Ich würde gerne meine Familie retten...nur wie?

  • kaltblut

    Ja ich versteh Dich, Du meinst es es wieder das Abnehmen der Probleme meiner Frau. Das werde ich nicht, aber mit ihr zusammen den Krankheits- bzw. Gesundheitszustand abschecken. Für mich gilt es erst einmal, dass sie erkennt, ein Suchtproblem zu haben. Dazu gehört der Besuch bei der Drogenberatung als auch der Arztbesuch dazu.

    Das ist mit meiner Therapeutin auch so besprochen worden. Das ist jetzt unser Weg, der so bestritten werden muss. Sollte ich nicht weiterkommen und alles geblockt werden, muss ich handeln. Sie weiss dann was folgt.

    Es ist schwer, immer den richtigen Weg einzuschlagen, aber dieser scheint vorerst auch MEIN Weg zu sein. Ich liebe meine Frau und nehme diese Chance wahr.

    LG
    Beno

  • hallo Beno,

    super, dass das Gespräch bei der Beratung stattgefunden hat. Habt ihr besprochen, ob Du nicht auch noch einen Folgetermin für Dich alleine möchtest?

    Du schreibst:
    "Das sind zumindest unsere weiteren Schritte….dann schauen wir weiter. "

    Und was sind Deine nächsten schritte?

    Bist Du Dir sicher, dass Du das umsetzen werden könntest?
    "Die Therapeutin und ich haben nun einen weiteren Termin vereinbart, an dem meine Frau teilnehmen muss. Das ist für mich Grundvoraussetzung, damit wir als Familie eine gemeinsame Zukunft haben."

    " Ich habe ihr dann gesagt, dass für mich dann der Punkt gekommen wäre, zu reagieren und sie ja dann wisse, was ich dann machen muss. Für mich ist es dann Zeit, die Koffer zu packen"

    Bist Du Dir sicher, dass Du das machen würdest? Als ich die alkoholkrankheit meinesn Partners erkannte habe gehandelt und mich distanziert weli es nicht anders ging. Ich habe kein Angebot mehr gemacht, außer zu sagen: ich will keinen Partner mit Alkoholproblem.
    Mir war da bereits klar, dass ich ihm da nicht raushelfen kann sondern nur er alleine. Da er sich entscheide muß zu genesen. Wenn er das nicht tut, so ist es mit ein Teil seiner Krankheit. Aber deshalb ist er nicht schuldig. D.h. ich habe mich für mich entschieden ohne zu drohen oder Maßnahmen anzuiündigen. Dann geht es hinterher vielleicht darum, dass "ich habe Dich gewarnt habe Du hast nicht gewollt", einen Art Schuldzuschreibung. Und das widerum fand ich meinem Partner gegenüber nicht fair, da es ja eine Krankheit ist, die auch die Willensstärke beeiniträchtigt.

    Ich schließe mich daher Karl an.

    Gibt es denn bei euch im wirklich noch ein "uns"? Was macht dieses "uns" zur Zeit bei euch konkret aus?

    Rhein

  • Rhein

    "Uns" ist die Familie und die schöne Zeit die war und hoffentlich nach einer Therapie wieder kommen wird. Ich weiss nicht...kann das nicht abschätzen, ob ausschließlich das Alkoholproblem uns derzeit entgegensteht.? Ersg muss ich doch die Sucht bekämpfen und dann kann ich sehen, ob wir dann eine gemeinsame Zukunft haben. Die Frage ist doch, was hat der Alkohol mir an meiner Frau genommen. Wird sie so wie früher? Wie lange lebe ich schon mit einer Suchtkranken?

    Ich will hier nicht grundsätzliche Eheprobleme ausschließen, aber auch die muessten anschließend dann geklärt werden.

    Gib mir Kraft das zu tun was ich mir vorgenommen habe. Ich kann nicht in die Zukunft sehen, aber ich hoffe das hier ein Wendepunkt in unserem Leben erfolgt ist.

    Gruss
    Beno

  • Zitat von Beno

    kaltblut

    Ja ich versteh Dich, Du meinst es es wieder das Abnehmen der Probleme meiner Frau. Das werde ich nicht, aber mit ihr zusammen den Krankheits- bzw. Gesundheitszustand abschecken. Für mich gilt es erst einmal, dass sie erkennt, ein Suchtproblem zu haben. Dazu gehört der Besuch bei der Drogenberatung als auch der Arztbesuch dazu.

    Das ist mit meiner Therapeutin auch so besprochen worden. Das ist jetzt unser Weg, der so bestritten werden muss. Sollte ich nicht weiterkommen und alles geblockt werden, muss ich handeln. Sie weiss dann was folgt.

    Es ist schwer, immer den richtigen Weg einzuschlagen, aber dieser scheint vorerst auch MEIN Weg zu sein. Ich liebe meine Frau und nehme diese Chance wahr.

    LG
    Beno

    Du schreibst das ist ,,unser Weg,,
    das ist eine Illousion weil DU Ihr etwas klarmachen willst,du willst das sie etwas tut/bzw läßt,sie will(noch) trinken,wo ist da das WIR?
    Das wird auch nicht funktionieren.
    Du willst sie so zur Einsicht bringen,vergiß es!
    (Mein xy zeigte erst Einsicht als er zu schwach war einen Liter Milch zu tragen,also fast Tod und selbst er trinkt heute wieder)

    Du siehst das als Chance für Dich?
    Es liest sich als brauchtes du eine ärztliche Bestätigung(einen Beweis) das sie Suchtkrank ist und wenn du das schriftlich hast ,ja was dann?
    Dann willst du fordern das sie sich behandeln läßt, oder drohst mit Trennung? Wenn du aber nicht tief in dir diese Trennung auch willst und davon überzeugt bist,wirst du selbst Leiden und ihr gegenüber wäre das Mittel zum Zweck (quasi Erpressung)
    Du wärst der erste bei dem das klappt.
    Denn sieht sie selbst es nicht ein ,hat noch keinen Tiefpunkt ,wird dir das nichts nützen.
    Dann bist du wieder im Zugzwang.
    Wenn man einen uneinsichtigen Trinker unter Druck setzt,wird er eher mehr als weniger Trinken weil er diesem Druck nicht standhalten kann.
    Deine Hoffnung hatten viele hier ,die Realität ist anders,leider

    Hier mal ein BIld dazu,sagst du einen dickem Menschen ,,man bist du Fett,, was glaubst du passiert dann?
    Du zeigst ihm seine Schwäche(Mangel,Sucht,Krankheit)verletzt ihn auch damit
    Er wird aus Frust (empfundene Ablehnung/Schmerz) erstmal ne Tafel Schokolade essen,das er zu dick ist sieht er selbst täglich im Spiegel ,bzw wenn mal wieder eine Hose nicht zugeht etc.
    Erhöhst du den Druck ,dreht sich die Spirale weiter...
    Setze beliebige Süchte ein: Rauchen ,Spielsucht,Pc Sucht etc.

    Der Blickwinkel muß bei dir ein anderer sein, nämlich kann ich mit diesem Menschen ,,so wie er jetzt ist,, leben?
    darauf gibt es nur 2 Antworten ja oder nein!
    Ein wenn ...dann..........bringt dir garnichts.
    LG R..

  • RenateO

    Das hört sich bei Dir so an, dass es nur den einen Weg gibt? Bedingungsloses Trennen ohne vorherigen Versuch der Therapie?

    Wie sehen die anderen User das denn. Bin ich wirklich naiv einen Weg zu versuchen? Irgendwie muss es doch auch mal anders geklappt haben.

    Ich möchte auch ein Lichtblick haben. Die Chance ist klein...aber doch da...irre ich mich?

  • Hallo Beno,
    diese Frage liest man immer wieder von neuen Mitgliedern im Co Bereich. Statistische Daten sagen nichts über den Einzelfall aus geben aber Hinweise auf Wahrscheinlichkeiten. Insofern....

    Bei mir wäre es anders als mit Distanzierung und dann schleichender Trennung nicht anders gegangen. Ich wäre ansonsten drauf gegangen, war damals irgendwie auf dem Wege dazu.

    Rhein

  • Probiers aus :P .

    Allerdings hoert sich das bei Dir so an, als saehest Du in der Therapie eine Moeglichkeit, Deine Frau "von Aussen" heilen zu lassen .... Du muesstest sie nur erst mal da hn bringen. Mit Zwang, halb-einsichtig hingeschoben, halb hingezwungen.....

    Und das ist m.M. ein Denkfehler.
    Die Therapie kann nur so viel bringen, wie Deine Frau moechte, dass sie "bringt". Im Moment moechte sie das nicht, sieht es nicht als Notwendig an .... ergo ist jede Therapie von vornherein fuer die Katz! VVeil sie dort nicht geheilt wird, nicht geheilt werden kann! Sondern lediglich Unterstuetzung bekaeme, sich selbst zu heilen. Und genau das will sie ja nicht!

    Wie Renate schon schrieb, auch dieses "zum Arzt schleppen" .... was erhoffst Du Dir davon ? Dass es sich um deutlich suchmotiviertes Verhalten handelt, (Alk verstecken, Heimlich konsumieren) das hat Dir ja schon die Beratung gesagt. Was soll der Arzt den nun fuer Dich bestaetigen? Dass es wirklich schon sooooo schlimm ist? Dass Du es schwarz auf weiss hast (Leberwerte o.ae.), dass Du hoffst, dass SIE es endlich selber glaubt, wenn sie die Werte hat?

    Ich moechte meinen Kopf verwetten, dass Deine Frau schon lange genau weiss, wie es um sie steht!
    ----

    Abgesehen davon ...... verabschiede Dich von dem Gedanken, dass es "so wie frueher" werden koennte! Denn das "wie frueher" hat Deine Frau in die Sucht getrieben. (nicht als Schuldzuweisung in Deine Richtung gemeint!) Es muss also was Anderes her! Entwicklung hin zu Neuem, nicht festfrieren im "frueher"!
    Diese Raum zur Entwicklung muesstest Du ihr geben ..... und DANN sehen, ob es auf der Neuen Basis noch ein WIR geben kann, oder nicht.

    Aber noch sind das ja ungelegte Eier.

    Das Beste, was man Dir raten kann, ist innerlich ein wenig zurueckzutreten.
    Es ist nicht Deine Sucht, es ist noch nicht mal EURE Sucht.... es ist IHRE Sucht. Ob Du damit leben willst/kannst, ist wiederum DEINE Entscheidung.

    Gruesse, Lindi

  • Hallo Beno
    Hier die Kurzfassen meines Erlebten.
    Ich lernte xy schon nass kennen,kannte aber nicht die wirkliche Trinkmenge.
    Da wir erst ca.3 jahre eine Fernbeziehung hatten betraf es ja auch nicht direkt mein Leben.
    Dann zog er in meine Stadt,das war ein kompletter Neubegin für ihn .
    Wir(ich,weil vor Ort) fanden eine bezahlbare Wohnung für ihn und seinen Sohn.
    Er fand sofort Arbeit ,erstmal große Freude weil alle (angeblichen ) Gründe fürs Saufen erstmal weg waren.
    Es folgte eine Zeit der Planung ,,gemeinsam alt werde,, wollten wir!
    Immer dabei der Alkohol(angeblich kleine Menge,aber täglich,abends) er war ruhig ,umgänglich und ich sah mich auch nicht als Co.
    Er regelte seins ich meins (eigene Wohnung etc)
    Ich sagte erst was dazu als er körperlich so sehr abbaute und..........wurde ,,ausgesperrt,, aus seinem Leben!

    Ich beendete die Beziehung nachdem auch ein Gesprächsversuch von mir nichts brachte.

    Ich fand das Forum und versuchte das alles zu verarbeiten.
    9 Monate und 3 naheTodesfälle weiter stand er vor meiner Tür.
    Mehr Tod als lebendig und er ging dann zum Entzug.
    Ich war so voller Hoffnung......
    5 Monate später,schon in der ,,Nachsorge,, trank er wieder,hatte uns alle (Gruppe, Therapeut,Mich ) schon Wochenlang belogen und erwartete von mir das ich auch für ihn Lüge/die wahre Zeit verschweige.
    Erst da begriff ich der Alkohol((Sucht/Krankheit) ist so stark und ihm so viel näher /wichtiger als ich,das ich ihn nun entgültig loslassen konnte.
    Ich war insgesammt fast 8 jahre mit diesem Mann zusammen und wir haben viel geschafft zusammen (Probleme die er hatte /4 kinder die er mitbrachte uvm.)
    es war eine intensive Zeit und natürlich gab es wunderschöne Momente .Ich liebte ihn sehr und er versicherte mir bis zum letzten Tag das er mich auch liebt!
    Du siehst an meinem erlebten mit Liebe ist da nix auszurichten ,nicht gegen die Sucht.
    Nur die Person selbst kann sie mit professioneller Hilfe bezwingen und auch dann gibt es keine Garantie ,die Rückfallquote ist hoch.
    Mein ex trinkt wieder täglich und das wo er dem Tod schon ins Auge geblickt hat.
    Ich weiß nicht ob er einen fernen Tages wieder völlig am Ende bei mir vor der Tür stehen wird,ich hoffe nicht.
    Was aus mir wurde?
    Ich sammle mich heute noch teilweise ein,merke erst jetzt wieviel Kraft mich das Ganze gekostet hat.
    Vergeudete Kraft,verschwendete Zeit in der ich mich unmerklich total verausgabt habe,unzählige geweinte Tränen etc..
    Mein Vertrauen in mich (meine Wahrnehmungen) verloren habe und das schlimmste ich habe das Vertrauen verloren .
    LG R..

  • Zitat von Beno

    RenateO

    Das hört sich bei Dir so an, dass es nur den einen Weg gibt? Bedingungsloses Trennen ohne vorherigen Versuch der Therapie?

    Wie sehen die anderen User das denn. Bin ich wirklich naiv einen Weg zu versuchen? Irgendwie muss es doch auch mal anders geklappt haben.

    Ich möchte auch ein Lichtblick haben. Die Chance ist klein...aber doch da...irre ich mich?

    Du möchtest aber doch sicher nicht das wir dich anlügen?
    Fast jeder Angehörige der hier frisch ankam ,war voller Hoffung hier die ,,Bedienungsanleitung ,, zum Umgang mit seinem Suchtkranken Partner/Angehörigen zu bekommen.
    Oder das alles heruntergespielt wird mit ,,ist doch nicht so schlimm.......
    oder gar ne Pille wollte die alles wieder ,,heile macht,,
    Ich übrigens auch............

    Aber die Wahrheit ist Alkoholiker sind krank und das gehört behandelt von einem Arzt/einer Klinik
    Vorraussetzung ist das die Person das überhaupt will!

    Mein ex nannte sich selbst ,,Alkoholiker,, und hats was genützt?
    Leider nicht.
    Es reicht ja auch nicht den Stoff wegzulassen,die Person muß wieder lernen nüchtern leben zu können,Probleme bewältigen können etc.

    Wenn wir Angehörigen uns nicht rechtzeitig lösen geraten wir immer weiter mit rein in den Strudel,wir verändern uns auch und werden zuletzt nicht selten richtig krank an Körper und Seele.
    Richtig schlimm wird es wenn Kinder mit drinhängen.Die können sich noch weniger wehren als wir und wie schwer das ist loszulassen siehst du ja gerade bei dir selbst.
    Dein Kind ist da doch ausgeliefert ,hier die Liebe zur Mama ,da das Gefühl das was nicht stimmt und noch dazu der 2te Elternteil der nichts unternimmt um diese ,,Zustände,, zu beenden.

    Die nötige Distanz im weiterhin zusammen leben ist kaum zu schaffen und wenn jemand wie du mitten drin steckt ,kannst du den Rest nicht erkennen.Deshalb wird so oft geraten sich zu trennen,weil jeder für sich wieder lernen muß auf eigenen Füßen zu stehen.
    Erst dann kannst du überhaupt erkennen ob es wieder ein ,,Wir,, für euch geben kann,jede Art des festhaltens behindert am Ende euch beide!
    LG R..

  • Hallo Beno,
    ich hätte meine Familie auch gern gerettet und ich habe ein gutes Jahr lang wirklich viel versucht. Um meine Kinder vor dem inzwischen unerträglichen Kontakt zu meiner Frau zu schützen sind sie zu meiner Mutter gezogen, 200 km weit weg. Das hat meine Frau wenig beeindruckt. Ich habe ihr dann ein paar Fristen für Entgiftung und Therapie gesetzt. Das Taxigeld für die Fahrten zum Arzt hat sie versoffen und mich immer vertröstet. Ich war dann bei einer Angehörigengruppe. Der Bericht einer Teilnehmerin, die schon 17 Jahre mit ihrem abhängigen Mann lebte hat mir die Augen geöffnet, das wollte ich auf keinen Fall. Ich habe mir eine neue Arbeit gesucht und bin meinen Kindern gefolgt. Der Verlust der kompletten Familie und des Hauses tut oft noch sehr weh. Möglicherweise kommt noch eine Privatinsolvenz auf mich zu. Die Scheidung läuft noch und meine Rente wird später spürbar gekürzt. Im Nachhinein gab es aber keinen besseren Weg. Ich habe auch erst nicht einsehen wollen so furchtbar ohnmächtig zu sein. Leider war der Fusel attraktiver als wir. Inzwischen ist sie nicht mehr der Mensch, den ich einmal geliebt habe. Sie ist vom Aussehen und vom Wesen her völlig verändert, von der einstigen Schönheit ist nichts geblieben. Viele Stadtstreicher sehen gesünder aus, es ist alptraumhaft.
    Wenn ich länger gewartet hätte dann hätten meine Töchter ernsthaften Schaden genommen. Ich selbst habe jetzt noch viel mit der Verarbeitung zu tun, öfter auch mit depressive Phasen und Erschöpfung. Meine ganzen Appelle und Reden kommen mir heute so sinnlos vor. Für einen akoholkranken Menschen bist du kein wirkliches Gegenüber mehr.
    Ich wünsche Dir Kraft und Klarheit und am besten auch hilfreiche Menschen an der Seite.
    Hiob

  • Zitat von Beno

    Wie sehen die anderen User das denn. Bin ich wirklich naiv einen Weg zu versuchen? Irgendwie muss es doch auch mal anders geklappt haben.

    Ich möchte auch ein Lichtblick haben. Die Chance ist klein...aber doch da...irre ich mich?

    Dazu kann ich nur raten: Lies hier mal im Co-Bereich, ruhig auch ein paar Seiten zurück.

    Dass Du einen Lichtblick habe möchtest, kann ich verstehen. Aber andererseits: Ich möchte auch so vieles haben..... Wir sind ja keine Kinder mehr, nach dem Motto "ich will aber!" *mitdemfußaufstampf*

    LG
    Girasole

  • Hallo Beno,

    Zitat

    Bin ich wirklich naiv einen Weg zu versuchen?


    ich würde es nicht naiv nennen, sondern krank. Du bist COabhängig und versuchst noch alles um deine Frau vom Alk wegzuholen.
    Daran kannst du kaputt gehen.
    Ich war damals kurz davor. An dem Tag als ich hier das Forum entdeckte, sollte es mein letzter Versuch sein, etwas für den nassen Alkoholiker zu tun.
    Wenn ich hier nichts finden würde was ihn trocken machen konnte wollte ich mein Leben beenden.
    Ich habe hier keinerlei Rezepte gefunden, wie ich es erreiche das jemand trocken wird, aber ich habe hier angefangen zu lesen ich habe mich verstanden gefühlt und viele hatten ähnliches erlebt.
    Die Tatsache das ich mich plötzlich nicht mehr so alleine mit allem fühlte und der Gedanke an meine Kinder hat mich damals abgehalten.
    Ich habe auch gedacht, ich liebe ihn noch. Heute bin ich mir sicher, das ich es für mich sehr wichtig war, das er mich brauchte,
    Das vermischt sich sehr oft, und wir COs halten es oft für Liebe.

    Pass auf dich auf. Ich sehe in deinen Beiträgen vieles von mir, was ich alles unternommen habe und nichts hat gefruchtet.
    An die Stelle des geliebten Partners ist der Alkohol getreten.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guten Morgen an Alle!

    Danke für die vielen Antworten.

    Was soll ich sagen? Ich hätte mir natürlich die ein oder andere Meinung oder auch Erfahrung von Euch gewünscht, die mir ein Beispiel aufzeigt, wie man es zusammen schafft. Die vielen Erfahrungen von Euch holen mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Satz "warum soll es bei Dir anders sein....und was macht es bei Euch so einzigartig....? hat mich stark nachdenklich und traurig gemacht. Es zeigt mir, dass zuvor auch gefestigte Partnerschaften an eine Alkoholsucht gescheitert sind. Scheinbar wird dann alles was war und ist ausgeblendet. Selbst Kinder sind kein Grund aufzuören. Ich werde mir die Grundbausteine nochmals aufmerksam durchlesen. Hat was von Masochismus :(

    Das ich mich mittlerweile in eine Co-Abhängigkeit manövriert habe, ist mir durchaus bewusst. Wie ihr trefflich beschrieben habt, braucht es seine Zeit oder vorherigen Geschichten um in Notfall los zu lassen. Schrecklich an dem ganzen Dilemma ist es für mich zusätzlich, dass mir das "gute" Gefühl zum Partner immer weiter verloren geht, je länger sie nicht offen und ehrlich mit dem Thema umgeht. Es ist eine Krankheit würdet ihr alle sagen, aber es macht alles auf Dauer kaputt. Da sind wir uns alle einig.

    Das anstehende Gespräch mit der Therapeutin lässt mich hoffen. Warum ich hier allerdings so viele Hoffnung drin lege, erschließ mich derzeit. Vielleicht spielt mein Co. auf Zeit? Meine Frau steht dem nicht offen gegenüber und das alleine wird die Schwierigkeit sein, die weiteren nötigen Schritte zu gehen.

    Derzeitige Situation Zuhause: Sie trink bis dato kein Tropfen Alkohol. Die Stimmung ist im Keller, sie hockt auf dem Sofa und sagt kein Wort. Sie fühlt sich nicht verstanden. Wir haben mittlerweile eine gute Freundin mit eingeweiht, die vermitteln soll. Sie hat beide Versionen gehört und wird ihr jetzt auch zur Suchtberatung und weiteren Hilfen raten.

    Ich wünsche Euch eine schöne Woche

    LG
    Beno

  • Hallo Beno

    Zitat:
    Derzeitige Situation Zuhause: Sie trink bis dato kein Tropfen Alkohol. Die Stimmung ist im Keller, sie hockt auf dem Sofa und sagt kein Wort. Sie fühlt sich nicht verstanden. Wir haben mittlerweile eine gute Freundin mit eingeweiht, die vermitteln soll. Sie hat beide Versionen gehört und wird ihr jetzt auch zur Suchtberatung und weiteren Hilfen raten.
    --------------------
    Hallo beno,
    es ist so traurig zu lesen wie du immer neue Wege suchst sie zu überzeugen,es hat sowas verzweifeltes !

    Die Gefahr für dich besteht darin das du dich immer weiter von dir selbst entfernst.
    Dein Gefühl stimmt....du brauchst keine Bestätigung von außen
    Deine Wahrnehmungen stimmen(leider)
    und das sie nichts trinkt, halte ich persönlich für fast ausgeschlossen,ansonsten müßte sie Entzugserscheinungen haben.

    Du suchst so verzweifelt das ,,wir,,.

    Dieses ,,wir,, ist eine Trugschluß an den du dich klammerst.
    Du führst schon lange eine Ehe zu dritt mit deiner Frau .
    Reihenfolge: Sie ,der Alkohol ...
    dann lange nichts und irgenwo weit hinten abgeschlagen leidest du und das Kind.
    Egal was du machst und veranstaltest,bekommt sie keinen Stoff mehr ist sie euch trotzdem keinen cm näher als mit Alk,stimmts?
    Da sitzt dann noch eine leere Hülle rum die wiederum eure ganze Aufmerksamkeit bekommt.
    Aber du ,das Kind, Therapeuten , Ärzte jetzt noch Freundin ihr alle seit für sie kein ,,Ersatz,, für den Alk.
    Er steht an erster Stelle und wird herbegesehnt (wird gebraucht)
    von außen ist das so klar zu sehen nur du siehst es nicht (kannst das nicht aushalten?)
    es ist so traurig................
    Da ein Co (hier ich) dazu neigt seine eigenen Grenzen nichtmehr zu erkennen ,andere retten zu wollen ,ihnen unbdingt gerne sagen möchten :,,was du da tust ,schadet dir so sehr,,(Alk bei meinem Ex oder jetzt bei dir deine Kranke Frau)
    so merke ich für mich gerade etwas wichtiges.

    Wenn es dem anderen schlecht genug geht wird er handeln oder untergehen.
    Das trifft bei einem Alkoholiker ebenso wie bei allen anderen auch zu, egal um welches Problem es sich handelt.
    Ich kann dir sagen das ich heute noch teilweise Probleme habe die aus der Zeit mit meinem ex stammen.(Spätfolgen)
    Die Trennung habe ich überwunden ,was mir damals nicht bewußt war,wie weit ich schon von mir selbst entfernt war und wieviel Kraft mich das Ganze gekostet hat.

    Ich weiß aktuell nichtmehr was ich dir noch schreiben soll,nein anders,meine Grenze ist erreicht ,,DICH überzeugen zu wollen,, das daß was du da machst und tust DIR schadet und ihr so nichts nützt.
    Es soll in diesem Forum ja darum gehen das wir Angehörige uns um uns kümmern (ich brauchte auch lange das zu begreifen) Wege finden wieder zu uns selbst ,Wege raus aus der Suchtspirale,denn wir denken wir retten einen anderen ,können einen Alki festhalten ,zurückholen und merken ganz lange nicht das wir längst alle Grenzen überschritten haben ,,unsere,, und auch die des ,,Angehörigen,,
    Jeder ist für sich selbst verantwortlich (Ausnahme Kinder)
    Also mein Rat ,schau du auf DICH
    DU bist wichtig
    Du wirst den Rest deines Lebens DICH immer mitnehmen
    wer oder was da zukünftig noch eine Rolle spielen wird ,steht noch in den Sternen.
    Pass gut auf dich auf Beno.
    Liebe Grüße R..

  • Hallo Beno,

    doch, doch, es gibt sie schon, die Faelle, wo es Paare geschafft haben, ohne sich zu trennen.
    Nicht zuletzt hier bei "unseren" trockenen Alkoholikern.

    Was da allerdings niemals steht, ist "Meine Frau/Mann hat mich gebeten aufzuhoeren und da habe ich erkannt, usw."

    Merkwuerdigerweise (!) spielen die Ehegesponste da selten eine Rolle, im Prozess des Erkennens und Trockenwerdens. Jedenfalls eine deutlich kleinere Rolle, als diese (und auch hier die Cos) wohl annehmen wuerden.

    Wenn da was steht, dann eher so in der Richtung, dass die Geduld der Partner so ueberstrapaziert war, dass eine Trennung nicht nur angedroht, sondern greifbar im Raum stand.

    ------

    Desweiteren gilt es zu erkennen, dass es niemals funktioniert, da was unilateral "induzieren" zu wollen. Nach dem Motto ICH will meine Familie retten und deshalb MUSS sie ...... entweder SIE will ihre Familie retten ..... oder eben nicht. Darauf hast DU Nullkommanull Einfluss!

    ------

    In meinem Fall ist es so, dass durch meine innere Distanz (keine Diskussionen, kein Geheule, keine sich-Aufregen, kein traurig-sein) dem System irgendwie der Naehrboden entzogen wurde! Ich habe signalisiert (nicht gespielt!) .... Du kannst das gerne machen, wenn Du meinst .... aber ICH mach nicht mit, ich schenke Dir und Deinem destruktiven Verhalten keinerlei Aufmerksamkeit (mehr).
    Denn im Falle meines XY war das auch immer ein Schrei nach Aufmerksamkeit, nach beachtet werde-wollen, nach "Emotion", nach Ausbrechen aus seiner (zugegebenermassen engen) Rolle ....

    -----

    Das muss in eurem Fall nicht genau so sein. Aber eins ist sicher:
    zu einem trinkenden Partner gehoert IMMER einer, der trinken laesst!

    Wenn es ueberhaupt eine Chance gibt, das aufzubrechen, dann nur indem das Konstrukt Suechtiger und Co-Suechtiger aufgehobenn wird.
    Das ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit Scheidung. Wenn es auch oft darauf hinauslaeuft.

    Bewegung kann nicht in starren Strukturen entstehen!

    Also bring Bewegung rein! Nur das kannst Du wirklich tun!


    Gruesse, Lindi

  • Hallo RenateO!

    Danke für Deine offenen und ehrlichen Antworten. Ich möchte hier auch keine weichgespülten Antworten erhalten, sondern Eure Erfahrungen zum Thema Möglichkeiten/Wege...ect... Das lesen bereitet mir dann immer "Bauchschmerzen", aber öffnet mir die Augen. Daher studieren ich Deine Zeilen sehr aufmerksam und ich weiss es auch, dass Du mich warnen möchtest.

    Für mich steht fest, dass ich so nicht weiterleben möchte. Der Punkt ist jetzt überschritten. Probleme wurden nie gelöst, da sie meinte, es ginge auch ohne Hilfe von Ausserhalb. Das ist ein Trugschluss und ich muss es jetzt bitter erfahren.

    Lindi

    Daher werde ich auch weiter Druck ausüben und als letzte Konsequenz die Koffer packen. Das ist für mich nicht einfach, da ja auch ein Kind mit im Spiel ist. Das heisst, ich muss erst an das Kind denken. Ich möchte mein Kind ja nicht dem Schicksal überlassen sondern mit in die Planung einbeziehen. Es ist gerade sehr viel, was auf mich einstürzt. Viele Gedanken und viele Fragen....ich muss mich sammeln um auch gescheit reagieren zu können. Wenn ich da noch Chaos mit reinbringe...

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, kennt meine Frau jetzt nicht mehr ein "UNS" als Familie, sondern versucht sich mit unserem Dasein nur selbst zu schützen (damit weiter konsumiert werden kann). Das ist für mich das Schwerste. Da sitzt meine Frau spricht mit mir und sie ist es doch nicht bzw. sie versucht alles, um die Sucht zu befriedigen.

    Also nicht falsch verstehen, ich möchte hier nicht nach Mitleid betteln, natürlich brauche ich auch Zuspruch und nette Worte, aber in erster Linie sauge ich wirklich alle Informationen auf und versuche diese zu nutzen.

    Danke an Alle, auch wenn meine Geschichte die 1000te ist, die Ihr hier seht.

    LG
    Bono

  • Hallo Beno,

    ich masse mir nicht an zu beurteilen, was Deine Frau grad sieht oder nicht sieht ..... das erkennst Du u.A. an den Reaktionen/Taten, die kommen oder nicht kommen werden....

    -----
    Druc ausueben ...*hmmm* eigentlich grad das Gegenteil wollte ich Dir nahelegen. Je mehr Druch Du machst, desto mehr wird spuerbar, wie verzweifelt Du dran haengst, wie fest Du "am Haken haengst" .... ihrem Haken, eurem Haken.....sie kann sich sicher sein, Deiner sicher ....hoppla, prima ..... weiter gehts, wie gehabt.

    ----

    Nimm Druck RAUS und stell Entschlossenheit an die Stelle! DEINE Entschlossenheit!
    Du willst keine Alkoholikerfamilie ...... und sie darf sich (ganz frei und Drucklos) entscheiden, ob sie Teil der Alk-freien Familie sein/bleiben moechte, .....oder eben nicht!

    Hoer auf, Deine Frau "bearbeiten" zu wollen! Gib ihr die Freiheit, sich selbst zu bearbeiten ...oder es eben zu lassen! Sie DARF das entscheiden, sie ist erwachsen!

    Nur kann Dich Niemand zwingen, mit ihren Entscheidungen (sofern sie pro-Alk ausfallen) zu leben. DU bist ebenfalls erwachsen!

    Die Denke "WIR" stehen das gemeinsam durch .... ist eben genau kontraproduktiv.
    Es gibt DICH und euren Sohn ..... und es gibt die Frau, die jetzt entscheiden muss, ob sie Teil einer Familie sein will, oder nicht.

    DANACH koennt ihr sehen, ob das wiedewr zu einem WIR zusammengeht. Manche Paare trennen sich auch nach erfolgreicher Therapie! Weil die Sucht das Einzig verbindende Element war...... schon mal darueber nachgedacht?

    Gruesse, Lindi

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