Brauche bitte euren Rat

  • Darf ich nochmal auf das Thema Schon Alkoholiker- Noch "Nur" Alkoholgefährdet zurückkommen? Ja, ich weiss, dieser Absatz wird sich um ihn drehen, aber andererseits baue ich ja auch die Entscheidung, inwieweit ich evtl fü uns noch eine Chance sehen kann, darauf auf, wie ich ihn einschätze. Also, in was für einem "Stadium" und wie einfach und wie ernst es ihm dann ist, etwas zu ändern.

    Was meint ihr also, von den Informationen her, die hier auf den letzten Seiten geschrieben wurden? Ist das evtl noch alkoholgefährdet oder seht ihr sein Verhalten als Zeichen für eine Alkoholabhängigkeit?

    Danke!

  • Achso, was mri gerade noch einfällt. Ja, es ist wohl richtig, dass ich zu viel hier von ihm und zu wenig von mir schreibe. Gerade hab ich ihm Faden von Syrinx die neuesten Beiträge gelesen, was da steht finde ich super. Dabei wurde mir auch bewusst, dass ich mir diese ganzen Fragen auch stelle - und zum Teil bereits beantworten konnte - nur irgendwie hier fast gar nicht thematisiere. Vielleicht auch deswegen, weil mir das irgnedwie "klarer" scheint als Fragen die sich um meinen XY drehen.
    Werde mich aber bemühen, auch von meinen Fragen/Gedanken/Wirrungen mich betreffend in ukunft mehr zu berichten ...

  • Hallo Maggy,

    Zitat

    Was meint ihr also, von den Informationen her, die hier auf den letzten Seiten geschrieben wurden? Ist das evtl noch alkoholgefährdet oder seht ihr sein Verhalten als Zeichen für eine Alkoholabhängigkeit?

    ich werde weder hier, noch im realen Leben jemandem sagen dass er/sie Alkoholiker/in ist.

    Ich gebe genauso wenig jemandem den Freifahtschein und sage dass er/sie nur gefährdet ist.

    Das muss/kann nur jeder für sich selbst wissen, ich habe nicht das Recht das zu beurteilen.

    Was macht es denn für einen Unterschied ob ich saufe weil ich es will oder weil ich es muss.

    Für mich macht das einen Unterschied, aber für einen Partner :?:

    LG Martin

  • Ich gebe Martin in allem was er schreibt recht... hinzu kommt ja vielleicht auch noch eine Sache, die ich in meinem letzten Beitrag angeschnitten habe. Das hier ist ein Forum, in dem du berichtest. Wir lesen also nur das, was du schreibst und können auch nur so die Situation beurteilen. Schau dir mich an wie viele Auffälligkeiten ich monatelang ignoriert habe (warum weiß ich selbst noch nicht genau). Was also, wenn (rein hypotetisch) du das auch tust... wenn du bestimmte Wesenszüge, Lügen gar nicht sehen willst/ kannst, nicht ehrlich zu dir bist. Dann kannst/wirst du diese Dinge hier auch gar nicht erwähnen. Von diesem Standpunkt aus KÖNNEN wir uns hier gar kein Urteil darüber bilden, ob XY Alkoholiker ist oder nicht.
    Wichtig ist, dass du ganz genau auf deine innere Stimme hörst (ohne auf Ängste, Hoffnungen usw. zu achten). Mache doch einfach eine Auflistung. Schreibe auf, was du dir von einer erfüllten Beziehung erwartest und was XY davon erfüllt. Oder mache es wie ich... mache eine Tabelle mit + und -. Nun schreibst du alles auf was dir an positiven Eigenschaften an XY einfällt und was an negativen. Ich würde diesen Eigenschaften noch eine Gewichtung (z.B. 1-4) geben, denn dir ist ja z.B. wichtiger das er liebevoll zu dir ist, als das er immer pünktlich kommt (nur ein Beispiel). Am Ende zählst du diese Punkte zusammen. Vielleicht überrascht dich das Ergebnis... Mir hat es jedenfalls die Augen geöffnet und ich habe meinen ersten Selbstbetrug entdeckt.

    Letztendlich ist es völlig egal ob er Alkoholiker ist oder nicht. KANNST DU mit der Situation leben, in die du vielleicht kommst, dir so eine Zukunft vorstellen. Diese Frage musst du für dich beantworten.

    Wünsche dir ein schönes WE,
    Syrinx :)

  • Hallo Maggy,

    es geht einzig und alleine um dich. Dich stört der Alkkonsum deines XY, da ist es egal ob er Alkoholiker ist, oder nur gefährdet.
    Hier kann und wird dir niemand sagen können, ob er schon Alkoholiker ist, diese Frage muß er sich behandeln.
    Warum ist diese Frage so wichtig für dich, reicht es nicht aus, das du ein Problem mit seinem Alkoholkonsum hast?
    Ist das nicht Gradmesser genug für dich?
    Es ist egal ob er auf dem Weg in die Sucht ist, oder schon mittendrin, er wird sich nicht aufhalten lassen, das kann er nur selbst.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo,

    in letzter Zeit habt ihr mir mehrfach geschrieben, dass ich auf dem Weg bzw. mitten in einem Co-Rückfall bin und mir gut überlegen sollte, ob ich den Kontakt möchte und was er mir bringt. Auch, dass mir ein erneuter Versuch im schlechtesten Fall vergeudete Zeit/Nerven und Herzschmerz bringen mag und ob ich das möchte. Auch hatte ich den Eindruck, dass einige von euch es evtl langsam leid sind, mir mehrmals seh Ähnliches zu schreiben, was ich gut verstehen kann.

    Im Folgenden möchte ich mal versuchen, meine Unsicherheit und ihre Gründe deshalb etwas offen zu legen.
    Also, dass ich nicht mit einem nassen Alkoholiker zusammenleben möchte, ist mir klar. Dass ich, um dahin zu kommen, niemanden manipulieren möchte (und das dahingehend auch nicht könnte) ist mir ebenfalls klar. Für mein Leben hab ich noch einige Ziele, angefangen mit einfach mir ein schönes Leben Tag für Tag zu machen (soweit möglich) über Nicht für Jemanden aufkommen, dessen zukünftige finazielle Lage man mit Alkohol noch nicht im entferntesten absehen kann bis hin zu Kinder bekommen und groß ziehen ohne das Thema Alkohol.
    Jetzt kommen wir zum großen Aber. Mit meinem ehemaligen Freund dachte ich und war lose geplant, all das zu realisieren und zusammen das Leben zu verbringen. Wir waren allerdings nur etwas anderthalb Jahre zusammen und etwas drei Monate vor der Trennung hat Alkohol angefangen eine Rolle zu spielen, die mir nicht gefiel und Sorgen, halb durchwachte Nächte, einige nicht wirklich fruchtvolle Gespräche etc gebracht.
    Jetzt kann ich die Frage, die sicherlich berechtigt ist, inwieweit ich vorher davor die Augen verschlossen hab, nicht abschließend beantworten. Allerdings glaube ich, da ich vorher keinerlei Berührungspunkte mit üermäßigem Alkoholkonsum hatte, dass es einfah ein Schlüsselerlebnis brauchte, bis ich wirklich merkte, dass hier ein Problem vorliegt. Und das war gegeben, als mein ehemaliger Freund sich -nach seinen Worten- große Sorgen um einen nahen Verwandten machte und an einem kritischen Abend so viel trank (genau Menge weiss ich nicht, war in einem anderen Zimmer größtenteils), dass er kaum noch gehen konnte, verwaschen sprach und mehrmals bei kurzen Gängen in der Wohnung hinfiel. Nur wenige Abende weiter (nachdem das so ähnlich am Folgetag wieder vorgekommen war) waren wir bei Freunden eingelagen auf einer Feier. Da trinkt er zwar meist ordentlich, aber der sich herausbildende Kern ist ja das problemlösende Trinken in " " zuhause, also war es nicht über die Maßen. Allerdings war er um neun schon so angetrunken, dass er nur noch mit Mühe Gespräche führen konnte und um Mitternacht hab ich angeregt zu gehen und musste ihn auf dem Heimweg stützen. Erst im Nachhinein hab ich realisiert, dass das untypischerweise vor unserem Hingehen zur Party noch schnell getrunkene Wasserglas wohl nicht nur aus Hast über seine komplette Kleidung verschüttet wurde, sondern er, ohne mein Beisein, obwohl ich in der Wohnung war, vorher schon viel getrunken haben muss ... weiter gleich ...

  • In den darauffolgenden Abenden und Wochen ging es an ca 3-4 Tagen mit soviel Wein weiter, dass er immer leicht auffällig war (leicht anders sprach, emotionaler war, etwas torkelte) aber noch sehr "da" war. Nach einem ersten Gespräch, in dem er von Änderung und sb sofort nichts mehr trinken sprach, war ich alarmiert, dass direkt beim Einkauf am nächsten Tag wieder Weinflaschen im Einkaufskorb waren. Und mit zwar gesagter aber nicht umgesetzter Einsicht ging das weiter bis zur Trennung. Wer zurückblättert, wird sich erinnern, dass für mich auch die Qualität der Beziehung deutlich kühler wurde. Erst nach der Trennung hat er einen Termin zur Beratung bei einer Suchtberatungsstelle gemahct (aber bisher nur den, nichts weiter, angeblich wegen des baldigen Umzugs) und sagt, er habe es verstanden und es käme nie wieder vor.

    So, soweit so tausenfach hier nachzulesen. Ich gebe mich auch nicht der Illusion hin, bei uns wäre ja alles anders. Nein, das einzige ist nur, zum einen könnte man jetzt sagen, Renn und sieh dich nicht um! Ich habs vielleicht kurz vor knapp vor einer jahrelangen Co-Karriere gerade noch so geschafft. Auf der anderen Seite könnte man sagen, ja, aber es waren ja nur ein paar auffällige Monate, wer weiß wie es weitergeht. Vielleicht ist ja wirklich Einsicht eingekehrt und er ist noch nicht weit genug im Sumpf drin, dass er, wenn er es wirklich möchte, noch den Weg heraus findet. Und in diesem Zwiespalt befinde ich mich jetzt. Mir ist auh klar, dass ihr nicht und ich auch nicht in seinen Kopf schauen können. Ich muss wohl anhand der Lage vor der Trennung entscheiden, oder?
    Und, mal aus seiner Sicht gesehen, warum sollte er denn was ändern, wenn sogar ich wieder zurück komme? Ist doch alles gut, oder (Ironie aus). Ich bin mir auch im Klaren, dass er nur das zugibt, was ich wissen kann. Dass er mir zum Beispiel am Ende häufig betrunken vorkam, obwol er uns beiden jeweils nur ein Glas einschenkte, aber in der Küche noch lange (mit dem Rest der Flasche, noch einer Flasche ...?) weiterkochen wollte, und das am liebsten allein. Oder bereits ganz am anfang der Beziehung, ich hatte noch keinen Schlüssel und sollte abends klingeln, er wäre wahrscheinlich noch wach, wenn ich früh von einer Feier zu ihm kommen wollte. Ich war gegen halb neun bei ihm, habe geklingelt aber er machte nicht auf (dabei ist die Klingel richtig laut in der Wohnung). Hab ich mir lange nichts bei gedacht, war halt müde nach einem langen Tag ... klar, kann sein, kann aber auch sein, dass ich übersehe, dass er müde war, weil er getrunken hatte. Solche Beispiele gibt es ein paar, aber er war immer lieb zu mir, gerade und besoners im angetrunkenen Zustand. Nur manchmal kam es zu endlosen Diskussionen, weil er ganz klar Dinge falsch wahrgenommen hatte und ich nicht klein bei geben wollte.

    So, das quasi zur Erläuterung. Ich hatte ein sehr entspanntes Wochenende und werde mich aber zum Abschluss noch etwas mit der Frage herumschlagen, ob ich den sicheren Weg, weg von ihm, oder den ungewissen, hin zu ihm einschlagen möchte. Ein bisschen spielt da vielleicht auch rein, dass ich mir zwar durchaus zutraue, jemand anderen zu finden, aber ihn kenne ich eben ... ach, je mehr ich nachdenke, desto mehr meldet sich mein Verstand ... aber vielleicht ist das ja auch gar nicht übel?

    Liebe Grüße und noch einen schönen Abend!

  • Was ich nur aus eigener Erfahrung sagen kann ist, dass ich bei meinem Ex die Hand ins Feuer gelegt hatte, dass er nicht trinkt!! Jedenfalls bis alles aus dem Ruder lief. Er hat alles so perfekt versteckt (jahrelanges Training :? ), dass ich es heute noch nicht wüsste, wenn ihn nicht einige Ereignisse aus der Bahn geworfen hätten...

    Aber mal was anderes... Er möchte dich doch unbedingt zurück haben, möchte Kinder mit dir, also das volle Programm!! Wenn er sich doch eine Zukunft mit dir wünscht, warum geht er denn nicht auf dich zu und lässt sich auf eine Entgiftung und ambulante Therapie ein? Immerhin würdest du doch auch auf ihn zugehen, wenn du es noch mal probierst und ihm Vertrauen schenkst. Eine Begegnung auf Augenhöhe quasi.

    Es klingt zwar sehr blöd, aber passe auf, dass kein Ungleichgewicht entsteht, denn sonst "hat" er dich. Und wichtig, dass er auch wirklich auf deine Gefühle eingeht! Nicht nur dieses Blabla sondern, dass er dich wirklich sieht. Denn ich gehe davon aus, dass du ihn treffen wirst! :) Das ist in meinen Augen auch nicht schlimm, sondern dein Weg! Jeder von uns hat seinen eigenen Weg. Da gibt es auch nichts dessen man sich "schämen" müsste, Rückfall hin oder her.

    LG Syrinx

  • Hallo,

    Warum er kreuzte Entscheidung angeht? Nun ja, bei der beratungsstelle wurde ihm - nachdem er seinen Konsum geschuldet hatte - als ausreichend gesagt, dass er keinen Alkohol trinkt und sich um psychologische Aufarbeitung seiner Motive kümmert. Da das aber auch vorher seinen Plan entsprach, kann ich nicht sagen, ob sich das so zugetragen hat oder er es nur behauptet. Und, ehrlich gesagt, hatte ich einen Entzug bis zu deinen Zeilen sich nicht als evtl nötig hinterfragt, weil alles noch vergleichsweise “moderat“schien. Vielleicht ein Trugschluss...

  • Hallo Maggy,

    wir kennen und noch nicht, aber ich fühle mich bei deinen Zweifeln an meine letzten 12 Monate erinnert. Auch ich hatte ein gemeinsames Leben und Kinder und alles geplant und habe gerade alle diese Pläne losgelassen - weil sie mit meinem trinkenden Partner nicht so zu verwirklichen sind, wie ICH mir das wünsche. Und darauf bezogen möchte ich aus deinen Beiträgen zwei Punkte herausgreifen, die auch für mich schwer zu knacken waren und die mich in deinen Beiträgen hier besonders berührt haben:

    Du schreibst:

    Zitat

    Also, dass ich nicht mit einem nassen Alkoholiker zusammenleben möchte, ist mir klar.

    Das war auch mir früh klar. Mir ist zu dieser Aussage aber auch klar geworden: Niemand hat in der Hand, ob der Partner nasser Alkoholiker, trockener Alkoholiker, alkoholgefährdet oder nix von alledem ist - und vor allem auch in Zukunft sein wird. ICH (und du) können darauf keinen Einfluss nehmen.

    Ich finde aber genau die Erkenntnis, die für mich wichtig war folgende: Klar kann man alle Zukunftspläne auch mit einem trinkenden Partner verwirklichen. Aber ICH WILL DAS SO NICHT. Das ist nicht MEINE Vorstellung davon wie meine Zukunft aussehen soll. ICH will nicht, dass Probleme mit Alkohol (unabhängig davon wie man das definieren will) ÜBERHAUPT eine Rolle in meinem Leben spielen. ICH will nicht Angst davor haben, dass bei jedem Windstoß im Leben die Gefahr eines Rückfalls da ist. ICH will nicht darüber nachdenken, was er macht, wenn ich nicht da bin. ICH will nicht immer diese endlos-Schleifen-Diskussionen ohne jeden logischen Bezug führen. ICH WILL DAS SO NICHT. Willst du das?

    Außerdem schreibst du weiter unten:

    Zitat

    Ein bisschen spielt da vielleicht auch rein, dass ich mir zwar durchaus zutraue, jemand anderen zu finden, aber ihn kenne ich eben...

    Wenn man als Frau Mitte/Ende 30 ist (ich bin 37) dann stellt man sich genau die Frage, ob man nochmal jemanden findet, mit dem man dann noch Kinder verwirklichen kann. Ich halte das für völlig normal und auch legitim, dass man Angst davor hat, ob man vielleicht gerade auch die letzte Chance auf Kinder aufgibt. Und ein Neuanfang ist immer schwer, aber mit diesem Wunsch im Hinterkopf wird er irgendwie nochmal schwerer. Ich hatte diese Angst auch.

    Und dann habe ich mir vorgestellt, wie es wäre in dieser furchtbaren Situation auch noch Kinder zu haben und habe mir sehr genau die Beiträge hier im Forum durchgelesen, in denen es um Ehen/Beziehungen mit Kindern ging. Und ich glaube, dass man auch mit einem trinkenden/trockenen/gefährdetem Partner Kinder bekommen und großziehen kann. Aber auch hier: ICH WILL DAS NICHT. Ich will lieber das Risiko eingehen, dass es vielleicht keine Kinder in meinem Leben gibt, als dass ich mir alle Fragen, die ich mir im Moment stelle irgendwann stellen muss in dem Bewusstsein, dass auch meine Kinder betroffen sind. Und ich will lieber auch alleine bleiben, als diese Beziehung zu dritt (ich, er und der Alkohol) weiterzuführen.

    Vielleicht helfen dir diese Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe dabei DEINE Entscheidung zu treffen, denn die kannst du nicht von anderen und deren Meinungen dazu abhängig machen. Nur DU lebst dein Leben und kannst entscheiden, WIE du es leben willst.

    Ich habe lange versucht rationale Erklärungen zu finden (oder auch zu konstruieren), um zu rechtfertigen, dass ich nicht auf mein schlechtes Bauchgefühl gehört habe. Und es hat lange gedauert, bis ich gesehen habe, dass ich mit ihm nicht das Leben bekomme was ICH leben will.

    Vielleicht brauchst du auch so lange. Vielleicht bringt dich das Lesen hier schneller an den Punkt. Vielleicht entscheidest du dich dafür, den Versuch nochmal zu machen. Vielleicht wirst du dann nochmal enttäuscht. Vielleicht rennst du so schnell weg wie dich deine Füße tragen. Das ist DEINE Entscheidung.

    Aber vielleicht hilft es dir, wenn du dich fragst, wie DU dir dein Leben vorstellst. Und ob es mit ihm so werden kann, auch wenn er sich dazu entscheidet, nichts gegen das trinken zu machen.

    Denn das kann passieren.

    Ich wünsche dir starke Nerven und Hilfe dabei herauszufinden wo DEIN Standpunkt und DEINE Haltung zu den Fragen ist. Wenn du das herausgefunden hast und erkennst, was DU willst, dann werden einige sehr schwere Entscheidungen viel leichter und du wirst nicht mehr so im Sturm der Gefühle „herumgeworfen“.

    Liebe Grüße von einer, die zumindest weiß, was sie NICHT mehr will 8)

  • Ja, das ist wohl der Punkt. Ich weiss zwar einiges, was ich nicht mehr will, aber in anderem bin ich mir noch nicht abschließend sicher.

    Auch solche - sehr wahren, für mich - Aussagen, dass ich nicht Angst vor der Reaktion auf einen noch so kleinen Windstoß, den das Leben bereithalten mag, haben will, ist absolut richtig. Vielleicht fällt mir da aber auch eine Abschätzung auch deshalb so schwer, weil ich eben recht schnell den Absprung geschafft hab (oder kommt mir das nur so vor? Seht ihr das anders, "weiß" ich schon und hab ich schon viel mitbekommen?). Es gibt nicht aus der da noch bestehenden Beziehung x Erlebnisse von denen ich sage, das möchte ich nie wieder haben. Sondern mehr mein Anspruch an die Zukunft, ich möchte nicht jemanden "Wackligen" (ist nicht das richtige Wort, aber ich schätze ihn insgesamt weniger emotional stabil ein als mich, auch das stereotyp?) als Partner, weil das mit Unsicherheit verbunden ist. Andererseits würde ich ja gar nicht überlegen, wenn ich nicht es auch irgendwo für möglich halten würde, dass er es packt ... hm, das klingt schon wieder sehr vage ...

  • Hallo Maggy,
    du willst also u.U. bei dem Typen bleiben, zurückkehren, was auch immer, weil du keiner bessere Alternative hast?
    (ich finde grade die Stelle nicht mehr, wo du das schreibst).
    Also möchtest du einfach nicht ohne Partner sein?
    Und dieser Partner sollte möglichst perfekt zu dir passen, also so ein Märchenprinz?
    Dann wünsche ich mal viel Erfolg!

    Es gibt im Leben keine Garantien.
    Vielleicht solltest du zunächst mal bei dir selber schauen, warum du es so nötig hast, einen Partner zu haben.

    Susanne

  • Hallo,

    Wollte euch man ein kleines Update geben und um eure Meinung dazu bitten. Also, hab mich jetzt einmal getroffen und, entgegen seiner Meinung, wir könnten dich und erstmal ein paar mal unbeschwert wie ein neues, ganz offenes kennenlernten treffen, hab ich dabei auch gleich (kurz) das Thema Alkohol auf den Tisch gebracht und gefragt, ob in der Zwischenzeit etwas passiert sei und was er weiter wie dazu tun möchte (hab das extra Di offen gefragt, damit er nicht nochmal direkt vorher von mir hört, was ich dazu möchte und mir möglichst nicht nach dem Mund redet). Er meinte, er hat in der Zwischenzeit nichts unternommen (weil er dann erst in ein paar Monaten am neuen Ort) und was er für die Zukunft sich vorgenommen hat, ist kontrolliertes Trinken. Und das in dem Sinne, dass er nicht regelmäßig trinkt, aber sich bei seltenen Anlässen, wenn er sich das shirts gar nicht vorstellen kann, einige Tage vorher überlegt und quasi als Ausnahme erlaubt, dann eine geringe Menge zu Trinken. Und das “nur“ ein paar malim Jahr, weil er kompletten Verzicht angeblich zu sehr als Strafe empfindet und so wäre es ja eh im Rahmen. Er glaubt, durch seine dann bald Therapie außerdem den Grund zu beheben, sodass das kontrollieren ja eh gut klappen würde.
    Soweit seine Ausführungen. Wohlgemerkt, er möchte mich zurück! Ich denke, dadurch, das ich so ein verhalten langfristig gesehen (vielleicht schaff er es eine Weile) für vorhersagbar unmöglich halte, hat er mir selbst die Frage beantwortet, ob wir noch eine Zukunft haben könnten. Und zwar mit Nein.
    Jetzt möchte ich euch um eure Meinung bitten. Ich hab ihm gesagt, ich lasse mir seine Worte durch den Kopf gehen, sehr es aber sehr kritisch. Meiner Meinung steht bald an, ihm zu sagen, das ichso und deshalb also auch mit ihm nicht leben möchte. Eure seht ihr das? Bin ich zu genau? Oder ist es längst überfällig? Wäre für Unterstützung dankbar!

  • Hallo Maggy,

    langsam fühle ich mich vera....., auf 22 Seiten hast du Antworten bekommen.

    Sollen wir dich an die Hand nehmen wenn du ihm deine Entscheidung mitteilst

    oder sollen wir das gleich ganz für dich übernemen :?:

    LG Martin
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  • ...das tut mir leid, so war es nicht gemeint. Gut, dann hab ich deiner Ansicht nach wohl schon genug Meinungen gehört. Da frage ich mich nur, was mit den Beiträgen ist, die schon über 100+ seiten laufen. Klar gibt es da teils mehr Entwicklung, aber wiederholt sich da nichts?

  • Hi Maggy,
    ich kenne dich so gut wie gar nicht, nur so ein bisschen über das Forum hier und deinen Mac gar nicht. Also - was soll ich denn raten?

    Ich kenne niemanden, der alkoholabhängig war oder ist und bei dem kontrolliertes Trinken geklappt hat. Bei meinem Freund hat es auch nicht funktioniert. Das heißt, wenn er abhängig ist und es lediglich mit kontrolliertem Trinken probiert, wird er meiner Einschätzung nach alsbald wieder auf dem Level sein, wo er schon mal war. Ist er nicht abhängig, kann es möglicherweise klappen. Möglicherweise. Ich kenne aber auch da niemanden, dem es tatsächlich gelungen ist, sein Level einzuschränken.

    Dann: Dein Mac hätte gerne, dass Ihr wieder ein Paar seid. OK - was hat er denn geändert, seitdem du dich getrennt hast. Was hat er aktiv anders gemacht? Du fandest den Zustand unerträglich - deswegen hast du dich ja getrennt - also, was ist jetzt anders? Wenn nichts anders ist - aus welchem Grund sollte es dann jetzt klappen?

    Wir sollen dir aber immer noch sagen, welche Entscheidung richtig ist und welche nicht. Das kann hier aber keiner. Keiner kennt dich, keiner kennt deinen Freund und selbst wenn es so wäre - keiner wüsste hier was richtig ist. Warum traust du dir nicht selber?
    Fragt mit Gruß
    HM

  • Hallo Maggy,

    was denkst und willst DU denn? Genauso wie ein Alkoholiker nicht aufhören und weitertrinken gleichzeitig kann, kannst du nicht getrennt leben und trotzdem eine Beziehung führen.

    Irgendwann musst du entscheiden, ob du das so willst wie es ist oder eben nicht. Wenn du noch nicht soweit bist - gut. Dann ist das so und dann ist das deine Entscheidung. Wer sind wir das dann schlecht zu reden.

    Aber wenn du das so nicht willst, dann hilft dir niemand dabei diese Entscheidung auch zu verkünden. Und wahrscheinlich wird das schwer. Und wahrscheinlich will er dich zurück und verspricht dir das Blaue vom Himmel herunter. Aber ob du das glaubst, ist auch wieder deine Entscheidung.

    Ich höre das im Moment täglich. Und 5 Minuten später verschwindet er in der Garage. Da weiß ich doch wie ernst das gemeint ist.

    Also frage DICH SELBST was du denkst und willst. Und dann steh zu dir.

    Ich schicke dir Kraft. denn obwohl ich im Moment ganz genau weiß wo ich stehe, weiß ich auch dass ich dafür sehr lange gebraucht habe. So einfach wie es klingt ist es nämlich nicht.

    Aber hab Mut! Es fühlt sich wirklich gut an.

  • Hallo zusammen,

    und noch ein Update von mir. Gestern hatten wir nach einigen Treffen vorher wiederum eins, allerdings mit einem klärenden Gespräch. Ich hab meine Überzeugung dargelegt, dass, obwohl er (evtl) erste Schritte eingeleitet hat, um sich zu stabilisieren und auch, falls er alles weitere gut anpackt und stringend angeht, ich mir die Rahmenbedingungen für eine eventuelle Beziehung, die wir beide auf eine lange Perspektive und mit Verantwortung für geplante Kinder anlegen wollen, als zu unsicher für mich ansehe. Ich hab ihn unglaublich gern, aber ich möchte nicht mein Leben auf diese Art von Sand/Pulverfass oder was auch immer bauen. Nicht mich ständig fragen müssen, kann es so funktionieren, oder sind wir (bzw er, wo ich evtl auch bloß machtlos daneben stehen kann, wenn es so ist) vom Weg, der am ehesten funktionieren kan, abgekommen und muss ich bei dem kleinsten WIndstoß anfangen, mir wirkliche Sorgen zu machen oder nicht. Ich wäre gern mit ihm zusammen gewesen, aber nicht um den Preis, mich fortlaufend in einer Warteposition zu fühlen (was sowieso schon schlimm wäre und noch schlimmer mit der Art von Lebensplanung, die wir beiden haben).

    Erwartungsgemäß hat er mir widersprochen und gesagt, er bekommt das hin, er bemühe sich wahnsinnig, das müsse ich doch sehen. Darauf meinte ich, ja du bemühst dich, aber an Fakten (wie B bereits begonnene Therapie) gibt es wenig. Er sagte, das mache aufgrund des Umzugs (in 3 Monaten) keinen Sinn mehr hier. Seht ihr das auch so? Außerdem habe er sich doch informiert und seine ganze Gedankenwelt umgebaut, ich müsse doch sehen, wie stabil das alles sei. Wenn ich dann vorsichtig angemerkt hab, dass man auf Worte (denn sehen kann ich das ja nicht) nichts aufbauen kann, meinte er, sehen könne ich das am ehesten durch viele und lange Gespräche, in denen ich seine Gedanken kennen lerne. Das mag zwar sein, aber es ändert nichts an den Fakten, und die sind mir zu unsicher ... so haben wir eine Weile im Kreis geredet. Ich weiß auch, dass mich Fragen, wie die oben von mir an euch gestellet, eigentlich gar nichts mehr angehen. Allerdings würde es mich, ja was denn ... irgendwie beruhigen, mich darin bestärken, richtig gehandelt zu haben, wenn ich sowas "richtig" sehe. In dem Sinne möchte ich euch noch eine Sache schreiben. Er meinte ja vor einer Woche, er möchte (inzwischen sagt er, er wollte bloß in einer kurzen Übergangszeit, jetzt sieht er es anders und will gar nichts mehr trinken) sich prinzipiell erlauben, zu seltenen Anlässen zu trinken, als quasi eine schwache Form des kontrollierten Trinkens. Ein Grund, warum er nicht direkt sich Trinken ganz verboten hat, ist, dass wenn er jetzt (wenn wir gar keinen Kontakt mehr gehabt hätten) eine neue Partnerin hätte suchen müssen, dass ja auch zT abends und in Bars getan hätte. Und da wäre es angeblich schwer, wenn man schon vorher weiss, dass man nichts trinkt. Darauf hab ich nur gemeint (um in dem Bild zu bleiben): also gehst du das Risiko ein, obwohl du weisst, dass du nichts trinken darst, das doch zu tun und deine ganze angebliche Trockenheit und Stabilität zu gefährden und mit diesem Start dann auch die neue eventuelle Beziehung. Ich meinte, eine so schlechte "Ausnahme" fürs Trinken hab ich noch nie gehört und dass eer es dann ja wohl doch nicht sehr ernst meinen kann. Was meint ihr zu der Schilderung? Er hat das natürlich verneinte und meinte dann noch, wenn er will, dann hat er keinen Rückfall (als ich meinte, der Prozess könnte sich ja sehr lang hinziehen und ich möchte das, so leid es mir tut, nicht begleiten in eine ungewisse Zukunft).
    Was ich dann sehr unter der Gürtellinie fand, war seine Aussage, dann könne er ja fast froh sein, dass meine Einstellung so zutage getreten sei, weil, nur mal angenommen, er bekommt in 5 Jahren eine schwere Krankheit, würde ich ihn dann ja auch im Stich lassen und mich trennen. Seht ihr das auch so(wie ich es auch ausgeführt hab), dass das eben nicht vergleichbar ist?
    Wäre euch sehr dankbar, wenn ihr eure Meinung zum Geschriebenen äußern könntet!
    Ich ahne, es ist wieder etwas konfus geworden. Ja, es war wohl klar, dass er meinen Argumenten nicht zustimmen würde, ich fühle mich aber gut, dieses Thema nun abschließend geklärt zu haben. Dass es für und kein Happy End geben wird, tut weh. Aber, wie schon gesagt, ein Leben unter einem Damokles-Schwert (und so käme es mir vor) mag ich auf Dauer nicht führen.
    Mit dieser Entscheidung gewinne ich auch für mich viel. Ich kann Grübeln darüber loslassen, habe wieder mehr Energie, die ich nur für mich einsetzen kann (auch wenn die Stunden zu zweit auch schön waren). Aber unterm Strich, trotz Zweifeln, gewinne ich viel und hab das Gefühl mich richtig und vor allem endlich entschieden zu haben, endgültig.

    Danke fürs Lese :)

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