So viel geändert - doch nicht genug?

  • Ich sag doch überhaupt nicht, dass die 8 Bier ok sind.. ganz im Gegenteil!
    und wenn ich unbesorgt eine Zukunft mit ihm starten wollte, hätte ich mich ganz sicher nicht hier angemeldet.

  • Sophie, dann tut es mir leid- die Therapeutin erzählt Bullsh*t.

    Entweder, er ist süchtig- dann braucht er die Klinik, einen Entzug, eine Therapie- und darf nie wieder trinken.

    Oder er ist nicht süchtig, dann braucht er keinen Entzug.


    Dann gebe ich dir den Tipp, mal "nebenan" bei den trockenen Alkoholikern nachzulesen. Da werden dir die Augen aufgehen.

    Viele Grüße,
    Zimttee

  • Also ich danke euch für eure ehrlichen Antworten.
    Allerdings glaube ich doch, dass eine Therapeutin, die seinen kompletten Werdegang etc. kennt, doch noch ein bißchen besser beurteilen kann, was jetzt für ihn sinnvoll wäre und wie schlimm es wirklich um ihn steht.

  • Hallo Sophie,

    wir kennen uns ja schon aus dem Vorstellungsbereich.

    Ist die Therapeutin auf Sucht spezialisiert? Wenn Dein Freund so trinkt, wie Du es beschreibst und bei der Vorgeschichte die er hat, wird er das nicht mehr schaffen, je wieder ein normales Alkoholverhalten zu haben. Alkoholismus ist eine Erkrankung. Was die Erkrankung auszeichnet und zur Krankheit macht ist das sogenannte "Suchtgedächtnis" auch "Craving" genannt aber auch die Bildung des MEO`s (MethylEthanolOxidatives System) kannste ja mal googeln, was das ist. Dieses Suchtgedächtnis ist IRREVERSIBEL und auch das MEO geht nicht mehr zurück. Ein Alkoholiker kann 20 trocken sein und fängt er wieder an zu trinken wird er nach ganz kurzer Zeit wieder soviel trinken, wie er damals getrunken hat, als er aufhörte.

    Das wissen leider nicht alle Therapeuten. Ich bin auch bei 2 Therapeuten gewesen, die sehr gut auf ihrem Gebiet waren, aber keine Ahnung von Sucht hatten. Die haben mir auch aus Unwissenheit gesagt, dass z. B. kontrolliertes Trinken gibt :roll:

    Also, diese Nummer, dass Du mit ihm wieder"normal" feiren gehen kannst wird nicht mehr gehen, bzw. kannst Du mit ihm feiern, aber ohne Alk :D

    Mal ne Frage an Dich: Wärst Du bereit, Dein Leben an der Seite eines trocknen Alkoholikers zu verbringen? Weisst Du, was das auch für Dich bedeutet?

    Lieben Gruss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Liebe Sophie Rose,

    Zitat von SophieRose

    Also die Therapeutin meinte auch, dass es bei ihm noch nicht so weit sei, dass er nie wieder Alkohol trinken darf.
    Aber dass es schon ernst sei und er jetzt die Notbremse ziehen soll!

    Was heißt das genau?
    Viele deiner Einträge hinterlassen bei mir den Eindruck, dass alles gleichzeitig (noch) ganz harmlos aber doch schon fünf vor Zwölf ist.

    Letztendlich geht es aber doch gar nicht um diese Fragen. Die muss er sich schon selbst stellen.

    Was ich mich frage: Was stört dich denn jetzt genau an der derzeitigen Situation? Die Menge? Die unsichere Zukunft? Das Gefühl, dass da nichts mehr zu retten ist? Warum hast du dich hier angemeldet?

    Viele Grüße
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo "Inbetween",
    das ist eine sehr gute Frage, die ich mir selbst gerade oft stelle. Da ich ja, wie gesagt, auch selbst gerne feiere und etwas trinke!
    Dass es schon soweit gekommen ist, dass ich bei einem Bier "rot" sehe, ist schon erschreckend genug.

    Was mich wirklich stört ist definitiv die unsichere Zukunft. Weil auf der einen Seite der Wunsch ist, mit meinem Freund eine Familie aufzubauen und die Firma zusammen zu führen, auf der anderen Seite aber die Gewissheit, dass ich meine Zukunft nicht mit einem Alkoholiker aufbauen möchte, was gleichzeitig bedeuten würde, meinen Freund "aufzugeben".

    Der Gedanke, dass nichts mehr zu retten ist und er jetzt ein Leben lang auf Alkohol verzichten müsste, ist für mich schon sehr erschreckend!

  • Hallo Martha,
    natürlich kann ich nicht sagen, wie das Leben an der Seite eines trockenen Alkoholikers aussieht. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich wüsste, was da auf mich zukommt.
    Ich habe mich bis vor kurzem (zum Glück!) noch nie mit dem Thema auseinander setzen müssen!

  • Hallo Sophie,

    Zitat

    Der Gedanke, dass nichts mehr zu retten ist und er jetzt ein Leben lang auf Alkohol verzichten müsste, ist für mich schon sehr erschreckend!


    Vielleicht magst Du da mal genauer für DICH hingucken, warum das für Dich erschreckend ist ....

    LG Anne

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Liebe Sophie Rose,

    auch für mich war es sehr schwer, die Beziehung zu beenden. Auch bei mir war klar: wenn ich mich trenne, dann trenne ich mich auch von einer Reihe von Zukunfsvorstellungen. Es war klar, dass es mit Kindern wohl nichts mehr werden würde, wenn ich mich nicht nach der Trennung gleich in die nächste Beziehung stürzen will. - Und das kam für mich definitiv nicht in Frage.

    Mir hat es sehr geholfen, meine eigenen Zukunftspläne und Vorstellungen zu überdenken und mir klare Alternativen so genau wie möglich vorzustellen.
    Ich konnte auf diese Weise nach und nach das Wunschbild von einer gemeinsamen Zukunft loslassen.

    Es ist sicher keine leichte Entscheidung - die Frage ist eben, wie es dir mit der jetzigen Situation geht. Wie genau die Zukunft aussehen könnte, wenn er nichts mehr trinkt - das weiß niemand. Und wenn du selbst dir ein Leben komplett ohne Alkohol nicht vorstellen kannst, dann wird es umso schwieriger.

    Viele Grüße
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo Sophie,

    da steht ja schon eine Menge in deinem Fädchen!

    Du beschreibst deinen Freund als jemanden, der illegale Drogen nicht mehr konsumiert. Nun trinkt er... Das ist in meinen Augen Suchtverlagerung. Das habe ich schon von vielen Leuten gehört, wo es eben so war und ist. Es ist ja so, wie Dante schrieb, es ist wesentlich einfacher und auch legal, sich die Droge Alkohol zu beschaffen und zu konsumieren.

    Seine Abstürze und auch die Menge, die er trinkt, sagt für mich schon etwas aus. Aber ob er Alkoholiker ist oder nicht, das kann nur er selbst sagen. Es deutet zwar alles darauf hin, aber nur er kann die Gewissheit haben. Und wenn er sie hat und sieht, dass er das ändern will, dann wird er es tun. Kontrolliertes Trinken gibt es nicht für Alkoholiker. Kein "Gläschen Rotwein mit Genuss". Keine Praline mit alkoholioschem Inhalt. Keine Schwarzwälder Kirschtorte... all das. Weißweinsoße - ein Tabu. Ja, so sieht es aus.

    Das sind erstmal so einige Dinge. Und jetzt gibt es ja dich.

    Dich stört sein Trinkverhalten. Irgendwo macht es dir Sorge, vielleicht auch Angst. Wut. Hilflosigkeit.

    Du willst helfen, retten, was zu retten ist. Weißt du, ich kann das sehr gut verstehen! Ich war ja in ähnlichger Lage. Ich hatte einen Mann, wir haben 2 Kinder, wir lebten finanziell ohne Sorge und alles war gut. Nur, dass er eben auch mal so seine Bierchen schlürfte, Abstürze hatte, mich oft dafür verantwortlich machte usw.

    Im Laufe der Jahre klebte immer mehr alles an mir. An Verantwortung und so. Ich übernahm das auch gerne, denn es machte mich unentbehrlich und ich fand mich stark. Ich kümmerte mich um alles, ohne mich würde er den Bach runter gehen, dachte ich. Und ich versuchte immer wieder, ihn vom Alkohol, der ihn immer mehr vereinnahmte, weg zu bekommen. Ihn zum kontrollierten Trinken zu bringen. Was ja nicht geht, wie ich heute weiß. Und ich feierte auch gerne, trank oft genug mehr, als mir gut tat. Ja, ich trank sogar zusammen mit ihm, das machte uns irgendwo ja auch gleich. Ich predigte, er solle aufhören und hörte selbst nicht auf... Ach, es war absurd. Und machte mich auf Dauer echt kaputt. Nach 26 gemeinsamen Jahren bin ich gegangen, völlig fertig, am Ende meiner Weisheit, voller Schuldgefühle, voller Hass auf ihn.

    Es geht um dich! Um dich und um dich! Du wirst erstmal nichts beeinflussen können, was ihn und sein Trinkverhalten betrifft. Ja, eine Trennung z.B. kann ihn schon aufrütteln. Oder absolute Klarheit und Konsequenz, ihm eben nicht beizustehen oder zu helfen, wenn er besoffen ist. Oder mit den Folgen des Suffs konfrontiert wird. Du musst für dich herausfinden, was du erwartest vom Leben. Ich glaube, das weißt du aber ganz gut. Also was du erwartest.

    Das Leben an der Seite eines trockenen Alkoholikers ist nicht anders als jede andere Beziehung. Ich bin mit dem Dante hier seit 5 Jahren zusammen, inzwischen verheiratet :D . Bei uns ist alles normal - nur eben völlig alkoholfrei. Das war seine Bedingung von Anfang an, weil das seine Trockenheit sichert, in einem alkoholfreien Umfeld zuhause zu sein. Mir ist es das allemal wert! Ich rühre keinen Tropfen mehr an, das hätte ich mir damals niemals träumen lassen. Im Gegenteil, ich sagte vehement, dass ich niemals auf mein Gläschen Rotwein verzichten wolle... Dante verlangt nicht von mir, dass ich nichts mehr trinke, nur nicht in seiner Gegenwart und schon garnicht zuhause. Hier ist alkoholfreie Zone. Ich trinke freiwillig auch nichts mehr.

    Ich habe die Folgen der Sucht gesehen, ich lebe jetzt besser ohne. Aber das ist meine Entscheidung. Ich lebe echt gut so! Selbst unsere Hochzeit war ohne Alkohol. Das war den Leuten komisch, :roll: , aber sie haben's akzeptiert. Das war eine herrliche Feier! Niemand hat rumgelallt, alle waren lustig, keiner ist vom Stuhl gekippt. Es war so schön, mit klarem Kopf dieses Ereignis zu erleben!

    Ja, und nun? Fakt ist
    - ein Alkoholiker kann nicht kontrolliert trinken
    - die Suchtspirale geht immer abwärts
    - nur der Alkoholiker kann das stoppen, durch ärztlich betreuten Entzug und totale Abstinenz
    - der/die Angehörige wird immer mitgerissen mit der Spirale der Sucht
    - da ist Abgrenzung wichtig
    - Klarheit und Konsequenz ebenso
    - ein ruhiges und zufriedenes Leben an der Seite eines Saufenden gibt es nicht
    - das Leben mit einem trockenen Alkoholiker ist nicht anders, als andere Partnerschaften, nur eben alkoholfrei

    So, liebe Sophie, Ende der Durchsage :lol: .

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Wow, Autora! Vielen Dank für deine Worte!
    Er hat früher auch getrunken, wie gesagt.. viel mehr sogar!
    Er hat auch eingesehen, dass diese Totalabstürze nicht mehr akzeptabel sind und auch nicht, dass er harte Sachen trinkt.
    Ich muss sagen, dass diese Abstürze wirklich nicht mehr vorkamen seit geraumer Zeit und er sich, im Gegensatz zu früher, wirklich sehr zurück nimmt.

    Eigentlich sollte mich an den paar Bier vielleicht wirklich gar nichts störe, weil er weder aggressiv noch ausfällig wird.. ich habe hier schon etwas von dem "lieben" Alkoholisierten gelesen. Das kommt etwa hin.
    Aber wie du schon geschrieben hast, ich mache mir wirklich Sorgen um seine Gesundheit und natürlich weiß ich nicht, ob es bei den Bier und keine Abstürze bleiben wird.
    Viele haben mich hier gefragt, ob ich mit den paar Bier leben könnte.. das könnte ich sicher, wie gesagt, ich trinke ja auch gerne!
    Er macht sich gar keine Gedanken darüber, dass er wieder abstürzen kann, er ist sich so sicher, dass er alles im Griff hat!
    Aber ich leider nicht..
    Wir haben auch gerade eine räumliche Trennung, ich habe meine Koffer gepackt und bin erst mal weg gefahren, was mir auch wirklich gut tat.
    Ich weiss auch, dass es ihm mit der Situation nicht gut tut. Was ja (nicht falsch verstehen) aber auch wiederum gut ist, denn dann macht er sich vielleicht mal ein paar Gedanken!

  • Zu Hause trinkt er übrigens fast nie, also Bier haben wir z.b. fast nie da.
    Wenn, dann mal ein Weinchen. Aber das wirklich im Rahmen.
    Wir haben z.b. auch Schnaps im Kühlschrank, falls Besuch kommt. Den rührt er aber auch nicht an.

    Das ist doch aber auch schonmal was gutes, oder? :wink:

  • Zitat von SophieRose


    Viele haben mich hier gefragt, ob ich mit den paar Bier leben könnte.. das könnte ich sicher, wie gesagt, ich trinke ja auch gerne!
    Er macht sich gar keine Gedanken darüber, dass er wieder abstürzen kann, er ist sich so sicher, dass er alles im Griff hat!
    Aber ich leider nicht..

    Hallo,

    ganz kurz nur, weil ich zu der Fraktion gehöre, die früher Bier und Wein auch als Bierchen und Weinchen bezeichnet hat:

    Wenn Du ihm Deinen ersten Satz genau so vermittelst, hast Du schon verloren, ihm quasi ne Freikarte gegeben...dann wird das knüppelhart für Dich kommen.

    Daß er sich soo sicher ist, daß er alles im Griff hat, ist völlig normal...zumindest für einen Alkoholiker.

    Man spürt bei jeder Zeile, die Du schreibst, daß Du der Wahrheit nicht ins Auge blicken willst oder kannst. Das ist menschlich nachvollziehbar. Ich kann das verstehen.
    Ich würde Dich trotzdem bitten, sich mit der Aussage der Therapeutin alleine nicht zufriedenzugeben...das ist eine einzige Meinung, auf der Du da Deine Zukunftspläne fundamentierst.
    Zumindest würde ich die Möglichkeit in Betracht ziehen, eine zweite oder dritte Meinung einzuholen.
    Du schreibst nicht zu unrecht, daß eine Therapeutin vor Ort mit persönlichem Kontakt es besser wissen müßte als wir hier mit unseren "Ferndiagnosen", die noch dazu aus unseren persönlichen Erfahrungen heraus resultieren.
    Aber ich würde Dir wirklich dringend raten, nicht auf diese einzige Aussage zu vertrauen, zumal sie Dir vermutlich noch ganz gut ins Konzept passt.

    Hinterfrage das, was man Dir sagt. Und belüg Dich nicht selbst.

    Echt nicht böse gemeint.

    Gruß

    Andreas

    Sorry, wurde dann doch länger...

  • Hallo Andreas,
    kein Problem!
    Vielleicht kam es auch falsch rüber oder vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich natürlich lieber hören würde: so klappts schon als andere vernichtenden Sachen.
    Ich habe heute Mittag auch wieder mit der Therapeutin telefoniert und sie meinte ganz klar, dass er sich gerade selbst belügt und, sollte er es nicht schaffen, in eine Klinik müsste.
    Also es ist nicht so, dass die Therapeutin das verharmlost, sie meinte, dass er, alleine schon mit seiner Vorgeschichte, ein Kandidat für die Klinik sei.

    Ich möchte einfach noch nicht über eine Trennung nachdenken, obwohl ich es ehrlich gesagt doch tue.
    Aber solange es noch andere Möglichkeiten gibt, bin ich bereit, die mit ihm zu gehen.
    Natürlich nur, solange er dazu bereit ist.
    Sonst bringt es natürlich nichts.

    Ich weiß ja, dass man immer dazu tendiert "Augen öffnend" zu schreiben, was ja auch hilfreich ist in der Situation.
    Allerdings habe ich bei manchen das Gefühl, dass sie ihren eigenen Frust über eine zerbrochene Beziehung gerne auf andere projezieren.

  • Zitat von SophieRose

    Ich möchte einfach noch nicht über eine Trennung nachdenken, obwohl ich es ehrlich gesagt doch tue.
    Aber solange es noch andere Möglichkeiten gibt, bin ich bereit, die mit ihm zu gehen.
    Natürlich nur, solange er dazu bereit ist.
    Sonst bringt es natürlich nichts.

    Ich weiß ja, dass man immer dazu tendiert "Augen öffnend" zu schreiben, was ja auch hilfreich ist in der Situation.
    Allerdings habe ich bei manchen das Gefühl, dass sie ihren eigenen Frust über eine zerbrochene Beziehung gerne auf andere projezieren.

    Hallo,

    ich habe Dir auch nicht zu einer Trennung geraten...das hast Du falsch verstanden. Ich selber bin ja der Beweis, daß es ohne Trennung funktionieren kann.
    Aber um eine Situation klar analysieren zu können (und ich fürchte, dazu bist in Eurer Beziehung nur Du in der Lage, denn Alkoholiker haben verschobene Realitäten) mußt Du die Fakten ungeschminkt und ungeschönt auf den Tisch legen.
    Und die von Dir erwähnten 8 Bier sagen mir als Abstinenter, daß Dein Freund über die erwähnte Grenze hinaus ist. Ich will damit sagen, daß es aus meiner Sicht für ihn zu spät ist, einen vernünftigen Umgang mit Alkohol zu pflegen.

    Da hilft es nix, daß er vorher das Doppelte von dem gesoffen hat, was eh schon viel zu viel ist. Lies mal spaßeshalber bei uns Alkoholikern...da ist kein einziger dabei, der sein Problem mit Reduktion in den Griff bekommen hat.

    Ganz oder gar nicht...darauf wird es mMn. hinauslaufen. Entweder Dein Freund sieht ein, daß er gar nichts mehr trinken darf und dann kann eine Beziehung auch funktionieren...trockene Alkoholiker sind ja ganz normale Menschen, mit allen Vorzügen und Fehlern...es gibt halt dann einige Sachen zu bedenken und die gelten dann für beide Partner...miteinander ein paar Bierchen trinken ist dann passé...ich würd sagen, das ist nicht zuviel verlangt von einem Partner, wenn es der Richtige ist.

    Momentan torpediert die Therapeutin seine Kapitulation, indem sie ihm Seitenausgänge offenläßt, ob bewußt oder unbewußt. Solange die Therapeutin sagt, es ist noch nicht sooo schlimm, wird er den Teufel tun und einsehen, daß er ein Alkoholproblem hat. Alkoholiker sind Meister im Verdrängen und sich was vormachen und nehmen solche Vorlagen dankend an.

    Ich sag ganz sicher nicht, daß es schon zu spät ist...das wird sich zeigen. Aber Du mußt Dich natürlich schon auch mit dem Gedanken befassen, daß er stur bleibt, uneinsichtig. Dann wird es keinen anderen Weg geben als die Trennung.

    Aber jetzt hab ich schon mehr geschrieben als ich wollte. Es ging mir nur darum, daß Du Dich nicht allein auf die Aussagen der Therapeutin verlassen solltest.

    Ich wünsch Dir (Euch) alles Gute

    Gruß Andreas

  • Hallo SophieRose,

    ich rate Dir ganz einfach, hier im Co-Bereich die vielen Lebensgeschichten zu lesen.
    Vielleicht verstehst Du dann, was die anderen hier schreiben.
    "Es muss doch auch ohne Trennung gehen" - dies steht so häufig in den Überschriften und noch häufiger zu Anfang der Geschichten.
    Auch wurde da schon öfters die Vermutung aufgestellt, die anderen schreiben so negativ aus eigenem Frust.
    Wenn Du liest, wirst Du feststellen, dass diese Geschichten leider immer gleich ausgehen.
    Also ich habe immerhin bis auf Seite 6 zrückgelesen, jeden einzelnen Beitrag, und mir ist keiner untergekommen, in dem es glücklich ausging. Leider.

    Falls ich das Schreiben darf: Carpenter ist meines Wissens nach trockener Alkoholiker.

    LG
    Girasole

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!