Er macht mich für seinen Suchtdruck verantwortlich

  • Grüß' dich, Schleife;
    Willkommen hier im Forum!

    "Ich frage mich immer, wie mache ich ihm klar, dass ich nicht schuldig bin, wenn er mit Konflikten nicht umgehen kann und dann zur Flasche greift?! "

    Ich habe bisher meist gewartet, bis er nüchtern ist, .....

    Hat sich etwas geändert, wenn Du mit ihm in nüchternem Zustand gesprochen hast?


    Meine persönliche Erfahrung ist, dass mein Partner einfach nichts ändern möchte. Er hat nicht gelernt, anders mit seinen Konflikten umzugehen - als mit der Flasche und es scheint noch immer so, als wolle er gar nichts anderes erlernen.
    Ich habe ihm viel darüber erzählt, wie ich mit Konflikten umgehe usw..
    Er hört zwar zu, aber es kommt nicht an.
    Das tut mir weh; es tut mir leid ....
    Ich arbeite daran, dass es mir gut geht.

    Ich freue mich für Dich, dass Du Dich hier angemeldet hast!

    Lies Dich ein bisserl ein ....

    Bis bald & einen lieben Gruß,
    Sagara


  • Hallo Schleife,

    auch von mir ein "HErzlich Willkommen"!

    Zu Deinen Fragen: DIskussionen unter Alkohol sind verschwendete Zeit und Energie. Immer.
    Ohne Alkohol, naja... die meisten hier haben die Erfahrung gemacht, dass auch dann meist wenig bis gar nix ankam- s. Sagara.
    Bei mir ist es auch so gewesen.
    Hei mein lieber Herr Gesangsverein, was hab ich mir im Laufe von xx Jahren den Mund fusslig geredet, versucht selbst Vorbild zu sein usw.
    Bilanz: Nix.

    Wenn Du ein wenig bei den "Trockenen" liest, wirst Du schnell herausfinden, was dir auch die meisten Cos sagen können: EIn Suchtkranker findet immer einen Grund zum Trinken. Weil das Wetter schön, da macht das Bier im Biergarten so viel Spaß. Weil das Wetter schlecht ist, zum Trost. Weil die Arbeit super lief- zur Belohnung, Weil sie schlecht lief- zum Entspannen. Weil Montag ist- der blöde WOchenanfang. Weil Freitag ist- Wochenende usw...
    Verstehst Du?

    Hier lesen und sich austauschen hilft sehr viel, finde ich.
    Viel Erfolg und KRaft dafür!
    Liebe Grüße!

  • Hallo Schleife,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Zitat

    "bleib ruhig, du musst Rücksicht nehmen, halt am besten den Schnabel". Doch das kann es auch nicht sein, ich möchte keine Marionette sein.


    Ich kann dich nur beglückwünschen zu dem Entschluß keine Marionette sein zu wollen.
    Ich habe mich so gefühlt, weil ich immer klein bei gegeben habe, mich ihm und seinen Meinungen angepaßt habe, in der Hoffnung er trinkt dann weniger.
    Was soll ich sagen, hat alles nichts genutzt, ein Grund zum trinken findet der nasse Alkoholiker immer, nur ich habe mich dabei verleugnet und verloren.
    Du bist nicht schuld, und alles was er dazu sagt enspringt seinem nassen Denken.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Schleife,
    mit genau diesem Verhalten hat mein Mann es geschafft mich ricitig psychisch fertig zu machen. Immer habe ich nur gefragt , was ich wohl falsch mache (oder auch sage). Ich habe mich selbst immer mehr in Frage gestellt und mein Selbstbewußtsein wurde fast 0. Selbst nachdem ich mich hier im Forum angemeldet habe und vieles verstanden hatte , man kann sagen bis heute leide ich noch darunter. Durch das Forum weiß ich, dass das ein typisches Syndrom von Alkoholikern ist. Sie wollen schlechte Laune haben, damit man sich schuldig fühlt. Sie wollen einfach den anderen klein machen. Und so war es jedes Mal die gleiche Tour. Ich habe alles gemacht damit wir einen gemütlichen Abend hatten. Zunächst haben wir es genossen und ich war voller Hoffnung, dass es wenigstens einmal so bliebe. Irgendeine wirklich klitzekleine Meinungsverschiedenheit und die Stimmung war hinüber. Er hat eine Art mich aufs übelste hinunter zu putzen. Arrogant und beleidigend zugleich. Oft kam er mir dann vor, als ob ein Ungeheuer durch ihn hindurch spricht, als sei er das nicht selber, vom teufel besessen. Bei anderen Menschen kommen ja auch Meinungsverschiedenheiten, auch Wutanfälle vor. Aber bei anderen Menschen läuft so etwas anders ab. Ich kann meist nachvollziehen, warum jemand wütend, aggressiv, enttäuscht, auch von mir ist. Ich kenne es ja von meinen Kindern. Aber bei ihm ist es anders. Ich bin zwar jetzt seit einiger Zeit von meinem Mann getrtennt, doch wegen der Kinder haben wir zwangsläufig immer noch Kontakt. Alles andere interessiert mich auch nicht mehr was er tut. Doch wenn solche Situationen entstehen, wo er mich mal wieder benutzen möchte, um schlechte Laune zu kriegen habe ich immer noch große Probleme. Ich schaffe es kaum, was er sagt nicht auf mich zu beziehen, oder einfach nicht ernst zu nehmen. Es gab eine Zeit, da konnte ich das ignorieren. Doch in Phasen, wo ich mich nicht so stark fühle und womöglich auf seine Launen eingehe, anfange zu diskutieren wird es sehr niederschmetternd.
    Für mich war dieses Problem nahezu das größte Problem, was seine Sucht anging. Er wußte genau welche Knöpfe er bei mir drücken mußte. Und das tat er. Wenn ich den Raum verließ oder mich nicht auf diskussionen einließ, das Thema wechselte, dann suchte er nach etwas anderem.
    Am erschreckendsten für mich ist jedoch, dass es bei mir funktionierte, obwohl ich vieles im Forum darüber gelesen hatte und auch in der Situation durchblickte worauf es hinaus laufen soll. Die Tatsache, dass er es tat, dass er mich dafür benutzte, mich so grundlos beschimpft tat einfach weh. Immerhin waren wir ja verheiratet und ich fing massiv an seiner Liebe zu zweifeln. Nüchtern sagte er dann oft, dass ich ihn betrunken nicht ernst nehmen sollte. Aber oft wußte ich nicht mehr, ob er nun betrunken, restbetrunken oder nüchtern war. Und ich wollte auch nicht bei jedem Satz abwägen, ob etwas nun ernst gemeint ist oder Teil einer Krankheit. Denn so entschuldigte ich sein Verhalten immer. Aber ich will nicht Opfer seiner Krankheit sein.
    Erst durch die Distanz geht es mir einigermaßen gut.
    Eigenartigerweise habe ich das Gefühl, dass ich wirklich eine schaden zurückbehalten habe. Für mich fühlt es sich so an wie eine tiefe Verletzung, eine tiefe Wunde, die einfach nicht heilen will. So, als ob er da eine Art Urschmerz heraufbeschworen hat. Nicht weswegen er mich so verletzte, sondern dass er es tat war für mich ein Gefühl, als ob ich als Kind von meinen Eltern weggeworfen werde. Irgendwie ein Gefühl von Ohnmacht und absoluter Hilflosigkeit. Möglicherweise habe ich ja in meiner Kindheit irgendwas in der Art erlebt und bin da traumatisiert. Jedenfalls wenn diese Situationen vorkamen, oftmals ging er danach beleidigt aus dem Haus und ich blieb allein, war ich danach regelrecht gelähmt. Vollkommen energielos und brauchte lange Zeit, oft mehrere Tage um mich wieder zu fassen. In diesen Tagen konnte ich nichts gescheites machen und war nur am Grübeln. ich glaube, dass das richtige depressive Phasen bei mir waren. Erst nach einiger zeit der Ablenkung und der einsicht, dass er ja krank ist und nciht weiß, was er da redet ging es wieder. Aber immer Zuckerbrot und Peitsche kann ich so sagen. wie schon erwähnt gibt es heute auch noch solche Situationen. Kleine Auseinandersetzungen bei der Kindesübergabe. Oft wegen der Sachen, die ich eingepackt oder auch nicht eingepckt habe. Er findet immer was. Zum Beispiel sagt er mir dann, dass ich ja wohl den A**** offen hätte bei dem wetter so eine Jacke einzupacken. ich erwidere dann, indem ich versuche ganz ruhig zu bleiben, dass er doch gefälligst in so einem Ton n icht mit mir reden solle. Dann kommen manchmal auch Äußerungen wie: Pass auf, provoziere mich nicht sonst hast Du gleich eine sitzen. Wenn ich dann sage, dass ich das aber wüßte und er mal sehen sollte was dann passeiert, dann wäre alles aus.
    Ich bin also imemr diejenige, die sich 'zusammenreißen' muß. Oft organisiere ich es dann, dass Zb mein Vater die Kinder übergibt oder so. Das Ding ist eigentlich auch, dass er die Kinder nicht bekommt, wenn er getrunken hat. Und wenn er nicht getrunken hat sind das wohl unter anderem die Entzugserscheinungen. Also nüchtern ist er eigentlich nie wirklich, auf jeden Fall dann ungenießbar. Ich weiß bisher noch keine Lösung, wie ich damit umgehe. Versuche einfach nicht viel zu reden, wenn er kommt. schlimm ist halt auch, dass das mit den Jahren immer schlimmer wurde. Aber ich sehe auch, dass ich selber an mir arbeiten muß, mich emotional mehr davon distanziere. Nur wie ich das angehen soll weiß ich nicht. Vielleicht finde ich da auch noch den einen oder anderen Rat hier.

  • hallo schleife

    erst mal willkommen.

    als trockene alkoholikerin kann ich dir nur sagen, es ist völlig gleichgültig was auch immer du tust, er wird trinken, weil er trinken muß. das ist sucht. nur kann man das natürlich nicht zugeben, denn sonst müßte man ja einsehen das man ein problem hat gegen das man was tun könnte. kannst ja mal hier lesen was es so alles für ausreden gibt, haben wir mal gesammelt. https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic13685.html

    lass dir keine schuld einreden, schau wie du einen weg findest für dich zufrieden leben zu können. das ist das was du hier lernen solltest. ihn wirst du nicht trocken legen, das ist unmöglich.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Schleife,

    was ist denn dein Eindruck? Was erhoffst du dir noch von dieser Beziehung?
    Willst du weiterhin mit ihm zusammen bleiben, glaubst du, dass das funktionieren wird?
    Meinst du, er wird nüchtern kapieren, dass du an seinem Problem keine Schuld trägst und diese Information auch betrunken beherzigen?

    Liebe Grüße,
    Zimttee

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