Männlich, 30 und ganz sicher Alkoholkrank.

  • Trocken werden für mich und mein Umfeld, damit mein Wesen sich zum besseren ändert (was schon besser geworden ist).

    Aber meine Gefährtin scheint das herzlich wenig zu interessieren, bzw. Sie nimmt das (noch) nicht so ernst.

    Sie kennt mich ja nur unter Alkoholeinfluss. Vielleicht braucht Sie erstmal Zeit um zu erkennen, WIE ernst es mir damit ist.

  • Hallo Sebastian„

    [...dass sie mich hin und wieder überreden möchte mit ihr ein "Gläschen zu trinken[/quote]
    Autsch! Das ist harter Tobac der Dich sehr in Gefahr bringt, ist Dir das bewusst? Das und der Alkohol bei euch zu Hause...kein Wunder dass sich da keine wirklich zufriedene Trockenheit einstellen kann!
    Fünfmal mag es gut gehen wenn sie Dich überreden will, beim sechsten Mal hattest Du vielleicht ohnehin einen schlechten Tag und trinkst ein "Gläschen". Tut sie sich vielleicht schwer damit, dass Du jetzt nicht mehr automatisch an allem Schuld bist weil Du trinkst? Oder hat Angst vor den Veränderungen? Bei allem Verständnis dafür, das geht gar nicht. Wenn mein Partner (den ich nicht habe) meine Trockenheit nicht akzeptiert oder sogar in Gefahr bringt...da würde ich für mich die Beziehung sehr überdenken! Meine Meinung...

    LG
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Hallo Sebastian,

    wenn meine Freundin meine Krankheit nicht ernst nehmen würde und mich sogar überreden möchte wieder zu Saufen, wäre es nicht mehr meine Freundin. Unglaublich ist doch das das "Wieder Saufen mit der Zeit" in den Tod führt.

    Ob da nun Unwissenheit oder andere Gründe bei dir vorliegen, das sie es nicht ernst nimmt kann ich nicht beurteilen . Aber wenn jemand neben mir unbedingt etwas trinken will, obwohl ich es nicht will , hat er selbst ein Problem mit dem Alkohol oder ich bin ihm egal.

    Zitat

    Trocken werden für mich und mein Umfeld, damit mein Wesen sich zum besseren ändert

    und wenn sich dein Wesen geändert hat, saufst du dann wieder`? Wenn sich dein Umfeld ändert, saufst du dann wieder ? Ich brauchte Jahre um festzustellen, das ich nur wegen mir trocken werden konnte.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ein frohes Neues alle miteinander.

    Ich melde mich mal wieder zurück aus dem Sumpf des Lebens. Nein :) so negativ werde ich nicht beginnen. Also, was positives, ich bin zum ersten mal seit 15Jahren nicht stinkbesoffen ins nächste Jahr geglitten :) Juhu! Also immer noch trocken. Jetzt dann dementsprechend schon seit 6Monaten. Ich finde, das ist doch schon mal eine Leistung findet Ihr nicht? Ich jedenfalls bin, was das angeht, sehr stolz auf mich.
    Ich bin auch immer noch in psychologischer Behandlung. Das hilft mir zusätzlich (zu vielen anderen Problemen nebst Alkohol) und mein Gemüt bessert und bessert sich :)

    In den letzten Wochen hatte ich eine Situation, wo ich schon Vodka (damit keine Fahne entsteht)und kleines Schnäpschen in der Hand hatte, weil ich einfach keinen Bock mehr hatte, ständig (durch familiäre Probleme-ach was rede ich, Probleme mit meiner sogenannten Partnerin)miesgelaunt und am Boden zerstört durch die Welt zu ziehen... Ich wollte unbedingt endlich wieder vergessen, zumindest für ein paar Stunden. Zumindest ein paar Stunden, die mir die Qual nicht das Herz zuschnürt. Aber...

    ich hab dann doch nicht. Und ich freute mich so sehr. Ich sagte mir: "Ha, Du Ar***loch Alkohol! Da hast Du eine weitere Schlacht gegen mich verloren, Du ver***mter Hund! DU Alkohol, DU bist erbärmlich und hast wieder verloren!

    Ich war an dem Abend wirklich euphorisiert. Das war toll. Ich glaube, dieser Abend war noch mal ein großer Schritt für mich. Weihnachten und Silvester trocken zu bleiben war dann überhaupt kein Thema.

    Tja, nur, liebe Stine und Ihr anderen. Meine Freundin scheint mit der Situation immer weniger zurechtkommen. Denn ich wachse durch die Behandlung und allem und Sie versucht immer und immer wieder mich dazu zu überreden. Sie sagt:" Ach, das ist doch kein Alkohol, sondern nur ein Fruchtsaft-bloß 7%." Ich fürchte, ich werde mich wohl auf kurz oder lang von Ihr trennen (müssen). Mein armer Sohn, ich hatte gehofft, wenn ich mich verändere, dann würde sich alles zum Guten wenden. Vielleicht braucht Sie einfach noch mehr Zeit, was meint Ihr?

    Liebe Grüße

    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    lange nicht gelesen. Starke Leistung von Dir, Hut ab!!! Dass Du in dieser Umgebung und dem Druck Deiner Freundin nicht nachgibst finde ich bewundernswert, aber auch wirklich, wirklich allerunterste Schublade von Ihr.

    Ich glaube Du solltest Ihr versuchen eindeutig klarzumachen, dass Alkohol für Dich keine Option mehr ist und dass Du Ihr verhalten keineswegs länger akzeptieren kannst. Es ist Dein Leben, also mach was drauss! Mach weiter so. Ich freu mich für Dich Sebastian, also dass Du noch trocken bist. Das andere bekommst Du auch noch hin. Braucht halt viel Zeit um das Hirn wieder in Ordnung zu kriegen.

    Bei mir sieht es jetzt nach anderthalb Jahren schon ganz gut aus. Die Stimmung hat sich sehr verbessert und daran etwas trinken zu wollen, denk ich eigentlich gar nicht mehr.

    Spiel nicht mit dem Feuer und setze Deine Prioritäten richtig. Trockenheit an oberster Stelle!!! Denn sonst ist alles andere was Dir wichtig ist (Tochter) sowieso fürn.. na Du weißt schon.

    Halt die Ohren steif und nochmal : RESPEKT!!!!!!!


    LG Maik

  • Hallo Sebastian,

    da liegt ja jetzt schon eine ganze Zeit ohne Alkohol hinter dir. Schön zu lesen. Weniger schön zu lesen, wie nah der Alkohol dir noch ist. Halte ich persönlich für sehr gefährlich. Das letzte Mal ist es noch gut gegangen, dass du die Pullen wieder weg gestellt hast, aber was wäre wenn du es nicht schaffst, weil du labil bist?
    Ist es das was du willst bzw. stellst du dir so ein alkoholfreies Leben vor?

    Zitat

    Ich fürchte, ich werde mich wohl auf kurz oder lang von Ihr trennen (müssen).

    Für mich wäre die Frage ist die, seid ihr nicht schon längst voneinander getrennt?
    Oder was verbindet euch, wenn sie dich nicht als die Person wahrnimmt, die du bist?

    Es ist immer schwer vor eine Entscheidung zu stehen, das kenne ich auch, aber den Mut möchte ich dir machen, es geht auch immer weiter. Und so gäbst du deinem Leben schließlich auch die Chance auf einer Partnerin treffen zu können, die diesen Namen echt verdient hat. Nämlich an deiner Seite zu sein und nicht gegen dich zu sein und dich zu unterstützen.

    Grüße
    Maria

  • Moin Sebastian,

    ich hab gerad mal durch die letzten Seiten deines Threads gelesen.
    An sich: schön daß die Dinge sich für dich so zum Guten gewendet haben!

    Jetzt wünsch ich dir noch daß du eine gute Partnerin / Gefährtin findest... die jetzige ist weder das eine noch das andere. Sie ist Teil deiner nassen Vergangenheit und will den nassen Sebastian zurück. Weils bequem ist vielleicht. Kann ich nicht beurteilen.

    Sie verhält sich wie ne Partnerin eines frisch Lungenkrebsoperierten die den wieder zum Rauchen überreden will... weils so gemütlich war mal eine zu rauchen....

    Ist bitter aber so ists.
    Ich sags nicht gern aber ich möcht ehrlich sein.
    Weg von der. Es geht um dein Leben.

    Viel Kraft dabei und LG, Frank

  • Hallo Maria,

    bei

    Zitat von Maria

    Für mich wäre die Frage ist die, seid ihr nicht schon längst voneinander getrennt?
    Oder was verbindet euch, wenn sie dich nicht als die Person wahrnimmt, die du bist?

    kommen mir echt die Tränen. Diese einfachen Fragen treffen glaube ich den Kern. Das hast Du gut erkannt, ohne mich und meine Partnerin zu kennen.

    Puh

  • Hallo Sebastian,

    sei dir versichert, ich weiß, wie sich das anfühlt. Diese Erkenntnis musste bzw. durfte ich auch machen. Kann mich wirklich gut daran erinnern, wie das war.

    Und ich schreib dir das nicht, um dir weh zu tun. Ich würde mir sogar wünschen, das es anders wäre. Jedoch, das was ich aus dem lese, was du schreibst, glaube ich, dass es sich ähnlich wie bei mir verhält.

    Ich kann dir jedoch auch schreiben, dass nach der Zeit des Schmerzes und des Loslassens, es mir viel besser geht. Ich finde, es gibt kaum was kräftezehrenderes, als mit einem Menschen zusammen zu sein, wo es nicht passt oder wo ich mich nicht gut aufgehoben fühle. Vollkommen unabhängig, ob dabei eine Suchterkrankung vorliegt oder nicht.

    Und manchmal neigt man ja dazu, dass man glaubt, es würde nicht weitergehen. Dem ist aber nicht so, Sebastian.

    Ich bin ganz oft erstaunt darüber, wie es weitergeht und wie spannend einige Lebensbereiche geworden sind. Für mich war es eine große Erkenntnis, dass diejenige, die sich erdrückendes auferlegt, oft ich selbst bin.

    Sei achtsam mit dir und pass' weiter schön auf dich auf,
    Maria

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