Zwischen den Stühlen- oder mein XY und die geliebte Alkohol

  • Liebe Minnie,

    hast du hier im Forum schonmal gelesen, wie es Kindern von Alkoholikern wirklich geht?

    Ich hätte früher auch sehr an meinen Eltern gehangen- im Nachhinein weiß ich, hätte man mich vor ihnen schützen müssen.

    Lies mal die Beiträge ovn uns EKAs durch- dann wirst du wissen, dass du die vernünftige Mutter bist... Kinder immer an ihren Eltern hängen, aber du es in diesem Moment besser wissen musst. Dein XY wird eurer Tochter nur schaden.
    Wenn dein XY so Phasen hat, in denen ihr ihm sch**ß-egal seid, merkt das deine Tochter auch. Daher hängt sie wohl so an ihm- "ich muss ihn nur mehr lieb haben, dass er mich auch lieb haben kann".
    Kein schönes Selbstbild, was sie so erlernt.

    Na... Finde dich erstmal hier ein... Und dann wirst du einen Weg sehen

    ;)

    Liebe Grüße,
    ZImttee

  • Hallo Minnie

    ich bin Pädagogin und arbeite u. a. mit Kindern, von denen ein Elternteil Alkoholiker ist .ich kann Zimttee nur beipflichten. Man muss die Kinder Schützen. Es ist ein fataler Irrglaube, dass sie nichts mitbekommen. Und kein Kind geht da ohne Langzeitfolgen/Schäden heraus!!

    Existenzangst haben glaube ich, viele COs. Hatte ich auch sehr stark.
    Überhaupt habe ich mir alles unglaublich schwierig und schrecklich und schauderhaft vorgestellt.
    Lange nach dem Umzug habe ich Notizen von mir zu dem Thema gefunden und mich schlapp gelacht. Weil alles sehr übertrieben und wirklich sehr pessimistisch war - alles, was mich betraf. Meine Finanzen, mein Leben als Single, meine neue Wohnung usw. Es war / ist viel viel viel leichter als ich gedacht habe!
    Nur alles rund um XY das war und blieb schwierig. Seine Reaktion, sein Verhalten- natürlich, wieso hätte er sich ändern sollen, wollte er ja eh nie.

    LG girasole

  • Hallo Minnie,
    ich war in einer ganz ähnlichen Situation, allerdings mit zwei Kindern und verheiratet. Zu unserem Schutz habe ich recht schnell reagiert als ich kapiert habe wie schlimm es wirklich um meine Ex-Frau stand. Wir haben alles stehen und liegen lassen und einen kompletten Neuanfang gewagt. Ein unzurechnungsfähiger Elternteil ist wirklich die Hölle für Kinder. Meine Töchter haben ihre Mutter nicht wach gekriegt, als sie aus der Schule kamen. Allein das finde ich schon unerträglich.
    Ich weiß nicht ob das bei dir ansteht. Manchmal kann es sehr hilfreich ein eine Privatinsolvenz zu betreiben. Gerade wenn man jung ist sind in absehbarer Zeit alle Schulden getilgt. Wer gut verdient hat mit Kindern sogar einen sehr ordentlichen Pfändungsfreibetrag. Also ggf. mal eine Schuldnerberatug aufsuchen.
    Viel Kraft und einen guten Weg wünscht
    Hiob

  • Nur mal so zur Info, Minnie87...
    Wenn Dein XY abhängig trinkt, Alkoholiker ist, dann ist sein Verhalten krankheitsbedingt und sozusagen "völlig normal".
    Und eins kannste mir glauben, wenn man säuft, ist einem wirklich alles egal, einschließlich Partner und Kind.

    Du scheinst noch ein bisschen zu glauben, es sei bei Deinem XY nur ne Willensschwäche und er könnte anders, wenn er wollte.
    Wenn er alkoholkrank ist, dann ist das aber nicht mehr so !!
    Dann bestimmt nur noch der Alk das Denken und das Leben immer und immer mehr.
    Da seid ihr alle unwichtig.
    Und ob Du Dich darüber schwarz ärgerst oder peng, das ist so uninteressant, als ob in China n Sack Reis umkippt.

    Es ist DEIN LEBEN, was Du Dir hier gerade selbst zerstörst, Minnie... und das Deines Dir anvertrauten Kindes ebenfalls, und das ist für mich das schlimmste.
    Denn dafür bist DU nun verantwortlich, so traurig das auch ist, allein für so etwas verantwortlich zu sein !
    Wenn Dein XY alkoholkrank ist, kann er nämlich keine Verantwortung mehr übernehmen.

    Und weißt Du, was mich besonders und immer wieder hier im CO-Bereich nervt?
    Das Gejammer, was der XY nun schon wieder angestellt hat, getan hat oder eben nicht getan hat, anstatt mal selbst das eigene Leben in die Hand zu nehmen.
    Nööö, da wird schön über den Alkoholkranken abgelästert, das ist ja auch einfacher, als selbst mal aktiv zu werden.
    Denn der CO ist ja eh der Gutmensch schlechthin :roll:
    Das der CO aber auch seinen kranken Anteil zum "Gelingen" dieser insgesamt kranken Beziehung beiträgt, wird mal lieber schön untern Teppich gekehrt.

    Leid tut mir dann auch oft gar nix mehr, und in der BRD gibt es außerdem seit langem keine Leibeigenschaft mehr, jeder kann sich trennen, der das wirklich will.
    Es kann (und wird wahrscheinlich auch) dabei zu Schwierigkeiten kommen, denn ein aktiver Alkoholiker wird ungern einen gut funktionierenden CO verlieren wollen.
    Mit Liebe hat das allerdings nix mehr zu tun, nicht das da falsche Hoffnungen aufkommen.
    Und ein CO, der schon Zicken macht, bei dem wird versucht, ihn wieder auf Spur zu bekommen.
    Gerne auch mal mit der einen oder anderen Drohung.

    Minnie, ich kann Dir nur raten, steig DU aus aus diesem Teufelskreis.
    Dein XY wird es nämlich nicht tun, wieso auch?
    Läuft doch noch alles irgendwie...wenn auch mehr schlecht als recht.
    Aber immer noch besser, als wenn der CO einen wirklich verlässt.
    Denn dann müßte man als nasser Alkoholiker evtl. ja selbst auch mal was ändern... :?
    Aber darauf würde ich nicht grade vertrauen, oft wechselt man erstmal lieber noch die CO`s aus, ist bequemer und man findet an jeder Strassenecke einen, wenn man danach schaut.
    Ein Alkie merkt schnell, wer sich gut zum CO eignet und wer nicht :wink:

    Ein nasser Alkoholiker wird erst dann aufhören zu trinken, wenn sein persönlicher Tiefpunkt gekommen ist. Früher nicht.
    Und dabei spielst Du keine Rolle, Deine/Eure Tochter leider auch nicht.
    Du kannst nix dabei tun.
    Du kannst entweder weiter dabei zusehen, dann höre aber bitte auf zu jammern, dann hast Du Dir das selbst so ausgesucht, denn Du HAST EINE WAHL !

    Du kannst aber auch endlich selbst was tun, den Hintern hochbekommen und Dein/Euer Leben wieder schön machen.
    Bitte tue Deiner Tochter (und Dir auch nicht !!) das nicht weiter an, sie hat noch keine Wahl.
    DU ABER !!
    Zerstöre bitte nicht ihre Kindheit und Dein weiteres Leben, indem Du Euch einem nassen Alkoholiker aussetzt.
    Und Deine Tochter bekommt im übrigen mehr mit, als Du denkst.
    Kinder haben unglaublich feine Antennen.
    Das nur mal am Rande.

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin)

  • Hallo Minnie,
    natürlich kannst du eine Psychotherapie beginnen oder eine Beratungsstelle aufsuchen. Es gibt teilweise sehr gute Familienberatungsstellen mit sehr professionellen Mitarbeitern. Nachteile hast du dadurch nicht, du musst es ja auch nicht öffentlich machen. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Wenn du eine Lebensversicherung z. B für einen Hauskauf brauchst, musst du angeben ob du eine Psychotherpie gemacht hast. Für Versicherungen ist man damit ein "schlechtes Risiko" und bekommt u. U. keinen Vertrag. Auch private Krankenversicherungen schließen gerne Vorerkrankungen aus. Beratungen betrifft das natürlich nicht. Bei Sorgerechtssachen ist es sogar zu begrüßen, wenn jemand sich selbst hinterfragt uns seine Wirkungen auf andere reflektiert. Allenfalls eine schwere psychiatrische Erkrankung wäre da relevant, etwa eine wahnhafte Störung. Im übrigen muss ich mich sunshine anschließen, mit der Sucht kann bei einem nassen Alkoholiker niemand konkurrieren. Irgendwann ist nichts mehr sicher, selbst die Sparschweine der Kinder nicht.
    Viel Glück
    Hiob

  • Liebe Minnie
    ich hab zwar selbst Probleme, aber ich würd dir so gerne helfen.
    Es ist also deine Wohnung, richtig? Er hat keine eigene Wohnung?
    Ich würde ihm ein Ultimatum geben, damit er Gelegenheit hat, irgendwo anders unterzukommen. Wenn es dann soweit ist, lass das Schloss austauschen (kann man leicht selber machen). Vielleicht kann in der ersten Zeit irgendjemand bei dir wohnen, der dich unterstützt (falls du körperliche Hilfe brauchst?)? Ein Bruder, Onkel, Arbeitskollege?
    Denn ehrlich: Welchen Anreiz hätte dein Freund denn, etwas zu ändern, zumal er noch nie was auf die Reihe gekriegt hat? Er hats doch super bequem bei dir.
    Ich hoffe dir das Beste.
    LG, Elisa-chrissy

  • Minnie, Du schriebst:

    Zitat

    und ich habe das Gefühl mein ganzes Leben ist träge und lustlos.


    Ja.
    Das Leben ist doch auch so an der Seite eines nassen Alkies.
    Und es wird immer grauer und grauer.
    Oftmals wird sich noch selbst isoliert, Kontakte zu Freundinnen und Freunden/Verwandtschaft abgebrochen, sodas man am Ende ganz allein dasteht.
    Warum isoliert man sich?
    Weil man sich für den besoffenen Partner schämt UND weil man bei offenlegen der Dinge auch ein bisschen in "Zugzwang" kommt, denn die
    Außenstehenden fragen ja nach, warum Du Dir das denn so lange schon gefallen lässt?
    Also lieber nix sagen.
    Und dann still weiterleiden, ganz allein und das ist wohl das Schlimmste. :(
    Wundere Dich also nicht, das Dir Dein Leben so erscheint, es erscheint ja nicht mal nur so, es IST SO.

    Minnie, Du willst Einschätzungen von uns hören, wie das neue Verhalten Deines versoffenen XY zu deuten ist.
    Ich denke, er spielt einfach nur Spielchen, damit Du ruhig bist und den Mund hälst zu seinem Gesaufe.
    Aber das ist doch völlig egal, was ich/wir darüber denke/n.
    Viel wichtiger ist, WIE ES DIR DAMIT GEHT!
    Du ahnst doch schon selbst, das er Dich wieder nur veräppelt.
    Oder war er zur Suchtberatung ??
    Es zählt hier auch nicht, da war grad besetzt, die haben heute zu, Anrufbeantworter und all son blabla...
    Es würde nur die Tat zählen, sonst nix.
    Aber ist was passiert, hat er aktiv was getan, sich nach Hilfe umgeschaut?
    Ärzte haben beispielsweise jeden Tag offen, in Krankenhäusern gibt es Notdienste, in der Psychiatrie auch.
    Hat er sich denn auch nur um eine Hilfsmöglichkeit bemüht??
    Oder nur mal darüber gelabert ?
    Reden kann man ja viel, wenn der Tag lang ist.

    Und selbst wenn er trocken werden würde, denke mal nicht, es wird dann autoamtisch alles gut.
    Ein trockener Alkie wird nämlich allerhöchstwahrscheinlich nach und nach sein Leben komplett wieder selbst in die Hand nehmen.
    Und CO`s werden auf diesem Weg oftmals gleich mit abserviert, denn ein trockener Alkie braucht keinen CO mehr, so einfach ist das.
    Arbeitet der CO also nicht selbst auch an sich, mit Hilfe von entsprechenden SHG, Seminaren, die es für Angehörige gibt etc., dann wird die Chance auf eine weitere Beziehung sehr sehr klein.
    Viele Abhängigkeits-Beziehungen scheitern nämlich genau daran, das der Alkie trocken wird.

    Du schreibst, Du weißt nicht, wie Du ihn aus dem Haus bekommst?
    Dann frage doch jemanden, der sich damit auskennt und der Dir da behilflich sein kann.
    Wenn Du Dich wirklich trennen willst, lasse Dich doch einfach mal beim Anwalt beraten, wie Deine weiteren Schritte aussehen können.
    Welche Rechte Du hast etc.
    Davon muss doch Dein saufender XY nix mitbekommen und Du weißt danach besser, woran Du bist.

    Minnie, wie auch immer... wenn DU nichts unternimmst, ändert sich rein gar nix.
    Das merkst Du doch auch schon seit langem selbst, so dreht ihr nur immer weitere Runden.
    Willst Du denn wirklich weiterhin Dein Leben so "wegschmeissen"?

    LG Sunshine

  • Hallo Minnie,

    diese Sielchen kenne ich auch. Sind alles nur Versuche, dichwieder für eine gewisse Zeit ruhig zu stellen und dich am funktionieren zu halten.
    Das kenne ich sehr gut, und bin immer wieder darauf "angesprungen".
    Wenn XY sowas versprach, machte es bei mir nur "Bling" und die Hoffnung war zurück und ich versuchte ihm dass zu geben wovon ich dachte, dass er es zum trocken werden braucht.
    Er ist es bis heute nicht, aber mein leben wurde damals davon mehr und mehr eingeschränkt, ich kam mir vor wie eine Marionette.

    Zitat

    Gestern Abend hatten wir wieder mal n Gespräch. Er hatte 6-7 Bier getrunken und war der Meinung dass das total legitim ist.


    Solche Gespräche bringen nichts, was wußte er denn am nächsten morgen noch davon.
    Du kannst mit keinem nassen Alkoholiker reden und schon gar nichts verbindliches.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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