Hallo,
ich bin neu hier. Da ich nicht weiß, wer meinen Thread im Vorstellungsbereich gelesen hat bzw. lesen kann, habe ich ihn hier nochmal rein kopiert. Es hat einige Überwindung gekostet, mich hier anzumelden. Eigentlich sogar ein paar Jahre...
Ich bin edit Jahre alt. Und ich bin ein EKA - ein erwachsenes Kind einer Alkoholikerfamilie. Oft habe ich das noch nicht gesagt und es fühlt sich auch seltsam an, es hier zu schreiben. Jahrelang wollte oder konnte ich es nicht sehen...
Ich dachte immer, ich hätte eine glückliche Kindheit gehabt und Eltern, die immer für mich da seien. Dabei war ich vor allem für sie da und ein Geheimniswahrer für lange Zeit.
Mein Vater ist Alkoholiker und meine Mutter ist Co-abhängig. Ich war (bin) gefangen in einem System.
edit
Ich war immer irgendwo zwischendrin...
Zwischen Streit... zwischen Tränen... zwischen Alleinsein... zwischen Angst... zwischen Meinungsverschiedenheiten... zwischen Verantwortung... zwischen Nicht-verstehen-Können... zwischen Hilflosigkit... zwischen SCHWEIGEN... und so vielem mehr...
Das Schweigen habe ich schon ein paar Mal gebrochen, aber vieles andere ist geblieben. Und deshalb habe ich mich jetzt hier angemeldet.
Es war ein langer Weg.
Ich habe auch schon einen Beitrag im Bereich Merkmale eines EKAs geschrieben. Es plagen mich also Selbstzweifel, eine ständige Unsicherheit, Stimmungsschwankungen, eine Ambivalenz in Bezug auf die Gefühle zu meinen Eltern. Ich habe das Gefühl ihnen Unrecht zu tun und habe den Gedanken, ach so schlimm war meine Kindheit nun doch nicht. Und dann habe ich wieder den Gedanken, wie soll ich das nur weiter aushalten (immer wieder für Sorgen da sein zu müssen, die Beraterin sein zu müssen)?
Ich fühle mich zwischen so vielem hin und her gerissen. Kennt ihr das auch? Und wie geht ihr damit um?
Ich habe schon einige Bücher gelesen. Unter anderem das Buch "Familienkrankheit Alkoholismus" und Bücher für ein besseres Selbstbewusstsein. Ich höre auch regelmäßig über meinen MP3-Player positive Gedanken zum Einschlafen. Dennoch denke ich auch über eine Therapie nach. Ich bin mir dabei nur so unsicher.
Einerseits befürchte ich, dass die Therapeutin (oder der Therapeut) sagt, ich hätte doch keine Probleme, das seien doch alles Sachen mit denen ich klar kommen müsste.
Dann ist noch das Problem, dass ich mich irgendwann einmal eventuell verbeamten lassen möchte. Aber das wäre dann mit einer Therapie gar nicht möglich oder? Kennt ihr euch da aus oder habt ihr selbst schon Erfahrungen damit gemacht?
Vielen Dank schon mal fürs Lesen.
Liebe Grüße, Toru-Chan