Hallo zusammen,
reumütig kehre ich nun in dieses Forum zurück und möchte mich erst einmal dafür entschuldigen, dass ich hier auf Erfahrungswerte anderer Mitglieder keinen so großen Wert gelegt habe und darauf gehofft habe, dass mein Ex-Freund und ich doch noch eine Chance haben.
Auch was meine Therapeutin mir gesagt hat, war ein Irrtum. Ich hätte hier angemeldet bleiben sollen, es ist nicht richtig, dass man Jemanden Hilfestellung bietet, der einfach keine Hilfe annimmt oder möchte.
Ich bin mal wieder hingefallen....weil ich daran geglaubt habe, dass Liebe eine Sucht heilen kann. Jetzt bin ich schlauer und weiß, dass es definitiv kein Zurück mehr gibt.
Am besten erzähle ich euch erst einmal, was genau vorgefallen ist. Ich hoffe, dass Euch das trotz meines Verhaltens noch interessiert und ich hier noch etwas Unterstützung erhalte, bis ich ganz darüber hinweg bin.
Mein Ex-Freund war letzte Woche alleine bei einer Beratungsstelle der Caritas. Als Ergebnis präsentierte er stolz, dass er wie ich es auch gesagt hätte, gefährdet sei, aber nicht alkoholabhängig.
Er hatte wohl einen Test ausgefüllt und machte sich darüber lustig, weil seine Hände doch auch nicht zittern würden etc.
Jedenfalls sollte er am Dienstag zu einer Informationsveranstaltung gehen. Er sagte, dass dort doch eh nur Alkoholiker hingehen würden. Er sollte dorthin gehen als Abschreckung, würde das auch machen. Aber er wüsste nicht grundlegend, was er da überhaupt soll.
Ich sagte, du packst das schon. Seine Antwort: Was habe ich denn zu packen?
In dem Moment wusste ich....alles worauf ich gehofft habe, alles was ich mir erträumt habe, ist mal wieder geplatzt und diese Arroganz... ich sagte, alle die Menschen, die dorthin gehen wurden alle nicht als Alkoholiker geboren.
Jedenfalls kam dann wieder so ein Spruch, als ich sagte, dass ich am nächsten Tag gegen halb vier bei ihm wäre, dass ich ja nicht mal fragen würde, ob er nicht schon etwas vor hat.
Ich sagte, du hast morgen frei, was hast du anderes wichtigeres vor, als mich zu sehen? (Ich war patzig, weil immer alles in der Beziehung über mir stand, Hobby, Alkohol, Urlaub lieber alleine als zu zweit bzw. nur mit integriertem Hobby). Alles eben.
Nicht, dass das so rüber kommt, als würde ich mich besonders wichtig nehmen. Aber schon alleine, dass ich wieder 45 km dorthin gefahren wäre, das interessierte ihn gar nicht. Und Jemand, der einen zurück haben will, der reagiert doch nicht so ätzend.....
Jedenfalls sagte ich, dann siehst du mich eben nicht. Er antwortete, gut dann siehst du mich auch nicht. Dann sagte er...jetzt kommt der Hammer...mir wäre es ja eh wichtiger, dass wir uns sehen.
So. Das war ein Spruch, den hätte er besser nicht gesagt.
Wir verabschiedeten uns normal am Telefon und dann konnte ich wieder nicht schlafen. Ich war so wütend. Wie man mich wieder als Person so erniedrigen kann.
Da wusste ich, er weiß, dass ich ihn liebe und nutzt das schamlos aus.
Ich verfasste eine Art SMS und brachte meine ganze Wut und Zorn zusammen. Ich habe ihn gefragt, wieso er mich so verletzt?
Und dass er mich angelogen hätte, er hatte sich nämlich am Telefon verplappert. Sagte einen Tag nach Silvester, er wäre so stolz, hätte nichts getrunken (oder nur ein Bier) weiß es nicht mehr so genau.
Und dann auf einmal sagte er ja und drei Bier an Silvester, das war ja nicht viel. Ich habe ihm geschrieben, du lügst mich eiskalt an, erst ein Bier, dann wieder drei. Wieso lügst du mich an verdammt? Verarsch mich nicht!
Dann habe ich noch aufgeführt, dass er meinte sein Ausraster, wo er den Mülleimer zertreten und die Faust gegen den Türrahmen geschlagen hat wäre ein Ausrutscher gewesen. Ich schrieb, es ist blanker Hohn, du bist ausgerastet und anstatt konsequent zu sein und es einfach zu lassen wo du weißt, du reagierst dann so machst du weiter.
Ist es das wieder wert alles kaputt zu machen ja? Ist Alkohol sowie das Hobby wieder wichtiger als ich? Ich schrieb du hast nichts dazu gelernt und glaube ja nicht, dass ich ruhig gestellt bin nur weil du ein paar mal zur Beratung gehst und mir dann das erzählst was ich hören will.
Ich habe jetzt wirklich das komplette Vertrauen verloren. Wir haben uns nie angelogen. Und ich weiß, er ist nicht nur gefährdet, er ist alkoholabhängig.
Ich schrieb die Beratungsstelle macht keinen Bluttest, weiß deine Leberwerte nicht und von der Kifferei und seinem ADHS.
Er benutzte das kiffen zuletzt um den angeblich stark reduzierten Alkoholkonsum zu kompensieren.
Betäub dich weiter mir irgendwelchem Scheiß, ich habe keine Lust mehr auf faule Kompromisse.
Dann schrieb ich ihm noch, dass er nicht merkt, was er in anderen Menschen auslöst. Meine Eltern haben mich letztes Jahr aufgefangen und er spielt damit, als wäre es nichts gewesen. Es interessierte ihn nicht, dass ich eine Gürtelrose bekam. Auch dass mein Vater sehr schlecht auf ihn zu sprechen ist, verständlich.
Und ich hatte mich schützend vor ihm gestellt, habe es riskiert, dass meine Eltern wütend auf mich waren, weil sie natürlich Angst hatten, dass ich wieder verletzt werde.
Tja...alles fürn Arsch auf Deutsch gesagt.
Ich habe als Letztes geschrieben.
Für dich steht eine Beziehung erst nach deinen Bedürfnissen. Und das hatten wir schon.
Du kannst dich melden, wenn du trocken bist und gelernt hast, wie man verantwortungsvoll eine Beziehung führt.
Das alles habe ich ihm letzten Freitag gesendet. Seitdem keine Reaktion, was mir klar zeigt, nein, meine Freundin der Alkohol ist mir wichtiger sowie das Kiffen und alles was dazu gehört.
Zuviel Einschränkung für mich, kein Bock darauf und das wars.
Ich bin einerseits froh, dass er sich gar nicht meldet, andererseits nagt es ehrlich gesagt etwas an meinem Selbstwertgefühl weil ich mir denke...bin ich das nicht wert, dass man für mich ohne Alkohol lebt? Dass man ohne Drogen generell lebt?
Mein Gott, was war ich für eine Freundin, ich habe für diesen Menschen alles getan wisst Ihr. Habe ihn teilweise eine Woche am Stück mehrmals im Jahr ziehen lassen. Ich war alleine in der Beziehung und ich schrieb ihm auch ich will nie wieder so einsam sein wie ich in dieser Beziehung war.
Was erwarte ich auch für eine Antwort? Was erwarte ich mir?
Es tut nur so verdammt weh, einem Menschen so egal zu sein. Es tut verdammt weh, dass man wirklich alles gegeben hat, wo manch anderer wahrscheinlich längt gegangen wäre.
Mein Herz schmerzt, die Zeit heilt Wunden. Trotzdem erhoffe ich mir hier dieses nicht mehr melden zu analysieren.
Bin ich ihm wirklich so egal, dass mal ansatzweise dazu äußert?
Vielen Dank fürs lesen.
lg
Power