Wie Abstand gewinnen, Kontakt-Abbruch zur Mutter? (lang)

  • Hallo

    Jetzt schaffe ich es mal meine Geschichte nieder zu schreiben und hoffe auf gute Ratschläge. Für mich spielt es auch keine Rolle ob diese von Alkoholikern geschrieben werden, oder von Menschen die gerade dabei sind auf diesen zu verzichten oder ob es sogar gleich Gesinnte sind die vielleicht auch zwischen einigen Stühlen sitzen so wie ich.

    Ich bin mittlerweile fast 28 Jahre jung und Alkohol spielt in meinem Leben keine Rolle. Ich bin natürlich nicht strickt dagegen aber aufgrund meiner Erfahrung bin ich sehr vorsichtig was den Konsum anbelangt und erst Recht vorsichtig bei Menschen die ihn regelmäßig benötigen.

    Ich wohne mit einem großen Teil meiner Familie in der selben Stadt (ca. 3000 Einwohner - eher klein). Diese besteht aus meinem Bruder, meiner Mutter und meiner Oma (diese ist die Mama meiner Mutter) und meine eigene kleine Familie besteht aus mir und meiner fast 7 jährigen Tochter.

    Zur Geschichte:
    Meine Mutter hat sicher kein einfaches Leben gehabt, aber wer kann das heute mit knapp über 50 auch schon von sich behaupten? Die wenigstens aus dieser Generation hatten ein vollkommen Sorgenfreies Leben. Ich weiß aber auch das es Menschen gibt denen es viel schlechter ging als ihr. Einen festen Partner hatte sie nie, war auch nie verheiratet. Mein Vater verschwand kurz nach meiner Geburt. Ich selbst schaffe es leider nur mich bis zu meinem 6.-7. Lebensjahr zurück zu erinnern.

    Auch bei meinem Bruder (26) verschwand kurz nach der Geburt sein Vater. Ja, wir sind "nur" Halbgeschwister. Einiges weiß ich aus Erzählungen.

    Ich erinnere mich das es zu meinem Schulanfang noch jemanden gab, aber auch dieser war nicht lange da. Damals verstand ich vieles noch nicht und erkannte keine Zusammenhänge. Meine Mutter musste auch da schon ein großes Problem mit dem Alkohol gehabt haben. Beruflich war sie arbeiten bis ich in die erste Klasse ging, seitdem hatte sie weder einen Teilzeit, noch einen Vollzeitjob. 1,-Jobs sind das einzige was ihr mal hilft etwas raus zu kommen und einer Aufgabe nachzugehen, was sie dann auch sehr gern tut, auch ohne Alkohol. Sie ist sehr fleißig, da gibt es nichts zu meckern.

    Meine Mutter zog uns also größtenteils alleine auf. Ich erinnere mich aber auch hier nicht an sehr schwierige Zeiten mit uns. Wir sind auch sehr viel bei unserer Oma gewesen, ca. 5x die Woche. Das schlimme war das in der Zeit als wir spielten meine Mutter trank. Damals war es auch noch vermehrt Schnaps. Als Kinder wechselten wir uns an den Wochenenden oftmals ab um bei Oma zu übernachten.

    Irgendwann kam der Punkt das ich meinen Bruder geschützt habe und wollte das nicht er mit Mutti nach Hause geht und schön im Bett liegen bleibt, sondern ich. Es waren teils Zeiten um 22-23 Uhr als sie nach hause ging und einer von uns beiden musste ja mit, also ließ ich ihn schlafen. Was auf dem Nachhauseweg alles passierte und auch noch anschließend zu Hause, können sich sicher einige vorstellen.

    Es gab körperliche Gewalt die oftmals schmerzhaft war aber schlimmer war die Psychische Gewalt, die sich in meinem weiteren Leben aber erst zeigte, wie ich schon schrieb verstand ich es als Kind nicht. Heute denke ich auch soweit das ich weiterhin die Frage im Kopf habe warum niemand geholfen hat? Keine Nachbarn, keine weiteren Familienmitglieder die wussten was los war, auch wenn wir uns relativ selten sahen.

    Ich wurde natürlich älter. Verändert hat sich leider lange Zeit nichts. Meine Kind.- und Jugendzeit war begleitet von Ängsten. Angst zb. im Teenager Alter nach Hause zu kommen. Würde Mutter schon zu Hause sein? War sie vielleicht gar nicht weg und trank somit nichts und war nüchtern? Damals trank sie zu hause nämlich noch nicht. Ich versuchte ihr Freuden zu bereiten, versorgte die Tiere und bereitete das Abendbrot zu. Doch letzten Endes landete es in meinem Halbschlaf nur auf meinem Bett mit den Worten "Friss den Fraß selber".

    Zu meinen Lehrzeiten wurde ich oftmals Nachts aus dem Schlaf gerissen und das nur weil ich meine Schuhe habe im Treppenhaus stehen lassen. Sie stand im Türrahmen und ich hatte Angst und Tränen in den Augen. Ich wollte nicht an ihr vorbei gehen weil ich wusste was ich dann am Hinterkopf spüren würde.

    Oftmals hörte ich mitten in der Nacht ein schnarchen und erschrak. Da lag sie mitten im Flur, noch mit Straßenkleidung bekleidet da und schlief.

    Ich erinnere mich auch noch an eine Situation als sie meine Oma fast verletzt hätte. Wir Kinder standen nur da und schrien.

    Problem hierbei ist das meine Oma den Alkoholkonsum ihrer Tochter unterstützt. Ich und mein Bruder lieben unsere Oma. Sie war sehr oft mehr eine Mutter für uns als unsere leibliche. Hierbei begang und begeht sie aber weiterhin einen großen Fehler, möchte aber auch hier nichts daran ändern, sie ist bereits 78 Jahre alt. Da mein Bruder seit seinem 5.-6. Lebensjahr bei unserer Oma lebte, hat auch er eine noch viel tiefere Beziehung zu ihr als ich.

    Damit nicht Oma den Alkohol "ran schleppen" muss, geht mein Bruder 1x die Woche los und holt einen vollen großen Kasten Bier. Zusätzlich geht aber auch meine Mutter noch ca. 3x unter der Woche einkaufen und da sind nochmals jeweils 10 Flaschen dabei. Ich bin mir ziemlich sicher das sie es mittlerweile schafft ca. 50 Flaschen pro Woche zu trinken.

    Als sie aufgrund des Alkohols ihren Führerschein verlor (Unfall mit Fahrerflucht) beschloss sie anscheinend den Schnaps weg zu lassen und stieg anfangs auf Wein und dann auf Bier um, da war ich ungefähr 15.

    Noch kurz zu mir:
    mit 15 bekam ich die Diagnose Multiple Sklerose. Ein halbes Jahr zuvor, mit Beginn meiner Lehre, litt ich ca. 5 Jahre unter Ängsten und Panikattacken. Mit 17 zog ich von zu Hause aus und war sehr froh darüber.

    Als ich mit 21 meine Tochter gebahr wurde mir bewusst das es so nicht weiter geht. Ich ließ die Ängste psychologisch behandeln. Es gab zu viel was ich negatives erlebt habe, was ich verarbeiten und aufarbeiten musste. Ich wusste das alles mit meiner Kind.- und Jugendzeit zusammenhängt. Nach knapp einem Jahr Therapie und einer anschließenden Reha in einer Psychosomatischen Klinik fand man den Grund für meine Ängste und Panikattacken. Seitdem schaffe ich es wieder richtig am Leben teilzunehmen, mich nicht mehr einzuschließen und zu verstecken, oder Nachts wach zu werden und einen kreislaufzusammenbruch zu erleiden.

    Wie soll ich schreiben? Ich bin immer für meine Mutter da gewesen und das auch jetzt noch. Hatte sie irgendwelche Probleme zb. mit elektrischen Geräten, mit Ämtern und Behören, sämtlichen Papierkram.....auch bei Veranstaltungen in der Stadt nahm ich sie mit.

    Doch kaum trinkt sie einen Schluck bin ich der letzte Dreck. Vor kurzem habe ich ihr einen 1,- Job besorgt der für sie angemessener ist. Da sie diesen schon einmal hatte und er ihr von allen bisher am besten gefiel, dachte ich das sie sich freuen würde. Das tat sie auch, bis sie mal wieder zu viel trank. Urplötzlich bekomme ich einen Anruf von wegen "du widerst mich an".

    Und wieder mal rutsch ich auf den Fussboden, fange an zu weinen und frage mich warum?

    Ich weiß das dass alles nicht gut für mich ist, vor allem aufgrund meiner eigenen Gesundheit und auch weil meine Tochter schon genüge von den "Ausrastern" meiner Mutter mitbekommen hat. Auch die zwei haben kein wirkliches Oma-Enkelin Verhältnis. Meine Tochter schlief zb. noch nie bei ihrer Oma, unter anderem auch weil ich meiner Mutter sagte das ich nicht möchte das sie etwas trinkt wenn die kleine bei ihr ist.

    Als meine Maus noch ein Baby bzw. Kleinkind war, gab es 2 Situationen wo sie mal 2-3 Stunden mit Oma unterwegs war. Vor kurzem gab es auch wieder einen Vormittag an dem sie bei ihrer Oma war, für ca. 3 Stunden weil ich in die Klinik musste und leider niemand anderes zur Verfügung stand. Getrunken hat Mutti aber nichts und meiner Tochter hat es auch gefallen. Kaum sind die 2 aber von Muttis zu Hause, zur Oma gegangen wird zur Flasche gegriffen.

    Vor 2 Jahren war ich nochmal zur Kur. Ich wollte mir nochmals Psychologisch Hilfe holen. Die Psychologin sagte mir im Grunde nichts anderes als die vorherigen auch, mit einem Unterschied -> wenn ich den Kontakt abbreche müsste ich einen für mich hohen Preis bezahlen -> gleichzeitig würde nämlich der Kontakt zu meiner Oma viel weniger werden da Mutter sehr oft bei ihr ist und auch sehr oft unverhofft bei ihr auftaucht. Doch auch meine Tochter liebt ihre Uroma. Sie ist für sie wie eine Oma zu ihrer Enkelin sein sollte.

    Kurz nach der Reha brach ich den Kontakt für ca. ein viertel Jahr ab. Doch ihr wisst ja sicher wie Omas sein können. Immer wieder erzählte sie mir das Mutti nicht weiß was überhaupt los ist, das sie ihre Enkelin mal wieder sehen möchte und und und. Auch Oma selbst konnte es nicht verstehen. Logisch -> ich war die erste die versucht hat Konsequenzen daraus zu ziehen und nicht weiter mit zu spielen. Oma kann das nicht nachvollziehen, für mich auch verständlich denn sie kennt es nicht anders. Sie selbst sagte aber auch schon das sie Angst habe vor ihrer Tochter aber eben auch das sie ihre Tochter ist.

    Ich habe dann versucht meiner Mutter einen Brief zu schreiben, ich war wirklich sehr lieb, habe nichts böses geschrieben. Habe ihr lediglich versucht mitzuteilen wie ich mich fühle, was ich mir wünschen würde etc..Sie fasste natürlich alles negativ auf.

    Hilfe nimmt meine Mutter im übrigen nicht an, zumindest sobald es um ihre Gesundheit und den Alkohol geht. Ich habe ihr mehrfach angeboten diesen Weg mit ihr zu gehen, sie auf deutsch gesagt an die Hand zu nehmen, sie zu begleiten, ihr so zu helfen. Im nüchternen Zustand geht sie darauf ein aber da dies nur wenige Stunden vom Tag der Fall ist, ist das Thema ganz schnell wieder vom Tisch.

    Im Dezember war sie für 3 Wochen in einem Krankenhaus, sie war gestürzt und hätte fast ihr Augenlicht auf einem Auge verloren. In dieser Zeit trank sie nichts und ihr ging es auch gut, keine Entzugserscheinungen oder ähnliches. Doch kaum war sie wieder zu Hause griff sie zum Bier. Mittlerweile spielt auch der Schnaps wieder eine größere Rolle -> ist etwas günstig im Angebot wird eine Flasche mitgenommen. Natürlich trinkt sie auch schon seit längerem zu Hause und sollte mal kein Bier mehr da sein, bedient sie sich an Oma ihrem Wein.

    Ich weiß nicht was wirklich richtig ist. Ich möchte niemanden verletzen, vor allem nicht meine Tochter und auch nicht meine Oma. Zu meinem Bruder kann ich dennoch weiterhin einen normalen Kontakt haben da auch er sich seit fast 3 Jahren auf eigene Beine gestellt hat.

    Er trinkt jedoch auch, nur nicht in Massen und erst recht wird er nicht aggressiv, wütend und zornig oder ähnliches und bei ihm handelt es sich eher um ein Feierabend - Bierchen. Wenn Oma ihren Wein trinkt befindet sie sich für mich auch in keinem anderen ersichtlichen Gemütszustand als wenn sie nüchtern ist.

    Der Kontakt zu weiteren Familienmitgliedern würde aber auch leiden - Onkels, Tanten. Diese haben regelmäßig Kontakt zur Oma und kommen aller paar Wochen nachmittags, hin und wieder sind wir auch da, meine Mutter jedoch so gut wie immer. Gut, hier könnte man zumindest telefonisch etwas auf die Beine stellen. Das mit Oma wird halt schwierig. Sie selbst und auch Mutti sind maximal 2x im Jahr bei uns und das ist wenn wir Geburtstag haben. Letztes Weihnachten habe ich versucht das wir alle mal bei uns feiern aber auch hier ging es nach hinten los. Es dauerte keine Stunde da musste ich meine Mutter zur Tür verweisen. Sie kam bereits mit genug Promille hier an. Oma würde das bei Streit bei ihr zu hause niemals tun, im Gegenteil, sie selbst sucht sich dann ein anderes Zimmer oder geht in den Garten, bis Mutti ihr Zeug nimmt und geht.

    Oma und Bruderherz wissen auch das es falsch ist meine Mutter so zu unterstützen mit dem Alkoholkonsum, sie tun es dennoch aus ihren Gründen.

    Versteht mich nicht falsch. Ich habe meine Mutter lieb, weil sie meine Mutter ist. Und ich würde ihr gern helfen wollen aber sie will nicht!

    Wie komme ich nun aus diesem Kreis heraus? Ich weiß was richtig und was falsch ist aber es sitzen zu viele weitere Personen dazwischen.
    Mein Bruder steht hinter mir, er tut das ganze wie geschrieben nur wegen seiner Oma. Und ich weiß auch das dass ganze ein Ende hat sobald *Gott bewahre* unsere Oma nicht mehr lebt. Doch Muttern wird dann wohl richtig abrutschen.

    Sie hat keine Perspektiven mehr, sieht keine Zukunft.

    Sie sieht nicht das sie viel mehr Gute Dinge in ihrem Leben hat als manch anderer Mensch. Sie hat 2 doch recht vernünftige Kinder die ihr Leben meistern und eine ganz liebe Enkelin, hat eine niedliche kleine Wohnung und auch einige Bekannte die man hin und wieder auf der Straße mal trifft aber das alles ist anscheinend zu wenig. Für mich läuft sie blind durchs Leben und ich kann ihr nicht helfen, so gern wie ich es würde. Auch Freunde hat sie keine. Trotz der vielen 1,- Jobs kann sie keine Beziehungen mehr aufbauen und es waren sehr oft wirklich vernünftige Menschen dabei.

    Wie würdet ihr nun vorgehen?

    Streitereien gibt es weiterhin zu genüge. Ob es mit mir ist, ihrer Mutter oder ihrem Sohn. Meine Oma sagt sie seie wie ihr Vater, auch dieser hatte im Laufe der Zeit ein immer größeres Alkoholproblem entwickelt, wurde aggressiv und gewalttätig.

    Was ist nun der bessere Weg für mich und meine Tochter? Wie schaffe ich es ihn zu gehen?

    Habt vielen dank fürs lesen und ich wünsche euch Alles Gute.

    Grüße

  • Da ich kein verschlossener Mensch bin und mich hin und wieder anderen mitteile, auch wegen dem Problem meiner Mutter, weiß ich nun warum sie mich vor ein paar Tagen anrief und wortwörtlich sagte "Danke das du meinen Guten Ruf zerstört hast, du widerst mich nur noch an".

    Ich rief heute morgen meine Oma an und sogar diese war sehr böse am Telefon und legte auch hier irgendwann einfach auf. Ich wollte wissen ob sie weiß was eigentlich los sei und sie sagte mir das meine Mutter auf den Alkohol angesprochen wurde. Ich weiß nicht wie sie darauf reagierte aber folglich kam dann ihr Anruf an mich.

    Ich bin jetzt die böse, die ganz schlimme, wie konnte ich nur? Alles was in unserer Familie passiert soll doch in dieser auch bleiben. Niemanden geht irgendetwas irgendwas an was in mitten dieser passiert. Schon während meiner Therapien wurde ein Fass aufgemacht weil ich erzählen musste von meinem Leben, damit man mir half. Oma schützt nun meine Mutter statt zu sehen was sie ihr selbst immer wieder antut oder das was in der Vergangenheit passiert ist.

    Nun sollte es mir leichter fallen alles abzublocken oder abzubrechen. Aber ich würde nun meine Tochter verletzen, wobei auch hier Psychologen sagen würden "Wenn ihre Oma oder Uroma ihre Tochter lieben würden, könnten sie sich dennoch um sie bemühen". Natürlich schmerzt es auch mir weil ich gerade bei Oma mit meinem Verständnis für ihre Situation nicht ganz weiter weiß.

    Ja, sie ist ihre Tochter und wird immer Vorrang haben. Ja auch sie hätte uns als Kinder damals helfen können aber tat es nicht. Ja auch sie könnte ihrer Tochter helfen aber tut es nicht ua. aus Angst. Es ist schwierig wenn man einen Menschen lieb hat.

    Jetzt muss ich wieder aufhören, sehe bald vor Tränen nichts mehr.

    Gruß

  • Hallo Engel
    Es gibt im Umgang mit alkoholkranken Menschen nur 2 Möglichkeiten ,entweder man richtet sich irgendwie daneben ein(was irgendwann nichtmehr geht) oder man geht seinen eigenen Weg.
    Wenn man wie du schon Therapien gemacht hat ,kann man eigentlich nichtmehr zurück.
    Du hast die Zusammenhänge begriffen ,wie willst du sie wieder vergessen?
    Das wird nicht gehen.
    Sicher ist das schwer sich abzuwenden zumal du scheinbar die erste in eurer Verwandtschaft bist.
    Kommst dir sicher vor wie ein Verräter?
    Das bist du aber nicht ,was du siehst und erlebst ist ja die Wahrheit.
    Traurig das Oma und Bruder nicht mitziehen,aber jeder Mensch hat da seine eigene Schmerzgrenze.
    Mein Rat an dich ,bleib dir treu und schütze dein Kind,Besuche würde ich nur unter Ausicht zulassen damit nichts passiert.
    Sei konsequent wende dich jedesmal ab sowie Alkohol getrunken wird(wurde) verlasse dann das Haus /die Feier wo auch immer es stattfindet.
    Du wirst sehen vielleicht ziehen Bruder und Oma nach ,oder Mutter kommt zu irgendeiner Einsicht.Niemals würde ich das Kind zu ihr lassen wenn sie getrunken hat.
    Sage ihr das oder schreibe es ihr in einem Brief.
    Lass dich nicht von ihr in die Knie zwingen ,du bist im Recht und solltest dein Wissen in Taten umsetzen.
    Es wird dir weh tun aber langfristig hast du garkeine andere Wahl,dein Kind wird größer ,wird irgendwann ,,verstehen,, und dann könnte es zu dir sagen ,,Mama warum hast du mich(uns) nicht beschützt,so wie du es heute über deine Oma denkst.
    Sie war die Erwachsene die Euch hätte schützen können (müssen).
    Alles liebe dir R...

  • Hallo Renate und vielen Dank für Deine Antwort. :)

    Du hast natürlich Recht, vergessen kann ich nicht mehr, weder das negative was passiert war oder auch weiterhin passieren wird, noch das was mir Therapeuten geraten haben damit es MIR gut geht.

    Ja richtig, ich bin die erste. Viele andere unserer Familie wissen auch das meine Mutter ein Alkoholproblem hat aber es wird tot geschwiegen. Sie wissen auch das ihre eigene Mutter (meine Oma) unter dem aggressiven und zornigen Verhalten ihrer Tochter leidet aber es wird nur zugesehen und nichts getan. Das ist auch in Ordnung so, jedem das seine aber ich möchte nicht mehr zusehen.

    Ich möchte nicht mehr sehen wie sie sich ihr Leben ruiniert, wie sie mich psychisch belastet und dies teils auch so das es meine Tochter schon mitbekommen hat, auch ihre Wutanfälle musste sie schon mit erleben, sie hat zusehen müssen wie ich als ihre Mutter fast Zusammenbrach, sie hat oft erlebt wie ich nach Telefonaten in Tränen ausbrach. Ich will nicht mehr sehen wie sie ihre eigene Mutter zu einem Nervlichen Frack macht und auch nicht wie sie ihren Sohn mit allem belastet. Für Oma tut es mir leid das auch sie leider sehr blind ihr Leben lebt und ihre Tochter auch noch dabei unterstützt und meinem Bruder wünsche ich ganz viel Kraft, trotz den negativen Konsequenzen, weiterhin für Oma da zu sein und somit automatisch auch meine Mutter zu unterstützen in ihrem Konsum. Ich weiß das er es nicht mehr tun wird wenn eine gewisse Situation eintreten wird die Vorhersehbar ist wenn alles so weiter geht. Manchmal frage ich mich woher Oma noch ihre Kraft nimmt.

    "Besuche würde ich nur unter Aufsicht zulassen damit nichts passiert"

    Besuche gibt es nicht. Genau das ist ja auch der Grund warum immer ich die jenige war die wieder einen Schritt auf meine Mutter zugegangen ist. Nicht wegen ihr selbst, sondern wegen Oma weil sich eben dort immer alles abspielt. Das was vorgefallen war wurde unter den Tisch gekehrt, so als ob nie was passiert war und für ein paar wenige Tage war dann alles wieder in Ordnung, bis ihr Verhalten sich wiederholte, hierbei brauch nur irgendjemand etwas falsches sagen und dann wars das oder irgendeine Situation in ihrem Alltag der ihr nicht passt, womit wir als Familie garnichts zu tun haben, bringt sie so in Rage das die Familie leidet. Hier zu uns kommen sie wie schon geschrieben maximal 2x im Jahr, außer mein Bruder, er ist immer für uns da wenn was ist. Breche ich den Kontakt ab, fallen sicher auch die 2 Besuche im Jahr weg. Was meine Mutter anbelangt -> damit kann ich evtl. umgehen, bei meiner Oma tut es extrem weh.

    Was ist zu deren Geburtstagen im Falle ich komme mit meiner Oma wieder ins Reine? Da laufe ich meiner Mutter über den Weg. Habe ich auch da die Kraft? Bisher kam es noch nie so weit.

    Auch trotz schon mehrmaligem Kontaktabbruch mal in kurzen Abständen, mal in einem längerem, kamen die zwei nicht hier her. Es wurde mir nur immer berichtet wie sehr meine Tochter vermisst werden würde und das man sich erkundet hat wie es uns denn so gänge. Oma war oft verständnislos am Telefon, immerhin sei meine Mutter ja meine Mutter und das wir uns doch immer wieder, trotz aller Vorfälle wieder verstanden hätten. Es ist schwierig damit umzugehen. Psychologen sagten ich solle dann "meiner Oma den Mund verbieten" :wink: Ihr mitteilen das ich was Muttern anbelangt nicht mehr reden will. Ist schwer jemanden zu sagen das er gewisse Dinge unterlassen soll.

    Dieses mal werde ich mir kein schlechtes gewissen mehr machen lassen. Ich will einfach nicht mehr und kann nicht mehr und meine Gedanken im Kopf von einer ruhigeren, Belastungsfreieren Zukunft werden immer lauter.

    Danke für deine vielen Ratschläge, ich werde sie beherzigen. :)

    "Sage ihr das oder schreibe es ihr in einem Brief. "

    Das habe ich bereits mehrfach getan, 1x davon schriftlich. Es bringt rein garnichts, im Gegenteil. Sie liest nur Vorwürfe heraus, denkt nicht mal über meine Sätze nach.

    Nochmals vielen herzlichen Dank.

    Meinen ersten Schritt in die richtige Richtung werde ich am Montag tun. Ich müsste ab diesem Tag gemeinsam mit meiner Mutter arbeiten. Das kann ich nicht mehr und werde versuchen woanders unter zu kommen.

    Gruß

  • Liebe Engel.
    Es ist sehr schwierig, dir hier einen guten Rat zu geben. Grundsätzlich schliesse ich mich jedoch Renates Meinung an.
    Man kann sehr deutlich lesen, wie gerne du deine Mutter und deine Oma hast, ich kann deinen Zeilen gleichfalls entnehmen, dass du ein tiefgründiger Mensch bist, der vermutlich auch (viel zu) viel nachdenkt.
    Das sind schon mal tolle Eigenschaften, die du sehr gut für dich selbst verwenden kannst.
    Meine Fragen an dich sind folgende:
    - Warum schützt du deine Mutter eigentlich noch immer? Klar, du schreibst, du hast Angst, dass deine Tochter dann auch den Kontakt zu ihrer Uroma verliert. Nur, deine Tochter ist 7 Jahre alt und könnte inzwischen verstehen, warum sich der Kontakt mit der Uroma verringern würde.
    Geht es hier nicht eher darum, dass DU es bist, die Angst vor dem Kontaktverlust hat?
    - Offensichtlich herrscht in deiner Familie das 3-Affen-System vor; nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Du hast es das kranke System jedoch durchschaut. Wieso baust du nicht auf diese analytische Fähigkeit auf und grenzt dich ab?
    - Was bringt es dir, tagein tagaus den gleichen Trott mitzumachen, dich weiter demütigen zu lassen, dich runterziehen zu lassen, deine ganzen Ängste wieder und wieder an die Oberfläche kommen zu lassen? Hast du nicht genug von alledem?
    Ich meine nichts von dem was ich hier schreibe böse. Ich will dich lediglich zum Nachdenken animieren, was DU selbst möchtest.
    Lg

  • Hallo Ms_Linda

    Danke auch dir für deine Antwort. :)

    Ja das stimmt, ich denke sehr viel nach (manchmal wirkt es sich negativ aus, manchmal positiv), seit 2 Tagen sogar zu viel. Ich schlafe momentan sehr schlecht, Abends habe ich das Gefühl das mein Herz kleine Aussetzer hat so das es sogar auf der Couch ungemütlich wird. Ich bin mir sicher das es psychisch ist. Ich habe natürlich auch ein mulmiges Gefühl morgen mit meiner Chefin und demnächst auch mit meiner Betreuerin auf der Arge zu sprechen damit ich den Arbeitsbereich wechseln kann. Ich weiß nicht inwieweit dies alles verstanden und nachvollziehbar für die Personen ist und ich möchte Sanktionen vermeiden.

    "deine Tochter ist 7 Jahre alt und könnte inzwischen verstehen"

    Ich habe heute morgen mit meiner Tochter gesprochen. Kurz und bündig ihre Worte -> Das ist in Ordnung Mama, es wird zu viel gestritten und mir tun dann die Ohren weh. Sie sagt also momentan aus das sie es einsieht und versteht wenn der Kontakt zur Oma und Uroma abgebrochen wird. Ihr tut es ja selbst auch nicht gut. Sie hat mich dann ganz doll in den Arm genommen. :)

    "Warum schützt du deine Mutter eigentlich noch immer?"

    Psychologen sagten das unsere Mutter - Kind Rolle schon immer vertauscht war. Meine Mutter kann kaum etwas von alleine, zumindest das was von Bedeutung ist. Für manche sind es Kleinigkeiten zb. eine Druckerpatrone wechseln, mit dem Anbieter wegen umstellung von analogen auf digitalen TV Empfang sprechen und Unterlagen einreichen - Geräte anschließen und einstellen, wichtige Unterlagen ausfüllen für Behörden, mit ihrem Vermieter sprechen weil die Heizkosten zu hoch sind und diese umverlegt werden müssen - dazu die Berechnungen und und und. Das waren jetzt die Dinge die die letzten Wochen so anfielen. Ganz vergessen noch Arztbesuche wo sie sich nicht allein hintraute. Auch hier hapert es gewaltig, sie geht zu keinen Kontrollen die wichtig sind, sei es Zahnarzt, Frauenarzt etc. Sie jammert sehr viel, da tuts weh, da zwickt es und dort aber wir können eben nur reden und sagen das sie doch lieber mal gehen sollte aber es geht kein Weg rein. Ist aber nicht meine Gesundheit und es wird mir so langsam egal was sie ihrem Körper antut. Sie brauch immer und überall jemanden der mit ihr irgendwo hin fährt, sei es nur Schuhe kaufen in der nächsten Stadt. Eigentlich traurig das ganze. Sie ist unselbstständig, fällt mir jetzt erst auf.

    Wenn so etwas ist wendet sie sich an mich "Engel hilf mal" so in der Art. Sie kommt einfach mit teils den einfachsten Dingen nicht mehr klar oder gibt die Verantwortung einfach ab. Sie ist vom Typ her auch sehr ruhig, wirklich sehr ruhig, wobei ich auch hier jetzt weiß das dies andere Gründe hat als das es nur Charaktereigenschaften sind. Sie will nirgends auffallen denn dann könnte den Menschen ja was auffallen. ;)

    Ich habe ihr ihr ganzes Leben lang zu viel abgenommen eben weil ich weiß wie vieles funktioniert und weiß ich es mal nicht dann informiere ich mich zb. im Netz oder rufe die Personen an die irgendetwas wollen und frage nach. Für meine Mutter ist dies arg schwer.

    Ich sehe nun also das dies auch ein großer Fehler von mir war aber ich hatte immer im Hinterkopf das es um die Familie geht, man füreinander da ist, zusammen hält, sich unterstützt. Ich habe ihr zu viel abgenommen. Selbst auch dafür gesorgt das ich die Erwachsenere bin, schon als Kind und Teenager. Ich habe zu früh Verantwortung auch für ihr Leben übernommen, teils ganz automatisch.

    Dies hat sich so sehr eingebrannt das es mir schwer fällt aus diesem Rhythmus, diesen Ritualen auszubrechen, bisher.

    Angst vor dem Kontaktverlust? Ich würde es nicht Angst nennen. Mich selbst schmerzt es wirklich nur noch was Oma anbelangt. Sie ist wie geschrieben schon 78 Jahre alt und ich glaube ich hätte wenn sie irgendwann nicht mehr unter uns weilt ein schlechtes Gewissen. Immerhin war im grunde auch nur sie die jenige warum ich wieder Kontakt aufnahm. Ich kann euch nach allem nicht mal hier sagen warum. Ich wüsste nicht mal warum ich ein schlechtes Gewissen haben sollte. Anders wäre es wenn sie uns als Kinder in Bezug auf unsere Mutter beschützt hätte, wenn sie mal das Jugendamt angerufen hätte oder ähnliches aber das tat sie nicht. Hätte sie es getan wären wir heute nicht da wo wir als Familie stehen. Sogar heute schafft sie es noch nicht ihre Tochter in die Schranken zu weisen - aus Angst vor ihr. Und ihr Enkel wird auf deutsch gesagt erpresst und mit hineingezogen, weil er seine Oma liebt, er ist ja bei ihr aufgewachsen.

    Ich denke oder weiß das ich, sollte der Fall eintreffen (Tot), mir wahrscheinlich Vorwürfe machen würde von wegen "Wieso hast du nicht wenigstens noch die 2 Jahre durchgehalten um noch ein wenig Zeit mit ihr zu verbringen, danach hättest du immer noch den Kontakt zu deiner Mutter abbrechen können". Weißt du was ich meine?

    Ja dieser Gedanke ist falsch denn das ganze liegt nicht an mir. Auch wenn ich den Kontakt zur Mutter abbreche, könnte Oma weiterhin den Kontakt zu uns halten. Sie könnte genauso wie wir zur Ihr bisher immer gegangen sind, auch zu uns kommen. Sie ist für ihr Alter wirklich noch topfit, nicht wie fast 80, sondern eher wie 50. :)

    Auf der anderen Seite behandelt sie mich momentan ja selbst auch wie ein St. Dreck, beschützt ihre Tochter, versteht nicht wie ich das Alkoholproblem auch nur im geringsten ansprechen konnte.. Ja ich fühle mich ein wenig wie ein Verräter. Meine Mutter geht nirgends mehr hin. Sie traut sich nicht mal mehr einkaufen zu gehen. Mein Bruder steht nun wieder dafür gerade und schafft ihren Alk ran. Er sagte das er am Mittwoch einen Kasten gekauft habe und am Freitag sei dieser schon wieder leer gewesen und er musste wieder los, ich betone nochmals das er dies nicht wegen Muttern tut, sondern wegen Oma. Er ist noch nicht so weit wie ich. Schafft den Absprung nicht, spielt nicht mal mit dem Gedanken solange wie Oma noch lebt.

    "Wieso baust du nicht auf diese analytische Fähigkeit auf und grenzt dich ab?"

    Das ist genau das was ich jetzt möchte. Ich bin bereit dazu und werde es tun. Nur muss eben einer meiner Arbeitgeber mit ziehen. Ich kann nicht mehr mit meiner Mutter zusammen arbeiten. Ich weiß nicht wie es weiter geht sollte dieser sagen das ich keine andere Wahl habe.

    Ja ich habe genug von alledem. Ich will nicht mehr!

    Und hoffe sehr das mein AG mit sich reden lässt, das ist ein Anfang ihr aus dem Weg zu gehen.

    Ich habe kein einziges Wort von dir böse aufgefasst. :) Ich weiß das ihr mir helfen möchtet und dafür bin ich sehr dankbar.

    Gruß

  • Liebe Engel.

    Du bist ein kluges Engelchen, das sehr viel Empathie und (viel zu viel) Verständnis aufbringt!

    Die Sache mit dem schlechten Gewissen ist etwas, wo man durch muss aber sich während der Reise auch fragen muss, wie viel schlechtes Gewissen ist gerechtfertigt?
    Deine liebe Oma behandelt dich also wie ein Stück Dreck und du findest Erklärungen und Entschuldigungen, genauso wie du das für deine Mutter tust.
    Wie viel willst du noch geben ohne auch nur den Hauch eines Danks oder zumindest Innigkeit und Nähe zurückzubekommen? Wo bleibst DU? Wo deine (ausgesprochen kluge) Tochter?
    Du hast eine Familie zu versorgen. Das sollte deine erste Priorität sein.

    Deine Mutter ist so wie sie ist und euer aller zutun hat ihre Unselbständigkeit mit Sicherheit noch begünstigt. Das ist kein Vorwurf sondern eine Tatsache.
    Warum sollte sie auch nur einen Finger rühren, wenn die fleissigen Bienchen um sie herum alles für sie tun? Sie wäre ja schön blöd, wenn sie sich da um Veränderung bemühen würde.
    Sie hin, sieh diese negative Spirale!

    Dein Arbeitgeber wird mit Sicherheit Verständnis haben und falls nicht, wäre vielleicht ein totaler Cut mit Umzug sinnvoll. Manchmal hilft auch die geographische Distanz, um eine emotionale zu begünstigen.
    Du hast die Kraft dich von diesem Abgrund wegzuziehen.
    Nutze sie!
    Lg

  • Du wirst es nicht aussitzen können ,das kann Jahre dauern und dann ist dein Leben ruiniert.
    Dein Beruder sollte auf keinen Fall Alkohol ins Haus bringen ,auch nicht um es lieben Friedens Willen.
    Ihr fördert/verschlimmert damit ihren Zustand.
    Sieh den Alkohol mal als ein Monster das ihr so groß und fett füttert..
    Sprich also unbedingt mit Ihm.
    LG R.

  • Ms_Linda

    Du hast in allen Dingen vollkommen Recht.

    Ich sehe die negative Spirale, ich sehe sie seitdem ich mit einem Psychologen sprach. Es ist ein Kreis folglich ohne einen Anfang und ein Ende und ich kann das nur beenden wenn ich aus diesem ausbreche.

    "wäre vielleicht ein totaler Cut mit Umzug sinnvoll"

    Diesen Gedanken hatte ich schon sehr oft, leider kann ich nicht einfach so meine Sachen packen, so gern ich das manchmal täte aber wenn man abhängig vom Staat lebt weil ich mit meinen 3 kleinen Jobs unseren bedarf nicht decken kann, geht das leider nicht so einfach.

    Auch gesundheitlich birgt dies Schwierigkeiten. Vor kurzem erst war ich sehr krank. Die Influenza die ich hatte brachte zusätzlich noch mehrere Infekte (Bronchitis, Magen Darm, Angina, Kreislauf) und durch meine Multiple Sklerose brauchte ich fast ganze 6 Wochen um wieder auf die Beine zu kommen. Wenn mein Bruder nicht gewesen wäre, hätte ich nicht gewusst was ich tun sollte. Es ging wirklich gar nichts mehr. Ich lag auf der Couch/im Bett wie ein Schluck Wasser und das über 2 Wochen. Ziehe ich weg ist niemand mehr da der einfach mal so spontan her kommen kann und hilft.

    Renate

    "Dein Beruder sollte auf keinen Fall Alkohol ins Haus bringen ,auch nicht um es lieben Friedens Willen.
    Ihr fördert/verschlimmert damit ihren Zustand.
    Sprich also unbedingt mit Ihm."

    Das habe ich, mehrfach. Doch er kann da nicht aus seiner Haut. Wie geschrieben ist es bereits eine Art Erpressung. Oma brauch dann nur zu sagen "Dann muss ich das halt holen" und schwups macht er sich auf die Socken. Bei Oma ists das gleiche. Soviel sie schon erdulden musste, sie unterstützt sie weiterhin. Sie wissen das es falsch ist, aber es wird eben nichts geändert. Wie ich schon schrieb ändert er sich selbst erst wenn Oma nicht mehr unter uns ist. :( Dann hat er keinen Druck mehr, kein schlechtes Gewissen was ihm gemacht wird oder er es sich so annimmt.

    "Sieh den Alkohol mal als ein Monster das ihr so groß und fett füttert."

    Das sagten die Psychologen mir auch bereits und das stimmt natürlich auch. Gut ist das ich das nie unterstützt habe, zumindest was den Alkohol ran schaffen anbelangt. Ich habe ihr noch nie etwas gebracht oder ihr finanziell dabei geholfen.

    Gruß und Danke

  • Zitat von Engel85

    Oma brauch dann nur zu sagen "Dann muss ich das halt holen" und schwups macht er sich auf die Socken. Bei Oma ists das gleiche. Soviel sie schon erdulden musste, sie unterstützt sie weiterhin. Sie wissen das es falsch ist, aber es wird eben nichts geändert. Wie ich schon schrieb ändert er sich selbst erst wenn Oma nicht mehr unter uns ist. :( Dann hat er keinen Druck mehr, kein schlechtes Gewissen was ihm gemacht wird oder er es sich so annimmt.


    Meine Liebe, das ist ein Trugschluss. Es wird auch nicht besser werden, wenn die Oma nicht mehr lebt. Wenn dein Bruder ohnehin schon gerne was trinkt, sehe ich Gefahr für ihn, dass er mit in den Sog gezogen wird, wenn die Oma erstmal nicht mehr ist.
    Es ist echt schwer, hier einen Rat zu geben. Eigentlich müssten dein Bruder und du viel mehr zusammenhalten und euch eine Strategie ausdenken, die ihr konsequent durchzieht. Ihr lasst euch beide Erpressen. Sowohl von euerer alkoholkranken Mutter als auch von euerer Oma, deren 78 Jahre euch scheinbar enorm fertig machen.
    Hör auf an ihr Ende zu denken, wäre mein Rat. Das kannst du nicht beeinflussen. Aber dein Leben, das kannst du beeinflussen.
    Lg

  • Hmm....vorstellen kann ich mir das ehrlich gesagt nicht. Er holt sich sein Zeug immer selbst und steht auch allein dafür gerade. Keiner nimmt ihm etwas ab. Sicher kann es so sein das er durch sie auch damit angefangen hat aber auch er musste bereits sehr viel erdulden und einstecken.

    Ich gehe nicht davon aus das er danach so weiter macht. Er wird froh sein wenn es ein Ende hat, also was das ranschaffen des Alkohols anbelangt.

    "Eigentlich müssten dein Bruder und du viel mehr zusammenhalten und euch eine Strategie ausdenken, die ihr konsequent durchzieht"

    Wie gesagt ist das leider nicht möglich. Sehr oft sagte er schon das er das nicht mehr mit macht, er dies nicht mehr will, saß auch schon weinend bei mir aber auch er ist wie ich und geht immer wieder zurück und schluckt jede Beleidigung, jedes Geschrei vom Vorabend/Vortag herunter. Das habe ich bisher auch fast immer so gemacht. Ich weiß daher was in ihm vorgeht und wie er sich fühlt. Er sitzt zwischen zwei Stühlen.

    "Ihr lasst euch beide Erpressen. Sowohl von euerer alkoholkranken Mutter als auch von euerer Oma, deren 78 Jahre euch scheinbar enorm fertig machen."

    Das ist richtig. Habe vorhins noch etwas vergessen zu schreiben. Heute vormittag rief mich meine Oma an. Erst wollte ich nicht ans Telefon gehen (ihr Name wird angezeigt), bin dann aber doch ran. Sie lud mich mit meiner Tochter zum Kaffee ein weil meine Tante und mein Onkel zum monatlichen Besuch kommen. Ich sagte ihr das ich das gerade nicht für gut heiße, vorallem weil sie am Vortag auch nicht gerade kooperativ war. Ich bin nicht der Typ der in so einer Situation so tun kann als ob nichts passiert wäre. Und wenn ich es angesprochen hätte, wäre die Hölle los gewesen. Aber auch sie hat am Telefon anfangs wieder so getan als wenn nichts passiert wäre.

    Wir kamen dann wieder auf das Thema zu sprechen, sie kann es nicht nachvollziehen, fing an zu weinen, sagte das dies ein großer Fehler war, das Muttern auch nur noch weinen würde, das sie nun denkt jeder würde sie anstarren etc. das sie eben nun das Theater täglich bei sich hätte. Ich erklärte ihr das auch so Theater sein würde, nur aus einem anderen Grund, das ich nun nichts mehr ändern kann und alles so ist wie es momentan ist und jeder seinen Weg finden muss um damit umzugehen. Schließlich habe auch sie Möglichkeiten sich dies vom Hals zu halten, dies tat sie aber bei ihrem Mann nicht und tut sie bei ihrer Tochter auch nicht.

    Was dann noch kam war das sie mir auf deutsch gesagt den Mund verboten hat. Sie sagte wenn du mich lieb hast dann tuh mir den Gefallen und sprich es nicht noch bei anderen Menschen an wie zb. auf der Arge, im Falle ich muss mich rechtfertigen. Bin mir nicht sicher ob es reicht zu sagen das ich Probleme mit meiner Mutter habe und daher nicht mit ihr zusammen arbeiten kann. Auch hier könnte Mutti wieder angesprochen werden. Ja das ist eindeutig Erpressung von ihr.

    "Aber dein Leben, das kannst du beeinflussen."

    Das stimmt.

    Gruß

  • Hallo Engel
    Hier gilt wieder der Spruch
    ..wer will findet Wege ,wer nicht will findet Gründe.

    Es gehört zum Krankheitsbild dazu das sie lügen ,vrstecken ,erpressen und deine Oma scheint ganz schön Co zu sein.
    Aber wenn ihr nicht aussteigt aus diesem Gefüge,ändert sich auch nix und die nächste Generation macht weiter wie bisher,oder glaubst du wirklich dein Bruder trinkt nixmehr wenn Mama mal weg ist...träum weiter,sorry.
    Ihr tragt es von einer Generation zur nächsten,schon dein Kind bekommt doch vorgelebt welche Macht Alkohol hat und wie Erpressung etc ablaufen und hält das dann irgendwann für den Normalzustand.
    Einer muß anfangen zu Handeln,da hilft alles nix,oder möchtest du weiter zusehen ,mitmachen bis Mama dran stirbt,ihr dabei zusehen?
    Alkoholismus ist eine Einbahnstrasse,wenn man nicht mit dem Saufen aufhört.
    Wenn du es auch nicht verhindern kanns,so kannst du dich aber abwenden und dich um ein Leben kümmern.
    Nur ganz ohne Schmerz wird es auch für dich nicht gehen.
    Du mußt dich entscheiden!
    Lg R.

  • Hallo,
    Renate,du hast einen guten Beitrag geschrieben.Ich bin auch der Meinung das Verhaltensweisen von Generation zu Generation weiter gegeben werden.Posetive und Negative.Und ja,es wird als normal angesehen sich aufzuopfern,auszuhalten,immer weiter zu machen in der Scheinwelt.Bis jemand anfängt dieses Muster zu durchbrechen und eine Gesundung erfolgen kann,für sich selber und die kommende Generation.Es ist nicht einfach,auch schmerzhaft und sicher heisst es nicht das man danach immer 24 Stunden glücklich ist,aber das Leben wird besser,gesünder,erfüllender als es gewesen ist.Auch für die folgende Generation, die erleben kann das es nicht normal ist in einer alkoholkranken Familie auszuhalten.
    Liebe Grüsse

  • Das waren jetzt wirklich *Augen öffnende Worte*.

    "Ihr tragt es von einer Generation zur nächsten,schon dein Kind bekommt doch vorgelebt welche Macht Alkohol hat und wie Erpressung etc ablaufen und hält das dann irgendwann für den Normalzustand. "

    "oder möchtest du weiter zusehen ,mitmachen bis Mama dran stirbt,ihr dabei zusehen?"

    "Auch für die folgende Generation, die erleben kann das es nicht normal ist in einer alkoholkranken Familie auszuhalten. "

    Teilweise schockierend wenn ich darüber nachdenke. Opa trank, Mutter trinkt, Oma und Bruder brauchen es auch regelmäßig.

    -Nur ich fall aus der Rolle raus-

    Ich rauche, das ist mein Laster aber dadurch verändere ich mich nicht als Mensch und ich tue niemandem weh. Ich rauche draußen, nicht in der Wohnung und dies auch bei anderen. Das gleiche gilt für mich auch in Gastronomien egal ob das rauchen erlaubt ist oder nicht. Ich achte auf meine Mitmenschen sowie auch Tieren ;) , auch wenn ich mir selbst schaden damit zufüge aber auch dies zu unterlassen ist mein Vorhaben für das Jahr 2013. Und vieleicht schaffe ich es auch eher wenn ich und meine Tochter ein wirklich normal harmonisches Leben führen können.

    Noch kurz hierzu "oder glaubst du wirklich dein Bruder trinkt nixmehr wenn Mama mal weg ist".

    Nein, natürlich nicht, das habe ich auch so nicht geschrieben. Er wird sicher weiter trinken in seinem Maße. Ich meinte das er aufhören wird Muttern ihren Alk ran zu schaffen wenn Oma nicht mehr ist. Und dies glaube ich ihm zu 100%. Es ist dann für ihn eine Erleichterung dies nicht mehr tun zu müssen weil eben niemand mehr hinter ihm steht und ihm Druck oder ein schlechtes Gewissen macht, ja ihn sogar erpresst wenn er es nicht holt. Aber auch dies ist seine Entscheidung. Jeder entscheidet für sich selbst und sein Leben.

    Ich habe mich entschieden, ich steige aus! Kann ich denn hier dennoch weiterhin schreiben wie es mir so ergeht oder auch wie es sich entwickelt? Zb. morgen das Arbeitgeber - Gespräch und alles was evtl. noch kommen wird?

    Grüße

  • Hallo Engel,

    ja klar kannst du hier weiterschreiben. :wink: Versuch den Fokus auf dich zu legen, schreib über dich und deine Aktivitäten und darüber, wie du deine Ziele nach und nach umsetzt. Nicht so viele Details über deine Familie. Wir kennen das alle ja so ungefähr und wissen worum es geht. Bleib bei dir.

    Lieber Gruß, Linde :)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Engel
    Bleib unbedingt hier,dann bist du nicht alleine wenn es zu arg wird und es wird schmerzhaft,alles andere wäre gelogen.
    Ich wäre ohne dieses Forum auch nicht da wo ich heute bin.
    Wir alle hier gehen den Weg zu uns selbst ,weg von kranken Strukturen,nicht immer aufrecht ,ja manchmal bin ich sogar gekrochen ,hab gedacht das schaff ich nicht.
    Aber man kann es schaffen, für sich, wenn man wirklich ein besseres Leben führen möchte und du trägst zudem noch die Verantwortung für deine Maus,zeig ihr das es eine andere Welt gibt ,ohne Alkohol,Lügen ,Verstrickungen,Erpressungen etc.-

    Zu deinem Bruder,bedenke Gewohnheit ist auch eine starke Macht und schnell ist die vermeintliche Lösung ........mitzutrinken,oder selbst den Druck vermeintlich mit Alkohol besser auszuhalten.
    Das ist dann nur ein kleiner Schritt wenn er jetzt schon oft trinkt.
    Es wurde ihm doch auch vorgelebt!!!

    Lg R..

  • Ich freue mich :) Dann teile ich euch natürlich gern weiterhin mit wie es mir geht.

    Das Arbeitgeber - Gespräch verlief heute sehr gut. Ich kann zwar momentan an keiner anderen Position arbeiten aber ich werde für die nächste Maßnahme nach den Sommerferien schon mit eingeplant, natürlich nur wenn Muttern nicht auch dort arbeitet wobei ich davon nun nicht mehr ausgehen werde. Sie wird dann sicherlich wieder andere Aufgaben und Arbeitsorte zugewiesen bekommen. Nun steht nur noch das Gespräch mit der Arge an.

    Ich übrigen hat sich heute herausgestellt das meiner Mutter garnichts erzählt wurde von wegen "Deine Tochter hat gesagt.....Alkoholkonsum....". Sie wurde lediglich darauf angesprochen ob sie physisch und psychisch stabil ist. Sie hat es also falsch interpretiert, wie so oft.

    Im Grunde also alles ein Missverständnis.

    Ich bin aber froh das es soweit kam und ich bin auch froh das ich die Grundsteine dafür gelegt habe. Es gibt immer einen Grund warum manche Dinge so verlaufen wie sie es tun.

    Dadurch fällt es mir nun leichter Abstand zu nehmen, für mich und meine Tochter. :) Ich freue mich auf die Zeit die kommen mag.

    Das mit meinem Bruder stimmt natürlich aber auch hier werde ich mich zukünftig raus halten und neutraler denken, wenn ich überhaupt noch nachdenken will. ;) Das gleiche zählt für Oma.

    Es ist Sein Leben und er hat sich dafür entschieden, er geht seinen eigenen Weg, genau wie sie.

    Ich habe mich nun um entschieden, beide wissen von meinem Vorhaben und müssen es akzeptieren. Ich habe nur ein Leben.

    Grüße

  • Zitat

    Ich habe mich nun um entschieden, beide wissen von meinem Vorhaben und müssen es akzeptieren. Ich habe nur ein Leben.

    Ich gratuliere dir zu deiner Erkenntnis, die dich dazubringt, deine Sache durchzuziehen.... und dazu noch: Auch deine Tochter hat nur ein Leben.

    Viel, viel Glück und Stärke auf deinem Weg, den du ja schon einen wesentlichen Teil gegangen bist!

    LG oldie

  • Hallo Engel
    Du klingst so klar und du wirst es schaffen dich abzugrenzen,das war ein wichtiger Schritt für dich.
    Bleib gerne weiter bei uns ,denn dafür ist das Forum ja gedacht ,erst die Einsicht und dann loszugehen.
    Hier gibts viele ,,alte Hasen,, mit einem großen Erfahrungsschatz,das ist unbezahlbar wenn die Stolpersteine kommen.

    Lg R..

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