Hallo zusammen, bin neu hier..

  • Wow, guten Morgen, das war ja eine Flut, die ich ausgelöst habe. Erstmal DANKE Euch allen. Ja, ich kann noch selbstbestimmt leben und tagsüber jederzeit Auto fahren, das stimmt. Verantwortung übernehmen kann ich auch, das funktioniert. Ich möchte auch gar nicht wg. dem Enkel oder wg. sonst jemandem nicht mehr trinken, hört sich egoistisch an, ist aber so. Ich mache das rein nur für mich, es geht hier um mich, um mein Leben und das werde ich definitiv ändern und ich werde definitiv am 18.6. zu dem Facharzt gehen, das ist für mich der richtige Weg. Gruß Ghost

  • Hallo Karsten: ich zitiere:
    "Wie weit bestimmt denn der Alkohol dein Leben?
    Während meiner Saufzeit gab es nichts Wichtigeres mehr als eben zu saufen. Da war gar keine Energie, keine Kraft mehr, um mich um andere Dinge zu kümmern."

    Zu Deiner Frage und Aussage:
    Er bestimmt das Leben bei mir insofern, dass eben was im Haus sein muss und ich oft auf die Uhr schaue, wann es denn nun 20h ist, das ist nicht immer, aber oft so. Schlafen ist auch so eine Sache unter einer gewissen Menge und ja, Termine ausser Haus mache ich nur am Nachmittag.... Ja, ist schon eine gewisse Einschränkung, doch ich habe das halt organisiert, wie gesagt, ich arbeite zu Hause an meinem PC und da ist es egal, wann ich das mache. Doch, Energie habe ich jede Menge noch für meine Arbeit, meinen Mann, den Hund, die Interessen, das ja. Klar, manchmal bin ich sehr sehr depressiv, da weggehen für mich kein Thema ist, schon lange nicht mehr...
    Trotz allem, das Ganze werde ich ändern, ich will raus aus dem Druck, aus dem Trinkenmüssen, aus der Sache, auch mal an der Tanke einzukaufen und alles zu trinken, was noch so an Resten da ist, wenn es immer noch nicht reicht.... Ich will es halt nur Richtig machen...
    Gruß Ghost

  • Hi Ihr Alle, schade, dass wg. mir hier so eine unangenehme Stimmung aufgekommen ist. Wir sind alle Individuen und empfinden Dinge auf unsere eigene Weise. Eine ganz persönliche Meinung zu haben ist unwahrscheinlich wichtig. Wenn ich es richtig verstanden habe, bist Du, Rattenschwanz, auch kein trockener Alkoholiker oder Dein Weg ins trockene Leben war anders wie jener von anderen Forenteilnehmern. Auf jeden Fall sehe ich auch einen krassen Unterschied zwischen Deinen Nachrichten und bspw. jenen der Moderatoren oder anderer Teilnehmer. Aber so und genau so sollte es doch sein???!!! -dass jeder er selbst ist. Danke Euch Allen!!! Gruß Ghost

  • Hallo Ghost,

    ich hab da mal eine Frage:
    In welcher Form hast du dir hier Hilfe/Austausch erhofft?
    Ich sehe es genauso wie Sunshine! Schade um die
    drei Wochen, die nun trinkender Weise ins Land ziehen...

    Vielleicht kommt aber auch etwas dazwischen...

    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Nachtrag:

    Ich weiß allerdings, wie schwer es ist, einen Anfang zu finden. Ich selbst habe diesen Ausstieg
    im Grunde mehrere Jahre immer wieder angepeilt und verschoben. Ich habe mir nichts Gutes
    getan, konnte aber nicht anders.
    Vielleicht klappt es ja am 18.6.! Ich wünsche es dir.

    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Zitat von Seidenraupe

    Hallo Ghost,

    ich hab da mal eine Frage:
    In welcher Form hast du dir hier Hilfe/Austausch erhofft?
    Ich sehe es genauso wie Sunshine! Schade um die
    drei Wochen, die nun trinkender Weise ins Land ziehen...

    Vielleicht kommt aber auch etwas dazwischen...

    Seidenraupe


    Hi, ich habe auf Hilfe/Austausch gehofft, durch Eure Erfahrungen und evtl. auch zu verschiedenen Fragen. Ich bin durchaus in der Lage Deine und auch die Meinung anderer und auch jene der Moderatoren nachvollziehen zu können. Ihr habt definitiv recht, aber: Das mit den Wochen ist keine Ausrede von mir zu mir oder zu sonst jemandem, sondern es geht darum, dass ich einen kompetenten Arzt will... andere hatte ich schon.
    Gruß Ghost

  • Hallo Ghost

    willkommen im Forum und dann schon mal ein Prost . Wie du es siehst oder wie du es machst ist ja deine Sache .

    Ich habe immer wieder Begründungen gefunden um weiter Saufen zu können obwohl ich vollmundig aufhören wollte. Einen kompetenten Arzt? Woher weißt du das und woher weis er das bei der Entgiftung nichts passiert? Also doch nur schöngeredete Argumente um nicht gleich gehen zu müssen. Oder hast du schon mal entgiftet ? Ich denk dir wird noch einiges bis Mitte Juni einfallen.

    Ich bin über 8 Jahre schon im Forum und höre mir immer wieder die selben Geschichten an und frage mich hin und wieder warum tun sich User das an. Selbstbelügen, sich anmelden um zu zeigen das es reicht und mit einem halbwillentlichen Entschluss aufzuhören .

    Nun kenne ich das ja auch von mir . Da war ich aber noch nicht soweit . Das scheint mir bei dir auch so zu sein . Es ist auch wurscht was noch dazu geschrieben wird da du ja schon alles besser weißt . Wie ich früher am Stammtisch . Großes Bla Bla bis zum nächsten Glas.

    Ghost , es gibt keine Alternative als Alkoholiker . Ich kann mich nur den anderen anschließen und tue es jetzt.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Nun gut, Rattenschwanz, meine Aufmerksamkeit hast Du. Danke für Deine – freien – Gedanken, ich hatte schon fast den Eindruck, ich wäre die Einzige hier, die nach wie vor selbstverständlich davon ausgeht, dass sich ein erwachsener Mensch die Art der Hilfeleistung selbst aussucht.
    Eine SHG, liebe Sunshine, dient dem Erfahrungsaustausch unter Betroffenen und stellt damit einen geschützten Rahmen dar, in dem gerade auch Newbies sich über mögliche Hilfeleistungen informieren können. Die Grundvoraussetzung für die Teilnahme an einer SHG besteht nicht darin, ein fest verschnürtes Paket eines einzelnen (oder auch 2,3 oder 4 ;-)) anderen Menschen blindlings und umgehend anzunehmen.
    Lieber Hartmut, nun weiß ich nicht genau, wie viele Runden Du drehen musstest, doch habe ich noch nie erleben dürfen, dass in einer SHG ein/e Betroffene/r in fünf Tagen trocken gesabbelt oder geschrieben wurde.

    Hallo Ghost,

    Alk bestimmt Dein Leben „insofern“… „nicht immer, aber oft“… eine „gewisse Einschränkung“… Du hast Dein Leben „halt organisiert“… „Klar“ bist Du manchmal depressiv… „trotz allem“ wirst Du etwas ändern…
    Das klingt alles so beschwichtigend (übersetzt: verwaschen), während doch in Wirklichkeit der Alkohol Dein Leben rund um die Uhr bestimmt :-(.
    Wenn ich auch mit meinen Ein- und Ausfällen über die Jahre nun wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss bin, was lebenslange Abstinenz angeht, so bin ich doch Expertin für diesen Zustand, den Du beschreibst: Funktionieren trotz der abhängigen Trinkerei.
    Nun liest es sich bei Dir wie ein eher sachliches Abwägen, wenn Du in Deiner Aufzählung die Überlegung erwähnst, die du täglich anstellst, ob auch wirklich genügend Alkohol im Haus ist, während der Gedanke an ein „zuwenig“ bei mir bereits „leichte“ Panikattacken auslöste und meine Gedanken nur noch um diesen einen Punkt kreisten.
    Der Weg zur Tankstelle, wenn ich nachmunitionieren musste, kostete mich jedes Mal enorme Energien, da ich mich so zusammen reißen musste. Das wissende Lächeln des Tankwarts war nur das Sahnehäubchen auf den Peinlichkeiten.
    Ich war betroffen, angeekelt, verzweifelt, ängstlich, panisch, depressiv, traurig, müde, dauergestresst, hilflos… Dann stellte ich fest, dass ich diese negativen Gefühle und Zustände durch den Alkohol nicht ausmerzen konnte, sondern sie damit nur jeden Tag aufs Neue zum Leben erweckte. Da erst konnte ich aufhören.
    Bist Du verzweifelt oder ängstlich? Oder bedeutet dieser Zustand für dich eher eine Unannehmlichkeit, ein Ärgernis?
    Die Antwort auf diese Frage ist vielleicht ein Zeichen für die Dringlichkeitsstufe, für den Druck, den Du spürst und für das, was Du bereit bist, zu tun, um einen neuen Weg einzuschlagen.

    Ich schreibe Dir, weil ich gern noch einmal erwähnen möchte, dass trocken werden – also der Entzug – noch etwas anderes ist als trocken zu bleiben, das wäre die Entwöhnung.
    Den reinen Entzug von ca. 14 Tagen kann man in sehr vielen Krankenhäusern machen, es gibt da auch reine Entzugskliniken. Alkoholismus ist weit verbreitet, wir sind Viele. Es ist also absolut keine Geheimwissenschaft, die nur von wenigen Ärzten beherrscht wird.
    Die Entwöhnung, Therapie etc., erfolgt danach und es gibt verschiedene Möglichkeiten wie z.B eine Langzeittherapie, eine ambulante Therapie in einer Tagesklinik, reale oder virtuelle SHG, Einzelsitzungen bei einem Therapeuten oder auch Gruppen mit therapeutischer Begleitung.
    Voraussetzung für alle therapeutischen Maßnahmen ist jedoch der körperliche Entzug, der von einem Arzt unterstützt wird.

    Niemand kann Dir etwas abnehmen, niemand kann dich zwingen oder drängen.
    Du bestimmst den Weg und auch das Tempo.
    Nicht, weil sich das so toll anhört, sondern weil es einfach so ist.
    Du bist ein erwachsener Mensch, der seine eigenen Entscheidungen trifft und treffen muss, solange er nicht unter Vormundschaft gestellt werden muss.

    Wenn Du trinken willst oder musst, dann ist das so.
    Wenn Du es aber nicht willst, dann wünsche ich Dir, dass Du an den Punkt kommst, an dem Du aufhören kannst

    Dir alles Gute
    Katha


    Entschuldige, Sunshine, es ist nicht böse gemeint, aber Du hast doch in Sachen Sauferei nie eine Entscheidung getroffen, sondern durchgesoffen bis zur Intensivstation.
    Ich habe manches Mal überlegt, ob es vielleicht „einfacher“ (falsches Wort dafür) ist, die Abstinenz so konsequent durchzuziehen, wenn das eigene Leben am seidenen Faden hing oder tatsächlich auch obdachlos zu werden und alles zu verlieren, einfach, weil man da hin spüren kann und dieses Erlebnis auch ganz sicher nicht vergisst.
    Ich kam mir manchmal vor wie Jemand, der kurz vor dem (eventuellen) Aufprall auf eine weit entfernte Betonmauer aus dem fahrenden Wagen springen soll, während Du eine Karambolage hattest und somit doch deutlich gezeigt hast, dass diese Mauer für jeden von uns viel näher ist, als wir uns einbilden möchten, weil wir alle mit demselben Treibstoff unterwegs sind…

    Viele Grüße
    Katha

    .


    .

  • Hallo Ghost


    "willkommen im Forum und dann schon mal ein Prost ."


    Versuche doch mal zu überlegen was der Alk schon mit dir angerichtet

    hat und mit jedem Glas deinen Körper einen Schritt näher zur

    Zerstörung bringt. Du hast es in der Hand dein Leben zu retten und

    du musst es auch selber tun. Keiner kann dir dabei helfen, du kannst

    aber hier lesen und das Ziehen was du für richtig hältst.

    Und freue dich auf den Tag an dem du aufhörst. Für mich war's der

    schönste Tag meines Lebens.

    Und Hartmut macht als mal so nen Spruch. 8)

    Lg

    der Poster

  • Hallo Hartmut, Prost, was meinst Du damit???? Nein, ich finde keine Begründungen, nur hatte ich vom Hausarzt, wie schon mehrfach erzählt, keinerlei Verständnis und nur dumme Vorschläge. Daher, BKH, Suchtstelle, Psychiater. Nein, ich suche nicht irgendwelche Begründungen, egal wie oft ich das noch lese. In unserem Gesundheitssystem gibt es Wartezeiten, nicht wahr? Vor allem bei Fachärzten. In Afrika bist Du tot, vor Du den Arzt siehst, also geht es uns ja gut, oder? Und wenn ich mich für einen bestimmten Arzt entschieden habe, dann will ich zu diesem. Nein, ich geniesse weder Kopfschmerzen, noch sonstige physischen oder psychischen Auswirkungen meines Konsums. Nein, ich will so nicht mehr weiter machen, nein, ich suche keine Ausreden....
    ICH BIN SOWEIT!!! - ich weiss, Provokation ist meist hilfreich, doch kenne ich Therapiestrategien, Kliniken u. dgl. wie Du vll. gelesen hast, langjährige Borderline-Therapieerfahrung.... Das mit dem Essen war so einfach auch nicht, d. h. ich weiss definitiv wovon ich rede und was ich vorhabe zu tun. Ach, und mein Wissen ist nun nicht gerade vom Stammtisch....
    Gruß Ghost

  • Hi Katha, ja, es gibt definitiv Einschränkungen, aber wie Du siehst, sie sind im Rahmen. - und, ich will trotzdem aufhören, ich muss dazu nicht unter der Brücke landen. (habe u. a. auch mit Obdachlosen gearbeitet). Du hast die Tanke beschrieben, nein, die Menschen, welche dort arbeiten und deren Gedanken interessieren mich nun wirklich nicht... Ich bin nicht every-bodies-darling und möchte es auch nicht sein...
    Du fragst, ob ich verzweifelt oder ängstlich bin, ja, bin ich, bin ich oft. A. was meine Gesundheit betrifft, meine Lebensweise hat ihre Spuren hinterlassen und B. wenn Besuch hier ist, dann ist es schon mächtig unangenehm für mich...
    Doch, ich nehme die Sache ernst, ich werde mein Leben ändern, ich bin nicht der Freund von Blabla...
    Danke Dir für die Zeit, welche Du Dir für mich genommen hast. Gruß Ghost

  • Hallo Katha

    Zitat

    Lieber Hartmut, nun weiß ich nicht genau, wie viele Runden Du drehen musstest, doch habe ich noch nie erleben dürfen, dass in einer SHG ein/e Betroffene/r in fünf Tagen trocken gesabbelt oder geschrieben wurde.

    unabhängig das jede Runde , bei einer tödlich verlaufende Krankheit , eine zu viel sein kann , ist es sicherlich nicht meine Motivation jemanden trocken zu basteln oder zu schreiben . Ich nehme niemanden die Selbsthilfe ab .

    Wenn jemand hier nass aufschlägt und um Hilfe bittet , gebe ich sicherlich nicht die Hilfe die er für such schon entschieden hat . Sondern die ich aus meinen trocken Jahren erfahren durfte. Die gebe ich weiter.

    Hallo Ghost,

    Zitat

    Hallo Hartmut, Prost, was meinst Du damit????

    Das du das Saufen weiterhin vorziehst .

    Zitat

    Provokation ist meist hilfreich, doch kenne ich Therapiestrategien, Kliniken u. dgl. wie Du vll. gelesen hast, langjährige Borderline-Therapieerfahrung

    Nun sind wir hier keine Therapeuten sondern eine Selbsthilfegruppe. Was du für dich rausziehst und wie du es machst bleibt ja dir überlassen . Wer will findet Wege, wer nicht Gründe.

    Wartezeiten sind sicherlich auch von der Dringlichkeit abhängig . Und diese bestimmt der Alkoholiker selbst. Ich will auch gar nicht weiter mit dir diskutieren da du noch nicht aufgehört hast zu Saufen. Da sieht die Welt eh noch ganz anders aus.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hi Karsten, schau, das kommt bei mir genau so an, wie mein Hausarzt, der gesagt hat: Huch, da wäre ich ja ganz schön blau, trinken sie doch gemeinsam mit ihrem Mann eine Flasche Bier.
    Auf der anderen Seite verstehe ich Deine Argumentation, ja ich habe selbst meine Erfahrung mit wohnsitzlosen suchtkranken Menschen und hier ist der Vergleich zu meiner Situation einfach keiner. Bloss die dumme Physis zeigt langsam ihre Reaktion...
    Karsten, ich danke Dir und ja, wir sprechen von Welten, das weiss ich. Gruß Ghost

  • Merci Hartmut, frustrieren, demotivieren und erniedrigen scheint Dir gut zu tun, schön, dann geniesse es, mir tut es nicht weh.
    Eine gute Nacht wünscht Dir Ghost!

  • Hallo Ghost!

    Ich habe dem was Katha schrieb nicht viel hinzuzufügen - deinen Wunsch, dich in fachlich kompetente Hände zu begeben finde ich ebenso nachvollziehbar wie sinnvoll, und einen konkreten Termin vor Augen zu haben halte ich für einen guten ersten Schritt (dem manche folgen werden und müssen, wenn er sinnvoll bleiben soll, klar). Von daher alles Gute und viel Kraft auf deinem Weg und mit deinem Tempo von mir!

    Aber eine Anregung möcht ich dir doch dringend noch ans Herz legen... Du schreibst, daß dein Hausarzt kein Verständnis und keine erkennbare fachliche Kompetenz für die Alkoholerkrankung zu haben scheint.

    Wenn das so ist: Suche dir unbedingt einen anderen Hausarzt! (ganz unabhängig von deiner Entscheidung im Juni den Facharzt aufzusuchen).

    Ein Hausarzt begleitet einen Idealerweise ja über Jahre und Jahrzehnte durch alle gesundheitliche Angelegenheiten die so anfallen; und wir alle bleiben Alkoholiker, trocken oder nicht. Daher würde ich - als Alkoholiker der ich eben bin - einen Hausarzt, der sich mit meiner Erkrankung weder auskennt noch Verständnis hat für all das was das bedeutet, nicht mal in meine Nähe lassen. Da hast du besseres verdient, auch wenn's mal "nur" um eine Grippe oder eine verstauchte Hand oder sonst etwas geht.

    Dein Facharzt wird dich sicher bei der Suche nach einem für dich geeigneten Hausarzt unterstützen können. Sprich ihn drauf an welche Erfahrungen du dort gemacht hast, denn das muß ja nicht sein!

    Dir einen schönen Abend, LG Frank

  • Guten Morgen Ghost,

    das Wichtigste beim Trockenwerden
    war bei mir mein eigener Kopf.
    Auch Du gehst verstandesmäßig vor.
    Auch Du hast einen Plan. Gut!

    Wenn damals dann auch noch positiver Zuspruch
    von Anderen hinzukam, fand ich dies zusätzlich motivierend.
    Mit negativen Inputs konnte ich eher schlecht umgehen.
    Du schreibst, Dir täte dies nicht weh. Kann sein.

    Auf jeden Fall würde es mir sehr gefallen,
    wenn Du Dein Vorhaben packst.
    Ob Du trinkst oder nicht, ändert nichts an Deinem Wert.

    Nichttrinken bietet aber einige Vorteile,
    auf die ich nicht mehr verzichten möchte.
    Die neu gewonnene Klarheit
    lässt mich viele Dinge besser machen.
    Ich kann Probleme teilweise sogar lösen.
    Aber Vorsicht! Die Klarheit tut manchmal auch weh.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hi, erstmal vielen Dank an Garcia und Correns!

    Garcia, das ist die perfekte Idee, mit dem Psychiater über einen Hausarztwechsel zu sprechen, denn ich hab mich schon oft gefragt, ob es sinnvoll ist, bei ihm zu bleiben, er kann mit allem, wo nicht der Knochen gebrochen oder eine offene Wunde sichtbar ist nichts anfangen. Psyche hat für ihn nichts mit krank zu tun. Daher ist der Rat für mich ganz besonders wertvoll!

    Karsten, ja, ich sehe durchaus Parallelen zwischen der Brücke und meiner Situation, nur sehe ich mich in der glücklichen Lage, wenn auch spät, dann doch noch mit einigermassen klaren Gedanken endlich zu handeln.

    Gruß an Euch Alle und einfach: DANKE!

  • Hallo Katharsis,

    Du schriebst:

    Zitat

    Entschuldige, Sunshine, es ist nicht böse gemeint, aber Du hast doch in Sachen Sauferei nie eine Entscheidung getroffen, sondern durchgesoffen bis zur Intensivstation.
    Ich habe manches Mal überlegt, ob es vielleicht „einfacher“ (falsches Wort dafür) ist, die Abstinenz so konsequent durchzuziehen, wenn das eigene Leben am seidenen Faden hing oder tatsächlich auch obdachlos zu werden und alles zu verlieren, einfach, weil man da hin spüren kann und dieses Erlebnis auch ganz sicher nicht vergisst.

    Ja und Ja.
    Es stimmt, was Du schreibst, ich habe bis zur Intensiv durchgesoffen.
    Falls Du denkst, das war auch nur irgendwie lustig, irrst Du Dich.
    Ich habe bis heute ein schweres Alkoholtrauma und das wird wohl auch nie wieder weg gehen.
    Ich habe natürlich auch viele Male versucht, mich runter zu saufen, ich habe schon Entscheidungen getroffen, nicht mehr saufen zu wollen.
    Aber ich war körperlich so abhängig, das ich die Entzugssymptome nicht aushalten konnte.
    Das ein kalter Entzug sogar tödlich ausgehen kann, wußte ich gar nicht.
    Aber bis dahin habe ich es gar nicht geschafft, denn bei den bei mir sehr heftigen Entzugssymptomenn brach ich kalte Entzüge ab.
    Vielleicht zum Glück (für mich), denn ansonsten wäre ich vielleicht in einem kalten Entzug gestorben.
    Und beileibe kein Einzelfall damit.
    Hilfe habe ich mir nicht geholt, weil ich zu feige war, weil ich mich zu sehr schämte.

    Ich habe mich schon sehr oft gefragt, was gewesen wäre, wenn ich eher diese SHG gekannt und gefunden hätte?
    Ich bin sehr ehrlich mit mir selbst und es ist auch müßig, sich das im nachhinein zu fragen, trotzdem komme ich immer auf die gleiche Antwort.
    Ich denke, ich hätte mich hier in sehr vielen Geschichten wieder erkannt.
    Ich hätte gesehen, das ich nicht allein bin mit meiner Alkoholkrankheit.
    Ich hätte gesehen, das es hier viele Menschen gibt, die den Weg in die Trockenheit erfolgreich gegangen sind und auch weiterhin gehen.
    Ich hätte gesehen, das ich hier Hilfe bekommen kann und das es hier einen Rückhalt gibt.
    Das hätte mir sehr wahrscheinlich großen Mut gemacht, zum Arzt zu gehen und alles zu sagen, was los ist.

    So, auf der Intensiv habe ich dann allerdings sofort alles gesagt.
    Wie schlimm es ist, wie viel ich saufe, ich habe kein bisschen mehr was geschönt und verschleiert.
    Denn mir war klar, das ich nur Hilfe bekommen kann, wenn ich alles sage.
    Tja, um ein Haar hätte ich den Entzug nicht überlebt, trotz aller guten Vorsätze.
    Zum Glück habe ich es aber doch geschafft und bin ab dem Moment meinen Weg sehr konsequent gegangen.
    Finde ich zumindest :wink:

    Und Ja, ich denke, ich hatte (und habe) es durch diesen extremen Tiefpunkt leichter, trocken zu bleiben.
    Dieser schlimme Tiefpunkt wird mir bis ans Lebensende unvergesslich bleiben.
    Ich will da nie wieder hin und ich würde alles daran setzten, das ich nie wieder trinken muss.
    Und ich meine damit wirklich ALLES !
    Desweiteren mußte ich mir keine Fragen (mehr) stellen wie:
    "Bin ich wirklich Alkoholikerin?"
    "Kann ich später evtl. wieder "normal" trinken?"
    "Vielleicht ist alles doch nicht so schlimm, nur eine Phase ? und blabla..."
    Ich weiß die Antworten auf diese Fragen aufgrund dessen was mir passiert ist.

    LG Sunshine

  • Hi Karsten, ich habe gerade einen großen Teil Deiner Geschichte gelesen - und bin beeindruckt - und ich habe dabei an einen Klienten, der damals bei uns im Obdachlosenheim, wo ich eine Weile tätig war, gelebt hat und der letztes Jahr gestorben ist, was mich wahnsinnig traurig gemacht hat. Weißt Du, im Wohnheim wurde mir eingebleut, dass man den Menschen nicht helfen kann, man kann nur Schlimmeres verhindern. Damit konnte ich mich damals nicht abfinden und deswegen habe ich auch anders gehandelt und die Zeit, die Menschen, die Schicksale, ich werde das Alles nie wiedr vergessen. Ich habe die größte Hochachtung vor Dir und schäme mich ob meines im Vergleich zu diesem Leben, Gejammers... Ghost

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