Hallo ihr,
ja ich lebe noch. Ich habe ziemlichen Stress in der Uni und muss echt reinhauen. Die letzten drei Wochen war ich krank und bin zu kaum etwas gekommen.
Lindi, deine Worte haben mich begleitet und du hast verdammt Recht.
Ich denke, mir fehlt einfach das Gefühl von Sicherheit; die hatte ich nie. Im Prinzip wurde ich immer klein gehalten, mir wurde das Gefühl gegeben, dass ich alleine nicht klarkommen werde und meine Familie daher brauche. Manipulation von Anfang an. Mein Vater braucht Menschen, die von ihm abhängig sind und die ihn dadurch stabilisieren. Daher hat er auch eine alkoholabhängige Frau und hält an der Situation fest.
So sieht das aus, dass ist der Kern des Problems.
Momentan beginne ich zu begreifen, wie schlimm die Situation überhaupt ist. Also nicht nur die Mutter, sondern auch das heftige Verhalten meines Vaters. Das hat sich so verschlimmert- unglaublich. Es geht nur noch um ihn, alles, was er sagt, stimmt und muss von anderen getan werden. Und wenn es sich um Dinge handelt, die er mal so irgendwann in der BILD gelesen hat.
Ich bin so froh, damals ausgezogen zu sein und mich hier entwickelt zu haben. Auch, dass ich den Job habe.
Ich bin erschrocken von dem, was er sich momentan leistet. Im Detail werde ich darauf nicht eingehen- aber es ist sowas von realitätsfern und unlogisch.
Ich will es auch nicht nachvollziehen.
Ich denke, es wird nun auf kurz oder lang zum dicken Knall komen. Einfach weil ich mir sein Verhalten nicht bieten lassen kann, er aber Gehorsam verlangt.
Es stimmt schon, dass jeder irgendwann mal heimatlos ist. Ich werde mich nun darauf einstellen.
Ich habe nun auch meinen Schulort bekommen. Nur 20km von meinen Eltern entfernt. Momentan weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Ich muss tief in mich gehen, ob ich die Stelle unter den Umständen annehmen kann.
Viele Grüße,
Natalie