Ich würde gerne meine Familie retten...nur wie?

  • hallo beno,

    für den Termin bei der Suchtberatung Alles Gute.
    Du wirst dort wohl schildern was du an der partnerin beobachtest in sachen alkohol und Persönlichkeit sowie was das mit dir macht.

    Alkohol verändert die Persönlichkeit. Wenn der Alkoholiker seinen Stoff braucht und mitten in dieser Krankheit steckt, dann richtet sich ein Großteil seines Verhaltens in Richtung Alkohol. Seine Persönlichkeit tut alles, um dem Alkoholbedarf nachzukommen, einschließlich Manipulation der Umwelt, Lügen, Gegenlügen, ohne Grenzen und das manchmal irgendwie ganz lammfromm und "unschuldig".

    Wenn mein nächster Partner erkennbare Zeichen für 'Alkoholiklismus hat dann good bye - so hoffe ich dann zu reagieren.

    Und von der 'Einstellung habe ich mich derzeit bei allem Verständnis für 'Romantik entzogen: bis auf alle Ewigkeit zusammenzubleiben. Um welchen Preis? warum? nicht mit einem A'lkohilker.

    Bist 'Du DIR WICHTIG?

    Rhein

  • Hallo Beno
    Es ist zwecklos mit einem nassen Trinker zu sprechen.Sie werden entweder leugnen oder abstreiten oder aggressiv werden,egal in welcher Tonlage du das probierst, selbst dann wenn unsereins annimmt der andere sei,, nüchtern,, Fehlanzeige mein ex z.B. ist Pegeltrinker (begann erst abends) erst in der Beratung begriff ich das er eigentlich nie nüchtern war.(es dauert ja stunden bis der Körper den Alk abgebaut hat)
    Ja und dieses Versprechen ,,in guten wie in schlechten Zeiten,, und ähnliche haben viele von uns in so kaputten und für alle vernichtenden ZUständen gehalten.
    Das ist der sichere Weg in die Coabhängigkeit.
    Wir verschieben unsere Grenzen (Toleranz) immer mehr,damit es noch irgendwie ,,passt,, und hoffen bis wir kraftlos und selbst richtig krank sind.
    Vor allem damit helfen wir dem Alkoholiker nicht ,wir unterstützen (unbewußt) das er /sie weitertrinken kann.
    Nach den ersten Gesprächen folgen doch meistens Versprechungen ,die der Trinker oft garnichtmehr halten kann!(er ist krank und die Krankheit verändert auch sein Gehirn und sein Wesen)
    Dann wird heimlich getrunken etc,ist alles hier und im www nachzulesen.
    Ohne Einsicht des Trinkenden und Änderung ist das eine Einbahnstrasse, leider.

    Dein letzter Satz ist besonders bedenklich
    ,,ich möchte mir später keine Vorwürfe machen,nicht alles gegeben zu haben,,
    und kann für dich zur Falle werden,pass auf dich auf .
    Was willst du hergeben ,deinen Seelenfrieden , dein Kind ,deine Gesundheit,ein normales Leben etc
    Selbst wenn du alles wirklich alles aufgibst hört sie deshalb noch längst nicht mit dem Trinken auf ,warum auch .
    Die nummer 1 in ihrem Leben ist längst der Alkohol,probiers mal was was oder wen sie läßt wenn du sie vor die Wahl stellst.
    SIE hat längst gewählt
    LG R...

  • Danke für alle Antworten, was es mir es natürlich sehr schwer macht auf alle Fragen/Anregungen einzugehen.

    Ich lege viel Hoffnung auf das Gespräch, wobei ich mir schon vorstellen kann, was mir geraten wird. Dann liegt es an mir die weiteren Schritte zu gehen. Daher ist es auch für meine Frau enorm wichtig, bei diesem Termin dabei zu sein. Sie soll unmittelbat von den Konsequenzen des Trinkens aus 1 Hand hören und warum harte Einschnitte notwendig sind. Es müssen Taten folgen, denn lose Drohungen sind dann natrülich der Anfang vom Co.

    Eine Entgiftung ist für mich eine Pficht und die anschließende psychologische Betreuung. Das wäre für mich die einzige Alternative.

    Bis zum Termin werde ich ersteinmal keinen Alkohl hier akzeptieren. Wir wollen sehen, ob dieser kleine Schritt von ihr überhaupt eingehalten werden kann, oder ihre Selbstsicht völlig versagt.

    Es gibt wohl kein Fahrplan für alle Fälle und nehme alle Eure Tipps als Hilfe bzw. Einschätzung mit für meinen Weg auf. Ich würde gerne den ein oder anderen Freund mit einweihen, habe aber große Angst, dass ich eine Lavine lostrete, die ich nicht mehr kontrollieren kann.

    Euch einen schönen Abend

  • Hallo Beno,

    es ist doch schon jetzt, wenn Du ganz ehrlich zu Dir bist, alles ausser Kontrolle geraten, oder? Einen Freund einweihen finde ich gut - ins Aussen damit gehen - nicht mehr vertuschen und verharmlosen - das ist gut. Das ist der erste Schritt aus dem Co Dasein und Du gewinnst vielleicht auch jemanden, mit dem Du reden kannst.

    Wenn sich nasse Alkoholiker angegriffen fühlen, dann reagieren sie wie Ratten, die man in die Ecke drängt - sie werden giftig und bissig. Und sie hören übrigens aus fast allem, und wenn Du es noch so sachlich sagst, einen Vorwurf. Das gehört leider bei vielen zum Krankheitsbild dazu. Vergiss das bei den Gesprächen mit Deiner Frau bitte nicht - normale Dialoge auf Augenhöhe sind leider kaum noch möglich :? Das werden 2 verschiedene Sprachen gesprochen.

    Lieben Gruss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Beno

    Du darfst aber auch keinen ,,kalten Entzug ,, von ihr verlangen ,das ist gefährlich ,oder was meinst du mit ,,ich werde keinen Alkohol mehr akzeptieren,,
    Ein Entzug gehört in die Hände von Fachleuten,les dazu unbedingt mal auf der trockenen Seite.
    Selbst wenn ein Entzug in Planung ist,wird dort gesagt man solle in der Wartezeit nicht alleine versuchen zu entziehen,ich war da auch sehr überrascht als das in der Klinik gesagt wurde.
    Mit Verboten treibst du sie zudem noch in die Heimlichkeit und zu Lügen.
    Ein Alkoholiker kann nichtmehr einfach aufhören zu trinken(Sucht/Krankheit)

    Ich finde auch deinen Satz
    ,,Ich lege viel Hoffnung auf das Gespräch, wobei ich mir schon vorstellen kann, was mir geraten wird. Dann liegt es an mir die weiteren Schritte zu gehen. Daher ist es auch für meine Frau enorm wichtig, bei diesem Termin dabei zu sein. Sie soll unmittelbat von den Konsequenzen des Trinkens aus 1 Hand hören und warum harte Einschnitte notwendig sind.

    Du must ihr DEIN zukünftiges Verhalten und weitere Schritte nicht erklären ,dein Satz klingt irgendwie nach einer Entschuldigung im vorraus und das dir auch Andere dazu raten ,du es deshalb so oder so machen wirst (was auch immer Trennung/Grenzen setzen, etc)
    Ich weiß das alles ist sicher schwer für dich und du bist was die Ehe angeht sicher noch im ,,wir,, das war ich auch lange ,konnte /wollte nicht begreifen dass mein Ex die ganze Zeit im ,,ich (Er),, bzw beim Alkohol war.
    Zu begreifen ,sich einzugestehen und dann noch aushalten können das es so ist ,ist für Angehörige sehr schwer und schmerzhaft.
    Mit tat das überall weh und ich mußte nur für mich entscheiden ,hier ist noch ein Kind beteiligt.
    LG R...

  • Hallo
    Martha hat ganz recht ,man spricht einfach nichtmehr diesselbe Sprache.
    Ich habe die Trennung erst im 2ten Anlauf geschafft (als er noch in der Nachsorge rückfällig wurde,nach 5 monaten Abstinenz) Heute lebe ich damit das er sich wohl todsaufen wird,das ist sehr traurig und ich hätte es mir anders gewünscht für ihn.
    Mir blieb nur die Einsicht ,wenn ich nicht gehe muß ich das bittere Ende mit ansehen/erleben und das will und kann ich nicht.
    Ich wünsche dir das es bei euch anders ausgeht,aber dazu mußt du rechtzeitig Grenzen setzen und auch durchhalten,jede schwäche (nachgeben) deinerseits schafft Platz für den Alkohol.
    So ist das leider.
    LG R..

  • RenateO

    Sie hat gestern zumindest Augenscheinlich nicht getrunken. Ihre Stimmung ist allerdings sehr gereitzt, was natürlich alles bedeuten kann. Einen kalten Entzug würde ich ihr natürlich Zuhause ersparen wollen, da das eine Menge Risiken mit sich bringen wird. Dieses habe ich schon im Fernsehen gesehen udn ist echt für alle Beteiligten "Grenzwertig". Ich werde da die Verantwortung nicht für übernehmen. Sollte ich die ersten Erscheinungen erkennen, werde ich versuchen das zu vermeiden. Mit geht es ersteinmal, dass sie versucht bis zum Gesprächstermin keine weiteren unkontrollierten "Trinksituationen" aufkommen zu lassen.

    Natürlich kämpft in mir immer noch die Restunsicherheit (getreu dem Motto....wenn sie jetzt kein Alkohol mehr trink...war es nur ein Alptraum und es wird wieder gut). Mein Kopf sagt mir allerdings, wer Schnaps versteckt und konsumiert, ist krank und da helfen auch keine noch so guten Gründe.

    Die Frage die sich mir stellt ist, welchen Typ Alkoholiker begegne ich derzeit. Ist es der Quartalssäufer, der Spiegeltrinker und ist hier eine körperliche oder psychische Abhängigkeit. Das wird mir hoffentlich die Psycholgin demnächst sagen.

    Eine weitere Frage stellt sich mir natrlich, was ich machen werden, wenn der Punkt kommt und ich eine räumliche Trennung anstreve. Kann ich meine Frau aus unserer Wohnung (Eigentumswohnung....wird abgezahlt) aussperren, muss ich ausziehen, wenn ja darf ich mein Kind mitnehmen? Vielleicht hat hier jemand ja auch Erfahrung und kann mir einen Link senden oder auf einen Thread verweisen. Ich bin hoffentlich bald im geschützten Bereich und kann dann bestimmt mehr Infos verarbeiten.

    Bis dahin heisst es für mich durchzuhalten und mich immer wieder zu bedanken.

    LG
    Beno

  • Hallo Beno
    Rechtliche Auskünfte können und dürfen wir hier nicht geben.
    Aber erstmal ist es egal welcher Art ,,Trinker,, sie ist . Alle Arten bedürfen unbedingt der Behandlung durch Fachleute, da richtet ein Angehöriger nix aus auch wenn bekanntlich die Hoffnung zuletzt stirbt.

    Das Jugendamt ist sicher eine gute Anlaufstelle für dich (Beratung) denn das Kind kannst und darfst du nicht bei ihr lassen.Auch AWO,Diakonie, Familienberatungsstellen etc können hilfreich sein.
    Sie kann diese Verantwortung doch eh nicht übernehmen.

    Du wirst sie auch nicht zum Entzug zwingen können.wie das mit einem Auszug aus der Wohnung ist ,da brauchst du eine Rechtsberatung.
    Ein guter Grund wäre das dein Kind nicht sein gewohntes Umfeld verliert(Schule /Freunde etc)

    Du siehst daran das es nicht zu umgehen ist das Trinken deiner Frau offen zu machen,wenn du sie deckst ,schadest du dir.
    Im anderen Fall kannst du viel Hilfe bekommen,die du auch benötigen wirst um das zu stemmen.
    Denn so oder so kommt da einiges auf dich zu.
    Sollte sie wirklich zur Einsicht kommen und was gegen die Sucht machen dann dauert es Monate bis sie wieder ,,einsatzfähig ,,ist als Mutter ,Mensch und Ehefrau.
    Ob du in dieser Zeit daneben sitzen solltest ,mh.
    Wird nicht leicht.
    Hat sie keine Einsicht,hält dich mit Versprechungen ,Weinen, Terror uvm hin dann hast du gar keine Wahl,dann mußt du zu deinem und dem Schutz deines Kindes handeln.
    So oder so wird es also nicht lustig in der kommenden Zeit für dich.
    Ich wünsche dir viel Kraft und kann dir sagen ,der Weg lohnt sich auf jeden Fall.
    Es kommt dann wieder die Zeit wo du dich lebendig fühlst,das Leben spürst und Freude.
    Wo du eine ZUkunft planen kannst und nichtmehr in einem Mienenfeld lebst wo nix gewiß oder planbar ist außer der stetige Weg nach unten.
    Du kannst keinen anderen erwachsenen Menschen bewachen,kontrollieren oder gar aus der Sucht holen ,eher zieht sie dich und das KInd mit rein und macht euch euer Leben zur Hölle.
    LG R..

  • Hallo
    Ich nochmal..............
    Für mich war es am schwersten aus dem ,,Wirgefühl,, auszusteigen.
    Ich habe mich an jede noch so kleine Hoffnung geklammert.
    Jede kleine ,,Normalität,, zum Anlass genommen zu denken ,,ach so schlimm ist doch nicht,,
    Ich habe mir lange was vorgemacht,konnte /wollte die Realität nicht sehen .
    Nun bin ich und mein ex mitte 50 ,er war nie ausfällig oder laut, Streit gab es kaum......aber er war gesundheitlich so angeschlagen (letzten März mehr Tod als lebendig) dazu immer mehr Gedächtnislücken und andere Ausfallerscheinungen,wie erleichtert war ich das er einen Entzug machen wollte.Der hatte auch richtige Angst damals das er sterben würde.
    In der Wartezeit (einige Tage) war ich so besorgt das er es nichtmehr schafft bis zum Beginn der Therapie.
    ER mußte dort sogar das Essen wieder lernen,war stark untergewichtig
    Ich habe ihn unterstützt ,gelobt, motiviert und ihm viel Zeit gelassen ihn nicht unter Druck gesetzt und wir waren in Paargesprächen..............
    Tja alles umsonst,5 monate später trank er wieder,erst heimlich und nachdem ich ihn dabei überrascht hatte wieder offen,erst nur am Wochenende (er hat alles unter Kontrolle,seine Aussage) inzwischen wie ich erfuhr schon lange wieder täglich.
    Ich trennte mich letzten September dann entgültig,weil wenn keine Einsicht beim Trinkenden ist ,richtet kein anderer was dagegen aus und ich möchte Leben und ihm nicht beim Todsaufen zusehen.
    Das hat auch alles nixmehr mit Liebe zu tun ,da kannst du soviel lieben wie du willst es hilft leider nichts.
    Ab irgendeinem Punkt muß man an sich selbst denken sonst ist man genauso kaputt,kraftlos,verzweifelt oder gar krank.

    LG R..

  • Hallo Beno,

    Du schreibst "Eine Entgiftung ist für mich eine Pficht und die anschließende psychologische Betreuung. Das wäre für mich die einzige Alternative."

    Dieser Satz bedeutet so viel und kann doch nichts sein.

    Bewahr Dir Deinen Satz auf. Wenn er einem starken Leidensdruck von Dir entspringt, dann könntest Du diesen Satz tatsächlich umsetzen. Wenn es eine Selbstberuhigung ist, dann wird das verpuffen. Ist es bestimmend/angebliche Stärke zeigend/etwas besserwisserisch, dann wird der Satz möglicherweise bald in Vergessenheit geraten sein.

    Wenn Du ihr damit drohst fällst Du hinten runter, weil es etwas gibt, was ihr wohl wichtiger sein wird: Alkohol. Und gerade auf den kann und will sie anscheinenden nicht verzichten.

    Du willst mit ihr kämpfen aber Du kämpfst mit ihrer Krankheit. Da Du jedoch kein Arzt bist verpufft der Satz einfach - bei ihr.

    Es hängt wirklich davon ab, was Du daraus machst.
    "Das wäre für mich die einzige Alternative."

    Bist Du bereits so weit? ist Dein Tiefpunkt wirklich bereits erreicht? solange Du noch verstecken spielst mit Deiner Umwelt bezweifle ich, dass Du den Tiefpunkt erreicht hast.

    Wie war das Gespräch bei der Beratung?

    Rhein

  • Rhein

    Das Gespräch mit der Psychologin steht noch an. Ich hatte mich vor einer Woche bei der Beratung gemeldet und man wollte sich dann in den nächsten 14 Tagen bei mir melden. Es ist also 7 Tage her und ich werde heute erneut nachfragen, wann ich kommen kann. Das dauert mir zu lange.

    Gestern hatte ich mit meiner Frau erneut gesprochen, da sie mir ja in einem Brief geschrieben hat, sie würde kein Problem haben mit dem Trinken aufzuhören und sie bräuchte nicht mit zur Drogenberatung gehen. Das wäre aus ihrer Sicht nicht nötig. Sie meint sie könne damit sofort aufhören und ich habe da meine berechtigen Zweifel.

    Das gestrige Gespräch lief ruhig ab und ich habe ihr meinen Standpunkt klar gemacht. Diese Situationen des kompletten Absturtzes, oder auch des offensichtlichen betrunken seins, will ich nicht mehr haben. Der weitere Weg mit dem Alkohol wird ihr Alleiniger sein und das als Schutz fürs Kind und für mich. Ich habe ihr nochmals ins Gewissen geredet, ob sie es wirklich alleine schafft, oder Hilfe dafür benötigt. Es schien für sie kein Problem und wollte keine Hilfe.

    Es heisst also abzuwarten bis der Termin der Beartung kommt. Bis dahin werde ich mir Informationen für den Fall der Fälle einholen, damit ich vorbereitet bin. Mit meinem Sohn werde ich definitiv erst nach dem Gespräch mit der Psychologin (wenn sie es mir rät) über das Thema Alkohol sprechen.

    Ich wünsche Euch allen ein schönes WE.

    LG
    Beno

  • Hallo Beno,

    Zitat

    Gestern hatte ich mit meiner Frau erneut gesprochen, da sie mir ja in einem Brief geschrieben hat, sie würde kein Problem haben mit dem Trinken aufzuhören und sie bräuchte nicht mit zur Drogenberatung gehen. Das wäre aus ihrer Sicht nicht nötig. Sie meint sie könne damit sofort aufhören und ich habe da meine berechtigen Zweifel.

    Vertrau Deinem Gefühl. Mir als Co fiel das immer besonders schwer. Wenn Du bei den Alkis liest, merkst Du sicher schnell, dass sie, als sie noch nass waren, auch kein Problem mit dem Alk hatten und jederzeit hätten aufhören können. Das sind ihre Strategien, um ihrer Sucht gerecht zu werden. Das ist nicht mal böse gemeint, das ist die Sucht. Meine Erfahrung ist, dass reden nicht geholfen hat (was mein Mann auch selbst gesagt hat). Erst als ich ausgezogen bin (für 4 Monate) wurde ihm der Ernst der Situation bewusst. Dieser Auszug war unwahrscheinlich schwer und ein ständiger Kampf in mir. Ich vermisse diese Zeit mit der Einsamkeit und den Selbstzweifeln kein bisschen und doch hat sie mich weiter gebracht. Wir leben seit gut einem Jahr wieder zusammen und es brauchte auch noch über ein halbes Jahr, bis wir uns wirklich wieder auf Augenhöhe begegnen konnten. Vieles war mir von Anfang an im Kopf klar, aber mein Bauchgefühl kam einfach nicht hinterher und diese Widersprüche in mir haben mir sehr zugesetzt. Irgendwann auch wirklich zu fühlen, dass ich nicht mehr helfen kann und mich um mich kümmern muss, war ein langer Weg. Wie gesagt, es scheint nicht jeden Tag die Sonne, aber wir leben wieder zusammen, ohne Alk, mit Spaß und einer neuen Art, miteinander umzugehen. Ich fühl mich wohl in meinem Leben.

    Langer Text, aber ich denke, dass es wirklich wichtig ist, dass Du Dich um Dich und Deinen Sohn kümmerst. Deine Frau ist erwachsen, sie gestaltet ihr Leben, wie sie es will - mit Alk oder ohne ist allein ihre Entscheidung - Du hast keine Verantwortung für sie und kannst ihr nur helfen, wenn sie es will (hab lange für diese Erkenntnis gebraucht). Schau danach was Du brauchst und was Dir und Deinem Sohn,natürlich, gut tut.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld für Deinen Weg
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Beno
    Von ganzem Herzen wünsche ich dir das deine Frau die Kurve kriegt,leider sprechen die Erfahrungswerte hier und in realen Gruppen,dagegen.Sie scheint ja kein Problem zu haben (außer das du nervst)
    Du hast nun nochmal deinen Standpunkt bei ihr klargemacht und dabei solltest du es nun gesprächsmäßig erstmal belassen.
    Sie ist sicher nicht dumm aber eben süchtig!
    Was jetzt zählt sind die Taten,bei Dir und bei ihr.

    Mir hat es damals geholfen ,soviel wie möglich über die Krankheit zu erfahren.
    Die Abläufe zu verstehen ,den Verlauf und die damit einhergehenden Verhaltensweisen des Trinkers,so gewann ich den nötigen Abstand,Dinge nicht persönlich zu nehmen etc.
    Ich sah wieder 2 einzelne Personen statt diesem ,,klebrigen,, wir in dem ICH gefangen war.

    Dann schrieb im letzten Jahr Kaleu(am26.9.13 als Orientierungshilfe) hier im Forum mal einen Rückblick auf seine nasse Zeit und da ging mir gleich ein ganzer Kronleuchter auf,sein Bericht war hart und schonlungslos aber sicher auch grundehrlich.
    Ich habe mir das damals ausgedruckt und wann immer ich glaubte sentimentale Anwandlungen zu bekommen,vielleicht doch nicht lange genug gewartet zu haben .....vielleicht hätte er ja beim nächsten Entzug durchgehalten etc und andere Verrücktheiten die einem so einfallen,dann hole ich mir das Papier hervor und begreife,,wenn ein Alkoholiker nass ist, ist seine Nummer 1 immer der Alkohol,er wird alles tun um an den Stoff zu kommen,jeder Versuch ihn dort weg zu bekommen ,verursachst ihm soviel Stress das er noch hecktischer, gieriger wird,sein Stoff könnte ihm ja wegkommen.
    Da ist kein Platz mehr für ein normales Leben,für andere Menschen, Familie etc.
    Ich dachte so oft,mein ex geht doch noch arbeiten....
    ja das war aber auch das einzigste was noch da war (ist?) alles andere war schon weggebrochen,sein Körper gezeichnet vom Suff.
    Sein Leben war einzig ausgerichtet nach dem Alkohol .
    Erstes Bier gegen 18Uhr
    Autofahren ab da nichtmehr
    Ich hätte Tod über den Zaun hängen können ,der wäre nichtmehr gekommen
    Familienfeste etc,er mußte pünktlich zuhause sein (er trank nur zuhause)
    Selbst als ich noch dachte ich würde ,,normale,, alltagsgespräche mit ihm führen ,Fehlanzeige erst viel später fiel mir auf das er wenig sprach und oft diesselben oder sehr ähnliche Redewendungen benutzte die irgendwie ganz oft passten,irre so rückblickend,aber ich habs damals echt nicht mitgekriegt, der war irgendwie wie ferngesteuert und ich war viel zu nah drin um es zu bemerken.
    Ich sah noch meinen ,,Mann,, aber in Wirklichkeit war es nur seine Hülle(und meine Einbildung) innen herrschte längst der Alkohol,war in jeder Zelle seines Körpers und vergiftete alles!
    Der Alkohol ist so stark und mächtig, man kann es sich kaum vorstellen bis man irgendwann aufgibt /einsieht das dieser Kampf einen anderen Menschen davon loszubekommen aussichtslos ist.
    Wenn der Trinkende es nicht einsieht,nichts dagegen unternimmt ,dann muß man den anderen loslassen um nicht selbst mit drauf zu gehen.

    Ich wünsche dir ein ruhiges Wochenende,versuch doch mal etwas nettes mit deinem Kind zu machen ,lass sie sitzen und auch ruhig alleine,vielleicht begreift sie dann irgendwann das sie so (nass) nur eine Belastung ist .
    LG R..

  • Hallo Beno,

    mein Ex-XY ist zurzeit in Langzeittherapie und trocken- freiwillig.
    Er sagt selbst, er habe mir die ganzen Jahre einfach was erzählt, damit ich Ruhe gebe. Dass er genau wusste, wie er die Leute verarschen kann, wer was von ihm hören wollte, also Ärzte wollen was anderes hören als Arbeitgeber als ich usw.
    Er sagt auch, er hätte niemals Therapie gemacht, wenn ich geblieben wäre und alles so - zu seiner damaligen Zufriedenheit - weiter gelaufen wäre.

    LG
    Girasole

  • Hallo zusammen!

    Ich habe nun für kommenden Donnerstag einen Beratungstermin erhalten. Dort werde ich nochmals meine persönliche Lage schildern.

    Derzeit ist die Lage recht ruhig. Meine Frau trinkt derzeit nur Wasser und ich frage mich manchmal...war es alles nur ein schlechter Traum? Ich wünsche es mir so sehr, aber es wird wohl nur ein Traum bleiben. Zumindest kommt mir meine Frau sehr lebendig vor und nicht durch Alkohol benebelt.

    Bis zum Beratungstermin werde ich mich weiter schlau machen und hier alles gut beobachten. Ich werde allerdings keine Flaschen suchen sondern mich um mein Kind kümmern. Meine Frau wird neuerdings aktiver und lässt sich ohne Murren mit in Aktionen einbinden.

    Was soll ich sagen....irgendwie komisch die ganze Situation. Was ist Wahr und was ist jetzt gespielt? Ich werde es ja bestimmt bald erfahren!?

    LG
    Beno

  • Hallo,

    ich hatte gestern das Gespräch mit der Therapeutin von der Suchtberatung und möchte kurz schildern, was mir dort geraten wurde. Meine Frau hatte an dem Gespräch nicht teilnehmen wollen, da sie ihr Trinkproblem ja nicht sieht. Sie trinkt jetzt seit 5 Tagen Wasser und ich kann keinen Alkohol mehr feststellen (suche aber auch nicht mehr…sonst reisse ich mich seelisch weiter nach unten und das kann ich jetzt nicht gebrauchen….mein Sohn gehört jetzt meine volle Aufmerksamkeit).

    Nach der Schilderung meiner Situation, das Verstecken des Alkohols meiner Frau im vorherigen Jahr und das gleiche Dilemma in diesem Jahr, wurde mir von der Drogenberatung unmissverständlich klar gemacht, dass das ein Suchtverhalten ist. Meine Sorgen, ich könne überreagieren und die Lage falsch einschätzen, sei falsch. Mein Kopf würde mir das Richtige sagen und ich müsse reagieren, damit ein Ausweg gefunden wird.

    Die Therapeutin und ich haben nun einen weiteren Termin vereinbart, an dem meine Frau teilnehmen muss. Das ist für mich Grundvoraussetzung, damit wir als Familie eine gemeinsame Zukunft haben. Weiter wird von mir ein Arzttermin mit meiner Frau vereinbart, damit ich die Gewissheit habe, ob meine Befürchtungen sich bewahrheiten und wenn ja, ob bereits eine Schädigung vorliegt. Das sind zumindest unsere weiteren Schritte….dann schauen wir weiter.

    Ich habe dass meiner Frau so geschildert und sie war erst ganz ruhig. Dann hat sie wiederum behauptet, sie hätte kein Problem (trinkt ja schon seit Tagen nichts mehr ect..) und sie würde nicht mit zum Termin oder woandershin mit mir hingehen. Ich habe ihr dann gesagt, dass für mich dann der Punkt gekommen wäre, zu reagieren und sie ja dann wisse, was ich dann machen muss. Für mich ist es dann Zeit, die Koffer zu packen. Schließlich nimmt sie meine Sorgen und Ängste nicht Ernst und das Alleine ist für mich ein Vertrauensbruch. Ich muss da eine harte Linie fahren, damit ich weiter komme.

    Nächste Woche werde ich einen Arzttermin vereinbaren und wir schauen dann, wie es weiter geht. Ich kann nur hoffen, dass sie es verstanden hat. Es gibt kein Weg zurück und kein Weg der Verschleierung mehr. Da einzige was ich bis zum Beratungstermin noch nicht machen werde, man möge es mir nachsehen und ich denke es eilt auch nicht, ist das, dass ich meinen Sohn nicht schon über diese Krankheit informiere. Ich möchte das zusammen mit meiner Frau machen und hoffe auf das vorherige gemeinsame Gespräch.

    Jetzt gilt es abzuarten, bis die Termine anstehen. Ein lange Zeit….wahrscheinlich für eine Trinkerin eine Zeit über Auswege nachzudenken. Sollte ich nicht mehr weiter wissen, schaue ich mal, ob eine anonyme Gruppe für mich was ist.

    LG
    Beno und ein schönes Wochende!

  • Hallo Beno
    Du klingst klar und sortiert,prima,so kannst du es schaffen für dich und das Kind und vielleicht begreift sie dann das sie handeln MUß um euch nicht für immer zu verlieren.

    Ich wünsche dir viel Kraft
    LG R..

  • Hallo Beno,

    geht Deinen Weg so weiter. Es wird noch richtig schwer werden, aber wenn man sich einmal auf den Weg gemacht hat, ist man ist froh um jeden Schritt der hinter einem liegt.

    Diese selbst erzwungenen Pausen vom Trinken sind für Alkoholiker immer der Beweis, das sich nicht abhängig sind. Und deshalb öffnen sich einer Woche wieder ganz selbstverständlich die Flasche, weil sie ja nicht müssen, sondern wollen.

    Gruß

  • Lieber Beno,

    "Schließlich nimmt sie meine Sorgen und Ängste nicht Ernst".

    Richtig, es ist Deins, nicht das ihre.

    "Nächste Woche werde ich einen Arzttermin vereinbaren und wir schauen dann,..."

    Wonach schaust Du dann? Du schaust für sie? Es bleibt ihr Ding nicht Deins.

    Das ist einer Gründe, warum wir Co's nicht trocken werden, weil wir mein und dein nicht trennen können.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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