• Guten Morgen Babs34,


    solange er sich nicht eingesteht dass er Alkoholiker ist und nicht aufhört mit dem Trinken und Dir, anderen und sich selber etwas vormacht, dürfte eine Beziehung mit Ihm schwierig werden.

    Er macht also eine ambulante Therapie, trinkt trotzdem und lügt seine Therapeutin in hinsicht auf sein trinkverhalten an? Das ist gar nicht gut, denn es zeigt welchen Stellenwert der Alkohol für ihn einnimmt. Er steht an erster Stelle, wie bei jedem nassen Alkoholiker. Er kann doch gar nichts verarbeiten, solange er trinkt und wenn er während einer Therapie säuft, ist er noch lange nicht soweit.

    Wenn Du der Therapeutin etwas sagst, kann er Dir vorwerfen dass Du ihn verraten hast. Wenn Du nichts tust, kann er Dir vorwerfen, dass Du ja auch nichts getan hast um ihn zu helfen. So tickt ein Alkoholiker. Das muß bei ihm nicht so sein. Ich hätte es wahrscheinlich während meiner nassen Zeit so gemacht. (bin 10 Monate trocken)

    Wenn Du ihm helfen willst, wäre es wahrscheinlich das Beste wenn Du der Therapeutin etwas sagst, aber rechne wie gesagt nicht mit einem Danke seinerseits. Er muss die Hilfe auch annehmen und er muss von alleine aufhören wollen, sonst hat Dein Alptraum gerade erst angefangen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft.


    lg Maik

  • Das beste, was du für dich und vor allem für dein Kind tun kannst, ist, ihn aus der Wohnung zu befördern. Deinem Partner kannst du eh nicht helfen. Oder siehst du irgendeine Besserung? Er spucke Blut und säuft dennoch weiter- das ist dich eine klare Ansage.
    Dein Sohn hingegen muss in so einem Elend aufwachsen, orientiert sich an dem Verhaltensweisen seines trinkenden Partners als Vorbild und lernt am Modell. Ihm zu liebe solltest du etwas ändern, er ist ein kleines Kind und von deinen Entscheidungen abhängig.

    Viele Grüße,
    Natalie

  • Wollte mich für meinen Satz "sonst hat Dein Alptraum gearde erst angefangen" entschuldigen. Der Satz ist sehr theatralisch und gehört nicht in ein so ernstes Thema hinein.

    Ich wollte damit bloß zum Ausdruck bringen wie kaputt Du Dich selbst und Deinen Sohn damit machen kannst, wenn Du jemanden hilfst, der keine Hilfe will.

    Meine Freundin und meine Mutter waren wegen mir in psycholischer Behandlung. So fertig hat sie das ganze Elend gemacht. Meine Freundin ist bis Heute bei einem Psychologen in Behandlung.


    lg Maik

  • Hallo babs34

    Du fragst was Du tun sollst.
    Meine Frage: Für ihn? Für Dich? für Eure Beziehung? Zur Orientierung hilft es vllt. zu überlegen, was Du Dir vorstellst. Unter einer glücklichen Beziehung mit ihm.
    Was kann er von seiner Seite einbringen solange er trinken will (sind es dann nur Heimlichkeiten, Wegschieben von Verantwortung und Beschwichtigungen mit einzelnen schönen Momenten). Dann die Frage: Entspricht dies Deinen Vorstellungen? Wenn nein - würde sich etwas ändern, wenn nur Du an der Veränderung beteiligt bist? Wenn nur Du versuchst alles hinzubiegen und zu retten? Würde sich nicht viel ändern oder?

    Also sollte die Frage sein, was Dir die Beziehung bringt, wenn er derzeit
    keine Beziehung leben kann. (Max. Dreiecksbeziehung mit Flasche).
    Wer wird dabei auf der Strecke bleiben?

    Wie sieht Dein zukünftiges Leben aus mit ihm - wie ohne ihn?

    Wenn er der Therapeuthin nix sagt vom Alkohol, wird es auch nichts helfen, wenn sie es von Dir erfährt. Willst Du mit ihm zur Therapie gehen
    so als Paartherapie? Dann könntest Du das Problem ansprechen - aber was bringt eine Paartherapie, wenn man bislang keinen gemeinsamen Lebensplan hat? Keine gleichartige Vorstellung? Was gehört da auf die Prioritätenliste als Nr. 1 (Entzug und Abstinenz)? oder? Wer kann das machen Du oder Er?

    Aber was... wenn Prio 1 ist : Zusammenbleiben! (um jeden Preis!)... auch dann wenn er kein Interesse hat seine geliebte Flasche aufzugeben...
    Dann sei ehrlich zu Dir und frag Dich warum? Warum willst Du Dir so eine Zukunft dann antun. Warum willst Du von Hoffnung leben und allein den Karren ziehen? Warum willst Du ihm eine Trennung nicht zumuten, wenn er Dir die Flasche als Konkurrenz zumutet? Warum? Braucht ihr Euch? Warum und Wozu?
    Mit ehrlichen Antworten an Dich selbst kommst Du dann Schritt für
    Schritt weiter siehst, aus welchen Beweg-Gründen Du bleibst, und ob das wirklich Sinn macht, oder ob Du etwas findest das Du ändern kannst.
    Bei Dir nicht bei ihm.

    LG Nys

  • Hallo babs34

    vielleicht kannst Du mal alles für Dich auf ein Blatt schreiben und dann mit unterschiedlichen Farben markieren, was nun sein Teil der Geschichte ist, und was zu Dir gehört.

    Ich fühlte mich mit meinem XY eine Zeit lang so verbunden, daß ich nichtmehr unterscheiden konnte, was nun sein Schmerz ist und was meiner.

    Das mit dem Mitleid legt sich - aber Du mußt es Dir nicht zwanghaft verbieten. Es reicht, wenn Du wieder beginnst zu spüren, was Du selbst bist und selbst fühlst. Da hilft nur sortieren, sortieren und wieder neu zu sortieren. Nur nicht aufhören. Ein Moment des Gefühls und alles ist wieder durcheinander. Das ist nicht schlimm. Das sortieren wird einfacher, je öfter man es macht. Den Dingen ihren Platz zuweisen ist mal der erste Schritt. Wie im Haushalt.
    Alles braucht mal seinen Platz, dann kann eine Unordnung entstehen und
    ist auch schnell wieder beseitigt. Alles was da ist gehört ja zu Dir und Deinem Leben. Aber es sollte in eine Ordnung kommen in der Du Dich selbst wohlfühlst. Diese Ordnung kannst Du nur selbst schaffen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft dabei!
    LG Nys

  • Hallo Babs34,


    Niemand sagt dass Ihr keine Zukunft habt. Aber zuerst muß er sich sein Krankheit eingestehen und auch die Hilfe annehmen die ihm angeboten wird. Erst wenn der Alkohol weg ist, könnt ihr versuchen wieder zueinanderzufinden. Denn der Alkohol wird sonst immer zwischen Euch stehen. Und die erste Wahl wird immer der Alkohol sein für einen Alkoholiker.

    Sorry, lg Maik

  • liebe babs,

    der letzte post ist schon etwas her, aber ich habe doch das bedürfnis zu kommentieren
    du schreibst

    Zitat

    unsere beziehung ging auseinander weil er zu mir sagte er könne mit mir nicht reden unsere kommunikation klappte nicht ich könnte meine gefühle ihn gegenüber nicht zeigen.
    ich dagegen gebe den alkoholkonsum die schuld.


    oh mann da finde ich mich so drin wieder, dass es mir wie schuppen von den augen fällt. ist das denn alles so vorhersehbar? genau das selbe erzählt mein partner auch nach jedem gespräch das auf ein besäufniss folgt.
    ich habe den schritt mich wirklich zu trennen auch noch nicht geschafft und bilde mir immer noch ein, dass das bei unserer beziehung gaaaanz anders läuft, zumal mein xy zum glück angeblich aufhören möchte, aber irgendwie wie die zeit es schon bringen. ich wollte dir einfach mal ein danke schicken, weil mir solche posts wie deiner auf meinem weg helfen.


    liebe solidarische grüße
    louis

  • Wenn die Kommunikation mit einem nassen Alkoholiker klappen soll mußt Du schon selber anfangen zu trinken.
    Denn: Niemand versteht einen nassen Alkoholiker.
    Seine Umwelt ist schlecht und alle hassen ihn. Das nennt man selbstgemachtes Leid oder kurz Selbstmitleid.
    Und das ist eine prima Vorrausetzung zum trinken, daher beherrschen die Alkoholiker das wohl auch alle recht gut.
    Ich würde es als Begleiterscheinung der Sucht bezeichnen.

    Also gib nicht so viel darauf.

  • glück auf Frozen Tears

    Zitat von Frozen Tears

    Seine Umwelt ist schlecht und alle hassen ihn.

    die "böse feindliche welt" - ja - is n Teufelskreis: ich hab gesoffen, weil die welt so böse war ... und weil ich gesoffen hab war die welt böse mit mir (jedenfalls hab ich das so erlebt), sogar diejenigen die gut zu mir waren - erst als ich alleine in meiner "jungesellenbude" weitergesoffen hab, hab ich begriffen, dass bei mir was durcheinander is.

    aber was hat das alles mit dir als co zu tun?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo zusammen,

    ich habe auch gesoffen, weil die Welt so böse war. Als ich ein paar Jahre trocken war, habe ich es mal mit Selbstmitleid versucht. Ich denke, ich stelle es wieder ein, denn es ist eine ziemlich öde Angelegenheit ;-).

    Gruß
    Katha

  • Mein Ex-XY hat es in seinen trockenen Zeiten etwa so formuliert: "Ich habe getrunken, weil es mir schlecht ging- zum Trösten. Und weil es mir gutging- zum Feiern/Loben. Ich habe getrunken, weil ich Stress hatte- zum Abschalten, oder weil ich viel Entspannung hatte, um diese noch zu unterstützen. Ich habe getrunken, wenn das Wetter schön war- zum Genießen, und wenn es schlecht war, zum Aufmuntern..." to be continued...

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