• huhu alle,

    ich habe mich hier im forum angemeldet als es mir nach einem rückfall schlecht ging. mittlerweile habe ich viel hier gelesen und es hat mir sehr geholfen, denn nun kann ich einfach nur sagen daß es mir gut geht.

    vielleicht kurz zu meiner geschichte:
    seit fast 6 jahren war ich mit meinem xy immer mehr oder weniger am rumeiern, anfangs eher weniger, zumal ich keine ahnung von der problematik hatte, mit fortschreitender zeit dann immer mehr.

    zu bemerken ist wohl daß wir gleich von anfang an eine on-off-beziehung hatten, wobei ich außer ganz am anfang bei fast jedem phasenwechsel die treibende kraft war. ich habe immer wieder schluss gemacht weil ich unzufrieden war.

    die genauen gründe für die unzufriedenheit waren mir anfangs gar nicht so richtig klar, erst viel später, nachdem ich mich sehr intensiv mit dem thema alkoholabhängigkeit und auch co-abhängigkeit auseinandergesetzt hatte, konnte ich das ganze überhaupt sinnvoll einordnen.

    ich habe aber auch immer wieder, nachdem einige zeit der funkstille vergangen war, in der mein groll verflogen war und die hoffnung wieder wachsen konnte, den kontakt gesucht und um erneute gemeinsame versuche gebeten und wenn nötig sogar gebettelt.
    hatte ich doch aus den fehlern des letzten versuchs gelernt, dieses mal würde ich alles richtig machen und dieses mal würde es endlich funktionieren mit uns.

    wenn ich es dann wieder geschafft hatte ihn zurückzuerobern, war die liebe und die hoffnung sooooooo groß, ein paar wochen oder auch monate lang war alles sooooo toll.

    bis sich jedes mal wieder irgendwann die unzufriedenheit einschlich. jedes mal wieder kam der punkt, an dem mir aufs neue schmerzlich bewußt wurde, daß auch dieser versuch scheitern würde.
    immer aus dem einen grund: ich mußte erkennen daß ich in dieser beziehung nicht den stellenwert hatte, den für eine funktionierende beziehung beide partner haben sollten.
    ich war immer nur eine ganz weit abgeschlagene nummer zwei hinter der bierflasche.

    aus der unzufriedenheit wurde wut, aus der wut wurde hass. hass auf den xy, dafür daß er mit einer solchen gleichgültigkeit einfach weiter säuft. dafür daß ihm alles, aber auch wirklich alles andere völlig egal war.
    obwohl ich es nicht zulassen wollte, vernichtete dieser hass jedes mal auch das letzte fünkchen liebe, und so kam es jedes mal wieder zur trennung.

    irgendwann zwischen diesem ganzen hin und her wurde ich von ihm schwanger.

    kurz vor der niederkunft beschloss er, ab sofort nicht mehr zu trinken, allerdings mit dem vorbehalt, spätestens zum 18. geburtstag unseres kindes wieder anzufangen. die trinkpause dauerte etwa 8 monate.

    es folgte weiteres rumgeeier.

    zwischendurch wohnten wir sogar kurz zusammen, er zog nach 3 monaten wieder aus. ich habe nicht versucht ihn davon abzuhalten und war froh daß er wieder weg war. trotzdem machte mir die ganze geschichte schwer zu schaffen und ich beschloss, eine therapie zu machen. danach ging es mir dann endlich wieder gut.

    ich war mir sicher daß ich es endgültig hinter mir hätte und diesen xy nie wieder sehen würde.

    bis vor etwa 4 monaten, als er sich bei mir meldete und andeutete, daß er so langsam doch gerne etwas ändern würde und daß das mit der sauferei ja schließlich nicht so bleiben könne. ich sagte ihm erneut, daß ich bereit wäre, ihn zu unterstützen, sofern er wirklich etwas ändern will. auch machte ich direkt klar daß wir uns treffen und reden können wenn er nüchtern ist, ich ihm aber auf keinen fall mehr gegenübertreten würde wenn er etwas getrunken hätte.

    also verabredeten wir uns für einen abend, er war tatsächlich den tag über nüchtern geblieben. es war großartig. wir konnten zum allerersten mal über sein problem sprechen, er zeigte sich einsichtig und sagte daß er endlich etwas unternehmen wollte. das war etwas, was ich von ihm bisher nicht kannte, denn früher ging er immer sofort an die decke, sobald man ihn auf sein alkoholproblem anzusprechen versuchte.
    auch sagte er mir, wie sehr er mich immer noch liebe und ich mußte mir eingestehen daß ich auch immer noch gefühle für ihn hatte.

    xy ging zum arzt um ein großes blutbild machen zu lassen und über sein problem zu sprechen. das wäre früher völlig undenkbar gewesen.
    ich hatte wieder hoffnung, diesmal sogar begründet.

    leider wollte er wohl doch nie wirklich etwas tun, denn sonst hätte er es ja getan.
    stattdessen fing er zuerst an, mich immer wieder zu vertrösten, dann reagierte er gar nicht mehr auf meine gesprächsversuche und schließlich konnte ich mir wieder die alte leier anhören, wie sehr ich ihn doch stressen und nerven würde, ich sollte doch gefälligst was an meiner einstellung ändern, dann gäbe es auch kein problem. das übliche nasse gelaber eben.

    so blieb mir nichts anderes übrig als den kontakt wieder abzubrechen.

    daran hatte ich wieder schwer zu knabbern und habe mich deshalb hier angemeldet.

    im moment geht es mir einfach gut, und ich weiß gar nicht so recht was ich schreiben soll.

    es kommen mir immer mal wieder fragen in den sinn, wie z.b. ob ich nicht noch länger hätte warten sollen, ihm noch etwas mehr zeit geben, ob ich zu streng war, ob ich seinen willen, etwas zu tun, zu unrecht für nichtig erklärt habe?

    ob ich überhaupt das richtige getan habe?

    aber ja, es ging mir schlecht wegen ihm. jetzt, da ich ihn los bin, geht es mir wieder gut. wenn das die frage nicht hinreichend beantwortet, weiß ich auch nicht...

    ich liebe den mann immer noch, aber unter diesen umständen können wir keinen kontakt haben. punkt.

    soviel erstmal dazu, vielen dank fürs lesen. ich hoffe, es war nicht zu viel über "ihn".

    schönen abend noch

    pintura

  • Hallo pintura,

    herzlich willkommen im offenen Bereich vom Forum!

    Du beschreibst ja gut, wie eure "on-off-Beziehung" war. Und wie du im Laufe der Zeit immer unzufriedener wurdest, erst wütend, dann sogar Hass gespürt hast. So ähnlich ging es mir auch. Ich war zwar die ganze Zeit, all die Jahre mit meinem Exmann zusammen, aber meine Gefühle wandelten sich auch in dieser Zeit. Von großer Liebe in zuletzt Ekel, Abscheu, Hass.

    Trotzdem ist es mir sehr schwer gefallen, meinen Ex loszulassen. Ich habe mir nachher nicht mal mehr eingeredet, dass es Liebe wäre. Es war mir schon bewusst, da war was anderes im Spiel. Angst vor der Veränderung z.B. Und Schuldgefühle ihm gegenüber. Dass ich es nicht geschafft hatte, unsere Ehe zu retten. Und dass ich schuld eben wäre, weil er trinken musste. Das hatte er mir ja immer wieder eingeredet. Und ich hab's geglaubt, wollte es glauben. Warum auch immer. Und ich fühlte mich eben verantwortlich für ihn, denn - er erschien so hilflos teilweise. Und ich wollte doch nur helfen, ihm vom Stoff wegzuzerren. Und wenn er eine Trinkpause machte, tat ich alles, um ihm meine Unterstützung zu signalisieren...

    Zitat

    ob ich überhaupt das richtige getan habe?

    fragst du... und beantwortest es dir ja schon selbst

    Zitat

    aber ja, es ging mir schlecht wegen ihm. jetzt, da ich ihn los bin, geht es mir wieder gut.

    Was meinst du, woher deine Zweifel kommen? Liebe? Du schreibst, du liebst ihn noch... Was ist Liebe, was stellst du dir vor unter einer Liebesbeziehung? Du schreibst, es geht dir wieder gut, jetzt, wo du ihn los bist...

    Grüße von
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • huhu,

    so ne kranke geschichte kann eigentlich keine liebe sein. oder?
    rede ich mir das mit der liebe wirklich nur selbst ein?
    ich habe keine angst vor veränderung und schuldgefühle ihm gegenüber hatte ich auch noch nie. ich weiß ja daß er allein für den verlauf seines lebens verantwortlich ist. und selbst als ich noch gar nichts über alkoholismus wußte, war mir völlig klar daß ich niemals schuld an seiner trinkerei hatte. den schuh habe ich mir gar nicht erst anziehen lassen.
    ich habe ihm niemals alk besorgt und nie für ihn gelogen. und mich auch strikt geweigert, für ihn irgendwelche tätigkeiten zu übernehmen, die er aufgrund des suffs nicht auf die reihe bekam.

    als ich noch daran glaubte, ihm irgendwie helfen zu können, fühlte ich eine gewisse verantwortung ihm gegenüber, das wohl. ich hatte das gefühl daß ich besser wüßte was gut für ihn ist, da er selbst von sich aus ja immer nur dinge getan hat, die ganz offensichtlich schlecht für ihn waren. aber auch diese zeiten sind lange vorbei. es hat zwar eine weile gedauert, aber die tatsache daß ich absolut nichts für ihn tun kann solange er es nicht will, ist mir in fleisch und blut übergegangen.

    irgendwann hatte ich mir mal überlegt, welche eigenschaften der "ideale mann" für mich haben müßte. das ergebnis dieser überlegungen hat mich erstmal ganz schön erschreckt, denn mein xy hat wirklich alle eigenschaften, die ich mir an einem mann wünsche.
    und noch eine zusätzliche, die alle anderen leider völlig zunichte macht.
    sehr schade.

    viele grüße

    pintura

  • Hallo pintura,

    Meiner Ansicht nach klingt das nicht nach Liebe oder gar Partnerschaft. Ich bin inzwischen der festen Überzeugung, dass es unmöglich ist, mit einem trinkenden Partner eine Liebesbeziehung zu haben oder eine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe zu leben.

    Eine Knoten konnte ich für mich erst sehr spät aufdröseln:

    Du schreibst einerseits

    Zitat

    es kommen mir immer mal wieder fragen in den sinn, wie z.b. ob ich nicht noch länger hätte warten sollen, ihm noch etwas mehr zeit geben, ob ich zu streng war, ob ich seinen willen, etwas zu tun, zu unrecht für nichtig erklärt habe?
    ob ich überhaupt das richtige getan habe?"

    und andererseits schreibst du

    Zitat

    "Schuldgefühle ihm gegenüber hatte ich auch noch nie. ich weiß ja daß er allein für den verlauf seines lebens verantwortlich ist. und selbst als ich noch gar nichts über alkoholismus wußte, war mir völlig klar daß ich niemals schuld an seiner trinkerei hatte. .."

    Dass ich Schuld haben würde am Trinken, wurde von meinen Mann sehr indirekt und vor allem durch seine Reaktionen geäußert. Ne, geglaubt habe ich das "eigentlich" nicht, aber dass ich doch Verantwortung hätte für das "Gelingen der Ehe", wurde mir von meinen Mann schon eingeredet (....und von meinen eigenen ethischen Vorstellungen akzeptiert bzw. vorgegeben) sowie, dass ich mich quasi verantwortungslos aus der Beziehung verabschiedet habe.

    Irgendwie habe ich aber manchmal immer noch daran zu knappern.

    Erlösend ist für mich die Erkenntnis, die ich aus so vielen Schicksalen hier herausgelesen habe, dass ganz gleich, was ich getan oder nichtgetan hätte, es keinen wesentlichen Einfluß auf seine Alkoholkrankheit gehabt hätte.
    LG oldie

  • huhu oldie,

    daß es nicht möglich ist, mit einem trinkenden partner auf gleicher augenhöhe eine beziehung zu führen, habe ich ja nun zu genüge selbst erfahren.
    das ändert aber nichts daran, was ich für den menschen empfinde. allerdings ist mir inzwischen klar, daß ich mit meiner liebe völlig allein dastehe, solange er säuft.
    es ist ein bißchen so, als ob ich aus der ferne in jemanden verliebt bin, an den ich nie herankommen kann. und meine liebe nicht leben zu können ist mir auf dauer zu unbefriedigend.

    die frage ob ich länger hätte warten sollen, bezog sich darauf, daß der letzte kontakt zwischen uns überhaupt nur zustande kam, weil er mir und auch anderen gegenüber geäußert hatte, etwas ändern zu wollen.

    als ich ihn nach seiner motivation gefragt hatte, sagte er daß er es für mich und für unser kind tun wolle. ich bin mir relativ sicher daß er den kontaktabbruch von meiner seite jetzt als willkommene begründung zum weitersaufen benutzt.

    wenn er wirklich etwas hätte tun wollen, hätte er es getan bzw. würde es tun. egal ob wir kontakt haben oder nicht.

    eigentlich alles ganz klar. aber die zweifel kommen trotzdem immer mal wieder...

    viele grüße

    pintura

  • Hallo,
    ja alles klar ....
    Klar hast du das Motiv zum Weiter- bzw. Wiedertrinken geliefert; nicht nur vor sich selbst, sondern auch vor anderen Leuten. Kenne ich doch.

    Aber ich weiß eben auch, dass er sich nicht als "wirklichen und echten" Alkoholiker sieht, also wäre bei uns sehr bald wieder die nächste Runde eingeläutet worden.

    Alles Gute und
    LG oldie

  • huhu,

    seit ein paar tagen juckt es mich.
    ich verspüre den wunsch, wieder kontakt aufzunehmen um herauszufinden, ob er von seinen beim letzten kontakt geäußerten plänen mittlerweile irgendwas umgesetzt hat.

    und das, obwohl ich die antwort eigentlich schon kenne.
    natürlich ist alles beim alten, natürlich säuft er weiterhin genau wie vorher.

    aber da ist dieser kleine hoffnungsschimmer, nach all dem was er mir gesagt hatte.

    ich will nichts mit ihm zu tun haben, solange sich nichts verändert hat. die vorstellung, ihm gegenüber zu stehen, in sein aufgedunsenes gesicht mit den verquollenen augen zu sehen, und der gedanke an die alk-fahne lösen übelkeit aus.

    zur zeit ist bei mir doch alles gut, warum sollte ich mich so einer unangenehmen situation aussetzen wollen?

    warum kommen mir diese gedanken jetzt und warum lassen sie mich nicht in ruhe?

    bin ziemlich verwirrt gerade. kennt jemand von euch sowas? und wenn ja, was habt ihr dagegen unternommen?

    vielen dank und viele grüße

    pintura

  • Hallo pintura,

    ja, ich kenne das.

    Nach der Trennung vom Ex damals, z.B. Der Ex wurde ja dann nüchtern, machte eine Entgiftung. Und da hatte ich dauernd, das Gefühl, "nach ihm schauen" zu müssen :roll: . Und auch er hing ja dauernd an mir. Und so eierten wir dann rum. Obwohl es mir zu viel war, ich ja garnicht mehr wirklich wollte, dass unsere Ehe wieder auflebt... Ich habe mich nur nicht getraut, da meine Grenzen zu zeigen und auch konsequent bei zu bleiben. Also machte ich weiter mit dem Rumeiern und war unzufrieden, genervt, unglücklich, durcheinander.

    Bis ich endlich den Absprung schaffte. Und da kamen eben auch noch solche Gedanken, ich suchte dann regelrecht einen Vorwand, ihn anrufen zu müssen. Um "nach ihm zu schauen", heimlich, eben unter einem Vorwand. Das merkte ich dann aber ziemlich schnell und dachte, "ja, hallo, was machst du eigentlich da?"

    Und ab da hielt ich solche Kontaktgedanken einfach aus. Lenkte mich ab mit Dingen, die mir gut taten. Sagte mir, wir sind getrennt, es geht mich nichts an, was er macht oder nicht macht. Ich will ihn doch garnicht mehr in meinem Leben haben. Ich hab's einfach sein lassen, ihn anzurufen. Die Gefühle ausgehalten. Sie wurden sehr schnell weniger, bis sie sich dann in Luft aufgelöst hatten.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Pintura
    Mein letzter xy (Trennung vor 7 Monaten ohne jeden Kontakt seitdem)
    rief mich letzten Freitag spät abends an um mir mitzuteilen wie schlecht es ihm geht und das er sich am nächsten Tag (also letzten Samstag) einweisenlassen wollte zum Entzug.
    Eben rief mich meine Tochter an und erzählte mir ,sein Sohn habe gestern ne Kiste Bier ins Haus geschleppt.
    Wie geht man damit um ??
    Ich garnicht,nehme es zur Kenntnis(gehörtes ist ja erstmal irgendwo in einem) und denke mir sie wollen es nicht anders als elendig krepieren!!!

    Mein Exmann(auch Alkoholiker) liegt gerade im Koma auf einer Intensivstation....noch Fragen??
    Ich hab da keine mehr...

    Nicht mehr meins ,ganz klar über den Kopf geregelt,anders geht das nicht.

    LG R..

  • Hallo pintura!

    Zitat

    warum kommen mir diese gedanken jetzt und warum lassen sie mich nicht in ruhe?

    bin ziemlich verwirrt gerade. kennt jemand von euch sowas? und wenn ja, was habt ihr dagegen unternommen?

    Diese Gedanken hat wohl ziemlich jeder von uns. Mir hat dann immer geholfen mir die schlechten Zeiten die ich mit ihm erlebt habe Revue passieren zu lassen und dass ich nie wieder so leben möchte.

    Ich habe versucht in die Zukunft zu schauen und mich darauf zu freuen dass es mir bald wieder besser gehen wird, ich muss nur Geduld mit mir haben.


    Hallo Renate!

    Zitat

    Eben rief mich meine Tochter an und erzählte mir ,sein Sohn habe gestern ne Kiste Bier ins Haus geschleppt.
    Wie geht man damit um ??

    Wer ist "man" es geht doch darum wie Du damit umgehst? Scheinbar doch co-abhängig denn....

    Zitat

    Ich garnicht,nehme es zur Kenntnis(gehörtes ist ja erstmal irgendwo in einem) und denke mir sie wollen es nicht anders als elendig krepieren!!!

    .... das liest sicht nicht so als ob es dir egal wäre, jemand der mit der Sache abgeschlossen hat wünscht einem anderen Menschen (selbst nicht dem Ex) solche Dinge.

    Sorry aber bei mir kam das sehr co-abhängig, genervt und frustriert rüber.

    Liebe Grüsse
    Speranza


    [/quote]

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Moin Pintura,

    dank Dir für Deinen Eintrag...freut mich, wenn Dir meine Ausführungen etwas weiterhelfen konnten...genau diese Funktion sollte dieses Forum auch haben...deshalb les ich auch viel in anderen Posts, suche nach Parallelen, aber auch nach Handlungsweisen, die sich von meiner unterscheiden, um für mich selbst zu filtern, was gut tut und was nicht.

    Ich muß zugeben, daß es mir immer mal wieder das Herz abschnürt, wenn ich bei Euch lese...wenn man direkt vor Augen geführt bekommt, was man da eigentlich als Alkoholiker jahrelang auch an Menschen, die einem nahestehen, verbrochen hat.

    Ich wünsch Dir eine gute Zeit und viel Kraft für die Zukunft.

    LG Andreas

  • Hallo speranza
    Wieso kommt das bei dir so an als ob ich ihm ,,wünsche,, das er(xy) elendig krepiert?
    Es ist überall nachzulesen das es so kommen wird und mein Exmann ist vorgestern genauso gestorben.
    Darüber bin ich sehr traurig.
    Es quält mich einen Menschen der mir nahe steht(stand) so elendig sterben zu sehen.
    Das ist CO?
    LG R..

  • mein beileid, liebe renate.

    wenn ich so etwas lese, bekomme ich angst.
    auch wenn ich mit meinem xy nichts zu tun habe, will ich trotzdem nicht daß er stirbt. aber genau darauf arbeitet er hin.

    wir haben keinen kontakt, ich denke normalerweise kaum noch an ihn.
    ich lebe mein leben, er lebt seins. und zumindest mir geht es verdammt gut damit.
    würde ich aber behaupten, es sei mir egal ob er "dahinsiecht" oder "krepiert", wäre das eine glatte lüge.

    etwas betrübte grüße

    pintura

  • Hallo pintura
    Ja was du schreibst trifft es gut.
    Es sind Menschen die da sterben und das geht nicht an einem (mir) vorbei.
    Durch den Tod meines Exmannes kommen die Gedanken ,wer war er ,wie war er früher, es läuft so innen der ganze Film ab von der Zeit die man mit ihm verbrachte (gemeinsame Kinder)und auch darüber hinaus.
    Man war ja lange miteinander verbunden irgendwie.
    und es kommt einem die Sinnlosigkeit eines solch frühen Todes hoch.
    Da sind dann viele Gefühle ,auch Wut und Trauer.........
    Nun praktische Dinge lassen einen Entscheidungen treffen ,weil es ja sein muß (Beerdigung /Kosten etc)möglicherweise kommen auf meine Kinder jetzt die Kosten zu,für einen Vater der zwar emotional ein lieber war aber nicht willens oder in der Lage die Verantwortung für die Kinder mitzutragen und auch nur ganz kurz Unterhalt zahlte.
    Das Leben meiner Kinder und auch meins wurde durch sein Saufen /die Scheidung maßgeblich verändert und war ungleich schwerer als mit einem Vater der es mitgetragen hätte,bei allem Traurigsein sind auch solche Gedanken in mir.....so ist das und festigt meine Überzeugung NIE wieder einen Suchtkranken Menschen in mein Leben zu lassen und bei den ersten Anzeichen zu laufen was das Zeugt hält.
    Denn egal was man mit oder durch so einen Menschen erlebt hat ,die Gesetze /Behörden nehmen darauf keine Rücksicht und fordern die Kostenerstattung für alles.

    LG R..

  • Liebe Pintura,
    dieses ewige Hin und her ist sicher sehr nervenaufreibend. Aber irgendwie ist mir plötzlich auch klar geworden wieivel Einsatz Coabhängige doch für den Erhalt einer beziehung geben und wie gleichgültig Alkoholiker doch reagieren. Wenn jemand sich erst nach Monaten meldet, wieviel Interesse wird er dann wirklich haben? Vor langem hab eich mal gelesen, dass der Alkohol den Platz der Partnerin einnimmt und ich denke, so ist es auch. Alles denken, alles Interesse, alle Liebe und Leidenschaft gilt dem Alkohol. So viel wie die Coabhängigen den ganzen Tag an den Partner denken, so viel denkt der ALkoholiker schon ab früh morgens an den Alkohol, wendet auch all seine finanziellen Mittel für ihn auf.
    Das ist doch wirklich so eine Situation, wie wenn man jemandem hinterher läuft, der ein garnicht will und sich aufdrängt. Selbst wenn man selber so viel Liebe für jdn empfindet bedeutet es doch nicht, dass derjenige genauso empfindet. Und wenn Dich ein Mensch liebt und eine Beziehuing will zeigt er es Dir in der Regel doch auch.
    Ich vermute, man kann nur dann Forderungen stellen und auf dessen Erfolg hoffen, wenn der andere ( alkoholiker) auch noch wirkliches Interesse an der Beziehung hat. Leider habe ich nun schon oft aus den Beiträgen der Alkoholiker gelesen, dass diese in nassen Zeiten nur den Alkohol liebten.
    also ein schwieriger Fall und eine sehr einseitige Liebe.
    Ich bin der Meinung, dass die Liebe nicht etwas ist, um das man kämpfen müßte und der Partner nicht jemand ist, den man sich erst (wieder) zurecht schmieden müßte.
    Hat man von vornherein jemanden so akzeptiert wie er ist und eine Liebesbeziehung mit ihm eingegangen ist wird es wohl schwer bis unmöglich daraus was anderes zu machen.
    Wenn man sich selber so sehr verändert hat, dass man die Bedingungen ( Alkohol) nicht mehr akzeptieren kann muß man wohl ehrlich zu sich selber sein und sich trennen, statt von dem anderen zu erwarten sich anzupassen und ihn zwingen sich auch zu verändern.
    Was der dann aus seinem Leben macht ist seine Sache. Es gibt viele Menschen, die ungesund leben, die Gewohnheiten haben, die ebenfalls lebensgefährlich sind. Das alles hat wenig mit der Partnerschaft an sich zu tun und sollte es auch nicht. Ein Übergewichtiger sollte doch auch in erster Linie für sich und seine eigene Gesundheit auf seine Ernährung achten.
    Auch wenn man in den Beiträgen der alkoholiker liest dann findet man kaum einen Zusammenhang zwischen dem Wunsch Abstinent zu leben und einer Liebesbeziehung. Irgendwie erscheint es mir einfach eine Illusion der Coabhängigkeit zu sein.

  • hallo frozen tears,

    danke für deinen beitrag, ich stimme dir zu 100% zu.

    es gab immer mal wieder zeiten, da konnte der xy sich so einigermaßen bemühen, die gleichgültigkeit mir und allem anderen gegenüber nicht ganz so deutlich zu zeigen. das war mit sicherheit viel zu anstrengend für ihn, als daß er es so über längere zeit hätte aufrecht erhalten können.
    ich habe in diesen zeiten immer wieder große hoffnung geschöpft, aber die jedes mal darauf folgende enttäuschung war im nachhinein betrachtet viel zu anstrengend für mich, als daß ich es so über längere zeit hätte aufrecht erhalten können ;)

    ich weiß daß er während der phasen in denen wir getrennt waren, immer mal wieder andere frauen am start hatte. bei denen war die schmerzgrenze wohl nach wesentlich kürzerer zeit bereits erreicht, denn diese "liebesbeziehungen" hielten immer nur wenige monate oder sogar nur wochen.

    ich persönlich würde es mittlerweile nicht mehr als liebesbeziehung bezeichnen, wenn mein gegenüber mir nichts außer gleichgültigkeit entgegenbringen kann, wie sehr auch immer ich mich um ihn bemühe.
    ihm ist es doch völlig egal, ich bin beliebig gegen andere frauen austauschbar, die einzige konstante in seinem leben ist und bleibt die bierflasche.

    der weg zu dieser erkenntnis war lang und hart, aber jetzt bin ich heilfroh daß ich mir darüber keine gedanken mehr machen muß, und auch daß ich mir derartige enttäuschungen in zukunft ersparen kann.

    viele grüße
    pintura

  • hallo alle,

    es geht mir zur zeit so unglaublich gut!
    ich mag gar nicht mehr daran zurückdenken wie fertig ich war und wie schlecht es mir mit diesem gräßlichen xy ging.

    jeder, die noch mit sich hadert, kann ich nur raten: nimm deine beine in die hand und lauf! alles andere hat einfach keinen sinn.

    vielen dank an alle hier, an deren erfahrungen ich teilhaben durfte, und die mir damit den nötigen letzten schubs in die richtige richtung gegeben haben.

    ich wünsche mir wirklich daß es so bleibt.

    dankbare grüße
    pintura

  • hallo allerseits,

    ich zitiere mal aus renates thread:

    Zitat von Schmetterlingsfee

    ist es nicht auch typisch Co, dass wir uns mit einer Beziehung zufrieden geben, in der wir so wenig "bekommen"?

    Würde nicht jeder Gesunde sich einfach umdrehen und sich jemanden suchen, für den er der wichtigste Mensch auf der Welt ist und der andere das auch zeigen und leben kann?


    das ist etwas, worüber ich zur zeit viel nachdenke.

    ich hatte ja in herzeloydes thread schon von dem "engen kontakt zu dem mann, den ich schon seit fast 20 jahren sehr verehre", berichtet.

    es ist so daß er wesentlich weniger zeit hat als ich, und eine ganze menge verpflichtungen. ich bin also die meiste zeit sozusagen in warteposition.
    natürlich warte ich nicht, wie noch vor gar nicht allzu langer zeit bei meinem xy, ständig darauf daß er sich endlich mal mit mir beschäftigt. ich hab andere dinge zu tun und beschäftige mich mit mir selbst, dazu brauch ich niemand anderen mehr.

    aber trotzdem fühle ich mich jetzt irgendwie wieder in einer ähnlichen situation:

    auch jetzt teile ich den mann. zwar nicht mit einer flasche, aber doch mit seinen ganzen sonstigen verpflichtungen.

    es ist nicht möglich daß wir mehr als einen abend miteinander verbringen, er muß dann irgendwann gehen und es bricht mir jedes mal das herz. so war es beim xy auch, ich mußte ihn immer wieder gehen lassen und hatte nie wirklich gewissheit, ob er denn je wieder zurückkommen würde.

    unsere liebe hat also quasi keine zukunft. eine liebe ohne zukunft hätte ich mit dem xy auch gehabt...
    er will an seinen lebensumständen und verpflichtungen auf keinen fall etwas ändern.

    wie auch in der "beziehung" zum xy kommen mir immer wieder zweifel, ob ich das denn unter diesen umständen überhaupt so haben will.

    alles in allem also erschreckend viele parallelen...

    ist das jetzt eine co-abhängigkeit ohne den abhängigen? oder seh ich da gespenster?

    viele grüße
    pintura

  • Hallo pintura
    Ist es nicht vielmehr so ,das wir vielleicht einfach nur mehr Beziehung/Liebe/Gefühle brauchen/möchten?
    Ich überlege das gerade auch.
    Ich lebe und wirtschafte allein,regle alles was mein Leben /Haushalt/Geld/Auto/ Alltag etc betrifft.
    Ich brauche also keinen Ernährer/Versorger oder so.
    Ich mag mich weitestgehend (kenne aber auch meine Schwächen)und kann mich auch gut alleine beschätigen,habe Hobby und bin ein offener Mensch der auch leicht Kontakte knüpfen kann.
    Was mir fehlt /ich mir wünsche ist die Nähe und Liebe zu einem Mann.
    Da scheint das Problem zu liegen,ich habs auch noch nicht rausgekriegt warum das Männern offenbar Angst macht oder sie weniger dieses Beürfnis haben.
    Anders herum erlebe ich abweisende Frauen denen die Männer hinterherlaufen
    und sich ein Bein rausreißen um so eine zu bekommen.
    Ist eine Frau die klar sagen kann was sie möchte ,eine Bedrohung für einen Mann oder gar langweilig weil vermeintlich ,,sicher,, da muß man sich ja nichtmehr kümmern die ist ja sowieso da und ist zufrieden mit dem was Mann zu geben bereit ist?
    Ich verstehe das nicht.
    Lg R..

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