• Hallo Tina,
    Wie schaffe ich es nur, die Angst nicht so groß werden zu lassen?

    Andererseits bestärken mich solche Abende in meiner Absicht, mir eine Wohnung zu suchen.

    Es macht mich wütend, dass ich mir so viel gefallen lasse.
    Natürlich hole ich unseren Sohn später ab, wenn ihm das nicht passt ist es sein Problem.

    Ich will einfach nur meine Ruhe, hier werde ich die nicht bekommen, nie weiß ich, was mich erwartet.

  • Liebe Ko,

    du schreibst

    Zitat

    Ich will einfach nur meine Ruhe, hier werde ich die nicht bekommen

    Das sagt doch schon eine Menge...
    Du hast Angst? Das ist doch normal, irgendwo. Jeder Mensch hat Angst vor Veränderungen. Aber lass dich doch nicht lähmen von der Angst! Was kannst du dagegen machen?
    Informationen einholen, zum Beispiel. Dich informieren, was du finanziell zu erwarten hast. Wie hoch Mieten sind. Du kannst dir doch einfach unverbindlich Wohnungsannoncen ansehen. Dir überlegen, wie groß deine Wohnung sein sollte, wie viel du dafür an Miete ausgeben kannst. All so was .


    Zitat

    Es macht mich wütend, dass ich mir so viel gefallen lasse

    Ja! Na klar macht es dich wütend, denn ganz ehrlich, hast du nicht was besseres verdient? Willst du den Rest deines Lebens so rumkruschteln? Sei mal schön wütend auf dich, Wut ist ein guter Motor.

    Das mit dem Konto hat doch gut geklappt. Erinnerst du dich? Das war ein gutes Gefühl und du hast es geschafft. Du kannst nun auch den nächsten Schritt schaffen, das wird sich dann mindestens genau so gut anfühlen...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    die Wohnungsanzeigen studiere ich schon langejavascript:emoticon(':)') :) aber bis jetzt hatte ich noch nicht wirklich den Mut, mir eine anzuschauenjavascript:emoticon(':(')
    Sie kommen mir auch recht teuer vor, aber vlt. ist das auch nur wieder meine Angst.
    Ich brauche ja keinen Palast, aber 3 Zimmer müssten es schon sein, damit jedes der Kinder ein eigenes Zimmer hat.

    Heute abend ist hier mal wieder Stress pur, aber ich habe es geschafft mich ein klein bischen besser abzugrenzen. Es ist ja nur ein kleiner Anfang, aber ich übe javascript:emoticon(':oops:')Obwohl er einerseits auf der Mitleidsschiene fährt und andererseits versucht mir ein schlechtes Gewissen zu machen.

    Jetzt ist er ins Bett und ich hoffe, er bleibt dort und ich versuche noch ein bischen die Ruhe zu genießen

  • Wenn ich darüber nachdenke, was ich für finanzielle Unterstützung in Form von Unterhalt für die Kinder bekommen würde, muss ich sagen, dass ich am liebsten gar nichts hätte.
    Ich würde am liebsten die Kinder nehmen und gehen, in Ruhe leben und von ihm nichts mehr hören und nichts mehr sehen.
    Ich finde es ja selbst ganz schön krass, wenn ich das hier so schreibejavascript:emoticon(':oops:')

    Natürlich ist das ja auch gar nicht möglich, denn er ist der Vater meiner Kinder und der Kontakt zu ihm ist für sie ja auch wichtig.

    Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ich genug habe von diesen ewigen Vorwürfen. Außerdem wird er durch die Kinder immer ein Stück weit mein Leben beeinflussen.
    Ich muss einfach lernen, mich noch viel mehr abzugrenzen.

    Möchte mich auch mal beim JA informieren, ob ich mit den Kindern einfach ausziehen könnte, oder ob er mir das später als Kindesentzug vorwerfen kann

  • Hallo Aurora,
    ich habe mich noch nicht beim JA informiert. Habe letzte woche und auch diese Woche ziemlich viel gearbeitet.

    Wie es mir geht? Ich weiß auch nicht - am Samstag hatte ich den totalen Durchhänger, habe wenig geschlafen, saß morgens auf dem Sofa und dann flossen die Tränen,...

    Ich versuche mich mehr abzugrenzen. Wenn er getrunken hat, verziehe ich mich an den PC, gehe früh schlafen, lese,...
    Ich versuche es zu ignorieren, ich kann es ja sowieso nicht ändern.
    Ich bin einfach nur müde.

  • Hallo Ko,

    natürlich bist du müde...

    Denn ganz ehrlich, das Ignorieren einer Situation kostet doch unheimlich Kraft. Nicht Hinsehen ist anstrengend. Abgrenzen fordert Energie. Und arbeiten tust du auch noch...

    All diese Energie könntest du besser einsetzen, für dich und deine Kinder. In Leben nämlich, ohne ignorieren Müssen, ohne Dauerabgrenzung, ohne wegsehen Müssen...

    Nasse Alkoholiker sind Energieräuber, egal, wie. Du merkst es ja selbst.

    Ich hoffe, dass du die Energie findest, beim JA anzufragen. Weitere Schritte zu machen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,
    ja, das hoffe ich auch. Heute habe ich mich auif eine Wohnungsannonce gemeldet.
    Leider ist die Wohnung laut Aussage des Vermieters zu klein und zu schlecht aufgeteilt für 3 :(
    Aber immerhin habe ich den Schritt "gewagt" und es einfach mal ausprobiert.
    Die richtige Wohnung kommt bestimmt auch noch, ich nöchte eben auch nicht überall hin und ein Balkon wäre auch nicht schlecht.
    LG
    KO

  • Hallo,

    heute abend hat mein Partner angekündigt, dass er für den Rest der Woche und die Nächste Urlaub hat, schön für ihn!
    Ich merke aber, dass ich bei diesem Gedanken panisch werde.
    Dann fängt die Sauferei spätestens am Nachmittag an, anjavascript:emoticon(':(')
    dabei dachte ich doch, dass ich es inzwischen geschafft hätte, mich wenigstens ein kleines bischen besser abzugrenzenjavascript:emoticon(':oops:')

  • Außerdem beschäftigt mich immer mehr die Frage, wie ich dermaßen in die CO- Abhängigkeit rutschen konnte ( mal davon abgesehen, dass es für mich so schwer ist, da wieder raus zu kommenjavascript:emoticon(':shock:')
    Sich auf jemanden verlassen können, ist mir eigentlich sehr wichtig. Ein trinkender Partner ist da wohl das genaue Gegenteil..
    Vlt. war ich mir nur immer sicher, dass er mich nicht verlässt???
    Jemanden zu vertrauen, mich zu öffnen gehört nämlich wirklich nicht zu meinen Stärken.

  • Hallo Ko,

    hui, da kommt also Panik auf... nicht schön. Und ein sicheres Zeichen, dass du was machen solltest. Denn wie lange soll das so gehen? Das ist doch kein schönes Leben, oder?

    Zitat

    Sich auf jemanden verlassen können, ist mir eigentlich sehr wichtig. Ein trinkender Partner ist da wohl das genaue Gegenteil..

    So ist es! Das einzige, worauf du dich da verlassen kannst ist, dass er seine Sucht befriedigen muss. Er muss trinken...

    Auch mir war und ist es sehr wichtig, dass ich mich auf meinen Partner verlassen kann. Das ist doch ein Stück der Basis einer gesunden Beziehung. Mit meinem Ex ging das nicht. Ein abhängig Trinkender ist dazu nicht in der Lage. Er verspricht dir das Blaue vom Himmel, 5 Minuten später weiß er nichts mehr davon.

    Was willst du nun machen? Er hat Urlaub, du hast Panik. Abgrenzung in einer Beziehung mit einem Abhängigen auf engem Raum ist sehr, sehr schwierig. Mir ist das leichter und immer leichter gefallen, als ich endlich aus der gemeinsamen Wohnung raus war.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Aurora,
    ja, es wird immer deutlicher. Ich MUSS hier raus, aber bis dahin versuche ich mich abzugrenzen. Das wird die nächsten Tage natürlich extrem schwierigjavascript:emoticon(':evil:') und zeigt mir, dass ich noch sehr viel an mir arbeiten muss.
    Die Angst es nicht zu schaffen ist viel kleiner gworden. Aber was auf mich zukommt, wenn es soweit ist,..
    Er wird es nicht einfach so hinnehmen und mir das Leben zur Hölle machen.
    Ich versuche diesen Gedanken beiseite zu schieben und erst dann darüber nachzudenken, wenn es soweit ist.
    Ich kann mit seinen Vorwürfen, seinen ständigen Nörgeleien einfach nicht umgehen und ich will es auch nicht mehr.

  • Liebe Ko,
    ich bin neu hier und hab deine Geschichte gelesen. Es könnte auch meine sein. Du hast so viele Sachen geschrieben, in denen ich mich wiedergefunden habe. Man freut sich z. b. nach Hause zu kommen, aber da ist auch so ein blödes Gefühl, was wird mich erwarten. Und dann ein Blick auf den Mann genügt, und man weiß was los ist. Es ist wie ein Schlag in die Magengrube. Ich war auch schon sehr, sehr nahe an der Trennung, habs dann aber nicht geschafft - aus Liebe? Jedenfalls nicht aus Angst um ihn, eher noch aus Existenzangst um mich und unsere Kinder. Bin ja auch noch irgendwie finanziell abhängig von ihm. Das klassische Bild, Mann verdient das Geld, Frau hat nur einen nicht so gut bezahlten Teilzeitjob.
    Ich unterstütze dich total in deinem Mut, einen neuen Weg zu gehen, von dem man im vornehinein weiß, dass er wirklich etwas ändern wird.
    Es ist nicht einfach, Außenstehenden seine Situation zu erklären. Keiner würde ihn als Alki bezeichnen, ist ja nicht ständig besoffen, steht normal in seinem Beruf, da trinkt er auch nicht, aber trotzdem ist sein Trinkverhalten halt nicht normal und seine Benehmen in angetrunkenem Zustand beeinträchtigt die ganze Familie. Nur blöd rumreden und Streit suchen.
    Oft hat man die Nase so dermaßen voll, aber dann möchte man einfach sein wie andere auch - eine normale Familie. Aber das ist man eben nicht und wird es nie sein, auch nicht für einen Tag, da macht man sich was vor.
    Liebe Ko,
    wie klappt das finanziell bei dir bei einer Trennung? Denkst du, er macht Probleme bei der Unterhaltszahlung für die Kinder? Denkst du, er wird danach richtig abrutschen oder wird es ihm egal sein oder wird er aufwachen? Lauter so Fragen, die man sich stellt.
    LG, Elisa-Chrisssy

  • glück auf elisa-chrissy

    Zitat von girasole

    ich lade dich herzlich ein, einen eigenen Faden zu eröffnen :)

    der einladung schlies ich mich an :wink:
    bin gespannt, mehr von dir zu lesen (und das is einfacher wenn ich immer in deinen faden gucken kann).
    freilich kannst du auch weiter bei anderen antworten (sollst du sogar :wink: )

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Elisa-Chrissy,

    ja irgendwie gleichen sich die Geschichten hier. Ich konnte mich auch in vielen ein Stück weit wiederfinden.
    Auch ich arbeite nur Teilzeit und die Angst es finanziell nicht zu schaffen, war immer riesengroß. Auch jetzt ist sie noch da, aber so kann es auch nicht weiter gehen.
    Mein Partner geht auch jeden Tag arbeiten und trinkt dort (glaube ich) nichts. Nach außen hin also erst mal "normale Familie"!?
    Oder war das vielleicht immer nur mein Wunsch?
    Wenn er getrunken hat, verändert er sich total. Jahrelang habe ich nun versucht ihm keinen Anlass zu geben, vieles von ihm fern zu halten. Das war total falsch, wie ich jetzt weiß und gebracht hat es auch nichts.
    Ja, ich möchte gehen, habe aber auch wirklich Angst vor diesem Schritt.
    Eigentlich ist diese Angst so blöd, hier hält mich doch eigentlich nichts mehr. Was mich trotzdem noch hält? Ich weiß es wirklich nicht, Liebe ist es auf jeden Fall schon lange nicht mehr.
    Ob er Unterhalt zahlen würde? Ich weiß es nicht, die Abteilung in der er arbeitet soll evt. geschlossen werden.
    Mir fehlt irgendwie noch ein kleines Stück zum Handeln, auch wenn ich das selber gar nicht verstehen kann.
    Ob er dann etwas tun würde oder ganz abrutschen??? Ganz ehrlich, ich fühle mich dafür nicht mehr verantwortlich.
    Mein Problem wäre natürlich, dass er ja Kontakt zu den Kindern hätte und dadurch natürlich auch zu mir.
    Ich wünsche Dir auch ganz viel Kraft auf Deinem Weg
    LG KO

  • Hallo liebe Ko,
    ja, die Kinder sind so das große Problem. Wobei meine Kleine erst 6 ist und ich echt nicht wollte, dass sie im Falle einer Trennung einen ganzen Tag beim Papa ist und der sichs gut gehen lässt mit Bier und Zigaretten den ganzen Tag. Und was ich am wenigsten will, ist irgendwie Streit, davon hab ich mehr als genug. Ich nehme mir zurzeit ganz fest vor, die Kinder da möglichst raus zu lassen, was natürlich nicht immer geht. Es ist ja nicht so, dass er ständig besoffen ist, aber man kann eben nicht schön gemütlich beim Abendessen sitzen und ein normales Gespräch führen. Denn man ist ja keine normale Familie.
    Liebe Ko,
    deine Kinder sind schon groß, können selbst entscheiden, du mußt keine so große Angst haben, sie mal dem Vater zu überlassen.
    Wenns finanziell irgendwie geht, versuch ein Leben ohne ihn. Denn weniger trinken wird er nie, mein Mann jedenfalls nicht, das ist mir inzwischen klar geworden, auch wenn er vielleicht nie ein Alki wird wie ein Laie es sich vorstellt.
    LG, Chrissy

  • Hallo Elisa- Chrissy,
    mein Partner ist auch nicht der Alki, wie man ihn sich vorstellt.
    Natürlich hast du recht, meine Kinder sind schon groß, aber was mache ich, wenn sie sich entscheiden würden bei ihm zu bleiben. Gewisse An teile an CO haben sie doch auch. Sie lieben ihren Papa. Mein Sohn hat schon Bedenken geäußert, ob sein Papa das Leben alleine schaffen würde.
    Auch ich hasse Streit, bin wohl ziemlich harmonie süchtig, vlt. ein Grund, dass ich jahrelang in dieser Konstellation verharre??
    Ich habe mich sehr über deine Beiträge gefreut. Mit tut es unheimlig gut, nicht mehr das Gefühl zu haben ganz alleine zu sein.

  • Hallo,

    liebe Ko und liebe Chrissy,
    wie stellt ihr euch denn einen Alkoholabhängigen vor?
    Das würde mich wirklich interessieren. Das ist jetzt nicht sarkastisch oder so gemeint, sondern ganz ernst.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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