Kleinkind lange Abwesenheit eines Elternteils erklären

  • Hallo Paula,

    ich bin jemand, der die Wahrheit mag und finde, dass dies stets vorteilhaft ist. Kinder haben feine Antennen und wissen häufiger eher woher der Hase lang läuft, als wir Erwachsenen. Deine Einleitung, dass der Vater krank ist und aus diesem Grund ins Krankenhaus muss, trifft es doch. Auf Nachfrage würde ich erklären, dass es eine Krankheit gibt, die Alkoholabhängigkeit genannt wird, und die behandelt werden muss. Euer Kind wird die Auswirkungen doch auch mitbekommen haben, wenn der Papa "komisch" war, oder? Verpack' es kindgerecht.

    Mein Vater war Alkoholiker und ich habe es gehasst, wenn dieses Thema totgeschwiegen oder verheimlicht wurde. Ich hatte dann immer das Gefühl, die wollten mich für doof verkaufen und habe mir im Kopf schlimmeres ausgemalt. Es haben eh alle gewusst. Das habe ich an den Stimmen gemerkt, die immer einen Deut tiefer wurden.

    Zitat

    Das bedeutet für uns als Familie wieder eine enorme Bealstung, Aushaltung und wieder ganz viel Rücksicht nehmen. Wie soll ich das mit einem vierjährigen Kind schaffen?

    Die Alkoholabhängigkeit des Partners betrifft die ganze Familie. Das ist richtig.
    Ich lese aus deinem Post, dass du nicht genau weißt was auf dich zukommt und irgendwie voller Zweifel bist... stimmt das? Du schreibst "wieder". Hat dein Mann es häufiger schon nicht "geschafft"?

    Hast du dich selbst schon mal damit auseinandergesetzt, was es bedeutet suchtkrank zu sein?

    LG Maria

  • Hallo Paula,

    willkommen hier im Forum.
    Ich finde als Pädagogin, es reicht, wenn eine 4jährige weiß, der Papa ist krank.
    Sicher sollte man Kinder nicht belügen, das spüren sie - in jedem Alter.
    Mit Alkohol usw ist sie aber mit 4 noch überfordert.
    Sie versteht einfach vieles noch nicht, und wenn dies en detail erläutert würde, entstehen zu viele Unsicherheiten und die machen Angst.
    Wichtig ist, dass sie spürt, die Erwachsenen haben alles "im Griff", ich muss mir keine Sorgen machen, weder um Mama noch um Papa!
    Damit ist sie am meisten entlastet.
    (Lies mal über "Parentifizierung" nach....
    Auf die Frage, was er hat, kannst Du ruhig sagen "du bist noch zu klein, um das zu verstehen. Ich erkläre es Dir in ein paar Jahren".
    Denn genau das ist ja auch die Wahrheit.

    SPäter kann man das immer noch genauer erklären.

    LG
    Girasole

  • Hallo Paula,

    ein wesentliches Grundmerkmal unserer Krankheit ist, dass wir sie lediglich stoppen können. Wir werden nie "geheilt" sein.

    Ein Ausstieg aus dem Kreislauf ist nicht mal aus der Hüfte geschüttelt. Das beinhaltet Arbeit an sich und Zeit.

    Bei mir war es ähnlich wie du es beschreibst von deinem Mann. Als ich mir eingestehen konnte, Alkoholikerin zu sein und nicht mehr zu kämpfen, sondern kapituliert hatte, fühlte ich mich zuerst auch vollkommen am Boden (meinem persönlichen Tiefpunkt) und konnte daraus dann die notwendigen Schritte tun. Ich empfand es als große Erleichterung, Hilfe annehmen zu können.

    Jeder kann es schaffen. Aber es geht nur Schritt für Schritt. Die ersten wichtigen Schritte tut er offenbar.

    Wie geht es dir denn selbst? Wie fühlst du dich?

    Lieben Gruß
    Maria

  • Hallo Paula,

    "gemeinsam gegen den Alkohol antreten" - da sage ich mal ganz böse: ihr habt den Kampf schon verloren.
    1. Wenn ich mich nicht irre, habe ich hier oft genug bei den Trockenen gelesen, dass es nur der Suchtige selbst ist, und sonst niemand.
    (Wie kommst Du auf die Idee, so wichtig zu sein?)
    2. Der Alkohol wird immer stärker sein.
    Es scheint, Du hast noch einige Lernaufgaben.

    Um Dich kümmern: Du schreibst, das tust Du. Aber eben auch, dass es für Deinen Mann ja so wichtig ist, zu reden. Was Du aber nicht mehr magst (ich interpretier mal: nicht mehr kannst- Kraft weg)
    Ja, was denn nun?

    Was tust Du denn für Dich konkret?
    Deine Batterie "wird" nicht "aufgeladen" - die musst Du selbst aufladen - aktiv. Nur Mann in Entgiftung wird nicht reichen.
    Und so wie bei Deinem Mann gilt: Allein Alkohol weglassen reicht nicht -
    so gilt das auch für Dich!!
    Dein Mann geht in Therapie. Und Du?
    Denkst Du, mit Dir ist ja alles in Ordnung, eig. war nur der Alk das Problem?

    Ich weiß, viel zum Ärgern über die Frau Girasole. Aber deshalb habe ich das natürlich nicht geschrieben!!
    Es ist nämlich eben auch die Möglichkeit für Dich, hinzuschauen und zu reflektieren.
    Aber eben auf Dich zu schauen und über Dich zu reflektieren.
    Bis jetzt schreibst Du haupsächlich über Deinen Mann, das Kind!
    Hier geht es aber um DICH!

    LG
    Girasole

  • Hallo Paula
    du schreibst:
    Eine Erleichterung darüber das wir nun gemeinsam gegen den Alkohol antreten und eben Schritt für Schritt wieder einer entspannteren Zukunft entgegen sehen können. Ein gemeinsames Leben mit Lachen und das Leben geniessen. Lebenszeit leben.
    ------------------------------------------------
    Diese Aussage enthält einen wichtigen ,,Fehler,, nämlich das ,,gemeinsam,,!!
    Dein Mann kümmert sich um sich ,dabei kannst du nix helfen.
    Du solltest auf dich schauen,denn schafft er den Entzug mit Therapie wirklich ,wird /muß er sich verändern und sitzt du das nur aus (als Zuschauer /Unterstützer/Helfer) wird ein zusammenleben nicht mehr möglich sein.
    Es ist ein Trugschluß das alle Probleme weg sind wenn der Alkohol weg ist.
    Der Weg beginnt jetzt erst und zwar für euch BEIDE!!!

    Stell dir das mal als Bild vor.
    Da steht eine Flasche,dahinter dein Mann der sie fest umschlungen hält und hinter dem Mann stehst du ,die ihn fest umschlungen hält.
    Achte auf die Reihenfolge.
    Nun ändert sich das Bild :er läßt die Flasche los,aber du hälst immer noch ihn(dein Suchtmittel) fest umschlungen.
    Soll das deine Vorstellung vom echten Leben ,Lachen etc. sein.
    Du mußt ihn auch loslassen und beide müssen lernen auf eigenen Füßen zu stehen(selbstverantwortlich) und sich dann auf einer anderen Ebene neu begegnen(finden)
    LG R..

  • Hallo Paula,

    Zitat

    ...so schlimm es auch klingt, der Tiefpunkt meines Mannes war der Tag an dem so eine große Last von mir gefallen ist...

    Ich kann das nachvollziehen und finde das nicht schlimm, sondern sehr menschlich. Und auch das andere was du schreibst, kann ich nachvollziehen.

    Ich bin nicht co-abhängig, daher möchte ich nicht mit Ratschlägen um mich werfen, die ich nicht geben kann. Aber was du schreibst, dass du die Zeit wenn er in LZT nutzen möchtest, um zur Ruhe zu kommen, finde ich gut. Und auch, dass du dir vornimmst, dich nicht "verrückt" zu machen, sondern langsam auf dich zukommen lassen möchtest.

    Ich wünsche dir, dass Ihr Beiden Euch das Leben so einrichtet, wie es sich für Euch dann gut anfühlt. Es muss nicht zwangsläufig so sein, dass eine Partnerschaft zerbricht, weil der eine trocken wird. Es muss auch nicht zwangsläufig so sein, dass jeder, der einen trinkenden Partner hat, mit beiden Beinen in der Co-Abhängigkeit steht.

    Lieben Gruß
    Maria

  • Hallo Paula13,

    wie geht es dir?
    Hat es mit der anschließenden Langzeit gleich geklappt?

    Mein Partner durfte nach der Entgiftung nicht nach Hause gehen, dass Risiko war zu hoch, im gewohnten Umfeld, während der Überbrückung dann doch wieder zu trinken und somit wäre die Entgiftung dann wieder hinfällig. Deshalb hat er sofort die Langzeittherapie nahtlos an die Entgiftung antreten dürfen/müssen, die Klinik hat ihn sogar einen Tag früher aufgenommen. Es wurde bei Ankunft dann ein Sofort Check gemacht, hätte er nur eine Spur Alk oder Sonstiges noch im Blut gehabt wäre er abgewiesen worden.

    Dann war erst mal Kontaktsperre angesagt.

    Unserem Kind wurde auch die Wahrheit gesagt, der Papa ist krank und ihm wird nun geholfen.

    Was machst du in der Zeit nun für dich? Hast du dir auch mal überlegt bei dir im Ort/Stadt, mal in eine Angehörigen Gruppe zu gehen?

    LG
    Verflixt

  • Hallo Paula,

    hast Du schon mal überlegt bei Deiner Krankenkasse eine Mutter-Kind-Kur für Dich und Deine Kleine zu beantragen ? Ich kann Dir das echt empfehlen ! Dort könntest Du dann drei Wochen einfach mal Pause machen.

    Grüße
    Tina

  • Zitat von paula13


    Eigentlich sind jetzt wieder Situationen da wie "mit" Alkohol.

    Zitat von paula13

    Ich verstehe das nicht - sind das Depressionen? Was ist das?

    Vielleicht ist es "einfach" wieder der Alkohol.

    Und sein mieses Verhalten dir gegenüber soll dich an ihn binden.


    Und nun? Was nun?

    Viele Grüße,
    Zimttee

  • Hallo Paula,

    was es wirklich ist, kannst Du nicht wissen, wirst es ev. nie erfahren. Du weißt auch nicht, wie lange das alles jetzt andauern wird.
    Es kann sein, Zeit Deines Lebens.

    Ist es wirklich wichtig zu wissen, warum er euch mies behandelt und die Kleine schon leidet?
    Oder ist es nicht viel wichtiger, dass er euch schlecht behandelt und dazu hat er kein Grund und kein Recht. Punkt.
    Ob wegen Alkohol oder -unbehandelte- Depressionen, das macht für die Schäden Deiner Tochter kaum einen Unterschied.

    Die Frage hat Zimttee ja schon gestellt: Und nun?

    LG
    Girasole

  • Hallo Paula
    Leztes Jahr ging es mir genauso ,alledings war mein ex da schon einige Monate ,,trocken,, aber noch in der Nachsorge.Ich hab mir das ca. 3 Wochen angeschaut und hatte genau die Gedanken wie du jetzt ,bin zu unseren Arzt gelaufen um nachzufragen ob das von den Medikamenten kommen kann etc,war sogar selbst beim Pyschater!! und bekam beide male gesagt ,,Sie sind doch so reflektiert,,!!! ,,lassen sie ihm Zeit,,!!
    dann folgte ich meinem Bauchgefühl und hab ihn unangemeldert ,,besucht,,.
    Ich fand ihn sonntags mittag volltrunken vor der Formel 1 sitzen.
    Tja so war das kannste gerne in meinem Faden nachlesen.
    Pass auf dich auf,es ist letztendlich egal was er warum macht.
    Wenn es dir und den Kind nicht gutgeht damit solltest du genauer hinschauen und handeln.
    LG R..

  • Hallo Paula

    Zitat


    Auch wenn er krank ist hat er zu manchen Sachen nicht das Recht.

    Das ist gut, - bleib bei Deiner Wahrnehmung.

    Und ja es ist auch immer wieder traurig, wenn so vieles kaputt geht.
    Aber letztenendes wird es dadurch nicht besser, wenn Du und das Kind auch noch mit kaputt geht.

    Ich glaube, daß Dir nur ein gesunder Egoismus helfen kann, den Du nicht in Frage stellen darfst. Es ist sicher schwer. Es ist auch eine Art Kapitulation und man fühlt sich dabei oft alles andere als stark.

    Ich bin auch ein Mensch, der sich viele Gedanken macht - aber lange nicht mehr so viele wie früher. Da wollte ich so viel verstehen, so viel analysieren und mir alles erklären können, ---- nur damit es endlich aufhört in meinem Kopf --------- dieses WARUM, WIESO, WESHALB... wie geht das.... weiß er was er da tut?....wie denkt er?....was denkt er..?
    Denkt er überhaupt?.......Denkt er nur an sich?........was wenn er furchtbar leidet?.........................bäh.

    Echt schlimm. Ich kam dabei so weit weg von mir selbst! Ich glaub am Schluß war mein nasser XY klarer im Kopf als ich.

    Und das Ergebnis aller Recherche war: Es gibt bei einem solchen Verhalten nichts zu verstehen. Was daneben ist bleibt daneben. Ob das nun krank, nass, kindheitsgeprägt, ganz mit Absicht oder völlig unbewußt daneben ist.............ob das nun die Folge der Abstinenz, ein Trockenrausch oder einfach das Stück abgestorbenes Hirn ist, das bleibt in der Auswirkung das was es ist: Verletzend, zermürbend, demütigend und ganz gräßlich ungesund.

    Es laugt aus, wie Du es beschrieben hast. Es macht Dich als Partner depressiv und leider sind wir alle nicht Superman oder Superwoman, die Kraft für zwei hätten.

    Komischerweise verhalten wir Co uns oft, als hätten wir einen Kraft-Reserve-Tank im Schrank. Würde Dein Partner sich für Dich auspowern, wenn Du ihn so behandeln würdest? Hat am Ende nicht er mehr Selbstschutz und achtet diesbezüglich sehr gut auf seine "von ihm gesteckten" Ziele/Grenzen? Wer sagt, daß Du das nicht auch tun darfst?

    ich denke Du hast schon ganz klar alles erkannt. Eigentlich schreib ich Dir nur, weil es mir ehrlich leid tut, daß Du nun so enttäuscht bist und ich
    mir sehr gut vorstellen kann, daß Du zwischen Schluß machen und Hoffnung bzw. Mitleid + Verzeihen hin und her gerissen bist.

    Deshalb noch mal: Bleib bei Deiner Wahrnehmung. Sie ist die einzige Wahrheit, die DICH frei machen kann, - von dem Gedankensalat und von Schuldgefühlen und von Selbstzweifeln.

    LG Nys

  • Liebe Paula13,

    ich will ja jetzt nicht sagen, ich habs mir gedacht :wink:, aber genau diese Überbrückungszeit bis zur Therapie ist bedenklich.
    Ich war sehr froh, dass die Klinik hier Druck gemacht hat, damit die Entgiftung nahtlos in die Therapie übergeht und mein Partner nicht zurück ins gleichgebliebene Umfeld kommt.
    Nur nicht trinken, heisst nicht, dass sich irgendwas geändert hat.

    Vielleicht hat er enormen Saufdruck, Depressionen, Unzufriedenheit, sucht anhand deiner Person wieder einen Grund um erneutes Trinken rechtzufertigen, etc. etc., wer weiss das schon. Er könnte sich auch Hilfe holen wenn er wirklich möchte. -> Seine Baustelle, nicht deine.

    Die Situation ist nicht ertragbar für dich, wer weiss wann eine Therapie genehmigt wird, hat er evtl. bis dahin wieder getrunken? Ist er bereit dann erneut in eine Entgiftung zu gehen? Es kann noch viel Wasser den Bach runterfließen bis es evtl. weiter geht oder auch nicht !!

    Möchtest du darauf warten? Und es von Ihm, seinen Stimmungen und Launen Wechsel, weiterhin abhängig machen ob es dir und vor allem deinem Kind, dass diesen Spannungen ausgesetzt ist, gut geht?

    Kannst du vielleicht aus der Situation raus, irgendwo hin?

    Ich möchte dir auch nochmal die Selbsthilfegruppe nahelegen auch wenns nervig wird, evtl. bekommst du dort auch noch Anregungen.

    Liebe Paula13, ich möchte dich nicht stressen, aber ich denke es wäre ganz falsch, hier sich nun zurückzulehnen und weiter zuzukucken ob sich nun was tut, wann sich was tut, oder nicht.
    Halte weiterhin den Druck aufrecht und schaue auf dich und dein/euer Kind.

    LG
    Verflixt

  • Hallo liebe Paula
    Kampf(Krampf) an allen Fronten,jetzt vestehst du vielleicht warum es hier so oft heißt ,,erstmal,, räumliche Trennung und dann weitersehen wie sich jeder einzelne entwickelt.
    Wenn der Trinkende eine Therapie gemacht hat und der Angehörige sich in dieser Zeit erstmal nur um sich kümmert(auch Therapie?),erst dann kann man erkennen ob es jemals wieder ein ,,WIR,, gibt.
    Bleibt man krampfhaft zusammen kommt es zu vielen weiteren Verletzungen/Einschränkungen die dann sogar ein mögliches späteres ,,Wir,, verhindert!!
    Ich habe mit meinem ex ja nichtmal zusammen gewohnt(jeder hatte eigene Wohnung nur wenige Strassen voneinander entfernt)
    Als er zum Entzug und in Thera ging waren wir vorher schon 9 Monate getrennt und ich war schon hier im Forum,ich dachte dadurch genug ,,abgeklärt zu sein um ihn dann (wie vorher) versprochen,dabei zu begleiten.
    Zuerst konnte ich dieses ,,ich,, und ,,du,, auch halten,aber mit der Zeit ,den Wochen seiner Abstinenz ,Paargesprächen etc. wuchs meine Hoffnung und schwand meine ,,Achtsamkeit,, ich lies wieder ein ,,wir,, zu.
    Wie sich später rausstellte ,viel zu früh und viel zu nah!!
    Was er (seine Sucht) voll ausnutzte.
    Wenn man sich mal klarmacht das eigentlich beide ,der Trinker und der Angehörige, in falschen Verhaltensmustern stecken,wird einem klar das daß gemeinsam zu schaffen sehr viel schwerer ist als wenn sich jeder erstmal um sich selbst kümmert.(sich dabei auch Hilfe holt)

    Wie du beschreibst ist dein Mann ,,da,, aber längst nicht ,,anwesend,, er sucht Strategien um ,,auszuhalten,, die Zeit zu überbrücken,du schaust auf ihn und brauchst doch eigentlich auch den ,,Abstand,,
    Ihr seit verhäddert und so miteinander verwoben,eigentlich irgendwie gefesselt ,wie soll sich da was entwickeln.
    Außer umeinander herschleichen,ihn wie ein rohes Ei behandeln,passiert ja nichts.
    Jetzt setzt du bei dir an und willst abnehmen.
    Versuch doch erstmal nur ,,zu sein,, setz dich nicht zusätzlich unter Druck.
    Mein Rat wäre eine räumliche Trennung auch wenn du Angst davor hast ,aber dann hättet ihr Beide eine wirkliche Chance auf ein gemeinsame zufriedene Zukunft.
    Jetzt zehrt der tägliche Kampf weiter an dir und die wahrscheinlichkeit ,das du irgenwann nichtmehr kannst und es so trotzdem zur Trennung kommt ist ziemlich groß,denn dein Tun ist auf sein Tun ausgerichtet und die wenigen ,,Freiräume,, mußt du einzeln ausdiskutieren,sowas zermürbt.
    Du mußt begreifen das du ihm nicht helfen kannst,er kann sich nur selbst helfen.
    Aktuell kann er nicht der Mann sein den du dir wünschst und er wird selbst wenn er alles durchzieht nie mehr der Mann sein der er mal war.
    Bedingung das es alkoholfrei für euch weitergeht verlangt eben ,,Veränderung und sich weiterentwickeln für beide,, keiner von uns kann die Zeit zurückdrehen.
    LG R..

  • Hallo Paula,

    Renate hat schon viel richtiges geschrieben.

    Ich möchte noch ergänzen:
    Ein paar Massagen und mal ohne XY ins Schwimmbad gehn- ich fürchte, damit täuschst Du Dir nun vor, Du machst ja was gegen die Coabhängigkeit.
    Das ist aber Augenwischerei. Ich muss es Dir mal direkt sagen:

    Du steckst ganz tief drin.
    Du denkst ständig über ihn nach. Seine Gefühle, seine Therapie....

    Du machst Dein Leben von ihm abhängig. Wenn die THerapie nicht klappt- dann.... oder: Wenn die Therapie klappt, dann...
    Obwohl Du sagst, so ein Leben willst Du eig. gar nicht!!

    Du hältst durch.
    Ooojaaa, lieblingsworte des Co: Aushalten! Durchhalten! Das kann ich gut, damit kann ich punkten! Und das kenn ich so gut von früher.
    Prächtiger Co-KNopf, den dein XY da kennt, und Du- funktionierst schön brav.
    Bitte halte durch - und Paula denkt: Jawoll!
    DUckmäuserst, lässt dich fertigmachen.

    Du weißt inzwischen, Dein Kind nimmt langfristige Schäden- bleibst aber trotzdem.

    Dass Du abnehmen willst in allen ehren- aber auch das ist Aktivismus, der deine Energie nun voll beanspruchen wird.
    Du hast aber eig ganz andere Sorgen!
    Stattdessen könntest Du die Coabhängigkeit angehen- Beratung, Therapie, Gruppe....
    aber nein, da weichst Du schön aus.

    Und das Schlimmste: Dir ist das alles nicht wirklich bewusst. Du blendest aus und verdängst, wie ein "Voll-Co" vom Allerfeinsten.
    Und um DIch zu beruhigen, gehst Du zur Massage oder machst mal was ohne XY.

    Liebe Paula, ich will dir bestimmt nichts böses, und bin eig. ein Freund von aufbauenden, stärkenden Worten.
    Aber gelegentlich ist auch mal "Spiegel Vorhalten" angesagt, auch wenns weh tut.
    Du kannst jetzt empört alles von Dir weisen bzw hier das Gegenteil schreiben/ beweisen versuchen.
    Du kannst abtauchen und nie mehr hier lesen oder schreiben.
    Oder annehmen und reflektieren.
    Entscheide, was der richtige Weg für Dich und Dein Kind ist.


    LG
    Girasole

  • Ach ja und ich wollte noch einen Gedankenanstoß dalassen:

    Wieso zum Geier musst Du durchhalten?

    Und wieso solltest Du nicht nur für Dich denken? Mal eine Frage: Meinst Du, Dein XY denkt irgendwie an Dich oder an euer Kind?

    Er macht Dich fertig, ist ungerecht, genervt, du duckmäuserst und dazu sagt er nur "halte weiter durch!"..........

  • Liebe Paula

    ich möchte zu Deiner Situation nicht schreiben: Tu dies oder Tu das

    es wird ohnehin nur das möglich sein (sinnvoll möglich sein) was Du aus voller eigener Überzeugung tun kannst.

    Im Gegensatz zu vielen hier, habe ich nie mit einem Alkoholiker zusammen gelebt. Abhängig von meinem XY war ich aber trotzdem.

    Ich fing erst an hier zu schreiben, als für mich selbst klar war, daß ich zwar noch Gefühle für ihn habe, - aber niemals niemals wieder mich auf ihn einlassen möchte.

    Du bist in einer gänzlich anderen Situation. Ihr habt ein gemeinsames Kind. Du siehst Euch als "wir sind doch eine Familie" "haben immer alles gemeinsam gemacht"

    Du siehst Dich in der Verantwortung, diese Familie zusammen zu halten und willst deshalb alles an Hoffnung und Liebe und an Durchhaltevermögen aufbringen und dabei noch selbst an Dir was verbessern.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn Dir jemand aus dem Bereich der Trockenen schreiben würde.

    Evtl. auch jemand dessen Partner "durchgehalten" hat.

    Es wäre evtl. eine Möglichkeit für Dich, zu sehen, wie weit Du noch gehen und was Du noch ertragen mußt, bis
    dann sowas wie Partnerschaft annähernd denkbar ist.

    Ich möchte Dir ein paar Fragen stellen, die Du Dir bitte in erster Linie selbst beantwortest. Du mußt die Antworten nicht hier rein schreiben.

    - Seid ihr noch eine Familie?
    - Ist er Partner und Vater und wenn ja, wie übernimmt er seine Verantwortung?
    - Bist Du die allein Verantwortliche für das Wohl Eures Kindes?
    - Wie geht es Deinem Kind?
    - Weißt Du wie es ihm geht?
    - Welche Priorität hat sein seelisches Befinden?
    -
    - Bleibst Du bei Deinem Mann aus Liebe?
    - wenn ja: Warum denkst Du daß er bei Dir bleibt?

    - Wie sieht Eure GEMEINSAME Liebe zu dem Kind aus?

    Ich kann verstehen, daß Dein Partner derzeit mit sich und der Welt nicht im Reinen ist. Aber

    - Sollte nicht er Euch vor sich schützen und selbst den notwendigen Abstand herstellen, bis er in der Lage ist eine Familie zu haben?


    Liebe Paula.
    Ich danke Gott, daß ich nie in Deiner Situation war. Ich weiß nicht wie stark oder schwach ich mich verhalten hätte. Ich möchte Dir und Deiner Familie die Achtung entgegenbringen, die es benötigt, um eine echte Hilfe zu sein. Aber bitte sei nicht zu stolz, Deinen Blick ganz klar darauf zu lenken, wie die Wirklichkeit. Wie die Wahrheit aussieht. Das kann hier keiner von weit weg beurteilen. Aber Dein Urteilsvermögen ist evtl. von dem getrübt, das sich wie Verantwortung, Mitgefühl, Liebe etc. anfühlt.

    Ich würde Euch allen drei wünschen, daß es ein Happy End gibt. Aber Dein Blick sollte nicht dem Happy End gelten - sondern der Wirklichkeit - sie steht einem Happy End nämlich nicht im Wege, sondern macht es erst möglich.

    Wie gesagt, es wäre schön, wenn einer der Trockenen Dir berichten könnte, wie viel für Deinen Partner noch ansteht, -- Du kannst es auch im Alkoholiker Bereich und vor allem im Geschlossenen lesen........... viele frisch Trockene haben anfangs so sehr mit Depressionen zu kämpfen, daß sie sehr sehr lange nicht in der Lage sind, sich ihrem Partner oder gar der Familie zu widmen.

    Es wäre gut, wenn jemand vor Ort Eure Situation begleiten und Dir Hilfestellung geben kann. Jemand der die Wirklichkeit ohne "wir sind doch.." "wir müssen doch.." usw. -Brille einschätzen kann. Ihr müßt nicht auf die Therapie warten, - es gibt auch weitere Angebote und sicher können Euch auch Partner aus seiner SElbsthilfegruppe wichtige Dinge sagen, die bei Dir jetzt evtl. noch vom Wunschdenken überlagert sind.

    Gut finde ich, daß Du ihm klar gesagt hast, daß Du gehst, wenn er verbal so verletzend wird. Zieh es bitte ggf. auch durch!

    LG Nys

  • Hallo Paula,

    Nys hat natürlich Recht, was Achtung Dir gegenüber betrifft.
    Selbstverständlich habe auch ich Achtung vor Dir. Sollte das nicht rübergekommen sein im letzten Post, tut es mir leid!

    LG
    Girasole

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