zum Rauchen aufhören geben, ich leide wirklich oft sehr an mir selber, dass ich rauche ..schieb es dauernd wieder vor mir her..eine schlimme Sucht, ich hasse es..wenn Du schon 3 Wochen hast, fällt es dann schon ein kleines bisschen leichter? Ich bewundere jeden der es geschafft hat, ich weiß ich werde es auch anpacken..es ist die sinnloseste Sache der Welt..neben Trinken..besch..Verknüpfung auch dabei..verzichtsgedanken, das ganze Programm war das bei mir..ich bin fast in Selbstmitleid versunken, bei meinen halbherzigen Versuchen. Mein Vater hat jetzt auch wegen COPD aufgehört, er war Kettenraucher seit Jugend an, irgendwie kriegt er es jetzt schon etliche Monate hin, ich hätte es nie gedacht und finde es bewundernswert. Macht der gesundheitliche Zwang es leichter? Weiß es nicht..hab mich sehr geschämt ihm auch noch gute Ratschläge gegeben zu haben..
    Viel Kraft, ich wünsch Dir dass Du es schaffst..ach Mist, ich will auch Nichtraucher sein wie Du...consuela

  • Hallo Delia,

    schön, dass du wieder hier bist. Wie geht es dir? Kannst du bereits wieder arbeiten?
    Ich habe im Juni aufgehört zu rauchen. Vorher habe ich es unzählige Male versucht und versucht und versucht...
    Geschafft habe ich es so:
    ich habe mit einer Freundin ausgemacht, dass ich sie anrufen kann, falls ich meine, rauchen zu müssen und mich mit ihr abends zum Nordic Walking verabredet. Mir war es wichtig, für die Abende vorzusorgen, denn so war ich nach der Arbeit walken und kam dann gut ausgepowert nach Hause.
    Ich empfehle dir, regelmäßig und viel Wasser zu trinken und immer eine Handvoll Obst parat zu haben, falls du Rauchdruck bekommen solltest.

    Wenn du nun drei Wochen schon nicht mehr rauchst, hast du vermutlich bereits (das wünsche ich dir zumindest) erfahren, dass das Verlangen nach einer Zigarette eigentlich nur einen Moment anhält, also recht schnell wieder abklingt.

    Tu dir so oft es geht etwas Gutes, verwöhne dich. Ich habe irgendwann begonnen, die Zigaretten zu zählen, die ich nicht geraucht habe 8) Und dann mache ich etwas, was richtig cool ist - ich lege das Zigarettengeld auf die Seite und das ist eine ganze Menge! 8) Dafür werde ich nächstes Jahr genussvoll Urlaub machen...

    Vielen hilft Carrs Buch "Endlich Nichtraucher" wirklich gut.

    Hier schreiben hilft sicher auch.

    Lieben Gruß von Margit

  • Hallo deliaaurora, wie geht es dir? Was macht der Versuch nicht zu rauchen, die Gesundheit allgemein, die Seele? Ich würd mich sehr freuen öfter was von dir zu hören, gerade wenn es nicht gut aussieht - dafür gibts das Forum hier ja...

    Lieben Gruß von Frank

  • Hallo ihr Lieben,

    raus aus dem Krankenhaus gings mir gut. Bis ich wieder am Arbeitsplatz war.
    Ich will diese Arbeit nicht mehr und das Schlimmste ist, ich habe wieder angefangen zu Rauchen und zu Trinken.

    Ich wäre so froh, wenn ihe euch meldet würdet! Muß nur funktionieren, bei der Arbeit und in meinem privaten Umfeld und ich wil nicht mehr funktionieren!!

    Lieben Gruß,
    Delia

  • Hallo Delia,

    ich hatte mich heute schon auf den Weg gemacht, dir zu schreiben und dich zu fragen, warum du so wenig hier bist- habe mich dann über Franks Gruß an dich gefreut.

    Die meisten von uns haben Rückfälle aufzuweisen, davon muss die Welt nicht untergehen - und du auch nicht. Die Frage (meine Frage) ist, wie willst du damit umgehen? Hast du dir Gedanken gemacht, wann und wie du aufhören möchtest. Denn das ist ja hoffentlich keine Frage, oder?
    Pack es an, Delia. Du bist nicht allein.

    Schicke dir liebe Grüße
    Margit

  • Hallo deliaaurora, mir ging es am Ende so vor einem Jahr ebenso. Ich mußte nur noch funktionieren und war ausgebrannt ohne Ende. Das war einer der Gründe warum ich dann viele Monate krankgeschrieben war - eine lange Auszeit ohne die ich nicht hätte trocken werde können.

    Gib jetzt nicht auf. Schaff dir den Raum und laß dich krankschreiben, mit der Alkoholdiagnose ist das kein Problem, auch nicht über längere Zeit. Schreib hier mehr und geh in eine Suchtberatungsstelle, lote aus welche Hilfen du bekommen kannst.

    Du schaffst das. Rückfälle sind bei dieser Krankheit immer möglich, aber dann muß man so schnell wie möglich wieder aufstehen und gucken über was man gestolpert ist...

    Ganz lieben Gruß von Frank der morgen von dir lesen möchte!

  • Hallo Delia,

    ich weiß nicht genau wie ich schreiben soll, weil ich jemand bin, der eher deutlich in den Hintern tritt, weil es bei unserer Sucht einfach keinen Spielraum gibt. Da gibt es nur entweder oder. Und diese Entscheidung trifft jeder für sich allein und auch die Wege, die draus resultieren.

    Was ich aber auch aus deinen Zeilen rauslese ist, dass sich bei dir wohl der Druck in allen Bereichen erhöht hat. Und der Druck mit dem Rauchen als letztes Quentchen scheinbar dazu gekommen ist.

    Hast du mit den Ärzten offen & ehrlich gesprochen? Vielleicht wissen sie ja eine Möglichkeit, wie du das Rauchen evtl. schrittweise aufgeben kannst, um deinen Wunsch nach Trockenheit nicht zu gefährden?

    Lernen Grenzen zu setzen ist eine große Aufgabe - da kann ich dich vollkommen verstehen. Es geht aber nicht ohne.

    Liebe Grüße
    Maria

  • Liebe Delia, ich hoffe sehr dass Du ganz schnell wieder aufstehst und wieder auf Deinen Weg kommst. Dass es der Richtige ist weißt Du instinktiv selber glaub ich und dass es machbar ist, weißt Du auch. Ich glaube nicht, dass es den Punkt of no Return gibt..steh auf, wenn Du am Boden bist..von den Toten Hosen glaub ich..gutes Lied dazu..viel Kraft und eine Umarmung schick ich Dir consuela

  • Hallo Delia,

    Du musst nicht funktionieren, sondern Du darfst jetzt mal nur an Dich selbst denken.

    Wenn Du nicht stabil bist, kannst Du letztlich auch nicht für andere da sein (Arbeit, Umfeld).

    Nimm Dir -wie Frank schreibt- eine Auszeit und lass Dich krankschreiben. So ist erstmal der Druck von der Arbeit weg und Du kannst Dich sortieren und auf die nächsten Schritte konzentrieren, die jetzt dran sind.

    Wichtig ist, dass Du jetzt nicht in das Ich-arme-Sau-Syndrom verfällst, sondern Dir alle Hilfe holst, die Du bekommen kannst und wirst. Du schaffst das...

    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo ihr Lieben,

    beim Lesen eurer Zeilen muss ich jetzt heulen.
    Ich danke euch ganz herzlich dafür dass ihr mir soviel Mut macht!!
    Hatte gestern echt schlimme Gedanken, nun geht es mir schon etwas besser.

    Wollte heute erst alles Leergut wegräumen bevor ich mich an den PC setze und euch schreibe.

    Es ist tatsächlich so wie ihr vermutet. Ich habe mir selber eine Menge Druck gemacht und machen lassen. Nun habe ich das Gefühl gelebt zu werden und ich habe mich selber verlassen.
    Plötzlich habe ich keine Zeit mehr für mich und all die Dinge, die mir Spaß machen, nur arbeiten, schlafen, funktionieren, Geld verdienen, Job tausendprozentig machen usw. Das konnte nicht lange gut gehen und das wusste ich eigentlich.
    Das Rauchen aufgeben war ja gut aber ich glaube, ich will zu schnell zu viel und alles gleichzeitig und perfekt.

    Nun will ich nicht den äußeren Umständen die Schuld geben und das Ich-arme-Sau-Syndrom war eigentlich nie so mein Ding.

    Da heute ein toller Tag ist, werde ich in die Berge fahren um mal zur Ruhe zu kommen und mir einen Plan machen, wie es weiter gehen soll. Und den heutigen Abend werde ich bei lieben Angehörigen verbringen die nicht trinken und auch keinen Alkohol im Haus haben.
    Der Arzt ist am Montag sicher meine erste Adresse.
    Ich habe eigentlich immer sehr gern Sport gemacht, gelesen und einiges mehr. Durchs Trinken ist alles auf der Strecke geblieben.

    Tausend Dank daß ihr mir geholfen habt, wieder aufzustehen! Ohne euch hätte ich es dieses mal nicht geschafft!

    Wünsche euch ein schönes Wochenende!
    Ich melde mich.

    Liebe Grüße
    Delia

  • Hallo Delia,

    das hört sich schon wieder wesentlich besser an...

    Zitat

    Ich habe eigentlich immer sehr gern Sport gemacht, gelesen und einiges mehr

    Lass das "eigentlich" weg und mache ab jetzt alles das, was Die Spaß macht und Dir guttut.

    Einen heilsamen Samstag und viel Energie,

    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Liebe Delia, ich wünsch Dir ganz viel Kraft für Dein Wochenende und Glückwunsch dafür dass Du wieder aufgestanden bist!!!!

    Zitat

    nur arbeiten, schlafen, funktionieren, Geld verdienen, Job tausendprozentig machen usw. Das konnte nicht lange gut gehen und das wusste ich eigentlich.

    .... das kommt mir nur allzu bekannt vor... und das geht auch nicht lange gut.... wer ist schon 1000 prozentig? noch nicht mal der Alkohol :)

    viele liebe Grüße noch unbekannter weise
    DustiKarin

  • Hallo deliaaurora,

    ich freu mich sehr daß du dich scheints erstmal gefangen hast und dich aus dem emotionalen Loch ein Stückchen hast rausbuddeln können. Daß du das geschafft hast hat bestimmt auch damit zu tun daß du ja schon eine Zeitlang nüchtern warst vor dem Rückfall, da gibt es Fundamente auf did du bauen kannst.

    Zur Ruhe kommen und einen Plan machen, das klingt sehr gut. Nimm dir alle Zeit dafür die du brauchst! Und daß du immer gern Sport gemacht hast ist auch sehr wertvoll, da kannst du vielleicht anknüpfen - das ist gut für die Seele und für den Körper, gerade auch in Hinblick auf COPD.

    Viel Ruhe und Klarheit wünsche ich dir! LG Frank

  • Hallo Delia,

    ich kenne Dich nicht, kann Dir also auch keine Tipps geben. Aber ich kann Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen. Kann Dir kurz schreiben, wie es mir ging und geht. Auch wenn ich erst vor sechs Wochen meine letzte Flasche geleert habe.

    Ich hab lange ums trocken werden gekämpft. Ich hatte Trinkpausen und hab dann wieder zur Flasche gegriffen. Ich gehe arbeiten, was ca. zehn Stunden des Tages beansprucht. Ich habe drei Kinder und eine Frau, die seit einer Tumorerkrankung behindert ist. Manchmal weiß ich nicht, wie ich alles schaffen soll, zumal ich (noch) einen ziemlichen Hang zum Perfektionismus hab. Doch irgendwann kam ich zu der festen Überzeugung, ich löse kein einziges Problem mit Alkohol. Die vorgegaukelte Entspannung findet nicht statt. Die scheinbare Lösung für den Moment ist teuflischer Natur.

    Ich suchte mir alle Hilfe, die möglich war. Landete in einer SHG, die ich fast ein Jahr lang besuchte, obwohl ich weiterhin trank (wenn auch etwas weniger). Sie machten mir immer wieder Mut. Ich ging zum Psychotherapeuten, beantragte eine ambulante Suchttherapie, fand dieses Forum. Natürlich will ich in erster Linie für MICH trocken werden. Aber mir machen auch all diese anderen Menschen Mut und geben mir Optimismus mit auf meinen Weg. Ein klitzekleinwenig will ich auch sie nicht enttäuschen.

    Inzwischen fühle ich mich so gefestigt, dass mich auch ein Rückfall nicht mehr von meinem Weg abbringen wird. Auch ich liebe dieses schon erwähnte Lied der Toten Hosen "Steh auf, wenn du am Boden liegst..." Denn es ist keine Schande zu fallen. Und wenn man sieben Mal fällt, muss man halt achtmal wieder aufstehen.

    Warum sollst Du nicht das schaffen, was viele vor Dir auch schon geschafft haben?

    Optimistische Grüße
    Georg

    Suche nach Erfolg, nicht nach Perfektion. Vergiss nie dein Recht, dich zu irren, weil du dann die Fähigkeit verlieren wirst, Neues zu lernen und in deinem Leben vorwärts zu gehen. Erinnere dich daran, dass sich hinter Perfektionismus immer Angst verbirgt.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!