Auf zu neuen Ufern! - Nys wird normal -

  • Hallo Nys, danke für Deine Anteilnahme, der Schmerz war in den letzten Tagen wieder so groß, daß es mir auch körperlich weh tat. Er hat den Kontakt ganz radikal zu mir abgebrochen, irgendwie ist das alles aber nicht mehr gesund, daß man glaubt, wenn XY wieder zurückkommt, wird wieder alles gut.
    Ich habe heute mit einer Frau gesprochen, die sagte mir, , es gäbe Schwierigkeiten in ihrer Beziehung aber sie würde sich nicht trennen, bevor sie keinen anderen hätte. Sie könne das alleinsein nicht aushalten.
    Das sagt doch auch schon alles. Irgendwie sind wir Kinder geblieben in Erwachsenenkörpern. Also bei mir sind schon große Borderline-Anteile, habe ein Buch darüber.
    Ich halte das jetzt wirklich alles seit einiger Zeit richtig nüchtern aus. Vorher hab ich das alles versucht mit Alkohol eine gewisse Zeit auszuhalten. Sucht, Sucht, Abhängigkeit. Da ich im April vergangenen Jahres meinen Führerschein durch Alkohol verloren habe, und ich ihn unbedingt wieder haben möchte, darf ich auch keinen Alkohol trinken. Ich nehme an einem ETG-Screening (Urintest) teil, daß über 1 Jahr geht. Das brauch ich für meine MPU als Abstinenznachweis, die bestellen einen da unvorhergesehen ein. Das hält mich u.a. auch vom Alkohol ab.
    Bis dann
    LG
    Roswitha :roll: [/code]

  • Grazia

    Hallo! Schön daß Du hier schreibst! Ich hoffe ich lese hier noch öfters von Dir!

    Dein Satz:

    Zitat

    Liegt evtl daran dass ich ein analystischer Typ bin, ich glaube an Ursache-Wirkung, Aktion-Reaktion.

    genau meine Herangehensweise auch. Ist bei mir vllt. manchmal etwas
    zu viel des Guten........ aber ich kann ja nicht von heute auf morgen alles
    abstellen was ich falsch mache. Wenn die Analyse jetzt der Ersatz ist
    für die Gedanken die ich wg. XY hatte, dann ist das so was wie das Methadon-Programm für einen Heroinabhängigen. = In jedem Fall gesünder und irgendwann kann die Dosis verringert werden.

    Das mit dem sich als sein Kind sehen und lieben ist mir noch fremd-
    Wer weiß vielleicht eines der neuen Ufer zu denen ich aufgebrochen bin,
    aber noch nicht sehen kann 8)

    LG Nys

  • essence

    Hi Du

    das mit dem Allein Sein können fällt mir nicht so schwer. Ich war Einzelkind. Ich war 7 Jahre Single
    mit One-Night Stands. Und war zufrieden.

    Aber Verlustängste hab ich auch. Wenn ich mich mal an was hänge, dann hänge ich -- und zwar richtig. (Abhängig eben).

    Sich selbst so richtig lieben : Kann mir das immer noch nur dann vorstellen, wenn ich auch mit mir zufrieden bin. Bzw. andere mir positives Feedback geben. Sobald man mich ablehnt, habe ich das Gefühl von Verunsicherung. Im Beruf ist das anders. Da ist mein Erfolg nicht von der Sympahtie abhängig. Da kann ich auch Druck machen ohne mir Gedanken darüber zu machen, ob das jetzt auf Sympathie stößt oder nicht.

    Mein Problem oder Glück ist, daß ich meist gut bei Menschen ankomme. Klar - als Kind mit instabilem Elternhaus lernt man sehr die Stimmungen und Gefühle anderer wahrzunehmen und "richtig" darauf zu reagieren. Man lernt aber kein echtes SELBSTBEWUßTSEIN. Ich würde es als ein geliehenes Selbstbewußt sein bezeichnen. Es leitet sich immer von jemand oder einer Sache ab.

    Bevor ich anfange mich selbst zu lieben, werde ich versuchen erst mal mir selbst bewußt zu werden.

  • essence

    das mit dem MPU und Screening ist doch super!

    Ich muß sagen, der Doppel -entzug den Du grad
    durchstehst

    VERDIENT RESPEKT !!!

    Man und dann denkst Du Du könntest nicht allein sein! Das ist ja Selbstbetrug hoch 10. Du bist eine starke Frau. Bleibst nur Kind, weil das Kind ja nicht glücklich war und immer wieder bettelt. Aber die Kindheit schenkt uns keiner zurück. Uns bleibt die Gegenwart und die Zukunft. Ist für mich auch manchmal bitter aber ich versuch es einfach als gegeben zu akzeptieren und freue mich trotzdem groß geworden zu sein.

  • Hallo Nys

    ...Was ich falsch mache.... Versuch Dich und Dein Verhalten nicht zu bewerten. Es ist nichts falsch was Du tust.
    Und um was zu verandern, braucht man ubung. So wie beim Sport, es fuhlt sich ungewohnt an, fremd, nicht angenehm. Das zweite und dritte mal auch. Nach dem 5 mal willst Du aufhoren. Es bringt ja nichts. Und dann....plotzlich wird es leichter, fangt an Spass zu machen, und dann fuhlt sich so an, als ob Du nie imLeben was anderes gemacht hattest.
    Also uben...

    Das mit dem Inneren Kind war mir auch so fremd...ich konnte nicht verstehen, wie es funktionieren soll. Ich habe mir ein Buch daruber besorgt, durchgelesen...theoretisch habe ich es verstanden aber... es zu FUHLEN und das KIND zu spuren, das war mir zu hoch.
    Irgendwann kam es dann von alleine, warum? keine Ahnung. Aber ich habe gelernt, das kleine verlassene, veranstigste Kind zu trosten un ihn ein Heim zu geben. Das hat viel Wut und Gram von mir genommen, ich habe vielen verzeihen konnen, was sie mir angetan haben, ich habe XY verziehen konnen.
    Es tu einfach nur gut.

    Und da ich so gut in analyse bin :wink: habe ich angefangen Psychologie zu studieren. Ist nicht leicht, aber es macht Spass und tut mir gut.

    LG

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • @Tocco54

    Hallo Tocco, danke für die schnelle Antwort! Wenn Du so von Dir erzählst habe ich das Gefühl, Du lebst in einer sehr guten Beziehung mit Deiner Frau. Ich glaube das ist für das eigene Weiterkommen und reflektieren können eine unheimlich gute Voraussetzung.
    Da sind wir beide in einer nicht selbstverständlichen Lage - einen Partner zu haben, der einfach da ist und gesund ist, der uns hilft aber auch kritisch gegenüber steht und sein Leben meistert (mit uns Irr - Gegangenen).

    Was meinen Mann angeht, so hat es für ihn gerade diese Krise gebraucht, um einen bei ihm vorhandenen Knoten zu lösen. --- An dem ich jahrelang rumgebastelt hab. So nach dem Motto, das werden wir doch schaffen. Nix wars. Jetzt hat er
    zwar sehr leiden müssen aber fand dabei zu sich selbst. Er macht jetzt auch mehr seine Hobbys anstatt nur zu arbeiten. Das war früher ein großes Problem. Da war er oft wochenlang innerlich verschwunden und sagte dann so was wie: Was hast Du denn - wir gehen doch nächsten Monat zusammen in Urlaub. !
    Also es ist natürlich keine Rechtfertigung ihm so weh getan zu haben. Ich freue mich nur, daß er für sich selbst was getan hat und dadurch auch offener in unserer Beziehung wurde.

    LG Nys

  • Ich mache Fortschritte :D:lol:

    Gestern habe ich mein Handy im Auto vergessen, obwohl ich mir sicher war, daß XY irgendwann im Lauf des Tages anrufen würde. Er hat es auch versucht oder nur klingeln lassen? (Es lag ja im Auto) Jedenfalls hat es mich nicht getriggert, als ich es im Nachhinein sah. Hab mich gefreut, daß er
    an mich dachte ok. aber kein Gefühls-Chaos - keine Reue, daß ich nicht
    drangehen konnte. So was ist Fortschritt.

    Das Buch "Die Angst vor Zurückweisung- Was Hysterie wirklich ist und wie man mit ihr umgeht"
    habe ich heute verschlungen. OK ich dachte da find ich mehr Parallelen zu meiner oft dramatischen und gefühlsorientierten Persönlichkeit - aber es scheint so als habe ich in diesem Buch vielmehr einen Schlüssel zur Persönlichkeit meines XY gefunden. Den habe ich teilweise wörtlich wiedererkannt und vieles was ich gar nicht einordnen konnte, kann ich jetzt verstehen. Das hilft beim ruhig werden.

    Die beschriebenen Schritte zum Heilungsprozeß haben auch viel mit kleinen Schritten und mit dem Erlernen von Selbstliebe und Geduld zu tun.
    Da nehme ich auch für mich viel mit. Mein Mann ist schon sehr gespannt auf das Buch. Ich habe gesagt, er soll u.a. mal mitteilen, ob ich mir was vorlüge wenn ich die Hysterie bei mir als weniger ausgeprägt ansehe. Angeblich gehört ein bißchen Hysterie sogar zu einer gesunden Persönlichkeit. Ich denke es kommt auch immer auf den Lebenslauf an, in welche Richtung sich eine seelische Störung entfalten kann. Durch meine christliche Erziehung waren einige typisch hysterische Verhaltensweisen einfach nicht möglich - auch wenn es dazu sicherlich Ansätze gab.

    Jetzt bin ich auf das Buch über Boarder-Line gespannt. Da habe ich schon beim Reinlesen viel gefunden, das man 1:1 so über mich schreiben könnte.

    Werde berichten was ich draus ziehe.

  • Ich bin grad ein bißchen frustriert.

    Eigentlich wollte ich die Gründe meiner CoAbhängigkeit
    herausfinden. Dabei bin ich erst mal darauf gestoßen, daß ich eigentlich eine Suchtpersönlichkeit habe, die
    sich in den unterschiedlichsten (chamäleon-artigen)
    Weisen in meinem Leben unentdeckt durchgeschlagen hat.

    Deshalb fühlte ich mich wohl auch bei Alkoholikern so gut aufgehoben. Sind ja auch Suchtpersönlichkeiten. Durch die Ablehnung die ich teilweise erfahren habe, und meine (für mich als typisch erkennbaren) vor allem innerlichen Reaktionen konnte ich eine Persönlichkeitsstörung bei mir feststellen, die durch meine Isolations-Haft als Säugling und die weiter nicht gerade optimal verlaufene Kindheit entstanden ist.

    Neues Ziel also, Heilung der Störung und Erlernen der Selbstliebe.

    Leider haben hierzu nur wenige was geschrieben.
    Linde hat recht, wenn sie mir aufzeigt, daß ich gerade wieder CoVerhalten anderen Usern gegenüber zeige.

    Ich will Euch deshalb bitten mir zu schreiben welche Erfahrungen Ihr mit einer evtl. ebenfalls vorhandenen Persönlichkeitsstörung Eurerseits gemacht habt und ob beim Thema Selbstliebe nicht noch mehr zu besprechen ist als: Ich koch mir was Schönes, ich tu mir was Gutes ---- usw. Es hilft ja wohl kaum nur die Oberfläche zu streicheln.

    Grumml !!!!!!!!!
    Nys

  • Es gibt viele verschiedene. Die Zusammenfassung findest Du bei Wikipedia.

    Ich krieg das in eigenen Worten nur unvollständig hin.

    ME ist sowohl beim Suchtkranken wie auch beim Co die Wurzel des Übels in den meisten (nicht allen!!!) Fällen eine Persönlichkeitsstörung, die man i.d.R. in der Kindheit erwirbt und die den Betroffenen immer wieder in die gleiche Falle führt, wenn sie nicht zusammen mit der Sucht oder der CoAbhängigkeit erkannt und geheilt wird. (s. Wochenthema: Suchtverlagerung).

    Auch wenn ich kein Psychologe bin, habe ich aus den von mir bestellten o.g. Büchern (s.Link) viel Selbsterkenntnis gewonnen und überraschender Weise sogar ein besseres Verständnis für die Reaktionen und Aktionen meines XY bekommen. Mag sein, daß es diletantisch ist so vorzugehen. Aber es bringt mich in meiner Entwicklung weiter und das ist das was für mich zählt.

    LG Nys

  • So mal noch als Anregung für alle:

    Probleme mit der Selbstliebe.
    Verhaltensmuster, die sich in Beziehungen wiederholen.
    Probleme beim Lösen von Partnern/Eltern
    Probleme mit Suchtverhalten jeglicher Art
    Das Gefühl an einem und immer dem selben Punkt im Leben nicht "erwachsener" "flexibler" und einfach besser reagieren zu können

    sehe ich als Hinweis, daß es in der persönlichen Entwicklung eine Störung gab, die sich zwangsläufig wiederholt, wenn sie nicht erkannt und geheilt wird.

  • Da die Findung der Selbstliebe bei allen Störungen
    als wesentliche Voraussetzung für die Behebung der
    Probleme genannt wird - ist mir Eure Erfahrung mit
    der tiefen und wirklich erarbeiteten Selbstliebe wichtig.

  • Hallo Nys,

    auf dem Gebiet kenne ich mich nicht soo gut aus.
    Als "klassische" Persönlichkeitsstörung kenne ich nur Borderline- und zumindest das kann ich definitiv ausschließen.
    Ich werde gleich mal nachlesen.
    Wie ich auf den Selbstliebepfad gekommen bin?
    Also, als Kind finde ich, hat man noch eine natürliche Einstellung zum Thema. Zumindest in meiner Familie war es so, dass bis ca. 1 Jahr nach der Geburt meines mir nachfolgenden Geschwisters die "Welt noch in Ordnung" war. Zumindest bis dahin ist mir nix negativ in Erinnerung. Ich bekam viel Aufmerksamkeit, hatte ein Nest und fühlte mich geliebt. Auch behandelte mich mein Vater damals noch anders- für ihn standen Kinder bis dahin immer an erster Stelle. Erst jetzt, als potentielle Konkurrenz, sollen wir uns unterordnen. Als Kinder waren wir anscheinend keine "Gefahr".
    Irgendwann ging das mit Mutter los, dass sie negativ auf mich einwirkte, mich mit Sticheleien und richtigen Beleidigungen zu einem Verhalten bringen wollte, welches für mich selbstschädigend gewesen wäre. Sie wollte, dass ich keine Entspannung habe, nur arbeite, alles zu wichtig und erdrückend finde und mich von anderen Dingen wie bspw. Noten abhängig mache, um mich darüber zu definieren. Ab einem späteren Zeitpunkt ging es dann los, dass mir verwandte Kinder vorgehalten wurden- die sind auch so. Meine Mutter hatte wahrscheinlich Panik, dass ich im Familienranking mit den anderen Töchtern an Wert verliere, wenn ich mich in der (es war nichts anderes als) Selbstzerstörung nicht weiter vorantreibe. Genau gleiches betrieb sie ja auch und fand anscheinend keinen anderen Weg, als den damit verbundenen Stress mit Alkohol zu betäuben.
    Mir kam das, aufgrund meiner vorherigen Erziehung und den Empfindungen aus der Zeit, als falsch vor.
    Nur wie das mit diesen eindringlichen Gehirnwäschen ist, zeigen sie irgendwann doch Wirkung. Wenn ich das Verhalten auch nicht als richtig empfand, hab ich mich dennoch angepasst, um beim Familienbild nicht aus dem Rahmen zu fallen. Mit steigendem Alter habe ich nämlich immer mehr mit den ständigen Vergleichen zu kämpfen gehabt.
    Dann kam eine Zeit, in der mich Menschen aus Vaters Familie unter die Fittiche genommen haben. Der Kontakt war bisher nie ausgeprägt, da sie in einem anderen, südlichen Land und dort in einer Metropole wohnen. Ich habe sie öfters immer für eine Woche besucht. Diese Zeit war sehr prägend, denn ich bin dort, einfach nur mit einem U-Bahn-Plan durch die Metropolstadt gefahren, habe gelernt, dass ich im "Dschungel" auch alleine zurecht kam. Meine Eltern hätten wahrscheinlich ein Magengeschwür bekommen, hätten sie davon erfahren. Die Mentalität der Leute dort war völlig anders- auch meine Familie dort hatte eine ganz andere Lebensart wie hier. Dort ist alles lockerer, auf den Menschen zentrierter.. weniger auf die Leistung. Denn die kommt ganz von alleine, wenn man die Pflänzchen nur gedeihen lässt. Dort hab ich gelernt, dass man genießen darf, dass man entspannen darf, dass man sich Zeit nehmen darf.
    Das hat mir wahnsinnig gut getan und war ein erster Schritt, um zu mir selbst zu finden. Damals war ich 14 oder 15. Und es zeigte mir, dass mein Gefühl meiner Familie gegenüber, korrekt ist.
    Das waren die Keimlinge der Selbstliebe. So richtig haben sie begonnen zu gedeihen, als ich vor 2 Jahren mein Leben richtig angepackt habe. Mit verantwortungsvollem Job, Ernährungsumstellung und Sport. Dann kam noch mein Partner dazu und im Mai das Forum. Seitdem läufts.
    Meiner Erfahrung nach erkennt man Menschen, die mit sich im Reinen sind, an deren Fotos. Von den meisten Menschen meiner Verwandtschaft gibts gar keine Fotos.. Die wehren sich, sobald eine Kamera in der Nähe auftauscht, mit Händen und Füßen und rufen im gespielten quängeligen Kinderjammerton "nee, ich will nicht nicht fotografiert werden". Aber Leute, die mit sich im Reinen sind, posieren, sobald sie die Kamera sehen und strahlen bereitwillig aus tiefem Herzen.

    Natalie

  • Danke Zimttee, da war viel für mich dabei.
    Wurde übrigens auch immer mit den Nachbarkindern verglichen und für weniger toll befunden. Hab dann halt immer 1er nach Hause gebracht und brav Klavier und Kirchenorgel gespielt. Da war ich plötzlich die Vorzeigetochter. Geliebt habe ich mich nicht gefühlt.

    Bin mal gespannt, ob sonst noch jemand was dazu beitragen kann.

  • hi
    hast du deine diagnose einer persönlichkeitsstörung selbst anhand von büchern gestellt oder waren daran auch fachleute z.B. psychater oder psychologe beteiligt?

    ich persönlich halte solche selbstdiagnosen für sehr gefährlich...
    ebenso wie eine selbsttherapie... bücher können sicherlich unterstützen aber ersetzen nicht das studium von mehreren jahren.
    ich repariere auch nicht das flugzeug selbst, indem ich in den urlaub fliegen möchte. egal ob es tolle bücher dazu gibt oder nicht.
    eben weil es dafür spezialisten gibt.

    zu den thema selbstliebe
    ich konnte mich erst selbst akzeptieren und lieben, als ich eine tiefenpsychologische therapie machte...
    als erst kam dabei der punkt verzeihen...
    nachdem ich wirklich verzeihen konnte
    meinen eltern wegen der einsamen kindheit und wegen der lieblosigkeit und gewalt
    war ich bereit mir zu verzeihen und mich so anzunehmen wie ich bin...
    festzustellen ich bin liebenswert einfach so wie ich da bin ohne dafür etwas tun zu müssen..
    seit dem ist mein leben viel schöner und lebenswerter
    ich habe meinen xy verziehen und das machte mich noch viel freier
    keine wut und kein hass mehrund auch das hat mich befreit. den wenn ich mich immer ein bißchen mehr liebe können mich andere nicht mehr verletzen, da ich nicht auf zuneigung von außen angewiesen bin...
    ich bin einfach nur ich und ich fühle mich mit mir wohl... das hat nur wenig mit äußerlichkeiten zu tun

    lg
    topas

  • @ topas und antiqone

    Danke für Eure Beiträge.
    Das mit der Selbst-Diagnose bitte nicht falsch verstehen. Natürlich kann nur ein Fachmann das einschätzen und auch da gibt es viele, die einfach nur das sehen was sie sehen wollen. Es ist ja auch so, daß jeder gesunde Mensche eine gewisse Persönlichkeitsstruktur hat, die in die eine oder andere Richtung geht und deshalb nicht sofort krankhaft sein muß. Für mich ist daher erst mal wichtig zu schauen, was mir hilft. Welche Typisierung letztendlich bei mir zutrifft ist dann evtl. später festzulegen. Wenn mir die Beispiele und Vergleiche in einem Buch zu Border-Line beinahe so vorkommen, als ob jemand mich persönlich kennt - dann halte ich das für ein recht deutliches Zeichen und nehme aus dem Buch mit, was mich tröstet und mich selbst besser annehmen läßt. Das ersetzt keine Behandlung. Ich werde sehen welche Fortschritte ich allein schaffe - und sollte ich stecken bleiben, gehe ich in Behandlung. Momentan läuft es ganz gut an. Ich bin halt sehr dünnhäutig geworden, seit dem mir klar ist, daß es viel zu lernen gibt - von dem ich dachte, ich könnte es schon. Es macht gewissermaßen Angst. Ich hatte Krücken und laufe jetzt ohne - so fühlt sich das an.

    Mit dem Vergeben habe ich kein Problem. Eltern und XY eingeschlossen.
    Klar mal etwas Selbstmitleid, was mir da so angetan wurde - das ist schon drin. Kurz auch mal Bitterkeit darüber - aber das ist nur so ein Moment. Dann seh ich es wieder mit anderen Augen und nehme und achte diese Menschen mit all ihren Fehlern. Mein Vater ist übrigens bereits tot.

    Was ich lernen muß, ist: meine Selbstwahrnehmung nicht völlig zu verwerfen, wenn diese nicht mit einer Fremdwahrnehmung übereinstimmt.
    Selbstkritisch bin ich mehr als viele andere. Die Fremdwahrnehmung mit der Eigenwahrnehmung zu vergleichen ist auch gut. Man lernt und entwickelt sich weiter. Es kann aber sein, daß mich eine berechtigte Kritik, ein Mißverständnis oder eine abfällige Äußerung oder eine Enttäuschung von jedem Selbstwertgefühl abschneidet.
    Ich reagiere verletzt und habe den Wunsch ebenfalls zu verletzen. Äußerlich kann ich mich gut beherrschen. Aber innerlich bin ich dann sehr aufgewühlt und kann mich nur schwer wieder finden. Je näher mir der Mensch steht, der mich verletzt hat um so schwieriger wird die Beherrschung nach außen. Oft ist mein Gegenschlag dann sehr verletzend und trifft mit großer Zielsicherheit die empfindlichste Stelle des anderen.

    Ich denke ein Mensch mit Selbstliebe schüttelt sich einmal kräftig und
    hat eine nachdenklichen Moment - dann geht er zur Tagesordnung über.
    Das ist bei mir nicht so. Ich reagiere heftig und für andere dann oft unverständlich hart. Da ich sonst als friedliebender, immer fröhlicher und hilfsbereiter Mensch bekannt bin, stößt das dann viele vor den Kopf.

    Besserungs-Vorschläge willkommen.

  • Zitat von Nys

    (...) Es kann aber sein, daß mich eine berechtigte Kritik, ein Mißverständnis oder eine abfällige Äußerung oder eine Enttäuschung von jedem Selbstwertgefühl abschneidet.
    Ich reagiere verletzt und habe den Wunsch ebenfalls zu verletzen. Äußerlich kann ich mich gut beherrschen. Aber innerlich bin ich dann sehr aufgewühlt und kann mich nur schwer wieder finden. Je näher mir der Mensch steht, der mich verletzt hat um so schwieriger wird die Beherrschung nach außen. Oft ist mein Gegenschlag dann sehr verletzend und trifft mit großer Zielsicherheit die empfindlichste Stelle des anderen.

    Ich denke ein Mensch mit Selbstliebe schüttelt sich einmal kräftig und
    hat eine nachdenklichen Moment - dann geht er zur Tagesordnung über.

    Hallo Nys,

    du hast diesen Sachverhalt gut beschrieben. Ich möchte dir ein wenig Theorie liefern, ohne sie hier zu sehr zu vertiefen. Dieses "Rüstzeug" hilft dir vielleicht bei der Selbstanalyse.
    Wir unterscheiden Objekt- und Beziehungsebene. Jede Kommunikationen spielt sich auf diesen Ebenen ab, vollkommen zu trennen sind sie nicht. In guter Russell'scher Tradition verwende ich Beispiele:
    Dein Vorgesetzter kritisiert eine deiner Arbeiten und wünscht sich von dir eine Korrektur dieser Arbeit. Auf der Objektebene geht es tatsächlich nur um diese Arbeit. Bleibst du strikt auf dieser Ebene, nickst du, sagst etwa, ja, ich erkenne meine Fehler und werde sie beheben. Auf der Beziehungsebene jedoch fühlst du dich (schwer) gekränkt. Wichtig nochmal: vollkommen zu trennen sind die Ebenen nicht. Watzlawick hat ein amüsantes Beispiel angeführt: die frisch getraute Ehefrau kocht zum ersten Mal für ihren Mann und sieht ihn erwartungsvoll an. Das Essen ist grauenhaft, sagt der Gatte, aber ich bin dir so dankbar, dass du es für mich gekocht hast...
    Deinem Beitrag entnehme ich, dass du Objekt- und Beziehungsebene gar nicht auseinander halten kannst und sogar zur Deckung bringst und jede Kritik Vernichtungsangst bei dir auslösen kann. Diese Angst mündet oft in Zurückschlagen, wenn möglich, oder Flucht, wenn das nicht möglich ist.
    Vielleicht kannst du diesen Ansatz nutzen, um dir ein wenig Klarheit zu verschaffen, ob bei einer Kritik tatsächlich Nys, der Mensch, gemeint ist.

    LG Jonas

  • Hallo Nys

    Hier mein Senf dazu.

    Ich liebe mich. Das bedeutet fur mich nicht, das ich denke: Wow, Grazia, du bist die beste und schonste und hast immer recht.
    Vielmehr geht es darum , dass ich mich akzeptiere so wie ich bin. Das nenne ich (fur mich) Liebe. Ich nehme mich wichtig. Ich nehme auch meine Schwachen wahr, manche bleiben, manche finde ich doooof, und arbeite dran. Ich begegne mich immer mit Respekt. Das ist wichtig fur mich.

    Auf der Gefuhlsebene, wenn ich starke negativen Gefuehle verspuere, schalte ich mein Verstand an und schaue ob sie Adaequat zur der Situation sind. Sind sie es, dann lass ich sie zu, sind sie es nicht, dann schaue ich woran es liegen koennte und versuche dagegen zu steuern.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Jonas

    danke für Deinen Beitrag.

    Zitat

    Deinem Beitrag entnehme ich, dass du Objekt- und Beziehungsebene gar nicht auseinander halten kannst

    Ganz so ist es nicht. Es kommt darauf an, ob es beruflich oder privat ist.
    Beruflich habe ich alltäglich mit Anfeindungen zu tun und kann das völlig auf dieser Objekt-Ebene abwickeln. Ich arbeite allein und werde von den Menschen mit denen ich Streitgespräche führe, oft im Nachhinein als bewundernswert gelassen bezeichnet. In so einer Einzelkämpferposition
    fehlt einem natürlich auch oft der normale Austausch mit anderen.

    In meiner Freizeit bin ich dafür umso harmoniebedürftiger und suche womöglich auch die Beziehungsebene, wo sie von anderer Seite gar nicht stattfindet. Dieses Verhalten sehe ich als einen Versuch an, ein Defizit auszugleichen, das in der mangelhaften Beziehung zu meinen Eltern entstanden ist.
    Gefährlich - zumal ich mir dafür oft Menschen aussuche, die selbst unter einem gewaltigen Defizit leiden.

    Dein Vergleich mit Frau Stöhr vom Zauberberg hat mich zum Beispiel sehr
    verletzt. Sie wird als aufdringlich, mörderisch ungebildet, krank und dumm
    beschrieben. Diese Kritik mag sogar zutreffen. - Ich frage mich nur. Woher nehme ich in unserem Fall die Beziehungsebene? Vllt. weil ich dachte, mit Dir einen Weggefährten zu haben, der nach eigenen Angaben keine Selbstliebe hat und damit womöglich auch das selbe Ziel in diesem Forum verfolgt. Meine Schreibfehler Boarder anstatt Border usw. waren mir mir bei der Schilderung um was es geht ziemlich egal- sonst hätte ich öfter nachgeschaut wie man s schreibt. Ich schreibe hier oft unter Zeitdruck und schlechtem Gewissen wegen der Arbeit. Aber es ist Arbeit an mir selbst und das habe ich lange Zeit vernachlässigt.

  • Hallo Grazia

    Dein "Senf" ist gut und wichtig für mich!

    Ich achte mich selbst. Das versuche ich mal in mir nachzuspüren. Diese Achtung ohne Übertreibung ins Gute oder Schlechte. Ich glaube das ist ein erster Schritt.

    Danke LG Nys

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